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25 April 2006
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Folgende News wurde am 23.01.2012 um 13:51:33 Uhr veröffentlicht:
Bericht: Antisemitismus-Problem in Deutschland
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Berlin (dpa) - Judenfeindliche Einstellungen sind nach Einschätzung von Experten in «erheblichem Umfang» bis in die Mitte der deutschen Gesellschaft hinein verankert. Bei etwa einem Fünftel der Bevölkerung gebe es einen latenten Antisemitismus. Zu diesem Ergebnis kommt der am Montag in Berlin vorgestellte Antisemitismusbericht, den ein unabhängiges Expertengremium zum ersten Mal im Auftrag des Bundestages erstellte. Die Wissenschaftler forderten die Politik auf, entschlossen Gegenmaßnahmen zu ergreifen. «Antisemitismus in unserer Gesellschaft basiert auf weit verbreiteten Vorurteilen, tief verwurzelten Klischees und auf schlichtem Unwissen über Juden und das Judentum», sagte der Wissenschaftler Peter Longerich. Die Verbreitung des Gedankengutes - insbesondere über das Internet - sei kaum zu verhindern. Vor allem von Rechtsextremisten werde Antisemitismus verbreitet - er sei dort ein bedeutendes ideologisches Bindeglied. «Das wird insbesondere durch die Tatsache unterstrichen, dass mehr als 90 Prozent der antisemitischen Straftaten von Tätern begangen werden, die diesem Spektrum zuzuordnen sind», sagte Longerich. Doch Antisemitismus sei bei weitem kein Randphänomen. Er reiche bis weit in die gesellschaftliche Mitte und biete dort Anknüpfungspunkte für rechtsextremistisches Gedankengut. In dem Bericht heißt es, dass beispielsweise rassistische, rechtsextreme und antisemitische Parolen auch weiterhin auf deutschen Fußballplätzen an der Tagesordnung seien. Betroffen seien etwa jüdische Fußballvereine. «Sätze wie "Juden gehören in die Gaskammer", "Auschwitz ist wieder da" und "Synagogen müssen brennen" seien bei Wettkämpfen in der Regionalliga keine Seltenheit. In Schulen gehöre das Schimpfwort «Jude» vielerorts schon fast zum Allgemeingut. Die Wissenschaftlerin Juliane Wetzel kritisierte: «Eine umfassende Strategie zur Bekämpfung des Antisemitismus in Deutschland existiert nicht.» Der Antisemitismus lasse sich aber nur langfristig und mit nachhaltigen Maßnahmen angehen. Die bisherigen Projekte liefen uneinheitlich und unkoordiniert. «Sie gehen von unterschiedlichen Vorstellungen aus, was unter Antisemitismus zu verstehen ist und wie er zu bekämpfen ist.» Ein großes Problem sei, dass viele Projekte nur zeitlich befristete staatliche Förderungen erhielten. Nach einem entsprechenden Bundestagsbeschluss im Jahr 2008 zum 70. Jahrestag der November-Pogromnacht hatte die Bundesregierung 2009 den Expertenkreis eingesetzt, um verstärkt gegen Antisemitismus vorzugehen. Das Gremium soll regelmäßig Berichte vorlegen. Für den ersten Bericht werteten die Wissenschaftler unterschiedliche Untersuchungen aus, die auf Meinungsumfragen basieren. Bei der Verbreitung antisemitischer Einstellungen in der Bevölkerung nehme Deutschland im europaweiten Vergleich einen Mittelplatz ein, heißt es in dem Bericht. Dies hänge auch damit zusammen, dass es in einigen Ländern wie Polen, Ungarn und Portugal zum Teil extrem hohe Antisemitismus-Werte gebe. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) mahnte, das Problem des Antisemitismus sei kein punktuelles, sondern ein dauerhaftes. Vertreter aller Bundestags-Fraktionen kündigten am Montag an, sich für Strategien und Projekte gegen Antisemitismus einsetzen zu wollen.
 
