Berufswechsel

Giusi

Well-known member
20 September 2009
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Guten Morgen an alle Damen und Herren,

kurz über meine Berufliche Laufbahn:
Ich habe am 01.01.2005 eine Ausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker angefangen und diese nach 3 1/2 Jahren erfolgreich beendet. Seit dem arbeite ich auch in diesem Beruf als Geselle, ich bin nun im dritten Betrieb angestellt.

Ich (22 Jahre jung) habe mich ein halbes Jahr lang jeden Morgen vor dem Arbeiten gefragt, ob mir dieser Job wirklich gefällt und ich es noch mehrere Jahrzehnte lang machen möchte... Ich bin leider bei "nein" stehen geblieben. Mir gefällt mein Beruf nicht mehr, Gründe gibt es natürlich einige. Der (für mich) wichtigste Grund ist, es macht keinen Spaß mehr. Natürlich ist mir klar, dass Arbeit in den wenigsten Fällen Spaß macht/machen kann, aber ich setze Spaß vor Geld auf meine Liste für den richtigen Job und mit Spaß meine ich dass man sich wohl fühlt bei dem, was man täglich machen muss. Ich denke man sollte nicht mit einem "komischen" Gefühl zur Arbeit fahren. Ich möchte nur noch weg von Autos, ich will an keinem Auto mehr arbeiten müssen, ich weis auch nicht genau ob ich überhaupt noch etwas Handwerkliches tun möchte...

Ich frage mich, gibt es Chancen für mich, wenn ich mich einfach um einen anderen Job bewerben würde z.B als Fachlagerist/etwas im Außendienst etc. oder gar Verkäufer? Möglichst ohne erneut eine Ausbildung zu durchgehen, da ich mir das Finanziell nicht vorstellen kann.

Hat da selbst jemand Erfahrung oder evtl. Bekannte/Freunde die solch einen Schritt gewagt haben und Erfolg/kein Erfolg hatten?


Ich danke euch jetzt schon, für eure Beiträge. 8)
 
Das kommt natürlich immer ein wenig daraf an in welche Richtug du dich weiterorientieren möchtest. In vielen Bereichen kommt mann halt ohne Fachliche Ausbildung entweder garnicht erst unter oder zumindest nicht weit nach oben. Und die Frage ist halt ganz klar immer was möchtest oder musst du einmal verdienen denn mit 30 ner Frau und nem Kind sind 1400€ Netto dann auf einmal garnicht mehr so viel.
Also wenn ich so nen Bewerber wie dich habe, bin ich zuerst mal erfreut über deine Einstellung denn die wirkt absolut gut und motiviert, denn jemand der Spass bei der Arbeit sucht ist zumindest im Dienstleistenden Gewerbe sehr gern gesehen. Die Frage ist halt in welche richtung soll es denn gehen ?
 
Also ich habe meinen "Beruf" auch schon mehrmals gewechselt, allerdings immer im gleichen Bereich.

Willst du was komplett anderes machen wird es ohne entsprechende Ausbildung schwer...

Du musst das aus der Sicht deines potenziellen Chefs sehen...
Wenn du einen Fachlagerist suchst und sich neben 15 Leute mit entsprechender, oder zumindest ähnlicher Ausbildung und evtl. Berufserfahrung, ein Karosseriebauer meldet, dem sein Beruf nach 3 Jahren keinen Spass mehr macht und der jetzt mal probieren will, ob das evtl. besser zu ihm passt, wirst du den wahrscheinlich nicht mal in die engere Wahl nehmen.

Und auch wenn mein Vorposter das u.U. etwas anders sieht, solltest du dir, für solch einen extremen Cut, eine bessere Begründung als "keine Lust mehr" einfallen lassen... Sonst wird sich dein Gegenüber automatisch fragen, ob und wie lange du wohl Lust auf diesen Job hast.

Gruß Aru
 
Schau dich mal evt in der Liftbranche um. Als Servicetechniker biste den ganzen Tag unterwegs und haste regen Kundenkontakt. Gehalt und Freizeit ist dabei meist sehr gut und auch Geschäftsauto und Co dabei
 
Hätte dir das während der Probezeit nicht schon auffallen müssen, dass du zu dem Job keine Lust hast?

