News Flaschensammler muss Steuernachzahlung ans Finanzamt zahlen

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klamm-Bot
25 April 2006
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Folgende News wurde am 16.01.2013 um 09:47:00 Uhr veröffentlicht:
Flaschensammler muss Steuernachzahlung ans Finanzamt zahlen
Shortnews

Weil er Pfandbehälter sammelte und dadurch Einkommen erzielte, muss Eduard Lüning jetzt Steuern an das Finanzamt abführen. Jetzt soll der Mann 4.000 Euro Steuern nachzahlen und in Zukunft soll ihn deswegen auch die Erwerbsunfähigkeits-Rente gestrichen werden."Ich wollte doch nur Flaschen sammeln. Es kann doch nicht sein, dass ich zum Sozialfall werde, bloß weil ich zu ein bisschen Geld gekommen bin," so Lüning. Grund: Anscheinend hatte ein Finanzbeamter Lünings Buch "Mit Dosenpfand zum Wohnmobil" gelesen. Der Mann verdient etwa 7.000 Euro im Jahr mit Pfandflaschensammeln, bei mehreren Großereignissen im Jahr sogar bis zu 13.000 Euro. Das veranlasste das Finanzamt zu der Forderung.
 
Wie blöd muss man denn auch sein, in Buchform zu veröffentlichen, dass man offenbar über Jahre ein Gewerbe betrieben und nicht angemeldet hat? :wall:
 
Vor allem, weil er ja auch noch die Einnahmen durch sein Buch hat.
Und wenn man sich schon ein Wohnmobil für ca. 15.000€ nur durch Flaschensammeln leisten kann, dann ist das für mich wirklich eindeutig gewerbsmäßig.

anddie
 
Mag ja sein, das es rechtlich gesehen gewerbsmäßig ist, doch finde ich unsere Gesetze ziemlich idiotisch.
Wenn er erwerbsunfähig ist und dann Flaschen sammelt, heißt es doch nicht automatisch, das er einer geregelten Arbeit nachgehen kann.
Flaschen sammeln kann er z.B. so wie es ihm gerade passt/wie es ihm gerade geht (gesundheitlich oder warum auch immer er erwerbsunfähig ist), zur Arbeitstelle MUSS er aber erscheinen.
Und da soll der Staat doch froh sein, das er kostenlos "Müllsammler" spielt. :roll:
 
Schade ist nur, dass Leute die aufs Pfandflaschen sammeln angewiesen sind, durch solche News/Geschehnisse bemindert werden. Er hat professionell auf Openairs gesammelt. In zwei Tagen sein Wohnmobil mit so viel Flaschen vollgepackt, dass er nicht mehr drin schlafen konnte und dann, jetzt muss ich raten, 700 Euro Flaschenpfand erhalten hat.

Blöd auch noch, dass er sich ins Medienlicht gerückt hat. Vermutlich gabs dafür Geld, wenn nicht, dann ist er noch "trotteliger". Auch die Werbung auf sein Wohnmobil war nicht besonders pfiffig.

Mich nervt, dass es zum Verallgemeinern anleitet. Der "Flaschensammler" ist jemand der arm dran ist und er stellt den "Flaschensammler" in ein anderes Licht.
 
Mag ja sein, das es rechtlich gesehen gewerbsmäßig ist, doch finde ich unsere Gesetze ziemlich idiotisch.
Wenn er erwerbsunfähig ist und dann Flaschen sammelt, heißt es doch nicht automatisch, das er einer geregelten Arbeit nachgehen kann.

Ähm, wer im Schnitt 20 € pro Tag durch Flaschen sammeln zusammenbekommt, der muss dafür schon einiges an Zeit aufwenden.
Bei durchschnittlich 15 Cent macht das gute 130 Flaschen.

Da ist man schon fernab von gelegentlich mal ne Flasche/Dose finden, dass klingt nach wohlorganisierten Arbeitstag.
Gerade im Zusammenhang mit einer Erwerbsunfähigkeit wirft das schon einige Fragen auf.

gruss kelle!
 
da stellt sich mir die Frage, wer ihn erwerbsunfähig geschrieben hat? Warum? Er kann doch scheinbar arbeiten...wer jeden Tag Flaschen sammeln kann, kann auch andere körperliche Arbeit verrichten.
 
