Bandscheibenvorfall

Steak

VfB-Fan
ID: 51362
L
25 April 2006
606
36
Hi, ich bin 23 und hatte vor etwa 4 Monaten einen Bandscheibenvorfall L5/S1. Leider musste ich zwei Monate auf einen Termin beim Orthopäden warten. Dann wurde Röntgen und MRT gemacht und ein sehr deutlicher Bandscheibenvorfall L5/S1 linksseitig festgestellt. Ich bekam zunächst Diclofenac 75mg (1-2 pro Tag) und nebenbei Krankengymnastik. Meine Konsitution ist kontinuierlich schlechter geworden und mittlerweile kann ich nicht sitzen, stehen und laufen nur kurzzeitig unter der starken Schmerzen. Selbst zu Duschen oder aufs Klo zu gehen ist für mich ein Kraftakt und manchmal gar unmöglich. Medikamente bringen gar nichts mehr. Weder Diclofenac noch Ibuprofen 600, Novalgin (120 Tropfen/Tag), Tetrazepam,... Ich habe heute meine erste PRT-Spritze bekommen (Triam 40mg und 10ml Ropivacain). Die Betäubung hat nach 10 Minuten nachgelassen und nach 30 Minuten hatte ich die selben Schmerzen wie vorher. Meiner Meinung nach möchte ich gerne eine OP und wirksame Schmerzmittel wie Tramadol aber die Ärzte Schrecken aufgrund meines Alters davor zurück. Was soll ich machen? Ich kann teilweise die Nacht vor Schmerzen nicht schlafen und mich nur schwer im Bett drehen. Ist es da nicht irgendwie angebracht doch ein Opioid zu verabreichen?
 
Hättest doch ohne Termin hingehen können...

Zu den Opiaten: Du musst nicht uns überzeugen, die verschrieben zu bekommen, sondern deine Ärzte.
Wünsche eine gute Genesung : ).
 
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Warum bist du nicht in eine Notaufnahme gegangen? :roll:

Um den Fehler geht es doch hier schon gar nicht mehr, das ist doch alles vor 2 Monaten schon passiert. Wie schwerwiegend die Probleme vorher waren steht hier auch nicht, wegen "einfach nur Rückenschmerzen" geht wohl niemand in die Notaufnahme und mit 23 rechnet man nicht grade mit einem Bandscheibenvorfall.


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Ansonsten können Schmerzmittel dauerhaft keine Lösung sein, wenn die Ärzte Dich nicht operieren wollen was ist denn ihre Alternative?
 
Richtig, damals hatte ich einfach nur beim Bücken einen leichten Schmerz, welcher auch nicht durch eine spezielle Tätigkeit hervorgerufen wurde. Er wurde halt schleichend stärker, so dass man es gar nicht so merkt.

OP wird schon in Betracht gezogen, nur sollen davor alle anderen Mittel ausgeschöpft werden. Was ja auch prinzipiell Sinn macht. Jedoch sind die Schmerzen mittlerweile so, dass jeder weitere Tag einfach nur Qual ist.

Und ich versuche euch ja nicht zu überzeugen, sondern wollte einfach mal hören, ob andere so denken würden wie ich oder halt nicht was OP und dergleichen angeht.
 
Naja das beste was Du tun kannst ist den richtigen spezialisierten Arzt zu finden. Musst Dich defintiv dazu selbst ins Thema einlesen damit Du ein wenig einschätzen kannst ob Du da den richtigen Fachmann vor Dir hast.

Wenn es kurzfristig zu schlimm wird mit den Schmerzen kannst Du zur Rettungsstelle einer geeigneten Klinik. Die Chancen sind gut das sie Dich dabehalten und Du Schmerzmittel bekommst. Und Du hast einen Ansprechpartner und eventuell weitere Diagnostik.
 
mein Beileid, hab auch den L5/S1....

