Ich finde auch, dass die beiden es mit der Selbstdarstellung zu weit treiben.

Ich glaube, die halten sich für unantastbar, weil sie die "Qualitätspresse" auf ihrer Seite haben...:roll:
 
Ich glaube nicht, dass diese Aktion dem Ansehen schadet. Sowas wollen die Leute doch sehen. Ob sinnvoll oder nicht, steht natürlich auf einem völlig anderen Blatt.
 
Also Johannes B. und sat1 hat's nicht geholfen. Die Quoten waren schlecht, in Anbetracht der hohen Erwartungen sogar desaströs. Ob's Guttenberg geholfen oder geschadet hat, weiß ich nicht. Als ich den gestern wieder gesehen hab, habe ich mich wieder gefragt, warum der so beliebt ist. Seine Umfragewerte sind mir noch unerklärlicher als die der Kanzlerin.
 
Vielleicht hat Guttenberg Kerner mitgenommen, weil er mal wissen wollte, wie es am unteren Ende der Beliebtheitsskala so aussieht... :evil:
 
Na ja von der Sache her machen die Gutenberg´s nichts anderes wie die anderen Politiker auch, Sie buhlen um Aufmerksamkeit, im Stile Barak Obama´s, mit dem obersten Ziel, Machterhaltung um jeden Preis.
Ursula von der Leyen machte es vor mit irrsinnigen Gesetzesvorschlägen bis hin zu ihrer Sendung auf RTL 2, Tatort Internet ( Schleichwerbung :xx: ).
Ich glaub ja das die anderen Damen und Herren im Bundestag einfach nur verbitter sind, das Sie nicht selbst auf die Idee gekommen sind, glaubwürdig sind die doch schon lange nicht mehr.
Tja und zu Kerner braucht man ja wohl nichts mehr zu sagen, der macht macht doch jeden Irrsinn mit, Hauptsache es gibt ne Quote.
In diesen Sinne ...
 
Afghanistan: Bundeswehr baut betrunken Unfälle und ballert sinnlos in die Gegend

Folgende News wurde am 14.06.2013 um 14:34:00 Uhr veröffentlicht:
Afghanistan: Bundeswehr baut betrunken Unfälle und ballert sinnlos in die Gegend
Shortnews

Offenbar hat die Bundeswehr in Afghanistan ein massives Alkoholproblem. Scheinbar bauen die Soldaten im betrunkenen Zustand Unfälle und einer hätte fast einen Kameraden erschossen, der schlief. Ein anderer Soldat erschoss sich offenbar betrunken selbst. An und für sich gilt im Lager die "Zwei-Dosen-Regel", mehr als zwei Dosen Bier dürfen die Soldaten demnach nicht trinken. Doch diese Regel scheint oftmals gebrochen zu werden.
 
Nach allem ist es keine "Armee" mehr, sondern ein Schützenverein mit viel Feuerkraft...

Statt den Verteidigungsminister wegen der Euro-Hawk Geschichte zu kritisieren, sollte man ihn mal lieber deswegen zurechtstutzen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mord an deutscher Fotografin war Racheakt für Nato-Angriffe

Folgende News wurde am 05.04.2014 um 18:38:08 Uhr veröffentlicht:
Mord an deutscher Fotografin war Racheakt für Nato-Angriffe
Top-Themen

Kabul (dpa) - Der Mörder der deutschen Fotografin Anja Niedringhaus hat als Motiv Rache für Nato-Luftangriffe auf sein Dorf in Afghanistan angegeben. Das habe der Polizist in einem Verhör ausgesagt, erklärte ein Sprecher der Polizei in der afghanischen Unruheprovinz Chos.
Die 48-jährige Niedringhaus war am Freitag von dem Kommandeur eines Polizei-Kontrollpunkts erschossen worden, eine kanadische Kollegin der amerikanischen Nachrichtenagentur AP wurde schwer verletzt.
Beide waren zusammen in Chost, um über die Präsidentschaftswahl zu berichten. Der Polizist hatte mit den Worten «Allahu Akbar» (Gott ist Groß) das Feuer auf sie eröffnete. Der Leichnam von Niedringshaus wurde am Samstag nach Deutschland überführt. Die Fotografin war für ihr Werk mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem renommierten Pulitzer-Preis für ihre Berichterstattung im Irak.
 
