Athen: Deutsche Reparationsschuld bei 278,7 Milliarden Euro

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 07.04.2015 um 10:43:44 Uhr veröffentlicht:
Athen: Deutsche Reparationsschuld bei 278,7 Milliarden Euro
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Athen (dpa) - Im Streit um deutsche Reparationszahlungen für erlittene Schäden im Zweiten Weltkrieg hat der stellvertretende griechische Finanzminister Dimitris Mardas die Forderungen seines Landes auf 278,7 Milliarden Euro beziffert.
Ein zuständiger Parlamentsausschuss komme nach einer ersten Auswertung auf diese Summe, teilte er am späten Montagabend im Parlament in Athen mit. Das Thema belastet die deutsch-griechischen Beziehungen seit Jahrzehnten.
Zu den Reparationsforderungen gibt es bereits eine umfangreiche griechische Studie. «Genau auf die hat sich Mardas berufen», sagte ein Mitarbeiter des Finanzministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Es sei «nichts Neues», er habe lediglich das «gesagt und beziffert, was seit Wochen bekannt ist», hieß es weiter. Was die Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras mit der Studie machen werde, sei «nicht Sache des Finanzministeriums».*
In den vergangenen zwei Jahren hatten Experten des griechischen Finanzministeriums und der Zentralbank in Athen die Höhe der Reparationen berechnet. Die Gesamtforderungen werden darin auf zwischen 269 und 332 Milliarden Euro beziffert. Die Studie hatte die griechische Sonntagszeitung «To Vima» bereits im März veröffentlicht. Die griechische Justiz prüft auf höchster Ebene, ob und wie mögliche Reparationsforderungen an Deutschland erhoben werden können.
Die Bundesregierung sieht die Entschädigungsfrage als erledigt an. Ein 1960 von der damaligen Bundesregierung abgeschlossenes Abkommen sah die Zahlung von 115 Millionen Mark vor.
 
Übrigens, wie isses mit Reparationszahlungen für erlittene Schäden im Dreissigjährigen Krieg? Hat Österreich, Spanien, Schweden, Böhmen, Frankreich, Niederlande, Dänemark, England usw. bezahlt?
 
Wie wäre es, die deutsche Verantwortung für den WK II ernst zu nehmen? :roll:

Meinst du in einer Zeit, in der jede Zahlung (berechtigt oder nicht) unmittelbar an internationale Kreditgeber abfließt, um akute Liquiditätsprobleme und jahrzehntelange Misswirtschaft zu bekämpfen, würde das den Opfern des 2. WK wirklich gerecht werden?
Über generationsübergreifende Verantwortung haben wir noch gar nicht gesprochen.

Ich bin ja gerne bereit über einen symbolischen Akt, meinetwegen auch in angemessener Höhe zu diskutieren, aber darum geht es der griechischen Regierung bei der Forderung aktuell eben nicht. Auch wenn es die Überschrift suggerieren mag.
 
Ich bin ja gerne bereit über einen symbolischen Akt, meinetwegen auch in angemessener Höhe zu diskutieren, aber darum geht es der griechischen Regierung bei der Forderung aktuell eben nicht. Auch wenn es die Überschrift suggerieren mag.
Der deutschen Regierung und Bevölkerung geht es auch nicht um einen symbolischen Akt. Die bewegen sich traurigerweise auf dem selben Kassenwart- (und teils fremdenfeindlichen) Niveau wie die Griechen. Überwiegen alles erbärmliche Kleingeister. :roll:
 
In erster Linie habe ich ein Problem mit der Kaltschnäuzigkeit, mit der jede Reparationsverpflichtung weggefegt wird. Und dabei meine ich noch nicht mal das Kindergartenargument "nach so langer Zeit...", sondern die diplomatischen Spitzfindigkeiten, mit denen man argumentiert.

