Gehaltserhöhung - Wie vorgehen?

Champ2000

Well-known member
ID: 79818
L
20 April 2006
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Hallo,
ich stehe hier vor einem ziemlich großen Problem. Ich habe vor mir morgen oder Freitag einen Termin für nächste Woche bei meinem Chef zu machen, weil ich gerne eine Gehaltserhöhung hätte. Da ich sowas bisher noch nie gemacht habe, weiß ich absolut nicht wie ich da vorgehen soll. Wieviel % kann man verlangen? Wie kann ich das am besten begründen?

Gruß
Champ
 
Wie gut stehst Du mit Deinem Chef?

Seid Ihr per Du?

Ist es eine Riesen Bude mit Hunderten von Angestellten?


Verlangen ist eh blöd ... Fragen ist besser ;)

In was für einem Gewerbe bist Du tätig?
 
Danke, werde ich mir mal genau durchlesen.

Wie gut stehst Du mit Deinem Chef?
Ganz gut.
Nein.
Ist es eine Riesen Bude mit Hunderten von Angestellten?
Ca. 150 Angestellte in Deutschland, weitere 7 Firmen im Ausland arbeiten für ihn.
In was für einem Gewerbe bist Du tätig?
Ich arbeite momentan in der Logistikabteilung einer Schuhfirma, bin dort für den Export verantwortlich.
 
OK ... wenn Du ganz gut mit Ihm stehst, dann gehe zu Ihm hin und Frage einfach.
Nicht verlanegen ... sowas macht man nicht. Da würde ich jeden Angestellten ablaufen lassen.

Reden kann man mit jedem. Ob er nun sagt OK oder nein ... Du hast es auf einer Ordentlichen Art und Weise versucht.
Wenn er nein sagt, dann Frage weiter, wann es denn malso weit sein könnte. Sag Ihm das immer verlass auf Dich war und Du schon Jahrelang dabei seist (wenn es zutrifft)

Ehrlichkeit und Höflichkeit währt bei so einer Sache meist am besten. Da helfen keine Tips von Irgendwelchen Internetseiten ;)

Nimm Dir den Mut zusammen, gehe zu Deinem Chef und frage Ihn in einem Ordentlichen und Höflichen Ton.

Mehr kann ich Dir da auch nicht Raten...
 
schließe mich bulette an ...

immer höflich bleiben. vielleicht wenn es gerade gut passt kannst du ihm aufzählen, was deine guten taten waren, oder durch welche positiven aspekte du dem laden weiter hilfst. wenn du merkst dass er da gegen ist, fang am besten nicht damit an :Aber Herr soundso verdient auch mehr oder so.

Auch die Mitleidstour kommt immer jämmerlich, hab ich letztens mitbekommen, dass jemand meinte, ja ich habe mir ja ein haus gekauft und jetzt bleibt nur noch wenig über für mich und meine familie... also das würde ich auch weg lassen.

Sei einfach ganz natürlich, wirke am so gut wie es geht selbstbewusst, und sag ihm ganz ehrlich, warum du es in betracht gezogen hast, eine gehaltserhöhung zu fordern. auf keinen fall auf was drängen
 
Jahrelang dabei, du bist gut, es sind jetzt knapp 11 Monate. :mrgreen: Bei meiner Einstellung lies der Chef verlauten das ich nach 6 Monaten eine Gehaltserhöhung bekommen soll. Passiert ist bis heute nichts. Jetzt wollte ich eben mal von mir aus hingehen und nachfragen. Wieviel % Erhöhung kann ich denn verlangen? Ist 30% unverschämt?
 
Jahrelang dabei, du bist gut, es sind jetzt knapp 11 Monate. :mrgreen: Bei meiner Einstellung lies der Chef verlauten das ich nach 6 Monaten eine Gehaltserhöhung bekommen soll. Passiert ist bis heute nichts. Jetzt wollte ich eben mal von mir aus hingehen und nachfragen. Wieviel % Erhöhung kann ich denn verlangen? Ist 30% unverschämt?

Ich häng mich mal kurz mit rein ...

Entscheidend für eine Gehaltserhöhung ist, dass Du Deinem Chef klar machen kannst, dass Du das Geld wert bist.

Hast Du Dich in der zeit dort qualifiziert, Aufgaben übernommen die eigentlich nicht Deinem Tätigkeitsprofil entsprechen, Überstunden geschrubbt, neue Sachen/Verbesserungen "erfunden" ....

