News Graumann kann über H****r-Satire "Er ist wieder da" nicht lachen

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 24.08.2013 um 02:34:42 Uhr veröffentlicht:
Graumann kann über H****r-Satire "Er ist wieder da" nicht lachen
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Berlin (dts) - Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, findet den Bestseller "Er ist wieder da", in dem Adolf H****r in Berlin wieder zum Leben erwacht, nicht lustig. Der "Bild-Zeitung" (Samstagausgabe) sagte Graumann: "Das Buch ist außerordentlich erfolgreich. Ich habe es gelesen und mich gefragt: warum eigentlich? Es spielt mit dem H****r-Mythos, mit dem Tabu. Es ist offenbar das Monströse an dieser Figur, das die Menschen immer wieder fasziniert. Ich hoffe nur, dass diese Faszination eine literarische und satirische ist, und dass sie niemals politisch wird. Gelacht habe ich über diesen H****r aber nicht. Ein solches Lachen würde mir im Hals stecken bleiben." Die Satire "Er ist wieder da" des Autors Timur Vermes über das Wiederaufleben Adolf Hitlers in Berlin ist mit einer Gesamtauflage von mehr 700.000 Exemplaren noch immer Platz 2 der "Spiegel"-Bestsellerliste. Der NS-Diktator macht in dem Buch eine Medien-Karriere als Comedian.
 
Hätte mich auch stark gewundert, wenn der ZdJ mal nicht sowas geschrieben hätte :ugly:

Zum Buch / Hörbuch: Ich fands wunderbar, habe an vielen Stellen herzhaft und vieles was "H****r" in dem Buch sagt ist ganz einfach wahr! (beispielsweise über das deutsche TV Programm, dass alle nur verblöden und wie man sich sowas freiwillig angucken kann :ugly: :mrgreen: )

Ansonsten sehe ich in dem Buch nicht mal ansatzweise Gutheißungen für H****r o.ä.
Kann es nur jedem empfehlen.
 
vieles was "H****r" in dem Buch sagt ist ganz einfach wahr!
Naja, genau DAMIT hat Graumann als ZdJ-Chef natürlich ein Problem. Soll er doch auch haben dürfen. Ich gönn ihm seine Sicht der Dinge, er möge sie nur nicht als allgemeingültig erklären.

Ich find das immer interessant, wenn jemand kommt und meint, ja aber H****r hat doch die Autobahnen gebaut und Mütter wurden damals ganz anders geehrt als heute. Na, dann denk mal drüber nach, WARUM das so gemacht wurde!

Aber der Verkaufspreis für das Buch - 19,33 € - ist schon fast makaber. Ich werd's wohl lesen.
 
Ich find das immer interessant, wenn jemand kommt und meint, ja aber H****r hat doch die Autobahnen gebaut und Mütter wurden damals ganz anders geehrt als heute. Na, dann denk mal drüber nach, WARUM das so gemacht wurde!

Aber der Verkaufspreis für das Buch - 19,33 € - ist schon fast makaber. Ich werd's wohl lesen.

Er hat nur Autobahnen und Straßen gebaut die zum größten Teil in der Weimarer Republik geplant waren. Somit ist diese Aussage für mich nie ein "pro" Argument gewesen.

Zum Buch kann ich noch nicht viel sagen. Hab zwar ein Exemplar hier liegen, aber noch keine Zeit gefunden es zu lesen.
 
Wirklich Komisch wird das Buch erst durch die Vertonung von Christoph Maria Herbst. Das Buch selber fand ich ein bisschen dröge und vorhersehbar.

Die Diskussion ist doch eine ähnliche wie vor ein paar jahren über den Helge Schneider-Film "Mein Führer" oder etwas anders bei "der Untergang" - darf man über H****r lachen, bzw. mit ihm Mitleid empfinden?

Ich für meinen Teil finde, dass man seine Taten nie außer Acht lassen sollte, ihn aber vom Sockel des "Monsters" 'runterholen muss. Der verleitet viel zu schnell dazu, Ihn in seiner Monstrosität als einzigartig und das Geschehene als "nicht wiederholbar, weil das Monster nicht wiederkommt" abtut. Nur wenn uns die von Hannah Arendt postilierte "Banalität des Böses" bei den Nazis klar wird - die Tatsache, dass es keine Monster waren, sondern Kleinbürger, Stiefellecker, Demagogen, Kriecher, Opportunisten, Sadisten und Feiglinge, die die Naziverbrechen in erster Linie erdacht und ausgeführt haben, dann wird uns auch klar, dass unsere Gesellschaft immer noch voll davon ist - das ganze also wiederholbar ist - dieses Risiko führt einem das Buch durchaus vor Augen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Smssam, er hat den Rotz nur für für die Reichswehr bauen lassen. Darum war das für mich nie ein ProArgument. Welcher Privatmensch hatte denn damals ein Auto?

darkkurt, das ist die beste Ausführung zum Thema Umgang mit H****r, die ich bis jetzt gelesen hab.
 
Smssam, er hat den Rotz nur für für die Reichswehr bauen lassen. Darum war das für mich nie ein ProArgument. Welcher Privatmensch hatte denn damals ein Auto?

Gar nicht mal so wenige, in meiner Verwandtschaft wurde von Menschen die die Zeit miterlebt haben erzählt das zur der Zeit vor dem Krieg mehr Autos in der Gegend unterwegs waren als heute. Das hatte damit zu tun das kurz vor dem Krieg die Produktions- und Absatzzahlen nochmal richtig in die Höhe schnellten und jeder natürlich sein neu erworbenes Statussymbol ausfahren musste - und da sie damals noch mehr in der Ausflugsumgebung von Berlin wohnten als heute glaube ich das mit der Menge sogar

https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftszahlen_zum_Automobil
Jahr - Stückzahl produziert im deutschen Reich
1912 22.773
1913 20.388
1925 70.025
1926 52.767
1927 127.784
1928 150.563
1929 139.869
1930 105.161
1931 88.453
1932 64.377
1933 121.774
1934 192.057
1935 269.615
1936 331.048
1937 364.914
1938 381.517