Was konnte die Fotografin dafür, dass die NATO (meist sind es ja wohl die US-Truppen) nach Wild-West-Manier blind um sich ballert? Aber vielleicht ging es diesem durchgeknallten Allah-Junkie auch nur darum, eine westliche Frau zu töten. Diese Hinterwäldler scheinen mit Frauen im allgemeinen und modernen Frau im speziellen Probleme zu haben. Vielleicht fühlen sie sich in ihrer "Männlichkeit" bedroht, oder besser dem, was sie dafür halten, wenn eine Frau nicht vor ihnen im Staub kriecht.
 
Was konnte die Fotografin dafür, dass die NATO (meist sind es ja wohl die US-Truppen) nach Wild-West-Manier blind um sich ballert? Aber vielleicht ging es diesem durchgeknallten Allah-Junkie auch nur darum, eine westliche Frau zu töten. Diese Hinterwäldler scheinen mit Frauen im allgemeinen und modernen Frau im speziellen Probleme zu haben. Vielleicht fühlen sie sich in ihrer "Männlichkeit" bedroht, oder besser dem, was sie dafür halten, wenn eine Frau nicht vor ihnen im Staub kriecht.

Punkt 1) Das ist da immer noch ein Kriegsgebiet, wer dahin geht rechnet mit dem Risiko getötet zu werden. Braucht man nicht lange drüber zu diskutieren...
Punkt 2) Ich glaube Attentätern ist es relativ egal, ob sie Frau oder Mann töten, sofern sie nicht ein bestimmtes politisches Ziel haben. Es geht rein um die Aufmerksamkeit für ihre Aktion. Ich würde hier einfach mal sagen, da war die Frau zur falschen Zeit am falschen Ort.
Punkt 3) Nur weil du die Lebensweise, Kultur und teilweise (so wie bei uns vor noch nicht all zu langer Zeit) notwendige klare Rollenverteilung dieser "Hinterwäldler" mit deinem begrenzten Horizont nicht erfassen kannst, heißt dass nicht, dass diese "Hinterwäldler" ihre Frauen und Töchter weniger lieben und respektieren. In Afghanistan herrschen halt, auch durch den Krieg, ganz andere Bedingungen als hier.
Punkt 4) Man bedenke, dass die Amerikaner, die NATO den Krieg ins Land getragen haben und das unter dem Kampf gegen Terror, gegen eine verhältnismäßig kleine Terrororganisation (es ging nie um die Taliban, sondern um die al Quaida), ein verhältnismäßig großer Teil der Bevölkerung zu leiden hat. Natürlich staut sich da Wut auf, natürlich entlädt sich die Wut auch und manchmal trifft es, so wie in jedem Krieg, Unbeteiligte. Das nennt man Kollateralschaden. Niedringhaus war so ein Kollateralschaden, denn ich glaube kaum, dass der Attentäter von irgendwoher den direkten Befehl erhalten hat, genau diese eine Reporterin zu erschiessen. Der kannte bestimmt noch nicht mal ihren Namen...
 
@ Herzoegchen90
Schön, dass Du Verständnis für Terroristen und Hinterwäldler hast, die ihre Frauen verprügeln, verstümmeln und töten im Namen einer mittelalterlichen Weltanschauung.
https://www.tagesschau.de/ausland/frauentag196.html

Erwarte bitte nicht, dass ich Dich zukünftig noch als ernstzunehmenden Forumsteilnehmer ansehe.
 
