News Alle zwei Minuten stirbt ein Kleinkind an Malaria

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 19.11.2018 um 13:59:50 Uhr veröffentlicht:
Alle zwei Minuten stirbt ein Kleinkind an Malaria
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Maputo (dpa) - Nach jahrelangen Erfolgen im Kampf gegen Malaria steigen die Infektionszahlen wieder an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) registrierte im Jahr 2017 zum zweiten Mal in Folge mehr Malariafälle.
Ohne einen stärkeren Einsatz drohten die Erfolge der vergangenen Jahre zunichte gemacht zu werden, warnte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag. Es sei dringend nötig, die Mittel für den Kampf gegen Malaria aufzustocken. «Die Tatsache, dass alle zwei Minuten ein Kind an dieser vermeidbaren und heilbaren Krankheit stirbt, ist inakzeptabel.»
Die Zahl der erfassten Malaria-Erkrankungen stieg 2017 im Vergleich zum Vorjahr um gut zwei Millionen auf 219 Millionen Fälle, wie aus dem Welt-Malaria-Bericht der WHO hervorgeht. Gut 90 Prozent aller Erkrankungen ereignen sich in Afrika. Die Zahl der Todesfälle fiel leicht von 451 000 im Jahr 2016 auf 435 000 im Folgejahr. Unter den Opfern waren demnach rund 266 000 bis zu fünf Jahre alte Kleinkinder.
Für die Zeit von 2010 bis 2015 hatte die WHO jedes Jahr gute Fortschritte im Kampf gegen Malaria vermeldet. Doch seit 2016 stiegen die Fallzahlen wieder an, insbesondere in den am meisten betroffenen afrikanischen Ländern wie Nigeria, Mosambik und dem Kongo.
Dies sei ein «massiver Weckruf», erklärte Tedros. «Es ist klar: Wir brauchen einen Kurswechsel.» Die WHO kündigte eine Initiative an, um die am meisten betroffenen Länder gezielter zu unterstützen. Rund 70 Prozent aller Malaria-Fälle betreffen elf Länder: Nigeria, Kongo, Mosambik, Burkina Faso, Kamerun, Ghana, Mali, Niger, Uganda, Tansania und Indien.
Malaria wird durch Stiche von Anopheles-Mücken übertragen, die den Erreger in sich tragen. Sie stechen vor allem nachts zu. Die Erreger - sogenannte Plasmodien - gelangen in die Blutbahn und vermehren sich in der Leber. Die in Afrika verbreitete und schwerste Form, die Malaria tropica, wird durch den Erreger Plasmodium falciparum ausgelöst. Malaria verursacht Fieber, Anämie und neurologische Probleme und kann unbehandelt tödlich verlaufen.
Trotz der hohen Malaria-Gefahr in den betroffenen Gebieten Afrikas schlief der WHO zufolge 2017 nur etwa die Hälfte der Bevölkerung unter einem mit Insektiziden behandelten Moskitonetz - was als wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen Malaria gilt. Zudem hätten immer noch zu wenig Schwangere Zugang zu Prophylaxe-Medikamenten.
Die internationalen Ausgaben zur Eindämmung von Malaria lagen der WHO zufolge 2017 bei etwa 3,1 Milliarden US-Dollar. Um das Ziel zu erreichen, die Zahl der Malaria-Erkrankungen und Todesfälle bis 2030 um 90 Prozent zu reduzieren, seien ab 2020 mindestens 6,6 Milliarden US-Dollar pro Jahr nötig, so die WHO.
Wenn die betroffenen Länder und die internationale Gemeinschaft ihre Bemühungen verstärkten, könne Malaria besiegt werden, so Tedros. «Ich bin zuversichtlich, dass wir den Kampf gegen diese jahrhundertealte Krankheit gewinnen werden und zurück zu unserer gemeinsamen Vision kommen: eine Welt ohne Malaria.»
Einige Länder haben der WHO zufolge 2017 gute Fortschritte bei der Bekämpfung von Malaria gemacht. In Äthiopien, Ruanda, Indien und Pakistan etwa sei die Zahl der Erkrankungen deutlich zurückgegangen. Den größten Anstieg verzeichnete Nigeria mit etwa 1,3 Millionen Fällen mehr. Der westafrikanische Staat verzeichnet die meisten Malaria-Fälle weltweit, gefolgt vom Kongo. Die Bekämpfung der Krankheit gestaltet sich in diesen Ländern wegen großer Armut, einem desolaten Gesundheitssystem und schlechter Infrastruktur besonders schwierig.
Bislang gibt es keine flächendeckende Impfung gegen Malaria. Es gibt Prophylaxe-Medikamente, die oft von Reisenden genommen werden. Auch sie bieten keinen hundertprozentigen Schutz. Die beste Prävention ist der Schutz vor Mückenstichen. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung lebt der WHO zufolge in Malaria-Risikogebieten. Im wohlhabenderen Asien und in Lateinamerika sind Prophylaxe und ärztliche Behandlung dabei deutlich besser als in Afrika.
 