Betroffen seien etwa jüdische Fußballvereine. «Sätze wie "Juden gehören in die Gaskammer", "Auschwitz ist wieder da" und "Synagogen müssen brennen" seien bei Wettkämpfen in der Regionalliga keine Seltenheit.
Solche Sprüche erfüllen m. E. den Tatbestand der Volksverhetzung und gehören dementsprechend bestraft. In die Reihe solcher ... wie soll man sie nennen ... am besten...: VERBRECHER stell ich mich ganz sicher nicht. Und wenn der ZdJ oder auch irgendein Privatmensch - egal welchen Glaubens, aber wohl besonders ein Jude - sich darüber aufregt, dann absolut zu Recht.

Dennoch würde mich interessieren, was diese Studie unter "Antisemitismus" versteht. AntiSEMITismus umfaßt nämlich weit mehr als nur Judenhetze. Zu den Semiten gehören u.a. Araber, Äthiopier und Israelis, aber auch die Malteser.

Wer Kritik an bestimmten Handlungen des Staates Israel übt, ist lange noch kein Antisemit. Wer die Hinrichtungspraxis in Texas kritisiert, ist ja auch nicht antiamerikanisch, denn zu Amerika gehört weit mehr als Texas und auch mehr als die USA.
 
Dennoch würde mich interessieren, was diese Studie unter "Antisemitismus" versteht. AntiSEMITismus umfaßt nämlich weit mehr als nur Judenhetze. Zu den Semiten gehören u.a. Araber, Äthiopier und Israelis, aber auch die Malteser.

... eine gern gewählte Phrase von Leuten, die ein Problem mit ihrem Hass auf den Staat Israel haben. ;) Die Frage stellt sich seit mehr als hundert Jahren nicht.
Einerseits ist man ja nicht ansatzweise judenfeindlich. Andererseits wettert man gegen die Politik des Staates Israel, zu der u.a. gehört, dass sich Israel als jüdischer Staat definiert und durch die UN auch als solcher festgelegt wurde. Da ist eine Implizierung vorprogrammiert.

Vor allem islamische Protagonisten verwenden auch gern mal "Zionist" als Platzhalter für "Jude". ;)
 
Ein gern gewählter Vorwurf und ebenfalls Phrase, um nicht auf Kritik an Israel eingehen zu müssen.

Ach komm. :biggrin: Spitzfindigkeiten in einem seit Generationen eindeutig festgelegten Begriff zu suchen, ist schon ziemlich albern.

Und was Deinen Behauptung anbelangt ... magst Du meine Beiträge im Nahost-Thread zählen? ;)
 
... eine gern gewählte Phrase von Leuten, die ein Problem mit ihrem Hass auf den Staat Israel haben. ;)
Dummerweise hab ich diesen Hass gar nicht :ugly:

Hohles Gewäsch wie "Terrorstaat Israel" o. ä. dürfte von mir eigentlich nirgendwo zu lesen sein. Natürlich gefällts mir nicht, wenn Israel palästinensiche Dörfer bombardiert und dabei Zivilisten - auch Kinder - sterben. Mir gefällts genausowenig, wenn palästinensische Kassam-Raketen israelische Schulen/Kindergärten treffen und dabei Zivilisten - auch Kinder - sterben. Mir gefällts auch nicht, wenn Palästinenser - auch Kinder - israelische (Grenz-)Soldaten angreifen oder entführen.
Vor allem islamische Protagonisten verwenden auch gern mal "Zionist" als Platzhalter für "Jude". ;)
Jup, Achmadinegiftzwerg z. B. - aber der hat auch n Geschichtsverständnis wie n Ziegelstein.
 
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Ach komm. :biggrin: Spitzfindigkeiten in einem seit Generationen eindeutig festgelegten Begriff zu suchen, ist schon ziemlich albern.
Und was Deinen Behauptung anbelangt ... magst Du meine Beiträge im Nahost-Thread zählen? ;)

Ach so. Mein Anwurf trifft Dich nicht und Deiner L_R Posting nicht. Dann haben wir uns ja alle mächtig lieb und gut ist.
 
Ach komm. :biggrin: Spitzfindigkeiten in einem seit Generationen eindeutig festgelegten Begriff zu suchen, ist schon ziemlich albern.
Dann definiere doch bitte, wie man sachliche und durchaus berechtigte Kritik an israelischer Politik äußern darf oder kann.

