Handymusik in der Bahn / im Zug

So weit kommts noch, dass man diese Personen für ihr Verhalten noch belohnt:

"Hast du fein gemacht, dass du hier allen auf den Seier gehst - hier hast noch nen Kopfhöhrer, wahlweise auch ein Bluetooth-Headset als Belohnung - ein ganz feiner iser" ^^
 
Ebensowenig wie ein öffentliches Verkehrsmittel kein Bilbliothek oder gar Ruheraum ist, ist sie aber genauso wenig eine Disco - wenn man sich in der Öffentlichkeit bewegt (dazu werte ich auch öffentliche Verkehrsmittel), muss man gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme an den Tag legen - das gilt dann aber - wenn schon - dann für alle und nicht für alle außer einen ^^
Dann erklär mir aber doch mal bitte, warum derjenige deine Ruhe mehr berücksichtigen sollte, als du seine Musik. Mal hört jemand Musik, mal nicht, mal steigt er nach einer Station wieder aus. Mal hast du deine Ruhe und manchmal nicht. So ist das nunmal. Ich sehe einfach keinen Grund warum sich die anderen Fahrgäste an meine persönliche Lieblingssituation anpassen sollten.

Wie ich oben schon angeführt habe, bin ich beim Ansprechen dieser Personen immer höflich und keinesfalls aufbrausend oder im Stolz oder sogenannter Ehre verletzend - ich frage die Person dann lediglich, ob sie die Musik bitte aus machen oder zumindest etwas leiser stellen könnte. Wie ich auch schon angeführt habe, bewirkt dies meistens - nichts.
Ich wollte dir auch nichts unterstellen. Ich beobachte halt häufig, dass die Leute mit Jugendlichen reden, wie mit nem Hund, sie konditionieren wollen und sich dann wundern, warum sie patzig oder gar beleidigend werden. Viele von denen sind wahrscheinlich auch der Meinung nur höflich gefragt zu haben.

aber sich in eine volle Bahn zu setzen, die dreckigen Schuhe auf den nächstbesten Sitz zu schwingen, die Handymusik wirklich voll aufzudrehen (als ob die halbe Lautstärke nicht reichen würde) - halte ich nicht für einen kleinen Fehler, der mal so unbewusst passiert. Das ist schon volle Absicht.
Wie gesagt, ob diese Absicht tatsächlich ein Fehler ist, ist eine Frage der Perspektive.

Ich würde in dieser Situation direkt auf Konfrontation gehen und höflich aber bestimmt um etwas Ruhe bitten, allerdings wird dies in 90% der Fälle nichts nützen da es diesen Menschen sowohl an Benehmen als auch an Respekt fehlt. (...) bemitleidenswerten Geschöpfen (...) dieser Art Menschen (...) nervigen Gestalten (...)
Ausgezeichnet. Vermeintlich respektlosen Menschen respektlos gegenübertreten und sich dann wundern, warum sie dich nicht respektieren. Spitzen Idee. :wall:
Schonmal daran gedacht, dass du diese Respektlosigkeit vermittelst noch bevor du deinen "höflich" aber "bestimmten" Satz vollendet hast und die Reaktion darauf zurückzuführen ist?
 
Dann erklär mir aber doch mal bitte, warum derjenige deine Ruhe mehr berücksichtigen sollte, als du seine Musik. Mal hört jemand Musik, mal nicht, mal steigt er nach einer Station wieder aus. Mal hast du deine Ruhe und manchmal nicht. So ist das nunmal. Ich sehe einfach keinen Grund warum sich die anderen Fahrgäste an meine persönliche Lieblingssituation anpassen sollten.

