Bewerbung Handschriftlicher Lebenslauf

umweltpolizeisb

Zirkelpopler
ID: 211681
L
21 April 2006
6.638
429
Hallo zusammen,

ich bin zurzeit ausbildungsplatzsuchend und schreibe daher fleissig Bewerbungen. Vor verganenem Wochenende erhielt ich von der Bundeswehr bez. meiner Bewerbung als Bürokaufmann innerhalb von 6 Tagen einen Brief, dass ich doch noch bitte einen "handschriftlichen Lebenslauf" nachreichen soll, woran ich gerade arbeite.

Da ich sowas zum ersten Mal anfertige, bin ich natürlich auf Feedback angewiesen. Vor allem: Kann/Muss ich noch etwas einfügen? (Ausser Ort,Datum,Unterschrift)

Dies ist auch nur noch ein Vorentwurf, weil da grammatikalisch noch nicht alles zusammen passt.

Meinen handgeschriebenen Lebenslauf bekommt ihr per PN.

Falls jemand graphologisch ausgebildet ist, kann man gerne auf meine Persönlichkeit schließen :mrgreen:

Danke + Grüße,
Tobias

PS: Ich würde heute am späten Nachmittag gerne schon in die Endfassung gehen, um auch möglichst schnell reagiert zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ja seltsam, wird eigentlich so gut wie gar nicht mehr verlangt.

Er ist aber wie jeder andere tabellarische Lebenslauf zu schreiben, da kannst du sorglos rangehen.

Wahrscheinlich wollen sie tatsächlich Rückschlüsse auf deine Persönlichkeit ziehen. Es ist wirklich so: Schreibt man fahrig und unleserlich, ist der Mensch dahinter meist auch eine unschlüssige und unsichere Person. Zu schön mit Schnörkel, wie zb. Kreise als i-Pünktchen, bedeutet noch nicht erwachsen genug oder einfach zu verspielt und nicht mitten im Leben stehend.
Eine homogene und gut leserliche Schrift deutet auf Selbstbewusstsein hin und im Leben stehend.
Außerdem ändert sich die Schrift auch mit der Häufigkeit des schreibens und sollte dann immer besser werden.

Also ich kann gerne mal Rechtschreibfehler bei dir sichten, graphologisch ausgebildet bin ich aber nicht.

Edit: Habe deinen Edit übersehen, dann hat sich das wohl erledigt.
 
[...]
Er ist aber wie jeder andere tabellarische Lebenslauf zu schreiben, da kannst du sorglos rangehen.
[...]

Also ich kann gerne mal Rechtschreibfehler bei dir sichten, graphologisch ausgebildet bin ich aber nicht.

Edit: Habe deinen Edit übersehen, dann hat sich das wohl erledigt.

Also im Internet bin ich eigentlich immer auf einen ausformulierten Lebenslauf gestossen... Deswegen habe ich ihn jetzt ausformuliert gehabt :-?

Ich habe dir meinen Pre-Entwurf (der fertige sieht vom Schriftbild her nicht anders aus) gerade nochmal per PN zukommen lassen... Ich habe es gestern im eifer des Gefechts nämlich vergessen den Brief abzusenden, das heisst, ich kann ich zweifelsfalls noch retten :ugly:

Grüße!
 
Es ist wirklich so: Schreibt man fahrig und unleserlich, ist der Mensch dahinter meist auch eine unschlüssige und unsichere Person. Zu schön mit Schnörkel, wie zb. Kreise als i-Pünktchen, bedeutet noch nicht erwachsen genug oder einfach zu verspielt und nicht mitten im Leben stehend.
Eine homogene und gut leserliche Schrift deutet auf Selbstbewusstsein hin und im Leben stehend.

Ich würde mich durchaus als eine selbstbewusste und im leben stehende Person bezeichnen (Promotion als Ingenieur grade abgeschlossen), trotzdem habe ich eine ganz furchtbare Handschrift. Daher bezweifle ich ein bisschen, dass man das wirklich so schubladisieren kann.

Handschriftlicher Lebenslauf - das wäre für mich der Horror!

Außerdem ändert sich die Schrift auch mit der Häufigkeit des schreibens und sollte dann immer besser werden.