Die Gespräche sind grundsätzlich schwierig ...
Fang nur nicht ungefähr so an ...

Angesteller: "Chef, ich hab mich doch die letzten Jahre immer weitergebildet, neue Sachen erfunden, Prozesse verbessert ...

Chef: "Stimmt ! Und ?"

Sei einfach direkt und sprich ihn an, ob er einer Gehaltserhöhung zustimmen würde denn meistens hat der "Chef" noch jemanden über sich in der Hierarchie.
Wenn Chef dann fragt, warum wieso, solltest Du vorbereitet sein und Deine aussergewöhnlichen Leistungen und Qualifizierungen [sofern vorhanden] zur Sprache bringen.
Gleichzeitig musst Du auf die Frage gefasst sein, wieviel mehr Du denn verdienen möchtest.

Lass lieber Prozentangaben weg ... damit können Chefs nicht rechnen :mrgreen: und 30% klingt enorm viel ...
Entscheide Dich für einen Betrag X (am besten eine runde Summe wie 200, 300 oder 400 Euro) und bring diesen als Vorschlag.
 
Jahrelang dabei, du bist gut, es sind jetzt knapp 11 Monate. :mrgreen: Bei meiner Einstellung lies der Chef verlauten das ich nach 6 Monaten eine Gehaltserhöhung bekommen soll. Passiert ist bis heute nichts. Jetzt wollte ich eben mal von mir aus hingehen und nachfragen. Wieviel % Erhöhung kann ich denn verlangen? Ist 30% unverschämt?

Nimm das doch als Aufhänger.
Sag ihm, du wärst ja jetzt fast nen Jahr dabi und er hätte ja bei der Einstellung verlauten lassen, dass es nach der Probezeit (sind ja 6 Monate) evt. eine Gehaltserhöhung geben könnte. Du wolltest jetzt mal fragen, wie es damit aussieht...

30% find ich schon happig. Mal angenommen, du hast vorher 3000€ brutto verdient (lässt sich so schön rechnen), dann wären das ja auf einen Schlag 4000€....
Also, wenn du 15% bekommst (wären dann in meinem Rechenbeispiel 3500€) würde ich mich schon freuen.
Hängt aber auch davon ab, ob er sich bei der Einstellung auch dazu schon geäußert hat.
Was anderes wäre es natürlich, wenn du gleich befördert wirst und auch mehr und verantwortungsvollere Aufgaben bekommen würdest. Aber für die gleiche Arbeit???
 
Ich kann mich im entfernstesten mal dran erinnern, das Schnecke(ich hoffe ich verwechsel da jetzt nichts) das selbe problem hatte.
Frag sie doch mal.

Gruß
Canon
 
Hast Du Dich in der zeit dort qualifiziert, Aufgaben übernommen die eigentlich nicht Deinem Tätigkeitsprofil entsprechen, Überstunden geschrubbt, neue Sachen/Verbesserungen "erfunden" ....
Ich habe mich zwar weder weitergebildet, noch habe ich fremde Aufgabe übernommen, dafür habe ich bis jetzt die halbe Abteilung umgekrempelt, vor allem eben meinen Arbeitsbereich. Geld einsparen konnte er dadurch auch schon einiges. Die Arbeit hat sich in den letzten 11 Monaten fast verdoppelt, trotzdem mußte niemand eingestellt werden. Nur habe ich momentan ehrlich gesagt ein wenig Scheu das weiter zu optimieren, denn sonst könnte trotz immer mehr Arbeit evtl. jemand entlassen werden.
Sei einfach direkt und sprich ihn an, ob er einer Gehaltserhöhung zustimmen würde denn meistens hat der "Chef" noch jemanden über sich in der Hierarchie.
Nein, Chef = Boss ganz oben. Den Personalchef übergehe ich einfach mal, der hat momentan eh nur ganz wenig Zeit.
Gleichzeitig musst Du auf die Frage gefasst sein, wieviel mehr Du denn verdienen möchtest.
Darauf habe ich sofort eine Antwort. Und jetzt bin ich nicht mehr so bescheiden als bei meiner Einstellung. :mrgreen:
Lass lieber Prozentangaben weg ... damit können Chefs nicht rechnen :mrgreen: und 30% klingt enorm viel ...
Entscheide Dich für einen Betrag X (am besten eine runde Summe wie 200, 300 oder 400 Euro) und bring diesen als Vorschlag.
Die 30% habe ich nur hier im Forum genannt weil ich mein Gehalt eigentlich nicht offenlegen wollte. ;)
 
Also 30% nach 11 Monaten ist echt happig.. zumindest wenn du nicht außergewöhnliches geleistet hast..