Der Unterschied ist doch, dass es zu jedem Handy heutzutage ein vernünftiges, nicht überteuertes Headset gibt, mit dem man die Musik genauso hören kann ohne irgendwen zu stören.
Und der mit der Musik ist nunmal in der Minderheit (wäre auch schwafug wenn nicht, 5 Handy-Musiken gleichzeitig macht keinen Sinn :ugly: ), sonst könnte man ja drüber reden, dass der Rest sich anpassen muss.
 
aessitt schrieb:
Dann erklär mir aber doch mal bitte, warum derjenige deine Ruhe mehr berücksichtigen sollte, als du seine Musik. Mal hört jemand Musik, mal nicht, mal steigt er nach einer Station wieder aus. Mal hast du deine Ruhe und manchmal nicht. So ist das nunmal. Ich sehe einfach keinen Grund warum sich die anderen Fahrgäste an meine persönliche Lieblingssituation anpassen sollten.

Die Antwort auf diese Frage hast du hier selbst zitiert - es geht um gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt zueinander, um ein gemeinsames Miteinander anzustreben mit dem jeder Leben kann.
Ich weiss nicht wie bei dir das Bahn fahren so abläuft, aber bei mir ist das immer so, dass immer nur vereinzelte wenige der Meinung sind, sie müssten alle anderen anwesenden mit ihrer Musik beglücken - vielleicht wollen die das aber gar nicht!? Und nur weil sich meistens keiner was traut was zu sagen, ausser mir, ändert das daran auch nichts - denn wenn du mal bei so einer Situation dabei wärst, würdest du an den Blicken der anderen Fahrgäste recht unschwer erkennen, wie genervt sie von dieser Beschallung sind, die meistens nur dem gefällt, der das Handy (den Player etc.) in der Hand hält.

Es geht mir nicht darum, dass hier niemand Musik hören darf, bis ihm das Trommelfell platz - mir persönlich ist das egal, nur soll er das dann da machen, wo er sonst niemand auf den Seier geht - und das tut er mit so einer Aktion immer - und meistens sehr bewusst.

aessitt schrieb:
Ich wollte dir auch nichts unterstellen. Ich beobachte halt häufig, dass die Leute mit Jugendlichen reden, wie mit nem Hund, sie konditionieren wollen und sich dann wundern, warum sie patzig oder gar beleidigend werden. Viele von denen sind wahrscheinlich auch der Meinung nur höflich gefragt zu haben.

Vielleicht kennst du die Redensart:
Wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es zurück.

Wenn sich jemand - ob jugendlich oder nicht - so provokativ aufführt, kann er nun mal nicht damit rechnen, immer mit Samthandschuhen behandelt zu werden. Und dennoch bleibe ich immer höflich - es sind ganz im Gegenteil dann die Störer, die dann mit einer völlig unangebrachten Respektlosigkeit entgegen treten.

aessitt schrieb:
Wie gesagt, ob diese Absicht tatsächlich ein Fehler ist, ist eine Frage der Perspektive.

Das kannst du ja mal dem Schaffner erzählen, oder dem Wachschutz der Bahn, mal sehen ob die darüber auch so denken ^^

Es gibt nun mal gewisse Regeln in einer Gesellschaft.
Was passiert, wenn man die nicht einhält, kannst du im TV angucken - ich glaube auf RTL2 läufts ^^

aessitt schrieb:
Schonmal daran gedacht, dass du diese Respektlosigkeit vermittelst noch bevor du deinen "höflich" aber "bestimmten" Satz vollendet hast und die Reaktion darauf zurückzuführen ist?

Man muss höflich bleiben, aber im Gegenzug kann man das dann auch von seinem Gegenüber erwarten. Wenn jemand etwas bestimmter auf einen solchen "Störer" zugeht, dann ist das aber die Reaktion auf die Aktion des Störers - wenn der dann nicht weiss, was er falsch gemacht hat, sollte er sich mal Gedanken machen, wie man sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat, ohne potentielle Agressionen oder Böswilligkeiten anderer auf sich zu ziehen - sprich: sich eingliedern.
 
