Arbeit im BND - Dat gibt Ärger?

eminion

abgemeldet
29 April 2006
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Hallo,
in der Presse liest man immer wieder Meldungen davon, dass Leute ihren Posten aufgeben müssen, weil sie entweder als IM oder als normaler Mitarbeiter in der Stasi tätig waren.
Mal ganz abgesehen davon, dass wir nun mehr als 20 Jahre Wiedervereinigung haben und man mittlerweile diese Leute nach der bisher erbrachten Leistung bewerten sollte, stellt sich mir noch eine ganz andere Frage.
Wie schon geschrieben, studiere ich öffentliche Verwaltung und es kann durchaus sein, dass ich später auch mal in sicherheitsrelevanten Dienststellen wie zum Beispiel in einem Innenministerium oder auch beim BND arbeite.

Muss ich da dann auch Angst haben?
Angst, dass bei einem Wechsel des Herrschafts-/Regierungssystems ich dann aufgrund dieser Arbeit auf der Straße sitze? Weil meine Arbeit als Gefährdung für das aktuelle System angesehen wird?
Denn in der Geschichte erlebt man immer wieder, dass Mitarbeiter in sicherheitsrelevanten Posten im nächsten System plötzlich arbeitslos sind.
 
aus Eigeninteresse solltest du Stellen als Mörder (hoffe das ist nichtmehr so aktuell) , Schnüffler oder Denunziant meiden


also halt dich doch einfach raus aus dem "sicherheitsrelevantem" Bereich, das sollte die Chancen mindern an sowas teilzuhaben
 
Mörder dürfte eigentlich in einer Demokratie nicht mehr sein, würde das eher afrikanischen oder politisch instabilen Staaten zutrauen.
 
Mörder dürfte eigentlich in einer Demokratie nicht mehr sein, würde das eher afrikanischen oder politisch instabilen Staaten zutrauen.

an der DDR stand auch "demokratisch" dran aber politische Morde gab es da reichlich- ich kann nur hoffen das der Teil unrühmliche Geschichte ist, ganz sicher sein kann ich mir nicht

und es wird viel passieren in den nächsten 40 Jahren (falls du vorhast solange zu bleiben) - wichtig ist das du vorsorgst und nicht zur falschen Zeit an der falschen Stelle sitzt
 
Rechnest du in nächster Zeit mit einer deutschen Revolution?
Wenn ich auch darauf antworten darf würde ich das gern mit einer Gegen- und Anschlussfrage beantworten:

Können wir davon ausgehen, das das Volk dümmer und dümmer wird?

Wenn ja, dürfen wir hoffen das es einen Punkt gibt an dem die niedrigsten der Gesellschaft vergessen das sie menschliche Bedürfnisse haben und wie deren Erfüllung eingefordert werden?

Wenn nein, wann ist der Punkt gekommen an dem die Unterhöhlung der Lebensgrundlage unserer Gesellschaft einen Zustand erreicht der einen Zusammenbruch verursacht?


Meiner Meinung nach ist eine gewalttätige Auseinandersetzung innerhalb unserer Grenzen und wahrscheinlich auch darüber hinaus unausweichlich.
Wie in dieser der "Feind" heißt wird beim Großteil der Bevölkerung vom Zufall abhängig sein.

Lediglich ob man das anschließend Revolution, Putsch oder Bürgerkrieg nennt wäre ein Punkt für Mutmaßungen, und natürlich das Wann; nicht jedoch die grundsätzliche Entwicklung hin zu diesem Ereigniss.


@TE:
Es ist immer so gewesen das die "Schergen" der Herrscher für deren Taten mitverantwortlich sind. Ob systemrelevant Beschäftigte in jeder nachfolgenden Regierung unbehelligt bleiben halte ich für unwahrscheinlich.

eaxo
 
Es ist schon ein Unterschied, ob du offiziell dort angestellt bist oder aber als IM unterwegs bist. Aber das mit den Unterschieden ist nicht so leicht an einem Freitagabend.
 
Find das schon fast amüsant.
Du studierst aktuell grad mal und machst dir schon Gedanken ob du (d)eine Arbeit (du du noch nicht hast) bei einen Systemwechsel (der aktuell noch nicht in Aussicht steht) verlieren kannst.

Aber kann dich auch verstehen und und da ich ebenfalls für das "aktuelle System" arbeite hier mal meine Gedanken zum Thema.:
Aktuell gehe ich nicht davon aus das es eine Revolution (welche für einen "Systemwechsel" notwendig ist wie du ihn dir wahrscheinlich vorstellst) gibt.

Da du die Worte Stasi und IM ins Spiel gebracht hast, gehst du bestimmt von einem Systemwechsel wie damals 89 aus?
Dies kann aus 2 Gründen heute so nicht mehr passieren:
1.gibt es heutzutage keine "versteckte Diktatur" (wie es zu DDR-Zeiten der Fall war)
2. Ist es schwer jetzt einen Systemwechsel zu fordern bzw. einzuleiten, da ja nicht alle ein Ziel verfolgen würden (wie es 89 der Fall war), sondern die Gefahr besteht das bei einem Einbruch des aktuellen System´s alles in Anarchie verfällt. (was dann doch wahrscheinlich die wenigsten wollen)


Ansonsten finde ich den Gedankengang von eaxo sehr gut

Wenn ich auch darauf antworten darf würde ich das gern mit einer Gegen- und Anschlussfrage beantworten:

Können wir davon ausgehen, das das Volk dümmer und dümmer wird?

Ja meiner Meinung nach schon.
Wobei ich das nicht als Dumm im herkömmlichen Sinn bezeichnen würde sondern eher als Werte und Moralverfall.