Schlimme Entwicklung. Mich macht das wütend, dass man mit 6,6 Mrd US$ wohl so eine Krankheit "in den Griff bekommen" kann. Gleichzeitig werden im Jahr welweit über 970 Mrd. Euro für Militärs ausgegeben. Unfassbar!
 
Wenn man sich auch noch überlegt, wieviel Geld in medizinische Forschungen gegen Zivilisations-"Krankheiten" wie Haarausfall, Potenzprobleme und Gesichtsfalten investiert wird...
 
Schlimme Entwicklung. Mich macht das wütend, dass man mit 6,6 Mrd US$ wohl so eine Krankheit "in den Griff bekommen" kann. Gleichzeitig werden im Jahr welweit über 970 Mrd. Euro für Militärs ausgegeben. Unfassbar!

Ist ja nicht wirklich die Thema, aber was meinste, was würde passieren, wenn z.B. USA sagt: Schluss mit Militär, ende, aus vorbei? Wie schnell wären alle Tyrannen und möchtegern-Tyrannen der Welt alle zu unterdrücken? Nach dem Motto "Machst jetzt so und so, oder du stirbst."

Verstehste was "militärische Vakuum" bedeutet?
 
Ist ja nicht wirklich die Thema, aber was meinste, was würde passieren, wenn z.B. USA sagt: Schluss mit Militär, ende, aus vorbei? Wie schnell wären alle Tyrannen und möchtegern-Tyrannen der Welt alle zu unterdrücken? Nach dem Motto "Machst jetzt so und so, oder du stirbst."

Verstehste was "militärische Vakuum" bedeutet?

Ja klar, das verstehe ich schon. Aber was hat denn es in der Vergangenheit gebracht, wenn der Westen gegen Tyrannen vorgegangen ist? Ist z.B. Afghanistan nun sicherer als vor 20 Jahren? Hat der Tod von Gaddafi zu einem stabileren Libyen geführt? etc.

Ich hab natürlich auch keine Master-Lösung parat, aber ich denke, dass man mit dem Geld sehr viel positive Dinge bewirken kann. Wenn es auf der Welt insgesamt gerechter zugehen würde, dann gäbe es auch weniger Konflikte, die in kriegerischen Manövern münden.

Die Probleme überall auf der Welt sind sehr unterschiedlich. Aber in meinem naiven Kopf schwirren z.B. folgende Lösungsansätze herum:

Man könnte mit dem Geld Fairtrade-Produkte attraktiver machen (z.B. durch Steuerentlastungen), damit die Menschen, die uns versorgen, von ihrem Lohn überleben könnten. Das gleiche gilt für Bio-Produkte. Alle anderen Waren werden oft mit einer katastrophalen Klimabilanz produziert, was wiederum dazu führt, dass durch den Klimawandel Krisen entstehen und Extremisten an Macht gewinnen.

Um den Bogen zum Ausgangsthema zu spannen: Hätten die Betroffenen anständige Löhne, könnten sie sich ein Malaria-Netz leisten und hätten auch Zugang zu besserer Bildung.
 
Ich hab eben mal noch ein paar Zahlen recherchiert.

Letztes Jahr wurden in Deutschland wohl 44 Milliarden Euro für die Bundeswehr ausgegeben.

Zugleich wurde reichlich 1 Milliarde durch die Kaffeesteuer eingenommen. Würde die Kaffeesteuer für fairen Kaffee entfallen, würde der Preis pro Kilo Kaffee fast dem Preis von klassischen Produkten entsprechen. Gehen wir mal davon aus, dass sich dann die Hälfte der Leute für Fairtrade-Produkte entscheiden. Dann würde vielleicht eine halbe Milliarde im Haushalt fehlen, die man in meinen Augen gut und gern von den Militärausgaben abziehen kann. Die Folgen für die
 
Joa Fairtrade usw. ist ein richtiges Schritt. Bei dem Kaffee-, Kakao- u. Fruchtbau gibt es offenbar Verhältnisse ähnlich Sklaverei.
 
Ja leider. Fairtrade ist sicherlich auch nicht die Lösung für alle Probleme, aber wäre zumindest mal ein Anfang.