Wer bestimmt denn, wie man sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat? Sitten sind keine festgeschriebenen Normen. Vor 50 Jahren gab es noch keine Handys mit Musik, heute eben schon. In den nächsten 50 Jahren ist es vielleicht nichts Unübliches mehr, mit laufendem Handy und der Videobrille in die (fliegende?) Bahn zu steigen und sich bei voller Lautstärke einen Film anzugucken ;).

Wenn jemand etwas bestimmter auf einen solchen "Störer" zugeht, dann ist das aber die Reaktion auf die Aktion des Störers
... der sich seines störenden Verhaltens vielleicht gar nicht bewusst ist. Du betitelst hier jemanden als Störer, weil du das so empfindest. Das bedeutet nicht, dass das jeder genauso sieht (und auch nicht zwingend, dass ich das anders sehe, aber ich akzeptiere es). Wenn du jemanden anblöffst, musst du damit rechnen, das derjenige ebenfalls in die Offensive geht.

Ich kann durchaus verstehen, dass sowas nervt, wenn man auf den ÖPNV angewiesen ist. Ich fahre damit eher selten (übrigens unter anderem, weil mich sowas stört), blicke da also eher von außen drauf ;).
 
Ich sehe das im Prinzip so, als würde ich mir im Zug oder in der S-bahn, eine Kippe anstecken und damit den ganzen Waggon einnebeln - oder vielleicht besseres Beispiel, weil ja (hoffentlich) jeder weiss, dass Rauchen im Zug bzw. S-Bahn nicht gestattet ist - ich nehme eine volle Sprühflasche Parfüm mit ins Abteil und drücke so lange den Sprühknopf bis sie leer ist.

Ist doch nicht schlimm, oder? Vielleicht lässt sich der ein oder andere sein Essen dann nochmal durch den Kopf gehen, aber ist doch egal oder? Wer solls mir vorschreiben, dass ich nicht im voll besetzten Abteil meine volle Sprühflasche Parfüm leer machen darf, und nicht draussen an der frischen Luft.

Und was juckts mich auch, was andere denken - ich bin ein Egoist und achte nur auf meine eigenen Bedürfnisse und was andere wollen oder gerne hätten juckt mich einen .... ^^

Vielleicht wird mein Anliegen durch dieses Beispiel etwas verständlicher.
 
Wer bestimmt denn, wie man sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat?

In diesem Falle die deutsche Bahn und die Verkehrsverbünde. Das laute Musikhören ist nämlich schon seit einiger Zeit verboten. Das ist genauso unstrittig wie der Punkt, dass es zu wenig Personal gibt, der eben dis kontrolliert und ggf. ahndet.
 
In diesem Falle die deutsche Bahn und die Verkehrsverbünde. Das laute Musikhören ist nämlich schon seit einiger Zeit verboten. Das ist genauso unstrittig wie der Punkt, dass es zu wenig Personal gibt, der eben dis kontrolliert und ggf. ahndet.

Jop, kann ich bestätigen mit dem zu wenigen Personal.
Ich habe es auch noch nie erlebt, dass es sich jemand heraus genommen hätte, seine Musik laut aufzudrehen, wenn Personal zugegen ist.

Kann man denn solche Personen zur Anzeige bringen, die diese Regel missachten? Ich hätte damit nämlich nicht die geringsten Probleme, ganz im Gegenteil würde ich es sehr begrüßen, mich auf legalem Wege dagegen wehren zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man denn solche Personen zur Anzeige bringen, die diese Regel missachten? Ich hätte damit nämlich nicht die geringsten Probleme.

Abgesehen davon dass ich vermute, dass häufig wichtigere Sachen zu tun gibt als irgendwelchen Jungendlichen mit lauter Musik hinterherzulaufen: Wie willst du das tun? Die fragen "Sry, würd euch gern anzeigen, könnt ich mal Namen und Adresse haben, und noch ein Foto machen.. und bitte lächeln, danke!"?