Kaatze, stell Dir vor auch in Afghanistan gibt es moderne Menschen. Davon ab hast Du überhaupt nicht ansatzweise verstanden worum es geht:

Der Schütze hat die Frau nicht erschossen, weil er Frauen nicht leiden kann, sondern aus reiner Verzweiflung. In anderen Medienberichten steht geschrieben, dass seine Verwandschaft durch Angriffe durch die Nato ums Leben gekommen ist. Er wollte sich rächen. Ihm wird es relativ egal gewesen sein, wen er erschießt, Hauptsache er bekommt Aufmerksamkeit.

Ein stummer Schrei aus purer Verzweiflung. Dahingehend kann ich den Schützen sogar verstehen: würde meine Familie weggebombt werden, würde ich mich auch Rächen wollen - egal wie.
 
Ein afghanischer Polizist schiesst, laut "allah u akbar" brüllend, eine deutsche Fotografin nieder, die in ihrem Auto vor einem Wahllokal in Kabul sitzt. Als Begründung gibt er an, er habe sich an der NATO rächen wollen, weil die sein Dorf immer wieder bombadiert.

Habe ich etwas vergessen, Querulant?
 
@ Herzoegchen90
Schön, dass Du Verständnis für Terroristen und Hinterwäldler hast, die ihre Frauen verprügeln, verstümmeln und töten im Namen einer mittelalterlichen Weltanschauung.
https://www.tagesschau.de/ausland/frauentag196.html

Erwarte bitte nicht, dass ich Dich zukünftig noch als ernstzunehmenden Forumsteilnehmer ansehe.

Erwarte bitte nicht, dass ich dich zukünftig als ernst zu nehmende Diskussionspartnerin betrachte.
Erst einmal bezeichnest du hier alle Afghanen als Hinterwäldler, könnte man schon als Rassismus betiteln.
Dann bezeichnest du alle Afghanen als Terroristen, was faktisch einfach nur falsch ist. Könnte man auch mit Dummheit betiteln. Oder zumindest mit mangelnder Bildung, sowie mangelndem Willen, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen.
Ich möchte nicht abstreiten, dass in Afghanistan und anderen muslimischen Ländern eine klare Geschlechterteilung herrscht, diese herrscht aber auch in vielen anderen nicht-muslimischen Ländern, vor allem Entwicklungs- und Schwellenländern, da eine klare Rollenverteilung in Staaten, die nicht von Dienstleistung und Industrie leben, überlebenswichtig ist.
Und Frauen werden auch in modernen Ländern verprügelt, verstümmelt, getötet oder schweben in Gefahr. Nicht umsonst gibt es auch hier Frauenhäuser.
Bist du jetzt deshalb auch eine Hinterwäldlerin, weil solche Dinge auch in deinem Land passieren? Gibt es deshalb in Deutschland keine Ehemänner, die ihre Frauen und Töchter lieben und respektieren?
Du schreibst einfach nur Blödsinn!
Sicher gibt es Probleme... das streitet niemand ab, aber wie du dich dazu äußerst, vor allem in deinem allgemeinen Schubladendenken und deiner Stigmatisierung einer ganzen Ethnie, geht zumindest mir gehörig auf den Geist. Das ist in etwa NPD-Niveau...

In anderen Diskussionen hast du echt gute Denkansätze, die ich manchmal voll unterstütze, aber hier hast du dich mal voll in den Dreck geschmissen.

Ein afghanischer Polizist schiesst, laut "allah u akbar" brüllend, eine deutsche Fotografin nieder, die in ihrem Auto vor einem Wahllokal in Kabul sitzt. Als Begründung gibt er an, er habe sich an der NATO rächen wollen, weil die sein Dorf immer wieder bombadiert.

Habe ich etwas vergessen, Querulant?