Es ist kaum vorstellbar, dass ein Unternehmen einen neuen Mitarbeiten einstellt bei dem vom Werdegang erkannbar ist das dieser garnicht weiß was er eigentlich wirklich will.


Kannst ja mal beim Arbeitsamt nachfragen ob sie dir eine Umschulung bezahlen.
 
Die erste Frage, die sich mir stellt:
Liegt es an den Autos oder an der allgemeinen Arbeitsumfeld (Chef, Kollegen etc.)?
Ich hatte auch mal nen Durchhänger, aber da war wohl eher der Chef dran schuld, als meine Tätigkeit.

Nächste Frage:
Wie sieht es mit einer Umorientierung im gleichen beruflichen Bereich aus?
Zum einen denke ich da an mein Motorrad und die damit verbundenen Werkstattaufenthalte. Da herrscht eine viel entspanntere Atmosphäre als in einer Autowerkstatt.
Das andere wären halt die verschiedenen Tätigkeiten, die in einem Autohaus/Werkstatt anfallen.
Pannenservice, Reperaturannahme, Teileverkauf, Verkauf, Beratung ... da gibt es schon einige Möglichkeiten, sich anders zu orientieren, bzw. den Job abwechslungsreicher zu gestalten.

Ansonsten, bei weiter sinkenden Arbeitslosenzahlen dürften die Chancen für Quereinsteiger in diversen Berufen wieder steigen.

Interessant wäre da, ob Du über ein Hobby entsprechend schon mal wo reingeschnuppert hast.

gruss kelle!
 
Ich habe, wie im ersten Beitrag schon geschrieben, in drei kleineren Betrieben gearbeitet bzw arbeite immer noch in einem kleinen 5 Mann-Betrieb wobei die zwei Chefs dauerhaft in der Werkstatt anwesend sind.

Ich muss ehrlich sagen, in solch kleinen Betrieben ist das Klima zwischen den Arbeitern selbst und vor allem zwischen den Arbeitern und den Arbeitgebern ein störender Faktor. Chefs laufen ständig in der Werkstatt auf und ab und kontrollieren stets jede Bewegung die nicht nach Arbeiten ausschaut. Ich möchte damit ausdrücken dass es keinerlei Austausch zwischen den Kollegen gibt. Morgens 8 Uhr jeder zieht ein genervtes Gesicht, keiner spricht etwas außer es muss mal etwas über ein Arbeitsschritt gesagt werden. Natürlich ist es nicht möglich 15 Min da zu stehen und über private Geschichten zu erzählen. Was ich versuche zu erklären, an jedem Arbeitsplatz muss mal ein Witz fallen, jemand erzählt eben während der Arbeit mal was ihm gestern dummes vorgefallen ist oder dass seine Frau nun schwanger ist. Es wird mal beim vorbei gehen über eine Sache gelacht die in der Zeitung stand ohne dass ein Chef gleich ermahnen muss so in etwa wie "Ach machen wir etwa Pause, das hängt ihr natürlich nach Feierabend dran". Da es für diesen Beruf in meiner Umgebung (100 KM) keine größere Werkstatt oder Niederlassung gibt, sehe ich dieses Problem auch bei allen anderen kleinen Betrieben.

@Udo
Da magst Du recht haben. Eigentlich hatte ich den Wunsch Fahrzeuglackierer zu erlernen. Der Betrieb in dem ich eine Ausbildung zum Lackierer hätte beginnen sollen, teilte mir kurz vor Beginn mit dass ein Karosserielehrling durch gesundheitliche Einschränkungen die Ausbildung nicht antreten könne. Da aber dringend ein Karosserielehrling benötigt werde wurde ich gefragt ob ich nun Karosseriebaumechaniker lernen möchte oder mir eine andere Ausbildung suchen möchte. Da ich natürlich nicht den Start verpassen wollte, sagte ich zu Karosseriebaumechaniker zu erlernen. Sprich ich habe genommen was als erstes geboten wurde... Damals dachte ich "Hauptsache Ausbildung".