Aber wenn nen Schaffner o.ä. in der Gegend sein sollte wäre das durchaus ein möglicher Ansatz. Vorrausgesetzt natürlich, du hast es vorher auf die vernünftige, höfliche Art probiert
 
Dann erklär mir aber doch mal bitte, warum derjenige deine Ruhe mehr berücksichtigen sollte, als du seine Musik.

Okay das zählt - in einer 1 zu 1 Situation....
Leider ist es doch aber so, dass derjenige mit der Musik vllt. noch seine 3 Freunde beglückt, aber dann wohl eher nicht den Musikgeschmack der übrigen 20 Fahrgäste trifft.

Schon die Ägypter sagten (mit anderen Worten), dass die Jugend assig und respektlos wird. Aber, dass 20-jährige die "Jugend" als so betitelt ist doch schon krass oder nicht?

raven schrieb:
... der sich seines störenden Verhaltens vielleicht gar nicht bewusst ist. Du betitelst hier jemanden als Störer, weil du das so empfindest.
Ach, das ist doch Blödsinn was du schreibst. - Sorry!
Die Gruppe um den lauten Musikhöhrer ist sobald er in der Minderheit ist - soziologisch - der Fremdkörper. (Und meist sind sie doch in der Minderheit.)
Oder willst du allen Ernstes behaupten, dass nur vereinzelt Personen solches Verhalten als störend empfinden? Ich würde um einiges darum wetten, dass empirische Studien Gegenteiliges ergeben würden.
 
Kann man denn solche Personen zur Anzeige bringen, die diese Regel missachten? Ich hätte damit nämlich nicht die geringsten Probleme.

Ob das möglich ist weiß ich nicht. Aber meinst du nicht, dass ist ein Bisschen viel Aufwand für einen geringen Nutzen? Ich glaube kaum, dass dadurch irgendjemand außer der angezeigten Person abgeschreckt wird. Und man begegnet selten zweimal den gleichen Musikhörern. Zumindest ist mir das noch nie passiert :-?.
 
Nunja, ob der Nutzen gering ist oder nicht liegt im Auge des Betrachters und ich setze dann auch gern auf den Nachahmereffekt, dass sich andere Leute auch trauen das zu tun, wenn sie mal mitbekommen, dass so etwas möglich ist. Und ich denke, dann würden es auch viele tun, weil ich mit 99%-iger Sicherheit nicht der Einzige bin, dem das auf den Senkel geht.

Wenn jemand z.B. in einem Laden eine Scheibe einwirft, so hinterlässt er am Ort des Geschehens mit Sicherheit nicht (ausser er ist seltendoof) seinen Namen und Anschrift usw. - Zeugen sind hierbei die wichtigsten Quellen und so denke ich auch, dass wenn z.B. ein Polizist verschiedene Fahrgäste befragt, diese ihm bereitwillig Auskunft darüber geben werden, so dass die betroffene Person auch ohne Hinterlegung des Namens und Anschrift, über kurz oder lang, ermittelt werden kann.

Was wichtig ist und was nicht, kann ich nicht beurteilen.
Ist es wichtiger, einen Sprayer dingfest zu machen, oder einem Fußgänger ein Busgeld aufzubrummen, der eine Kippe gedankenverloren auf den Boden hat fallen lassen? Man kann darüber streiten ob beides überhaupt wichtig ist - Fakt ist aber, es wird gemacht weil es eben Regeln gibt und hier wird auch vom so genannten Erziehungseffekt gesprochen.
 
