Diagnose: Reizdarm! Und was nun?

M3Y3R

Well-known member
ID: 336361
L
8 Mai 2006
1.608
60
Hallo,

ich konnte kein Forenbereich "Gesundheit & Wohlbefinden" oder ähnliches finden, daher in diesem Forenbreich. Wie dem auch sei, scheibe ich dann nun hier und hoffe auf einige ernst gemeinte Ratschläge oder sogar Personen mit dem selben Problem zu finden um mich auszutauschen und sofern die Entfernung nicht zu weit ist, gerne auch zu treffen...

Für alle anderen sei an dieser Stelle schon gesagt, dass der Nachfolgende Text ziemlich unschönes Kopfkino auslösen kann und ggf. nichts für den einen oder anderen ist.

Zu meiner Person:
Ich bin mittlerweile 28 Jahre jung, männlich, vollzeit berufstätig in der IT-Branche als Programmierer und lebe seit einigen Jahren mit meinem Partner (ebenfalls Programmierer im selben Unternehmen) zusammen.

Zu meiner Gesundheit:
Ich bin zwar Raucher, aber kein Kettenraucher. Bedeutet ich komme mit einer normalen Schachtel ca. 3 Tage aus. Durch die Büroarbeit bin ich Tagsüber zwar an den Stuhl gebunden, dennoch laufe ich auch viel im Gebäude umher. Zudem habe ich bis das Dilemma los ging, auch zwei bis drei Mal die Woche Sport getrieben. Hier waren Krafttraining und Fahrradfahren die Hauptaktivitäten.

Zu meinem Problem:
Alles fing im Dezember 2013 an... Mein Partner und ich wollten ein Konzert in einer ca. 120 km entfernten Stadt anschauen. Normalerweise ist das für mich auch kein Problem, aber an diesem Tag fing wohl alles an.

Schon Nachmittags bekam ich unerklärliche Diarrhoen. Gut dachte ich das wird schon vorbei gehen, aber da hatte ich die Rechnung wohl ohne dem Schicksal gemacht. Auf der gesamten Fahrt zum Konzert, ereilte mich das permanentes Gefühl auf die Toilette zu müssen. Da wir genug Zeit hatten, machten wir mehrere kleinere Zwischenstopps in Supermärkten des Zielorts wo ich ziemlich schnell die Toilettenräume aufsuchte. So stark das Gefühl des Stuhlgangs auch war, es kam jedoch einfach nichts...

Auch während des gesamten Konzerts selbst, wo gefühlt ca. 1.000 Menschen anwesend waren, hielt das Gefühl auf die Toilette zu müssen inne. Die Lage beruhigte sich erst wieder, als wir mit dem Auto auf dem Rückweg waren und ein paar Kilometer gefahren sind. Unterwegs habe ich versucht ein wenig zu schlafen.

Die nächsten Tage verliefen soweit normal, bis zum Jahreswechsel...
Wir feierten alleine zu hause und kurz nach dem Jahreswechsel wollten wir noch um die Häuser ziehen. Daraus wurde jedoch leider nichts. Ich bekam ein ziehen und knurren im Bauch und durfte erst einmal die Toilette aufsuchen. Das Ergebnis: Diarrhoen. Ich nahm dann zwei Imodium Akut und hoffte dass sich der Bauch etwas beruhigt. Leider dauerte dies ein wenig. Besser gesagt, es wurde erst besser als fest stand, dass wir nicht mehr raus gehen. Mein Partner war darüber natürlich nicht sehr erfreut.

Anfang Januar 2014 ging ich dann zum Arzt um diese unerklärlichen Diarrhoen untersuchen zu lassen. Im Laufe der Zeit wurde jede Aktivität mehr und mehr zur Qual. Selbst das Einkaufen in den Supermärkten, wo ich zuvor problemlos durchschlendern konnte, ging irgendwann nicht mehr. Sobald der Supermarkt betreten war, machte ich der Magen/Darm bemerkbar und ich bekam das Gefühl, eine Toilette aufsuchen zu müssen.

In diesem Jahr wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Stuhlproben auf Bakterien und Parasiten war negativ, Blutproben und Ultraschall waren ebenfalls unauffällig. Auch der HIV-Test war negativ. Selbst bei der Magen- und Darmspiegelung wurde nichts gefunden. Ein Test auf Fructose und Lactose verlief ebenfalls gut. Die Zahlreichen Gespräche mit dem Arzt, welche ich mit ihm führte, verliefen auch ergebnislos.

Mittlerweile Ende 2013:
Der Arzt hatte keine Ideen mehr und schob die Ursache auf einen Reizdarm, ausgelöst durch zu viel Stress. Aha, endlich mal eine Diagnose gegen die man vorgehen könnte. So dachte ich zumindest, denn immer die Medikamente wie "Imodium Akut", "Perenterol" oder "Loperamid" zu nehmen ist nicht schön und erst recht nicht in meinem Interesse. Zudem erfüllten Sie nicht immer Ihre Wirkung.

Daheim angekommen habe ich natürlich gleich über eine bekannte Suchmaschine nach dem Reizdarm gesucht. Sowohl im Internet, als auch in weiteren Gesprächen mit dem Arzt wurde deutlich, dass die richtigen Ursachen für den Reizdarm bisher nicht bekannt sind und man nur die Symptome lindern kann. Weiterhin las ich, dass das Reizdarmsyndrom in allen Altersklassen vorkommt. Schätzungsweise 20 - 30 Prozent der Bevölkerung in Europa sind von einem Reizdarm betroffen - Frauen häufiger als Männer. Schätzungen zufolge hat jeder zweite Mensch, der über Magen-Darm-Beschwerden klagt, ein Reizdarmsyndrom.

Ich las jedoch auch, dass Flohsamenschalen oder auch verschiedene Teesorten den Magen beruhigen sollten. Auch Entspannungsübungen oder eine Verhaltenstherapie soll helfen. Ich probierte also ein wenig der Ratschläge aus, aber bisher hat nichts wirklich geholfen.

Also wieder zum Arzt, welcher mich ein weiteres Mal zu einem Internisten überstellte. Dieses Mal jedoch zu einem anderen, als vorher. Bisherige Untersuchungsergebnisse wurden natürlich mitgenommen und dem Arzt vorgelegt, welcher sich die Unterlagen genauer anschaute. Aber auch dieser sagte, dass es keine Organischen Ursachen haben würde und ich unter einem Reizdarm leide. Dieses könnte man mit Entspannungsübung usw. lindern. Von einer Verhaltenstherapie hielt dieser Arzt jedoch nichts...

So zieht sich das nun seit Ende 2013 hin. Außerhäusliche Aktivitäten sind fast nicht mehr möglich und mein Partner reagiert verständlicher Weise immer genervter. Meine Beziehung leidet natürlich auch sehr darunter.

Evtl. gibt es ja in der Klammunity den ein oder anderen der sich hier ebenfalls wiederfindet bzw. bei dem die selben Symptome auftreten. Falls dem so sein sollte, wäre natürlich eine Nachricht wünschenswert. Mich interessiert vor allem, wie es bei demjenigen anfing, welche Untersuchungen alles durchgeführt wurde und was zu einer Verbesserung geführt hat.

Sofern derjenige aus der unmittelbaren Umgebung stammt, wäre ich auch einem Treffen im Café (sofern möglich!) nicht abgeneigt.


In Hoffnungsvoller Erwartung
M3Y3R