Was ich in meiner Freizeit gerne mache, ich interessiere mich sehr für Server und deren Administration. Lese viele Sachen über Bedienung, Einrichtung, Sicherheit usw. und versuche diese auch in eigener Umgebung um zu setzen. Das wird aber mit Sicherheit nichts da ich davon ausgehe, für solch einen Beruf eine Ausbildung Grundvoraussetzung sein wird und einer aus dem Handwerklichen Bereich für so etwas gar keine Kenntnisse besitzt.

Eine Umschulung hatte ich schon im Hinterkopf, wobei ich mich erst einmal alle Möglichkeiten anschauen muss ob es evtl. Leistungen, Förderungen oder ähnliches gibt.
 
Moin,

vielleicht ist das Problem doch nicht der Beruf, sondern einfach nur die Betriebe die Du Dir als Arbeitsplatz ausgesucht hast ? Ich meine man schaut sich doch den Betrieb an, evtl. muß man einen Probetag dort arbeiten .. man spricht mit den Leuten und da müßte man ja schon ein wenig sehen wie der Hase läuft. Vielleicht solltest Du Dich mal nach einem großeren Betrieb umsehen ?
 
vielleicht ist das Problem doch nicht der Beruf, sondern einfach nur die Betriebe die Du Dir als Arbeitsplatz ausgesucht hast ? Ich meine man schaut sich doch den Betrieb an, evtl. muß man einen Probetag dort arbeiten .. man spricht mit den Leuten und da müßte man ja schon ein wenig sehen wie der Hase läuft. Vielleicht solltest Du Dich mal nach einem großeren Betrieb umsehen ?

Er war doch schon in fünf Betrieben und schreibt, dass es in seiner weitläufigen Umgebung keinerlei größeren Werkstätten (mit besserem Klima) gibt… und wenn ihn Autos eh nerven, hat das doch auch keinen Sinn…
 
Du kannst auch mal kucken, ob es bei dir in der Umgebung weiterführende Schulen gibt für z.B. Meister oder Staatlich geprüfte Techniker. Da sind immer bestimmte Berufe und Berufserfahrung pflicht um dich da anmelden zu können. Außerdem gibt es für dich Schülerbafög was nicht zu wenig ist und man auch nicht zurückzahlen muss.

Zumindest wäre es so möglich, dass du vom Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker zum Staatlich geprüften Techniker für Mechtronik wirst. Dies würde dir viele neue Möglichkeiten geben.
 
Also für eine Umschulung verlangt das Amt mindestens 5 Jahre Berufstätigkeit,
allerdings wird die Ausbildung da mit angerechnet soweit ich weiss...
 
Danke an Necronomicon und Clame. Ich werde mal einen Termin bei der Agentur für Arbeit erfragen und mich dort mal, nach den Möglichkeiten die mir offen stehen, beraten lassen.

Ich denke dort kann man mir, speziell auf mein Problem bezogen, helfen.

Danke auch an die restlichen Antworten. :)
 
Ich denke, dass Umschulungen heute weit verbreitet sind, da sich generell der Arbeitsmarkt dynamisiert und stark beschleunigt hat. Wenn Du mit Deiner momentanen Arbeitssituation unzufrieden bist und tief in Dir den Drang nach etwas Neuem verspürst, solltest Du in meinen Augen eher auf Deinen Bauch als auf Deinen Verstand hören - oftmals ist so ein Neubeginn genau der richtige Weg!! Noch bist Du sehr jung: sprich lieber jetzt als in ein paar Jahren! Heutzutage gibt es zahlreiche Umschulungsmöglichkeiten, die von zahlreichen Institutionen angeboten und gefördert werden. Ich selbst habe seinerzeit eine Umschulung zum Softwareentwickler gemacht und diese Entscheidung nie bereut!! Sei also mutig und begebe Dich auf neues Terrain - ich bin sicher, Du wirst dies nicht bereuen! :D
 
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