Die Antwort auf diese Frage hast du hier selbst zitiert - es geht um gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt zueinander, um ein gemeinsames Miteinander anzustreben mit dem jeder Leben kann.
Ich kann damit Leben, wenn jemand Musik hört. Offenbar können das aber einige nicht. Zum Miteinander gehört auch manchmal das Achselzucken.

bei mir ist das immer so, dass immer nur vereinzelte wenige der Meinung sind, sie müssten alle anderen anwesenden mit ihrer Musik beglücken - vielleicht wollen die das aber gar nicht!?
Denke, dass es in öffentlichen Verkehrsmitteln überall annähernd gleich abläuft.
Aber vielleicht will der Typ, der stehen muss lieber etwas Gedudel hören, statt dem Vordermann eine Stunde aphatisch auf den Rucksack zu glotzen... oder der, der gar kein Buch mit hat. Was ist mit deren Wünschen?

Und nur weil sich meistens keiner was traut was zu sagen, ausser mir, ändert das daran auch nichts
Sollten wir mal zufällig zusammensitzen, weißt du ja nun, dass es bei mir nicht am fehlenden Mut liegt wenn ich dir nicht beistehe und mein verständnisloser Blick nicht der Musik galt.

Ich sehe das im Prinzip so, als würde ich mir im Zug oder in der S-bahn, eine Kippe anstecken und damit den ganzen Waggon einnebeln
Schonmal Zug gefahren wenn Bundesliga ist? Das ist nen offenes Geheimnis und da steht die Omi mit ihrem Trolli direkt daneben.

In diesem Falle die deutsche Bahn und die Verkehrsverbünde. Das laute Musikhören ist nämlich schon seit einiger Zeit verboten. Das ist genauso unstrittig wie der Punkt, dass es zu wenig Personal gibt, der eben dis kontrolliert und ggf. ahndet.
Es gibt Verkehrsverbünde, die diese Musikklauseln nicht haben. Ebenso besteht die Bahn nicht nur aus der Deutschen Bahn.

Kann man denn solche Personen zur Anzeige bringen, die diese Regel missachten? Ich hätte damit nämlich nicht die geringsten Probleme, ganz im Gegenteil würde ich es sehr begrüßen, mich auf legalem Wege dagegen wehren zu können.
Auf dein Recht auf Ruhe zu pochen ist dir also sogar soviel Wert, dass du dem armen Typen nicht nur die Zugfahrt, sondern auch noch die nächsten Wochenenden dank Bußgeld versauen willst. Dazu wird er vielleicht noch vom Vater geschlagen wegen der Anzeige. Dass nenn ich ein starkes Miteinander. :(
Hoffentlich nehm ich dir nie die Liege weg auf der dein Handtuch mal lag.
 
Es gibt Verkehrsverbünde, die diese Musikklauseln nicht haben. Ebenso besteht die Bahn nicht nur aus der Deutschen Bahn.

Tut mir leid, ich kann mir nicht helfen, aber du bist der größte Klugscheißer, den ich heute auf Klamm gelesen habe.

1. Sind es die wenigstens Verbünde, die die Klauseln nicht haben.
2. Besteht die Bahn zu gefühlten 95% aus der Bahn und
3. Wenn beide Punkte bei dir nicht zu treffen, dann tut es mir leid, dass du so am Arsch der Welt wohnst.
 
Ich kann damit Leben, wenn jemand Musik hört. Offenbar können das aber einige nicht. Zum Miteinander gehört auch manchmal das Achselzucken.

Gegen "manchmal" habe ich auch nichts - ich spreche hier von nahezu jedem einzelnen Mal, wenn ich mit der Bahn fahre. Es kommt einem ja fast schon vor, als ob die Bahn extra jemand anstellt, der nur dafür da ist, andere Leute mit seiner Musik zu beglücken, so oft wie mir das passiert.

Denke, dass es in öffentlichen Verkehrsmitteln überall annähernd gleich abläuft. Aber vielleicht will der Typ, der stehen muss lieber etwas Gedudel hören, statt dem Vordermann eine Stunde aphatisch auf den Rucksack zu glotzen... oder der, der gar kein Buch mit hat. Was ist mit deren Wünschen?