@assesitt: meinst du nicht auch, dass das ein bisschen zynisch ist, wenn man sagt: "Da euer Staat bewiesen hat, dass er mit Geld nicht umgehen kann, zahlen wir nur einen symbolischen Euro"? :think:
 
@assesitt: meinst du nicht auch, dass das ein bisschen zynisch ist, wenn man sagt: "Da euer Staat bewiesen hat, dass er mit Geld nicht umgehen kann, zahlen wir nur einen symbolischen Euro"? :think:
Nö. Der überwiegende Teil deutscher Nachkriegsleistungen können im Kontext bestenfalls als "symbolisch" betrachtet werden. Ein voller Ausgleich ist schlichtweg nicht möglich. Und von einem Gemeinschaftsmitglied und einer unbeteiligten Generation bis zu 332 Mrd Euro verlangen (Erinnerung: Schuldenstand rund 320 Mrd), um sich damit aus einer hausgemachten Misere zu befreien, halte ich für zynisch.
Das ist ebenso kontraproduktiv für eine gemeinsame Lösung und gemeinschaftliches Miteinander, wie sich der Diskussion gänzlich zu verweigern.

Auch wenn es für dich ein Kindergartenargument sein mag: Verantwortung kann ich ja noch übernehmen, aber nicht die Schuld dafür tragen. Und dann haben wir eben unterschiedliche Vorstellungen davon, was angemessen ist.
 
In erster Linie habe ich ein Problem mit der Kaltschnäuzigkeit, mit der jede Reparationsverpflichtung weggefegt wird.
Du siehst das alles ganz falsch, es geht gar nicht um eine Verpflichtung, sondern nur darum diese Forderung zu stellen.

Das ist ebenso kontraproduktiv für eine gemeinsame Lösung und gemeinschaftliches Miteinander, wie sich der Diskussion gänzlich zu verweigern.
Richtig!

Ich würde sagen dass der Grexit doch noch kommt und es im Moment vor allem um die Schuldfrage geht.
 
Nö. Der überwiegende Teil deutscher Nachkriegsleistungen können im Kontext bestenfalls als "symbolisch" betrachtet werden. Ein voller Ausgleich ist schlichtweg nicht möglich. Und von einem Gemeinschaftsmitglied und einer unbeteiligten Generation bis zu 332 Mrd Euro verlangen (Erinnerung: Schuldenstand rund 320 Mrd), um sich damit aus einer hausgemachten Misere zu befreien, halte ich für zynisch.

Auch wenn es für dich ein Kindergartenargument sein mag: Verantwortung kann ich ja noch übernehmen, aber nicht die Schuld dafür tragen. Und dann haben wir eben unterschiedliche Vorstellungen davon, was angemessen ist.

Du siehst das alles ganz falsch, es geht gar nicht um eine Verpflichtung, sondern nur darum diese Forderung zu stellen.

Der Punkt ist doch der: 45 Jahre sagt man den Griechen "Bevor der kalte Krieg nicht vorbei ist, können wir über Reparation nicht reden!" 1990 sagt man dann: "Der kalte krieg ist vorbei, jetzt brauchen wir darüber nicht mehr zu reden!"

Unabhängig davon, ob die Zahlen, die die Griechen aufs Tapet bringen korrekt sind oder nicht - Man (Deutschland) HAT sie ausgebotet und sich so dreist um die Verantwortung gedrückt. Und vor allem, was Kriegsverbrechen angeht, sollten wir das ganze nicht einfach so vom Tisch wischen.

Das ist ebenso kontraproduktiv für eine gemeinsame Lösung und gemeinschaftliches Miteinander, wie sich der Diskussion gänzlich zu verweigern.
Das preoblem der Griechen ist, dass der Zeitpunkt denkbar schlecht gewählt ist. Das stimmt. Aber sie haben nie offiziell auf die Forderungen verzichtet. Griechenland hat den 2+4-Vertrag "zur Kenntnis genommen", mehr nicht. Von daher wird die Forderung, so unangenehm sie für Deutschland auch ist, wohl bestehen bleiben. Allerdings ist die deutsche Regierung da auch in einem moralischen Dilemma.
 