30%... wie war das bei Siemens im Vorstand? *lol* sorry, aber du solltest dich da schon ein wenig an die Inflation halten... im Grunde sind Gehaltserhöhungen heutzutage so gut wie garnichtmehr üblich, das machen doch alles die Gewerkschaften in ihren Tarifverhandlungen... es sei denn du bist wirklich besser als deine Kollegen... naja, ich sags mal so, im Moment wäre zumindest der beste Augenblick (volle Auftragsbücher in den Firmen), aber erhoffen würde ich mir an deiner Stelle nicht all zu viel... der Arbeitsmarkt ist immernoch gut überfüllt und das ist das Ass, welches die Arbeitgeber (somit auch dein Chef) im Ärmel haben.
 
Darauf habe ich sofort eine Antwort. Und jetzt bin ich nicht mehr so bescheiden als bei meiner Einstellung. :mrgreen:

Sicherlich :mrgreen:
Solche Antworten hätte ich auch parat.

Wie gesagt ... die Höhe des Gehaltes sollte "angemessen" sein.
Irgendwo muss das Geld ja "verdient" werden.

Wenn Du aus der hohlen Hand pauschal 1000 Euro mehr forderst kann es schell sein, dass Dein Chef in Deiner Personalakte den Vermerk "realitätsfremd" einträgt.

Die 30% habe ich nur hier im Forum genannt weil ich mein Gehalt eigentlich nicht offenlegen wollte. ;)

Sollst Du ja auch nicht ...

Vielleicht kannst Du Dir auch noch eine Alternative überlegen.
Verhandlungen übers Gehalt auf Basis des Jahreseinkommens sind manchmal geschickter weil der Chef mglw. entscheiden kann, in welcher Form er es zahlt (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld usw.).
Manchmal ist auch ein Firmenwagen eine nette "Gehaltserhöhung".
 
Naja ich sehe das von zwei Seiten..

1) Dein Chef hat zu dir gesagt das es nach 6 Monaten eine Gehaltserhöhung gibt. Dies ist bis heute nicht passiert - ich würde ihn aufjedenfall an seine Äußerung erinnern.

2) Nach 11 Monaten würde ich niemals 30% vordern. Es gibt tausende die deinen Job gerne übernehmen möchten - das weiß auch dein Chef. Sofern du nie was besonderes für die Firma geleistet hast nur durch gute Mitarbeit überzeugen konntest würde ich deinen Chef nur an seine Äußerung erinnern (wie ich oben schrieb), mal sehen was bei rauskommt.

Viel Glück!!

Gruß
 
Gehaltserhöhung - was ist das nochmal? :mrgreen:

Achja, ich erinnere mich an die guten alten Zeiten. Da ist man zum Cheffe gegangen und hat ordentlich mit ihm gesprochen. Meistens kam man nach höflicher Nachfrage (ohne abgehobenen Forderungen) auf einen Nenner und hatte dann ein paar Euro mehr in der Tasche.
Also ich denk mal die Tips von Bulette sind schon richtig.

Man ich glaub ich brauch nen neuen Job....
 
... dafür habe ich bis jetzt die halbe Abteilung umgekrempelt, vor allem eben meinen Arbeitsbereich. Geld einsparen konnte er dadurch auch schon einiges. Die Arbeit hat sich in den letzten 11 Monaten fast verdoppelt, trotzdem mußte niemand eingestellt werden.

na da hast doch schon paar gute Argumente.
 
Ich hatte vor ner Weile ein sehr lustiges Gehaltsverhandlungsgespräch. ;)

Also ich arbeite für eine Zeitarbeitsfirma seit inzwischen knapp zweieinhalb Jahren im momentanen Einsatzbetrieb (ne Autohersteller-Bank). Tarifvertraglich isses so geregelt, daß ich nach einem Jahr eine Lohnanpassung erhalte und nach (insg.) 2 Jahren die nächste.