Ich schreibe dir nochmal ein Wort hin: Kollateralschaden
Damit du das auch verstehst, hier der Link zum wikipedia-Artikel: Kollateralschaden

Kurz zusammengefasst: Die NATO bombardiert immer wieder das Dorf eines Mannes, womöglich verliert er Freunde, Bekannte, Verwandte. Er wird wütend. Er ist ungebildet und/oder verblendet und denkt in Schubladen (ähnlich wie du mit deinen Hinterwäldlern) und zieht den Schluss NATO = Europäer = alle Europäer potentiell verantwortlich. Er sieht eine Europäerin in einem Auto, perfektes Ziel für seine aufgestaute Wut. In dem Moment hätte er aber wohl genauso gut auf einen Militärkonvoi der NATO gefeuert. Insofern war die Fotografin ein Kollateralschaden, ein Begleitschaden. Es hätte auch jeden anderen treffen können, wie bereits gesagt, sie war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.
Aber das kriegst du wohl einfach nicht in deinen Kopf rein...
 
Kaatze, stell Dir vor auch in Afghanistan gibt es moderne Menschen.

Das habe ich vergessen zu erwähnen: Ja, es gibt moderne Menschen in Afghanistan. Einen habe ich vor ein paar Jahren kennengelernt. Damals war bei uns Ebbe in der Kasse und ich habe bei McD gearbeitet. Einer der Schichtführer war Afghane, ein wahrer Gentleman, höflich, hilfsbereit, etwas distanziert - eben ein guter Vorgesetzter. Zur Weihnachtsfeier brachte er seine Frau mit. Auch sie war höflich, zurückhaltend, aber nicht eingeschüchtert. Der Mann war mit seiner Familie vor den Taliban aus Afghanistan geflohen. In Kabul hatte er begonnen, Medizin zu studieren, bei uns wurde seine schulische Qualifikation nicht erkannt. So landete er bei McD, um seine Familie zu ernähren.

Das hier hat mit modernen Menschen nichts zu tun:
https://www.faz.net/aktuell/politik...chneidet-frauenrechte-drastisch-12785948.html
 
@katzee
Durchlesen: https://www.afghanic.de/index.php/de/component/content/article/14-what-is-what-/55-frauen-in-der-afghanischen-geschichte
die Afghanen sind nicht so frauenverachtend (und auch der Islam nicht), wie du es darstellen möchtest.

Textweise Auschnitte zur Analyse:
Dies ist vor allem zurückzuführen auf die Fanatisierung der islamischen Religion seitens einiger Bewegungen der Freiheitskämpfer (Mujahidin)- mit Unterstützung des Westens - (Afghanistan als Spielwiese des kalten Krieges)

Hmm, das schaut ganz danach aus, als ob der Westen nicht ganz unbeteiligt daran ist/war, die Frauen zu unterdrücken.
Belegt auch dein letzter verlinkter Artikel, da der Westen als Besatzungsmächte, zwar im Abzug begriffen, aber immer noch da, anscheinend keinerlei Interesse zeigen, in frauenfeindliche Gesetzgebung einzugreifen. Kurzum, auch du als Europäerin bist an der Unterdrückung der afghanischen Frauen mit schuld. Oder tust aktiv etwas dagegen?

Durch die Ausbreitung des Islams in Afghanistan (ab 642 n.Chr.) bekamen Frauen schriftlich fixierte Rechte, wie das Erb-, Scheidungs-, Stimm- und Ausbildungrecht, zudem wurde die Tötung von Mädchen verboten und die Heiligkeit der Ehe betont.

Hmm... das hört sich fast schon Modern an... könnte so auch aus Deutschland sein^^

Von den persischen Sassaniden und den christlichen Byzantinern schauten sich die islamischen Glaubenskämpfer zur Zeit der Samanidenherrschaft, der ersten islamischen Dynastie in Afghanistan (ca.900 n.Chr.) die Ausschliessung der Frauen aus der Öffentlichkeit ab. Frauen wurden als kostbarer Besitz angesehen und hinter Schleiern versteckt.