Gibt es heutzutage noch einen echten Grund, längere Texte handschriftlich zu verfassen? Ich habe meine Handschrift das letzte mal so wirklich vor über 10 Jahren in der Schule benutzt. Im Studium bestanden Mitschriften nie aus viel Text und ich bin vermehrt zu einer Art Druckschrift übergegangen. Im Berufsleben läuft sowieso alles elektronisch und ich scheine meine Handschrift allmählich ganz zu verlernen.

Das klingt erstmal schlimm, aber man darf trotzdem mal ernsthaft fragen: Braucht man heute noch eine saubere Schreibschrift? Sicherlich mag hier und da eine saubere Beschriftung von bestimmten Dingen nötig sein, aber das sind nie längere Texte und dafür eignen sich Druckbuchstaben sowieso besser...
 
Ich würde mich durchaus als eine selbstbewusste und im leben stehende Person bezeichnen, trotzdem habe ich eine ganz furchtbare Handschrift. Daher bezweifle ich ein bisschen, dass man das wirklich so schubladisieren kann.

Handschriftlicher Lebenslauf - das wäre für mich der Horror!

dto.

ausser formulare ausfuellen und unterschriften, war die letzten 15 jahre handschriftlioch nix drin.

peter
 
Für mich hätte die Anforderung eines handschriftlichen Lebenslauf ganz praktische Gründe

1. zwinge ich die Menschen eine ganze Menge Energie in genau diese Bewerbung zu stecken (weil es eben ungewöhnlich ist), ich bekomme also wahrscheinlich nicht die selbe Bewerbung die an 100 andere auch verschickt wurde ;)

2. Man bekommt schon aus dem Schriftbild einen Eindruck von der Persönlichkeit. Auch ohne irgendwie tiefenpsychologisch ranzugehen bekomme ich einen Eindruck wieviel Mühe sich der Mensch gegeben hat, wie impusiv er schreibt, seine feinmotorischen Fähigkeiten- oder ob er öfter handschriflich schreibt :biggrin:, ob er irgendwelche Verzierungen nutzt oder nur schnörkelos die Aufgabe erfüllt etc...
 
Im Studium bestanden Mitschriften nie aus viel Text und ich bin vermehrt zu einer Art Druckschrift übergegangen. Im Berufsleben läuft sowieso alles elektronisch und ich scheine meine Handschrift allmählich ganz zu verlernen.
ich habe schon damals in der Schule angefangen in Druckschrift zu schreiben, einfach nur weil es besser lesbar ist

seitdem ich aus der Schule raus bin, habe ich wahrscheinlich nie wieder die Handschrift aus der Grundschule verwendet, warum auch?
teilweise konnte ich ja noch nicht einmal selbst meine Handschrift lesen, wie soll ich es da von anderen erwarten können? ^^

also ich bin ja sowieso dafür, dass in den Schulen nur noch die Druckschrift gelehrt wird und Handschrift optional im Fach Kalligrafie angeboten wird
 
Daher bezweifle ich ein bisschen, dass man das wirklich so schubladisieren kann.
Ich könnte mir so ein ähnliches Raster gut vorstellen. Klar, dass es nur Grundraster sind und da sind sicherlich noch einige andere Faktoren. Und wer viel mit der Hand schreibt, bekommt ohnehin eine schönere oder sichere Handschrift. Hab ich während meiner Weiterbildung gemerkt.: -)
 
Ich könnte mir so ein ähnliches Raster gut vorstellen.

Ich nicht, mir ist das zu einfach gedacht. Dazu kenne ich einfach viel zu viele Leute auf deren Intellekt und Persönlichkeit ich große Stücke halte - trotz ihrer miesen Handschrift.


Und wer viel mit der Hand schreibt, bekommt ohnehin eine schönere oder sichere Handschrift. Hab ich während meiner Weiterbildung gemerkt.: -)

Ok, zwischen "viel schreiben" und "sicherer (regelmäßiger) Handschrift" bin ich bereit eine Korrelation zu sehen. Nur warum ist das jetzt etwas Gutes wenn jemand viel schreibt? Hat meiner Meinung nach wenig mit Bildung ("viel gelernt") zu tun, denn viel/oft Texte niederschreiben ist nur eine von vielen Lernformen (und m.M. nach nicht mal die effektivste).
 