Also rief ich nach einem Jahr in meiner Firma an und fragte nach, wie's denn damit aussieht. Da wurde mir dann erklärt, daß ich von Anfang an ja nen übertariflichen Zuschlag erhalte und daher die Anpassung nich bekomme, weil ich ja eh schon über den Stundensatz liege den ich danach hätte (lieg auch über den Höchstsatz nach 2 Jahren). Also hab ich diesen Sommer dann nochma angerufen. Das Telefonat lief dann (wörtlich! - das "Guten Tag-Blabla" ma außenvor) so: "Also ich bin ja nu mittlerweile schon 2 Jahre bei ihnen und die tariflichen Lohnanpassungen gelten für mich nich, weil ich ja eh schon drüber liege. Heißt das jetzt im Umkehrschluß, daß ich 10 Jahre für sie arbeiten darf und nie ne Chance auf mehr Geld habe?" "Hm... Eigentlich nich. Müssen wir ma nachgucken. Wir melden uns dann wieder bei ihnen." Nach ner Woche hab ich dann da nochma angerufen und ner anderen Personalsachbearbeiterin das Gleiche erzählt. Sie fragte dann, wie's denn nächstes Jahr mit meiner Steuerklasse aussieht, ob ich dann immernoch Steuerklasse 3 haben oder ob ich auf 5 wechseln werde. Ich antworte, daß ich wenn dann wohl eher auf 4 gehen werde, aber das hängt damit zusammen, wieviel mein Mann verdienen wird (zur Erklärung: Kl. 3 hat kaum Steuerabzug, 5 hat dagegen die zweithöchsten Abzüge und 4 is ungefähr wie 1). Sie meinte dann nur, daß es bei 5 ja sinnvoller wäre, die Nettozuschläge (die, wie der Name schon sagt, nicht mehr versteuert werden) zu erhöhen. Ne gute Woche später hatt ich dann ne Anlage zum Arbeitsvertrag im Briefkasten, wo drin stand, daß mein außertariflicher Zuschlag so erhöht wird, daß ich auf einen Stundenlohn von xx Euro komme.

Da wurde mir erst bewußt, daß das wohl ne Gehalts(Lohn-)verhandlung war. Wär mir das vorher bewußt gewesen, wär ich bestimmt nich so kackdreist gewesen, sondern hätt mir auch total nen Kopp gemacht, wie ich das anstellen soll. ;)


Aber zu Dir: Ich schließe mich da Bulette und Ckocks an. Ich würd ganz simpel einfach ma fragen, wie es denn mit der versprochenen Erhöhung aussieht. Ruhig und vernünftig.
 
Also 30% nach 11 Monaten ist echt happig.. zumindest wenn du nicht außergewöhnliches geleistet hast..

30% ist doch nicht happig....

erklär dem Chef die Sache mit dem Loseverfall und er wird das schon verstehen:biggrin: :biggrin: 8)

Nee, mal ernsthaft:
Ich würde auf jeden Fall auch zu einer höflichen Vorgehensweise raten und nix fordern.
Und fixen Geldbetrag vorschlagen ist auch eine sehr gute Idee.
Ich hätte aber an deiner Stelle direkt beim Vertrag zum Start die Erhöhung nach 6 Monaten reinschreiben lassen.

Wünsche viel Erfolg
 
So ein paar Gespräche sind erfolgt, in der Zwischenzeit wurden 4 Mitarbeiter entlassen. :ugly: Ich dachte mir schon, oje, jetzt hast du in den letzten Wochen dein Maul soweit aufgerissen, ich bin wohl der nächste der fliegt. *g*
Aber nichts dergleichen, ich habe diese Woche von meinem Chef einen neuen Job angeboten bekommen, damit würde ich im Prinzip sogar gleich 2 Stufen auf einmal aufsteigen. :) Am Montag muß ich jetzt erstmal auf dem neuen Job probearbeiten, dann entscheidet es sich wie es weitergeht. Von meiner Seite ist alles klar, ich will den Job. :) Wenn mein Chef das auch so sieht, wird es wohl Ende nächster Woche erneute Gehaltsverhandlungen geben, aber ich muß offen und ehrlich zugeben, mit 30% mehr Lohn als jetzt wär ich in dem neuen Job nicht zufrieden. :ugly::ugly: *g*

Ich halte euch auf dem laufenden wie es weitergeht :)