Heilgymnastik ist das beste was du machen kannst
Moorpackung,Feinstrom und schwimmen hilft ebenfalls

komplett heilen wirst du es nicht können
aber du wirst lernen damit zu leben ;)
 
Hallo,
tut mir leid mit deinem Rücken.
Kann gut sein, dass dir eine OP hilft. Kann aber auch sein, dass nicht. Es gibt halt viele Bandscheibenvorfälle, die man im Kernspin sieht, die aber nur ursächlich für die Schmerzen sind. Das kann aber nur ein Arzt vor Ort entscheiden, wie gut das passt... Schlimmstenfalls bist du sonst operiert und hast immernoch Schmerzen. Gerade deshalb (und weniger wegen das Alters) ist man heute mit den OPs zurückhaltend geworden. Außerdem hat man halt auch gesehen, dass sich ein Bandscheibenvorfall durch Krankengymnastik über die Muskelstabilisierung bessert.
Operiert wird auf jeden Fall bei Blasen/Darmentleerungsstörungen oder Lähmungen, ansonsten ist es halt wirklich ein abwägen.
Bezüglich der Schmerzen: NEIN, ein Opioid würde man nicht geben. Guck mal hier https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/041-003.html
Das sind die medizinischen Leitlinien, hier ist auch eine Patietenleitlinie bei. Das Problem ist, dass die Opoide bei nicht-tumorschmerzen gut helfen, aber schnell ihre Wirkung verlieren und dann kommt man in eine Steigerungsspirale. Wenn es jetzt z.B. um eine OP geht wo man mal für ne Woche Opioide gibt, es es was anderes, weil die Schmerzursache (die OP) ja beseitigt ist. Bei dir ginge es ja um eine langfristige Therapie.
Meine dringende Empfehlung an dich: such eine Schmerztherapeutische Klinik mit Ambulanzbereich und lass dich das schmerztherapeutisch einstellen. Die können 1000x mehr als jeder Orthopäde oder Hausarzt. Und vor allem betreuen die dich auch langfristig mit.
Gute Besserung
Ckocks
 
Hallo,
ich bin seit fast 2 Jahren in der NCH tätig, mein Hauptgebiet sind zwar Köpfe, jedoch behandeln wir auch Bandscheibenvorfälle.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen das nur ca. 5 % aller Bandscheibenvorfälle operiert werden, wobei es eine Rolle spielt welche Ausfälle vorliegen, hier kann ich Ckocks absolut zustimmen, auch die Art der Behandlung ist recht simple....Krankengymnastik und eine gute Abdeckung von Schmerzmitteln sind das A und O.
Von Opioiden und auch von Tramal rate ich dir ab!
Opioide helfen vielleicht, jedoch wird sich immer und immer wieder die Dosis erhöhen müssen um den gleichen Effekt zu erziehlen, außerdem macht es den Darm träge und und und. Bei Tramal wäre ich auch vorsichtig, hier besteht in meinen Augen ein klare Suchtgefahr...das gilt für Opioide auch.
Wenn du sehr sehr stake Schmerzen hast, nimm doch bitte deine aktuellen MRT und Rötgenbilder und gehe zu einem anderen Arzt, eine zweite Meinung kann auf keinen Fall schaden und wenn alle Stricke reißen geh trotz allem in die Notaufnahme, eier damit nicht so lange rum. Das Problem ist ganz häufig das Patienten die zu lange mit Schmerzen behaftet sind, ganz schlecht aus dieser Spirale wieder ausbrechen können, selbst nach einer OP. Wichtig ist danach die Reha oder besser AHB heißt es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure netten Beiträge. Das mit anderen Meinungen und Schmerztherapeuten wurde mir auch schon mal aus dem Freundeskreis geraten und ich würde dies auch gerne tun. Mein Problem ist jetzt nur, dass ich mich derzeit wirklich nicht mobil bewegen kann. Das höchste der Gefühle ist der Gang ins Bad und selbst dann bekomme ich nach weniger als einer Minute so Schmerzen, dass ich das Gefühl habe anzufangen zu zittern und Schweißausbrüche zu bekommen. Und dass mich jemand mit dem Auto irgendwo hinfährt, ist auch unmöglich, da ich absolut gar nicht nur ansatzweise sitzen kann. Da es anscheinend kein Schmerzmittel gibt (außer Opioide und schlimmeres), welche mir insoweit helfen, mobil zu sein, bleibt mir anscheinend nur ein RTW-Transport, welcher jedoch nicht wirklich angebracht ist, da ja kein akuter Notfall besteht. :(
 