Dann soll der Typ sich doch diese InEar-Hörer besorgen - damit kann er Musik hören so viel und so lang er will - da spricht absolut und überhaupt gar nichts dagegen. Ich spreche hier vom aufdrehen des Handys auf volle Lautstärke, dass es fast den Lautsprecher zerlegt (ohne Kopfhöhrer, Headset etc.).

Sollten wir mal zufällig zusammensitzen, weißt du ja nun, dass es bei mir nicht am fehlenden Mut liegt wenn ich dir nicht beistehe und mein verständnisloser Blick nicht der Musik galt.

Jo, die Leute die meinen mich mit ihrer sogenannten Musik beglücken zu müssen schauen mich auch immer so verständnislos an, wenn ich sie höflich bitte, die Musik doch bitte etwas leiser zu machen. Wenn ich dann noch blöd angepflaumt werde weil ich mich bemüht habe freundlich zu sein, dann mal Dankschön. Vielleicht sollte ich mal bewaffnet mit einer Autobatterie und der großen Anlage in den Zug gehen und voll aufdrehen wenn so einer sein Handy auspackt - mal sehen was der dann dazu sagt ^^

Schonmal Zug gefahren wenn Bundesliga ist? Das ist nen offenes Geheimnis und da steht die Omi mit ihrem Trolli direkt daneben.

Ja, weil die arme Omi sich nicht wehren kann gegen eine Horde besoffener Männer - die muss ja Angst um Leib und Leben haben. Erinnerst du dich an den armen Mann, der zwei jugendliche gebeten hat, die Ziegarette aus zu machen? Die Überwachungskamera hats aufgezeichnet was diese Subjekte mit dem hilflosen armen Mann gemacht haben. Und nur weils im TV gelaufen ist, ist es nicht weniger die Realität. Die Gesellschaft tendiert immer mehr zu Gewalt und Agression.

Es gibt Verkehrsverbünde, die diese Musikklauseln nicht haben. Ebenso besteht die Bahn nicht nur aus der Deutschen Bahn.

Ist das denn ein Grund weniger Rücksicht auf seine Mitmenschen zu nehmen?
Braucht es für alles Gesetze und Regeln um einfach nur Rücksichtsvoll gegenüber anderen zu sein? Es scheint so, als ob es immer mehr in diese Richtung geht - die Gesellschaft verkommt zunehmends.


Auf dein Recht auf Ruhe zu pochen ist dir also sogar soviel Wert, dass du dem armen Typen nicht nur die Zugfahrt, sondern auch noch die nächsten Wochenenden dank Bußgeld versauen willst. Dazu wird er vielleicht noch vom Vater geschlagen wegen der Anzeige. Dass nenn ich ein starkes Miteinander. :(
Hoffentlich nehm ich dir nie die Liege weg auf der dein Handtuch mal

Ja mit Sicherheit hat dieser arme Kerl alle Probleme dieser Welt und ich habe keine - denkst du vielleicht, andere Leute haben keine Probleme und Sorgen die sie mit sich rumschleppen? Ich habe auch meine Päckchen zu tragen, aber ich tyrannisiere deshalb nicht andere Leute, die absolut gar nichts dafür können. Wenn er das Bußgeld dann tatsächlich zahlen müsste, wäre er selbst daran schuld - große genug sind z.B. bei uns die Aufkleber überall, mit dem Lautsprecher, der mit einem großen roten Balken durchgestrichen ist. Das sollte eigentlich jeder kapieren, oder? Man kann seine Probleme nicht damit lösen, indem man sich neue Probleme schafft - das hat noch niemandem geholfen. Wenn er von seinem Vater geschlagen wird, dann tut mir das leid, aber ich bin weder die Seelsorge, Jugendamt, Polizei oder sonstige Anlaufstellen, an die er sich problemlos wenden könnte.
Übrigens erhöhen leichte Schläge auf den Hinterkopf das Denkvermögen - das hat weder mir geschadet, noch würde es heutzutage jemandem Schaden - ganz im Gegenteil.
 