Gauland attackiert Gauck wegen Reparationszahlungen an Athen

Folgende News wurde am 04.05.2015 um 14:51:10 Uhr veröffentlicht:
Gauland attackiert Gauck wegen Reparationszahlungen an Athen
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Berlin (dts) - Der stellvertretende Sprecher der Alternative für Deutschland (AfD), Alexander Gauland, hat Bundespräsident Joachim Gauck wegen dessen Äußerungen bezüglich etwaiger Reparationszahlungen an Griechenland kritisiert."Es ist gut, wenn der deutsche Bundespräsident zu versöhnen versucht. Es ist nicht gut, wenn er dabei deutsche Interessen aus den Augen verliert", erklärte Gauland am Montag."Nichts Anderes tut derzeit Präsident Gauck, wenn er den Griechen deutsches Entgegenkommen in Sachen Reparationszahlungen signalisiert. Er widerspricht der offiziellen Linie der Bundesregierung und beschädigt damit die Position Deutschlands im Ausland." Sollte Gauck tatsächlich anderer Meinung als die Bundesregierung sein, "dann empfehle ich ihm, sich mit der Kanzlerin sehr gut abzustimmen und keinerlei unbedachte Äußerungen in der Öffentlichkeit zu tätigen", so Gauland weiter. Gauck habe mit seinen Äußerungen bestenfalls Verwirrung verursacht, aber mit Sicherheit keine deutschen Interessen vertreten."Wir brauchen einen Bundespräsidenten, der die politische Debatte mit vernünftigen Lösungsvorschlägen in Deutschland bereichert. Nicht jemanden, der auf eigene Faust mit seiner persönlichen Meinung Verwirrung stiftet."
 
Und wenn dann der Weg erstmal frei gemacht wird, werden sich noch andere Länder Zwecks Reparaturzahlungen bei uns anmelden. Dann haben wir die nächste Pleite vor der Haustüre. :ugly:
 
Kenne diese Reparationsgeschichte net so, bin weder Deutsche noch Grieche. Jedenfalls habe gedacht, dass auf staatliche Ebene diese Sachen wären schon längst und endgültig von der Tagesordnung.
 
Gehört zur Deutschen Geschichte, auch wenn man heute nicht mehr daran verantwortlich ist was ein H****r damals machte. Jedoch bedeutet es umso mehr sich nicht auf etwas einzulassen wo dann die Gegenseite sich noch gestärkt fühlt.

Sicherlich ist es halt nicht von der Tagesordnung, es geht um sehr viel Geld. Und wenn es alle Staaten machen an denen Verbrechen begangen worden sind ist das derzeitige Steuer plus wo die Kommunen sich aktuell freuen dürfen futsch.

Und unser Staat selbst richtig pleite. :D
 
Nun Deutschland hat doch auch sehr viel verloren, wurde weit und breit Platt bombardiert. Und aber Millionen meistens unschuldige junge Deutsche starben oder wurden verstümmelt. Auch sog. Sieger haben massive Gräueltaten und Kriegsverbrechen geübt. Nur dass die Nazis haben den Terror bis zur Hitech-Massenproduktion und grossen Kunst gehoben. Unschuldig war aber keiner von Teilnehmenden Staaten. So damit kommts nach wie vor leicht zu heller Heuchlerei von den "Siegern".
 
Problem ist es wie du es nun mal auch sicherlich mitbekommst, es interessiert niemanden.
Andere können Blödsinn machen aber viele drücken einen den Daumen auf und wollen konfrontieren mit einer Vergangenheit der wir im jetzt Sorgsam umgehen können und daraus gelernt haben.

Wird viel Schuld in dieser Welt verbrochen, nur es ist halt Geld, reiner Kapitalismus darum geht es.
Darum interessiert es doch gerade deswegen einige Länder dann was man aus dem geprügelten Boxsack heraus holen kann.