Wenn ja, dürfen wir hoffen das es einen Punkt gibt an dem die niedrigsten der Gesellschaft vergessen das sie menschliche Bedürfnisse haben und wie deren Erfüllung eingefordert werden?


Wenn nein, wann ist der Punkt gekommen an dem die Unterhöhlung der Lebensgrundlage unserer Gesellschaft einen Zustand erreicht der einen Zusammenbruch verursacht?

Dieser Punkt wird eintreten, allerding denke ich das denn keiner mehr von uns erleben wird.


Meiner Meinung nach ist eine gewalttätige Auseinandersetzung innerhalb unserer Grenzen und wahrscheinlich auch darüber hinaus unausweichlich.
Wie in dieser der "Feind" heißt wird beim Großteil der Bevölkerung vom Zufall abhängig sein.

Lediglich ob man das anschließend Revolution, Putsch oder Bürgerkrieg nennt wäre ein Punkt für Mutmaßungen, und natürlich das Wann; nicht jedoch die grundsätzliche Entwicklung hin zu diesem Ereigniss.

Ja sehe ich ähnlich, allerding wird dieser Putsch,Krieg, Revolution, etc... von aussen auf uns einwirken.
Denn der nächste globale Krieg wird sich weniger um politsche Differenzen als mehr um Rohstoffe und Ressourcen handeln.
Den die 3. Welt Länder lassen sich nicht ewig knechten !!



@TE:
Es ist immer so gewesen das die "Schergen" der Herrscher für deren Taten mitverantwortlich sind. Ob systemrelevant Beschäftigte in jeder nachfolgenden Regierung unbehelligt bleiben halte ich für unwahrscheinlich.

eaxo

Seh ich ähnlich allerding wäre dann zu definieren was "systemrelevante Beschäftigte" (bzw. Schergen) sind?
 
Können wir davon ausgehen, das das Volk dümmer und dümmer wird?

Lässt sich schlecht beantworten, solange ich lebe waren Massen von Menschen noch nie intelligent. Und nach allem, was man so hört, war das früher auch schon so.

Wenn nein, wann ist der Punkt gekommen an dem die Unterhöhlung der Lebensgrundlage unserer Gesellschaft einen Zustand erreicht der einen Zusammenbruch verursacht?

Wie äußert sich denn diese "Unterhöhlung der Lebensgrundlage unserer Gesellschaft"?

Meiner Meinung nach ist eine gewalttätige Auseinandersetzung innerhalb unserer Grenzen und wahrscheinlich auch darüber hinaus unausweichlich.

In näherer Zukunft?


Werte und Moralverfall.[

Das wird seit Jahrtausenden von jeder Generation beschworen, und in den wenigsten Fällen war das tatsächlich der Fall. "Werte und Moral" sind wandelbar.

Den die 3. Welt Länder lassen sich nicht ewig knechten !!

Du siehst in den Ländern der Dritten Welt eine militärische Bedrohung für die westlichen Industriestaaten?
 
Das entwickelt sich ja fast zu der Frage, wie wahrscheinlich ein Systemwechsel überhaupt ist.

Allgemein mache ich mir nur deswegen einige Sorgen, weil mein Weg ja (und das kann man bei einem spezialisierten Studium wie der öffentlichen Verwaltung) schon sagen kann, unweigerlich in die Verwaltung führt.
Da ist der Sicherheitsbreich nunmal das Interessanteste, was es gibt. Neue Technologien, Informationen, usw..
Da macht man sich, wenn man sieht, dass Stasi-Mitarbeiter, egal, wie gut deren aktuelle Arbeit ist, auf der Straße sitzen.
Meine Mutter hatte mal einen Bekannten. Dieser hat in der DDR was in Richtung Verwaltung (oder so ähnlich) studiert, dann in der Stasi gearbeitet und findet jetzt auch keinen Job mehr. Macht nebenbei was als Chauffeur, was aber keinen regelmäßigen Verdienst heute mehr einbringt.
Und wenn man das so sieht - das will ich nicht haben. Immerhin hat ja die BRD ihren 60., also kann sie auch weitere 60 Lenzen schaffen.
 
Dem ganzen kannst Du recht simpel entgehen...

Im Falle einer Revolution musst Du im richtigen Zeitpunkt Deinen Chef entmachten und mit ein paar Verbündeten die Revolution von innen durchsetzen.

Gewinnt die Revolution, wirst Du neuer Geheimdienstchef.
Gewinnt sie nicht, wirst Du wegen Hochverrats verknackt.

Als Situation in einem Brettspiel heißt so was Zwickmühle. :mrgreen:

gruss kelle!
 
Bessere Quote als ein gewisses 1000jähriges Reich, das Weltspitze sein wollte, aber nach 12 Jahren vom Spielbetrieb ausgeschlossen wurde :mrgreen:
 
Da nichts von Dauer ist ist die Frage nicht schlecht.
Wenn ich jetzt schon wüsste wann der Systemwechsel stattfindet würde ich mich darauf vorbereiten. Oder du stellst die dann mitten im Geschehen hin und tust einfach so als hättest du alles schon voraus gesehen und wüstest wie es weiter geht.

Der Trick mag alt sein aber vor 20 Jahren hat es auch schon mal funktioniert.
 
Interessant wäre in diesem Zusammenhang, ob sich jemand ein ganz anderes System vorstellen kann, das für genügend Leute im noch reichen Deutschland Anreiz genug ist, eine Revolution zu riskieren...
 
Oder Du zettelst in 15 Jahren selbst eine Revolution an.

DFie Wahrscheinlichkeit, dass Du danach noch eine erlebst, dürfte statistisch gesehen recht gering sein...

gruss kelle!