.......bleibt mir anscheinend nur ein RTW-Transport, welcher jedoch nicht wirklich angebracht ist, da ja kein akuter Notfall besteht. :(

Nun was ist denn ein Notfall? Wenn man sich nicht mehr bewegen kann vor Schmerzen dann ist es schon ein Notfall, aber vielleicht kannst du das auch anders regeln. Ruf morgen früh mal bei den Maltesern oder Johanniter oder was ihr im Ort habt an und vereinbare einen normalen Krankentransport, das ist dann sicher sinnvoll und melde dich in der Notaufnahme an, dann dauert es unter Umständen auch nicht ganz so lange. Tu dir selbst den Gefallen und lass dich im Krankenhaus behandeln, so geht es ja nicht weiter.
 
Liege nun seit gestern Abend im KH und bekomme Paracetamol, Novalgin und Morphin, welches ich mir selber Pumpen darf. Bis jetzt: Im Liegen ohne Bewegung keine Schmerzen, trotzdem Stehen und gehen sowie drehen im Bett nahezu unmöglich. Mal schauen was noch passiert :) Fühle mich hier aber sehr gut aufgehoben und wohl von Anfang an. :)
 
Wird Dir schnell genug langweilig werden und die Freiheit vermisst Du sicher auch bald :)

ansonsten viel Spaß mit den Schwestern :biggrin:
 
Liege nun seit gestern Abend im KH und bekomme Paracetamol, Novalgin und Morphin, welches ich mir selber Pumpen darf. Bis jetzt: Im Liegen ohne Bewegung keine Schmerzen, trotzdem Stehen und gehen sowie drehen im Bett nahezu unmöglich. Mal schauen was noch passiert :) Fühle mich hier aber sehr gut aufgehoben und wohl von Anfang an. :)

Na da bin ich aber froh!
Gute Besserung und halte uns ein bisschen auf dem laufenden.
 
Ich hatte nun gestern noch eine zweite PRT -Spritze, welche ire noch nicht geholfen hat. Da ich mittlerweile nicht mehr fähig bin auf Toilette zu gehen oder aufzustehen, wird auf meinen Wunsch hin kurzfristig ein OP-Termin angesetzt. Als Medikament bekomme ich momentan Oxygesic, immer wenn ich welches möchte. Helfen tut es jedoch nicht.
 
der Ex-Freund meiner Mutter hatte auch stark mit einem Bandscheibenvorfall zu kämpfen und er war eigentlich fast nur noch im Krankenhaus und es gab eine OP nach der anderen sowie Schmerzmittel eins nach dem anderen... Morphium-immun konnte man schon sagen
Er musste eine Korsett tragen und hat Krücken benutzt, geholfen hat es allerdings nichts und er hat sich nur noch gequält :(
Der Vorteil bei dir könnte dein alter sein, bist noch recht jung und hoffentlich gibt es da bessere chancen auf Heilung bzw. Besserung bei neueren Verfahren, aber da kenn ich mich zu wenig mit aus.
Ansonsten bereite dich auf viele OP`s und viele Schmerzmittel vor und das, naja dein Leben lang leider, ich habs ja leider gesehen bei dem Ex-Freund meiner Mutter :-?
Wünsche dir echt gute Besserung und Genesung.

wie kommst du mit dem Alter schon zu einem Bandscheibenvorfall? normalerweise hat man in dem Alter einen vorläufigen Bandscheibenvorfall, der mit viel Bewegung, Schwimmen etc. gut zu ertragen ist und auch wieder weg geht.
Hast du im Straßenbau oder auf dem Bau gearbeitet? Mein Freund hat sich vor Jahren auf dem Bau verhoben und einen vorläufigen Bandscheibenvorfall gehabt. ;)