Also erstmal der Quellartikel auf den Shortnews sich bezieht: https://www.sueddeutsche.de/geld/einkommen-aus-pfandflaschen-goldgraeberstimmung-beim-flaschensammeln-1.1571303

Da kommen auch die Hintergrundinfos teilweise zum Vorschein. Da kristallisiert sich auch etwas heraus, dass er wohl eher aus psychischen, denn aus körperlichen Gründen erwerbsunfähig ist/war. Da kann man von halten was man will, ich halte da nichts von. Ich kenn Leute, die sind seelisch noch mehr belastet, als der Kerle, haben Bandscheibenvorfälle hinter sich etc. wo die meisten schon in Frührente gehen würde und arbeiten zum Beispiel immer noch aktiv als Brandmeister. Nur als Beispiel, dass es auch anders ginge, statt sich "auszuruhen" auf seiner Rente.
Und zum Flaschensammeln an sich: Natürlich machen das viel "arme Schlucker", die wirklich im Müll wühlen müssen, damit sie sich ihre nächste Mahlzeit leisten können. Die Menschen die das machen, sehen häufig auch dementsprechend abgerissen aus und touren nicht mitm Wohnmobil die Festivals ab oder schreiben Bücher, wie toll das Sammeln doch ist und wieviel Kohle man damit scheffeln kann.
Das macht der, auch wenn er sonst überall gescheitert ist, hochorganisiert und professionell. Man könnte ihn fast mit dem andern da, Arno Dübel, vergleichen. Da ist es nur gerechtfertigt, wenn ihm Leistungen gestrichen werden, er zu viel geleistete Leistungen zurückzahlen muss und bei entsprechendem Einkommen (denn es ist ja kein Pfand mehr, dass haben andere bezahlt, nicht er) auch Steuern zahlen muss.
 
Mich nervt, dass es zum Verallgemeinern anleitet. Der "Flaschensammler" ist jemand der arm dran ist und er stellt den "Flaschensammler" in ein anderes Licht.

Das Flaschensammler arm dran sind ist genauso eine Verallgemeinerung. Habe selbst ein Beispiel vor Augen bei dem 2 Menschen mit insgesamt rund 3000 netto nochmal mehr als 100 Euro im Monat mit Flaschen sammeln dazu verdienen und es sich leisten können 2-3 mal im Jahr sich auf den Weg zu den schönsten Flecken dieser Erde zu machen.

Wenn man Flaschen sammeln nicht als ehrenrührig & arm empfindet sondern einfach als Nebenjob bei dem X Euro pro Stunde reinkommen sieht die Welt doch auch für die Menschen die es betrifft viel freundlicher aus.

Da kann man von halten was man will, ich halte da nichts von. Ich kenn Leute, die sind seelisch noch mehr belastet, als der Kerl

Entschuldige bitte, aber die psychische Belastung von Menschen einzuschätzen können oft genug auch Fachleute nach vielen Stunden persönlichen Gesprächen nicht - das an Hand von ein paar Zeilen Text zu machen die wahrscheinlich auch nur mäßig genau die Realität wiederspiegeln ist einfach anmaßend und lächerlich.

Und da soll der Staat doch froh sein, das er kostenlos "Müllsammler" spielt.

Er sammelt doch keinen Müll generell, sondern nur den Teil der sowieso sicher weggeschafft wird weil es halt genug Leute gibt die sich ein Taschengeld dazu verdienen müssen oder wollen. Und klar ist jede Tätigkeit die regelmäßig Geld einbringt anzumelden und zu versteuern. Wahrscheinlich hat er diesen Teil nicht mal gewusst (bzw. nicht auf Flaschensammeln übertragen) sonst hätte er es wahrscheinlich etwas smarter angestellt.
 
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Entschuldige bitte, aber die psychische Belastung von Menschen einzuschätzen können oft genug auch Fachleute nach vielen Stunden persönlichen Gesprächen nicht - das an Hand von ein paar Zeilen Text zu machen die wahrscheinlich auch nur mäßig genau die Realität wiederspiegeln ist einfach anmaßend und lächerlich.

Anmaßend vielleicht, wenn du eine Meinung, die in kurzer Zeit geformt wurde und nicht von einem Fachexperten stammt, anmaßend findest. Dem möchte ich nicht widersprechen, aber lächerlich? Wo ist dein Problem.
Es gibt genügend Leute, zumindest in meinem Bekanntenkreis, die genauso viele oder noch mehr schwere Situationen erlebt haben und trotzdem weitermachen und nicht einfach einen auf "erwerbsunfähig" machen.
Und rein vom Sachverhalt her, kann der Mann doch arbeiten. Was ist das, was der Mann macht denn sonst? Also für mich ist das schon eine gut organisierte Selbstständigkeit und kann bei einem Jahreseinkommen von 7000-13000€ also einem durchschnittlichen Monatseinkommen von ca. 800€ auch nicht mehr als Nebentätigkeit/Minijob betrachtet werden.