Und was Deinen Behauptung anbelangt ... magst Du meine Beiträge im Nahost-Thread zählen? ;)

Du musst zugeben, das deine Meinung in diesem Thread nicht gerade ein Muster an Differenziertheit ist - ebenso wenig wie die von deinem Freund Reddog...;)
 
Dann definiere doch bitte, wie man sachliche und durchaus berechtigte Kritik an israelischer Politik äußern darf oder kann.

Frei raus ... "find ich scheisse" ohne irgendwelche einleitenden Phrasen, wie "ohhh ...die Semiten ... nicht nur Juden ..." :ugly:

Du musst zugeben, das deine Meinung in diesem Thread nicht gerade ein Muster an Differenziertheit ist

Es war das "eingehen auf Kritik an Israel" eingefordert ... die Meinung spielt da wohl keine Rolle.

Dummerweise hab ich diesen Hass gar nicht

Das hab ich Dir auch nicht unterstellt. Mit einem Blick in diverse Newskommentare weisst Du worauf ich hinaus will.
 
Frei raus ... "find ich scheisse" ohne irgendwelche einleitenden Phrasen, wie "ohhh ...die Semiten ... nicht nur Juden ..." :ugly:
Ok, ist der Satz "Die Siedlungspolitik Israels ist falsch und kontraproduktiv für den Friedensprozess im nahen Osten." also Ok? Oder der Satz "Das israelische Vorgehen gegen die Aktivisten auf dem Blockadebrecher war dumm und überzogen."?

Es war das "eingehen auf Kritik an Israel" eingefordert ... die Meinung spielt da wohl keine Rolle.
Naja, das kategorische Zurückweisen ist auch eine Form von "darauf eingehen"... ;)
 
Ok, ist der Satz "Die Siedlungspolitik Israels ist falsch und kontraproduktiv für den Friedensprozess im nahen Osten." also Ok? Oder der Satz "Das israelische Vorgehen gegen die Aktivisten auf dem Blockadebrecher war dumm und überzogen."?

Das ist Deine Meinung und gut - ohne "einleitende" Phrasen.

Naja, das kategorische Zurückweisen ist auch eine Form von "darauf eingehen"...

Kategorisches Zurückweisen? Nun ja.
Vielleicht äussere ich mich einfach nur nicht zu Dingen, die ich ebenfalls als kritikwürdig betrachte. ;)
 
Also ich weiß nicht recht, was eurer Diskussion über den Staat Israel mit dem zu tun hat, was in dem Artikel genannt wird. Da werden Äußerungen zitiert, die sich nicht auf Israel beziehen, sondern ganz klar auf die jüdische Bevölkerung. Und das geht einfach gar nicht. Interessanter wäre es doch, was man gegen solche Verhaltensmuster unternehmen kann. An Schulen ist es z.B. geboten, dass Lehrer einschreiten und den entsprechenden Schüler entsprechend bestrafen - z.B. durch einen handgeschriebenen Aufsatz über den Antisemitismus im 3. Reich o.ä. Da muss natürlich dann die Schulleitung dahinter stehen. Aber wenn eine Schule sich dieses Problems bewußt ist, dann muss sie - meines erachtens nach - handeln.

Auf dem Sportplatz ist das natürlich viel schwieriger, da könnte nur die Polizei eingreifen, was eher die Ausnahme sein wird.
 