Die "großen" Firmen lassen ihre Bewerbung mittlerweile fast nur noch online laufen, also nix mit handschriftlichem Lebenslauf. Wie der Bewerber drauf ist, kann man immer noch in einem Vorstellungsgespräch rausfinden...

Das einzige "Unternehmen", wo mir bekannt ist, dass die Bewerber noch mit einem handgeschriebenen Lebenslauf "geärgert" werden, ist die Bundeswehr. Und da während der Musterung zumindest ein kurzes psychologisches Gespräch mit geschultem, wenn nicht sogar Psychologiestudiertem, Personal stattfindet kann man sich diese ganze Handschriftenanalysendiskussion echt sparen.
Das einzige was mir dazu einfällt, ist, dass dieser "Verein" in einigen Bereichen einfach hinterwäldlerisch und rückständig ist. Der bürokratische Apparat ist halt etwas langsamer als die freie Wirtschaft :mrgreen:
 
Sehr interessante Diskussion ;)

Meine Erfahrung:
Ich habe jetzt meine Handschrift nicht extra dafür verändert, auch wenn ich der Meinung bin, so super ist die Handschrift nun auch nicht für mich - ich habe es so geschrieben, wie ich es auch sonst schreiben würde (okay, ein bisschen besser als meine letzten Klausuren :ugly:).

Was ich leider sehr schade finde, ist, dass ich als ehemaliger Gymnasiast mit so etwas konfrontiert werde. Wir lernen nur noch den tabellarischen, ausgedruckten Lebenslauf in der Schule und das war´s, wo hingegen die Hauptschüler (?) auch noch den handgeschriebenen Lebenslauf gelehrt bekommen.

Ich habe deswegen auch nochmal ein Anschreiben (ausgedruckt) formuliert und dem Brief angefügt, weil es mir ein besseres Gefühl verschafft hat, auch um nochmal zu zeigen, dass ich auch mit dem Computer der deutschen Sprache mächtig bin ;) [Bitte keine Kommentare bezüglich der Rechtschreibprüfung, ich rede hier eher von meinem Sprachgebrauch :mrgreen: ]

Grüße!
 
Ich habe deswegen auch nochmal ein Anschreiben (ausgedruckt) formuliert und dem Brief angefügt, weil es mir ein besseres Gefühl verschafft hat, auch um nochmal zu zeigen, dass ich auch mit dem Computer der deutschen Sprache mächtig bin.
Das hast du richtig gemacht. Sie wollen ja nur den Lebenslauf handschriftlich, den Rest per PC geschrieben (Anschreiben, dritte Seite, etc.). Das Anschreiben gehört definitv in deine Bewerbung mit rein. :- )

@DaPhreak:
Ich sprach ja nur von ein paar Ansätzen, bin der gleichen Meinung wie du was den Sinn betrifft.

Viel zu schreiben macht halt nen schöneres und gleichmäßigeres Schriftbild, wenn man es nicht gerade beruflich in der Hektik nur einfach so schnell wie es geht runterkritzelt.

Was gutes ist es, weil man persönlich besagte Vorteile zieht : -)
 
(Promotion als Ingenieur grade abgeschlossen)

gw :biggrin:

... dass die Bewerber noch mit einem handgeschriebenen Lebenslauf "geärgert" werden, ist die Bundeswehr.

finde ich offen gestanden etwas schade. Sinn und Zweck für die Bundeswehr mag meinetwegen in andernorts überkommenen Strukturen liegen. ich finde, bei einer ersten Bewerbung kann es für den Bewerber fruchtbar sein, die Dinge handschriftlich festzuhalten und dadurch besser zu verinnerlichen bzw. zu reflektieren ob das das ist, was man wirklich will. Natürlich ist es sinnvoll, mit einer Bürosoftware zurechtzukommen.

Vielleicht ist der Bewerber ja auch Legastheniker (was nicht heißt, dass er bescheuert ist, nur, dass er eine Lese-, Rechtschreibeschwäche hat). Dann kann ich ihn als Bundeswehr schlecht im Schreibbüro einsetzen, was gut zu wissen ist. :p