Also ist er sowohl psychisch als auch körperlich anscheinend in der Lage zu arbeiten und die "Erwerbsunfähigkeit" ist eher ne bequeme Ausrede (für was oder warum auch immer).
 
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Dem möchte ich nicht widersprechen, aber lächerlich? Wo ist dein Problem.
Ich habe kein Problem, wenn Du Dich vom Wort lächerlich angegriffen fühlst ersetze es eben durch ein Synonym das Dir besser gefällt - gibt eine Riesenliste ;)
https://synonyme.woxikon.de/synonyme/lächerlich.php

Also ist er sowohl psychisch als auch körperlich anscheinend in der Lage zu arbeiten und die "Erwerbsunfähigkeit" ist eher ne bequeme Ausrede (für was oder warum auch immer).
Mir drängt sich diese Vermutung auch auf. Er scheint für einige Tätigkeiten noch ganz gut geeignet zu sein ;)
 
Das Flaschensammler arm dran sind ist genauso eine Verallgemeinerung. Habe selbst ein Beispiel vor Augen bei dem 2 Menschen mit insgesamt rund 3000 netto nochmal mehr als 100 Euro im Monat mit Flaschen sammeln dazu verdienen und es sich leisten können 2-3 mal im Jahr sich auf den Weg zu den schönsten Flecken dieser Erde zu machen.
Klar, vermutlich zwei im öffenlichen Dienst, die liegengelassene Flaschen einsammeln, die womöglich in Mülleimern lagen. Oder zwei Schaffner bei der Bahn, Lokführer whatever. (Ist jetzt eine Vermutung) Was sollen sie tun, den Pfand wegwerfen?
Wenn man Flaschen sammeln nicht als ehrenrührig & arm empfindet sondern einfach als Nebenjob bei dem X Euro pro Stunde reinkommen sieht die Welt doch auch für die Menschen die es betrifft viel freundlicher aus.
Reporter haben es in Großstätten getestet. Es sind Kleinbeträge, die bei 1-2 Euro pro Stunde oder noch längeren Zeitaufwand liegen. Es wird auch zunehmend beobachtet wie Menschen aus Mülltonnen essen holen. Wie soll man da verfahren? Darunter sind auch Menschen, die es nicht nötig haben.

Wo fängt der Nebenjob an? Ab wann soll man ihn besteuern?
 
Klar, vermutlich zwei im öffenlichen Dienst, die liegengelassene Flaschen einsammeln, die womöglich in Mülleimern lagen. Oder zwei Schaffner bei der Bahgn, Lokführer whatever. (Ist jetzt eine Vermutung) Was sollen sie tun, den Pfand wegwerfen?

Ne alles falsch, haben beide Jobs ohne Flaschenkontakt. Ist wohl eher öfter mal ein Spaziergang mit Flaschen sammeln um Nebenverdienst und Reduzierung der gespeicherten Wohlstandskalorien unter einen Hut zu bekommen.

Wo fängt der Nebenjob an? Ab wann soll man ihn steuerlich angeben?

Die Antwort auf die erste Frage hat eigentlich keine praktische Relevanz. Die Antwort auf die zweite Frage ist "im Prinzip ab dem ersten Euro". Wenn die Einkünfte regelmäßig wiederkehren musst Du sogar noch ein Gewerbe dafür anmelden.

Reporter haben es in Großstätten getestet. Es sind Kleinbeträge, die bei 1-2 Euro pro Stunde oder noch längeren Zeitaufwand liegen. Es wird auch zunehmend beobachtet wie Menschen aus Mülltonnen essen holen. Wie soll man da verfahren? Darunter sind auch Menschen, die es nicht nötig haben.

Warum willst Du denn da "verfahren"? Grundnahrungsmittel sind erstens sehr billig und zweitens auch quasi kostenlos von z.B. der Tafel erhältlich. Wenn jemand die Mülltonnen als zusätzliche Nahrungsquelle für sich entdeckt habe ich nichts dagegen. Ich kann auch gut verstehen das Menschen diese Nahrungsmittel nicht verkommen lassen wollen obwohl sie es eigentlich nicht nötig hätten.
 
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