"Antisemitismus" oder die Verfolgung jüdischer Menschen (und damit einhergehenden Phänomenen wie erniedrigende Äußerungen etc.) ist viel zu alt, als dass man dieses Problem mal ebenso durch ein paar Vereine und ein bisschen Aufklärung, welche noch nicht mal vernünftig finanziert werden von staatlicher Seite, aus der Welt schaffen könnte.
Verfolgung von Juden gibt es ja nicht erst seit dem 3. Reich, auch wenn H****r und seine Schergen eine gewisse Perfektion in Verfolgung und Ausrottung des jüdischen Volkes erreicht haben.
Nein, im Gegenteil, Menschen, Volksstämme jüdischen Glaubens werden schon seit der Antike versklavt, verfolgt, schikaniert und unterdrückt.
Zuerst warens die Ägypter, dann kamen Babylonier und Römer (wobei die Römer doch noch die nettesten von allen waren ;)). Übers Mittelalter und die Neuzeit wollen wir mal gar nicht erst anfangen.
Den Begriff Tradition zu verwenden mag diskriminierend sein, aber etwas, das über Jahrtausende hinweg immer wieder stattgefunden hat bzw. nie ganz aufgehört hat, kann man schon fast als Tradition bezeichnen, wenn in diesem Fall auch eine äußerst schlechte.
Doch wenn man sich den "Tatbestand" in Kombination mit dem Wort Tradition und geschichtlichen Hintergrundwissen vor Augen führt, muss man doch zu dem Schluss kommen, dass es nicht einfach sein wird gegen den Antisemitismus gegenzusteuern.
Immerhin ist die globale Welt eine aufgeklärte Welt und Juden können unbehelligt in den meisten Staaten der Welt leben und werden nicht mehr verfolgt, zumindest nicht mit Unterstützung/Billigung von Regierungen (abgesehen von einigen wenigen Ländern, vor allem im arabischen Raum), aber ich bin mir sicher, dass man Judenfeindliche Äußerungen, Witze etc. genauso wenig eindämmen kann wie andere Formen des Rassismus. Es wird immer Leute geben, die sich für besser halten als andere etc.
 
Antisemitismus in Deutschland steigt an: "Gewalt gegen Juden ist aggressiver"

Folgende News wurde am 09.11.2012 um 13:25:00 Uhr veröffentlicht:
Antisemitismus in Deutschland steigt an: "Gewalt gegen Juden ist aggressiver"
Shortnews

Am heutigen 9. November jähren sich zum 74. Mal die NS-Progrome und der Berliner Rabbiner Daniel Alter warnt vor einem wieder ansteigenden Antisemitismus in Deutschland. Gewalt gegenüber Juden sei heutzutage "mehr, offener und aggressiver" geworden. Die Gesellschaft müsse entschiedener gegen tägliche Beleidigungen und Pöbeleien der jüdischen Mitbürgern antreten.
 
Herr Rabbi kann mal gepflegt die Klappe halten. Sein Laden ist zwar der Nabel der Welt, aber das muß nunmal nicht jedem passen.
 
Bundestag will jüdisches Leben in Deutschland weiterhin nachhaltig fördern

Folgende News wurde am 13.06.2013 um 20:20:26 Uhr veröffentlicht:
Bundestag will jüdisches Leben in Deutschland weiterhin nachhaltig fördern
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Berlin (dts) - Der Bundestag hat am Donnerstag einen gemeinsamen Antrag von Union, SPD, FDP und Grüne bei Enthaltung der Linksfraktion angenommen, Antisemitismus entschlossen zu bekämpfen und jüdisches Leben in Deutschland weiterhin nachhaltig zu fördern. Unter anderem soll die Bundesregierung unabhängige Sachverständige aus Wissenschaft und Praxis zu Beginn der nächsten Wahlperiode mit einem Bericht zum Themenkomplex Antisemitismus in Deutschland beauftragen. Der Bericht soll konkrete Vorschläge für weitere Maßnahmen zur Bekämpfung des Antisemitismus unterbreiten. Überdies soll an Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen verstärkt über Antisemitismus aufgeklärt werden.
 
Gleichberechtigung

Evangelen, Katholiken, Juden, Moslems, Zeugen Jehovas, Freikirchler etc. .... Wer in Deutschland lebt und einen deutschen Pass hat, ist Deutscher, und in Deutschland sind - leider nur theoretisch - Kirche und Staat getrennt.

Wäre Deutschland wirklich ein säkularer (nicht kirchlicher/religiöser) Staat, wären alle Bürger gleich, hätten gleiche Rechte und Pflichten.
 
Ich sehe darin kein Problem der Religion. Auch säkular geprägte Menschen werden von kulturellen Einflüßen der Religionen geprägt. Wie viele Redenarten z.B. gehen auf jüdische, christliche oder muslimische Quellen zurück? Wir verwenden sie heute teilw. in anderem Zusammenhang, aber unabhängig ob Christ, Jude, Moslem oder Agnostiker ganz selbstverständlich. "Kultur" meint in dem Zusammenhang ja nicht automatisch "Religion"