Also nun an nem Handy ohne Kopfhörer eine permanente Tyrannei und den Verfall der Gesellschaft auszumachen fällt mir unheimlich schwer.
Das wird mir ehrlich gesagt zu militant.

Es gibt millionen Menschen, die tagtäglich in ein öffentliches Verkehrsmittel einsteigen und wieder aussteigen können, ohne sich so heftig aufgeregt zu haben. Ich gehöre nunmal dazu. Ich atme tief durch, steige aus und dann geht mein Tag halt weiter. Wenn du erst nen Jugendlichen dafür angezeigt haben musst, dann sei es so. Aber dafür fehlt mir das Verständnis.
Und wenn hier wirklich die Mehrheit so denkt... oha.

@Eisfee: klugscheissen hin oder her. Ich halte es halt nicht für unstrittig. Unabhängig davon ob meine Bahn gefühlt zu 100% aus Abellio besteht oder nicht.
 
Ja, wer kennt das nicht?

Meine Lösung: Einfach Kopfhörer auf und man hört die Banausen gar nicht mehr. ;)
 
Wenn irgendwer lautstark in aller Öffentlichkeit telefoniert, dann stelle (oder setze) ich mich daneben und kommentiere das, was er da sagt. Wenn Fragen gestellt werden, dann beantworte ich die schon mal mit etc... Dann kriegen die Leute mit, dass man zuhört und beschweren sich, dass man doch gefälligst nicht zuhören soll... dann ist der Moment gekommen zu sagen, das man leider keine andere Wahl hat.

Bei Musik ist das schwerer: Ist die Musik gut bin ich tolerant, ist sie schlecht, könnte man ja eigene Musik machen. Einmal habe ich das gemacht. Ich gebe zu, die Bahn war spätabends recht leer, es sassen nur ein paar Spätheimkehrer und diese zwei Rap-Fans im Abteil, die meinten, die Musik wäre so gut, dass müssten alle mithören. Ich habe mich dann in die Reihe hinter die beiden gesetzt und ein bisschen Karel Gott gesungen (Biene Maja), auch in einer freundlichen Lautstärke. Und gesanglich bin ich grottenschlecht. Hat keine 3 Minuten gedauert und das Abteil war friedlich still.

Aber im Berufsverkehr wäre das vielleicht nicht angebracht.

Marty
 
Wenn irgendwer lautstark in aller Öffentlichkeit telefoniert, dann stelle (oder setze) ich mich daneben und kommentiere das, was er da sagt. Wenn Fragen gestellt werden, dann beantworte ich die schon mal mit etc...
Das habe ich auch schonmal gemacht. Wenn man gerade Bock drauf hat, bringt es sogar Spass und verkürzt die gefühlte Fahrtzeit
 
Den einen stört die (laute) Musik nebenan, den anderen das (versagte) Deo vom Nachbarn...

Mach(t) doch mal einen Praxistest in der Bahn. Setz dir deine Musik auf und quetsch dich dahin, wo viele Leute sitzen oder stehen..lass die Musik laufen..beobachte die Gesichter; um sie dann vielleicht zu fragen, ob sie das nun abgenerft hat - oder nicht! (Mit viel Glück hat deine Frage jemand verstanden - in Berlin hat jeder 2. was an den Ohren .. *grins*)

Ich denke, wenn mir ne Situation nicht passt, kann ich immerhin noch wo anders hingehen. Zum Entspannen sind öffentliche Verkehrsmittel irgendwie auch ungeeignet! Zum laut Musik hören schon .. so unerträglich ist das nämlich garnicht und wenn mich jemand nett darum bitten würde, wäre ich auch bereit dazu, leiser zu stellen. Unterwegs mit Bus & Bahn in Berlin ist an Fahr-Nebengeräuschen oft eh viel lauter als alles andere..

Music is the Key ..

Wieschen