Okay, die Frau wird herabgestuft, aber immer noch respektiert und geliebt -> kostbarer Besitz, würde ich nicht schlagen/kaputt machen wollen; Aber woher kommt die Herabstufung, genau nicht aus dem Islam, sondern aus weiter westlich gelegenen, teilweise christlichen Kulturen, zu denen wir auch zählen, indirekt, sind also wieder wir schuld und damit du. Zum Glück gibt es keine Erbsünde, du und ich können uns also bequem zurücklehnen und dem Islam den schwarzen Peter zu schieben :mrgreen:

Ein Erlass 1923 sicherte den Frauen das Selbstbestimmungsrecht in Heiratsfragen zu und 1925 wurde eine Gesellschaft zum Schutz der Frauen gegründet und Frauen aufgerufen, Ungerechtigkeiten zu melden

Ich hab jetzt nicht den geschichtlichen Überblick, aber zu der Zeit waren Frauen in Deutschland, glaube ich auch nicht wesentlich besser gestellt...

Den Zugang zu höherer Bildung an der Universität Kabul erhielten die Frauen ab 1950 und somit stiegen sie in alle gesellschaftlichen Bereiche ein, wie Erziehungswesen als Lehrerinnen, Gesundheitswesen, in Regierung, Verwaltung und den diplomatischen Dienst, Sport, Journalismus, Kultur und Unterhaltung. Dies wäre an unzähligen Beispielen und Lebensläufen zu belegen.

Nicht wundern, aber die Frauen hatten wirklich viele Rechte in Afghanistan. An der Umsetzung haperte es noch ein wenig, aber gut Ding will bekanntlich Weile haben. Emanzipation ging in Europa ja auch nicht von heute auf morgen.

Doch diesem Vorhaben wurde ein jähes Ende gesetzt mit der von Russland unterstützten Machtübernahme der Kommunisten in Afghanistan.

Und dann kam der Krieg... nicht vom Westen, sondern dem "bösen" Osten :ugly:
Die Taliban übrigens, die du als Unterdrücker der Frauen hinstellst, was ja durchaus richtig ist, wurden übrigens in der Zeit vom Westen, explizit den USA unterstützt.

Nach der Absetzung der Talibanregierung haben viele Afghanen wieder Hoffnung geschöpft, dass es einen Neuanfang geben könnte und dass wenigstens grundlegende Menschenrechte eingehalten würden. [...] Der Westen kann grossen Einfluss auf diese Entwicklung nehmen, indem er seine Hilfe abhängig macht von der Einhaltung von Menschen- bzw. Frauenrechten.

Klappt ja bisher recht gut, wie man sieht, nämlich gar nicht. Aber im Grunde sind nicht die Afghanen schuld, sondern die Besatzer. Die Taliban machen nur einen kleinen radikalen Teil der Bevölkerung aus.
Wären die Kriege nicht gewesen, die auch wir durch deutsche Soldaten unterstützen, hätten die Afghanen ganz von allein die Frau als gleichberechtigt etabliert.

So, ich hoffe du distanzierst dich jetzt davon, alle Afghanen als frauenverachtend und Hinterwäldler zu deklarieren. Nenn das Übel, das ist okay, aber dann bitte nicht verallgemeinernd. Nicht jeder Afghane ist Taliban und nicht jeder Taliban ist Terrorist. Und auch unter den Taliban gibt es sicher Männer, die ihre Frauen daheim lieben, auch wenn sich nach außen hin den Harten markieren.
 
Taliban haben Kundus-Stadt erobert

Folgende News wurde am 28.09.2015 um 20:08:14 Uhr veröffentlicht:
Taliban haben Kundus-Stadt erobert
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Kundus (dpa) - Zwei Jahre nach dem Abzug der Bundeswehr aus Kundus haben die radikalislamischen Taliban mit einer überraschenden Offensive die nordafghanische Provinzhauptstadt überrannt.
«Die Stadt ist unglücklicherweise an die Taliban gefallen», sagte der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Sedik Sedikki, am Abend in Kabul. Zahlen über Opfer lagen zunächst nicht vor. Regierungstruppen bereiten eine Gegenoffensive vor.
Die Extremisten hatten am Montagmorgen aus mehreren Richtungen mit dem Sturm auf die Stadt begonnen und sie bis zum Abend eingenommen. Ein Taliban-Kommandeur in Kundus-Stadt namens Mullah Usman sagte, mehr als 1000 Kämpfer hätten an der Offensive teilgenommen. Kundus ist die erste Provinzhauptstadt, die seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 von den Aufständischen erobert wurde.
Der Vizegouverneur der Provinz Kundus, Hamdullah Daneschi, sagte: «Die Taliban haben ihre weiße Flagge im Stadtzentrum gehisst.» Daneschi wurde nach Berichten von Augenzeugen zum Flughafen gebracht, wohin viele der rund 300*000 Bewohner der Stadt geflohen waren. Der Flughafen war am Montagabend noch unter der Kontrolle der Regierung. Dort unterhalten die afghanischen Sicherheitskräfte Stützpunkte. Der Gouverneur hielt sich bereits vor dem Angriff im Ausland auf.
Taliban-Kommandeur Mullah Usman sagte am Montagabend: «Unsere Kämpfer bewegen sich nun in Richtung des Flughafen-Hügels vor, wo sich der Feind versteckt.» Die Taliban hätten den Sitz des Gouverneurs, das Gebäude des Provinzrats und eine Radiostation in Brand gesetzt. Die Aufständischen riefen Zivilisten dazu auf, bis zum Ende der Kämpfe in ihren Häusern zu bleiben.
In der Nähe des Flughafens unterhielt die Bundeswehr bis vor ihrem Abzug vor knapp zwei Jahren ein Feldlager.
Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur in Kundus sagte, die Taliban hätten wichtige Zufahrtsstraßen zur Stadt abgeschnitten. Ein Regierungsmitarbeiter in Kundus-Stadt, der anonym bleiben wollte, meinte: *«Taliban-Kämpfer mit ihren Waffen sind überall in der Stadt.»
Nach Angaben von Innenministeriumssprecher Sedikki traf am Flughafen Verstärkung ein. «Wir versuchen, die Stadt zurückzuerobern. Im Moment können wir keine Opferzahlen bestätigen.» Die Taliban hätten das Gefängnis in Kundus gestürmt und mehr als 600 Häftlinge befreit. Darunter seien 144 Taliban-Kämpfer gewesen, fügte er an.
Ein Mitarbeiter einer internationalen Hilfsorganisation sagte, Ausländer hätten sich ebenfalls am Flughafen außerhalb der Stadt versammelt. Lokale Medien berichteten, die Vereinten Nationen hätten ihr Personal am Montag aus Kundus abgezogen. Das UN-Gebäude sei danach von den Taliban geplündert worden.
Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hatte schon vor der Offensive alle internationalen Mitarbeiter aus Kundus herausgebracht. Das Auswärtige Amt schätzte die Entwicklung als «kritisch» ein. Eine Sprecherin teilte am Montag mit: *«Wegen anhaltender Unübersichtlichkeit ist eine abschließende Bewertung, ob damit eine grundsätzliche Änderung der Sicherheits- oder militärischen Lage verbunden ist, allerdings zu früh.»
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte mit, in ihrem Krankenhaus in Kundus seien seit Montagmorgen mehr als 100 Verwundete behandelt worden. 36 davon schwebten in Lebensgefahr. Die Taliban brachten unter anderem das Provinz-Krankenhaus mit seinen 200 Betten unter Kontrolle. Taliban-Sprecher Mudschahid teilte über Twitter mit, Kämpfer suchten darin nach «verwundeten feindlichen Soldaten». Polizisten seien gefangen genommen worden. Die Taliban hätten Fahrzeuge und Waffen erobert.
Die Nato beendete ihren Kampfeinsatz in Afghanistan im vergangenen Jahr. Der Nachfolgeeinsatz «Resolute Support» dient vor allem der Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte. US-Truppen fliegen allerdings weiterhin Luftangriffe gegen die Taliban.
 
Ich find das prima. Sind doch nur ein paar Millionen Euro Steuergelder und zahlreiche Menschenleben, die der Einsatz gekostet hat und am Ende ist absolut nichts dabei rausgekommen. Typisches Anzeichen für das Versagen der Politik.