3D - Fluch oder Segen?

keanni

abgemeldet
5 August 2009
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Es ist nahezu unmöglich, die gestiegene Anzahl an 3D-Filmen im Kino zu übersehen, selbst wenn man nicht so oft ins Kino geht. Was vielleicht auch auffällt ist, dass viele Filme mittlerweile in den meisten Kinos ausschließlich in 3D gezeigt werden und nicht wie vor noch wenigen Jahren üblich in einer 2D- und 3D-Version. Aktuelles Beispiel (auch aus persönlichem Interesse) ist Iron Man 3.

Aber es gibt noch eine, meiner Meinung nach gut sichtbare, Entwicklung: Dass Filme in 3D umgesetzt werden, bei denen es vielleicht nicht so sinnvoll ist. Natürlich bleibt es jedem selbst überlassen zu entscheiden, wann der 3D-Effekt sinnvoll ist und wann nicht. Meiner Meinung nach ist es besonders dann sinvoll, wenn actionreiche Szenen so gestaltet werden, dass der Kinobesucher sich "mitten im Geschehen" fühlt.

Auch ein leidiges Thema, unter dem dann selbst die (auf DVD/BR) erscheinende 2D-Version leidet, ist die Aufbereitung speziell für 3D: Szenen werden aus einem anderen Winkel gedreht oder Wert auf Szenen gelegt, die in 3D einen besonders guten Effekt erzielen, in 2D aber einfach nur langweilig sind. Auch werden mitunter Farben anders dargestellt. Wer Saw 3D gesehen hat, wird wissen, wovon ich rede. Die düstere Atmosphäre des Films wird dadurch zerstört, dass die Farben knalliger und bunter dargestellt werden. Filmstarts.de sagt dazu: "Da erscheint das in Fontänen aus den Körpern herausspritzende Blut auch schon mal merkwürdig rosa, was nicht gerade zum Schrecken der jeweiligen Szene beiträgt."

Nicht zuletzt der Aufpreis: In meinem Kino kostet der 3D-Zuschlag (derzeit) 3€ + 1€ für die 3D-Brille.

Aber es gibt auch positive Effekte. Ich finde es ab und zu ganz spannend, einen Film in 3D zu sehen. Es ist ein ganz anderes Erlebnis, man fühlt sich manchmal tatsächlich mehr in den Film eingespannt, wenn beispielsweise Felsbrocken auf einen niederprasseln. Jedoch möchte ich entscheiden, ob ich den Film in 2D oder in 3D sehe und nicht einfach nur deshalb in 3D sehe, weil ich sonst auf die DVD/BR warten muss.

Wie seht ihr das? Überwiegen für euch die positiven oder die negativen Seiten? Was denkt ihr über die Zukunft der 3D-Filme?

tl;dr:
+ besseres "Mittendringefühl" (Immersion)
- oftmals ausschließlich 3D-Version im Kino
- Filme in 3D, die dadurch keinen Mehrwert haben
- spezielle Aufbereitung der Filme für 3D
- teurer
 
Ich gehe auch vorzugsweise in 3D-Filme (z. B. Django in 2D könnte ich mir nicht vorstellen :D), je nach länge. Habe nämlich festgestellt, falls Filme zu lange gehen das meine Augen diesen "Effekt" nicht vertragen und anfangen zu "brennen". Was ich bei 2D-Filmen bisher noch nie hatte.
 
ja, das ist ein sehr guter Punkt, dass der 3D-Effekt für einige Leute tatsächlich schädliche Wirkungen haben. Oft genannt werden Augenbrennen (schnellere Ermüdung der Augen), Schwindel oder gar Übelkeit. Problem ist wohl, dass dem Gehirn zwar ein 3D-Bild suggeriert wird. Versucht das Auge nun aber, "auf eigene Faust" Dinge in den Fokus zu holen, schlägt das natürlich fehl, da die Wahl der fokussierten Bereiche bereits beim Dreh des Filmes oder teilweise der Nachbearbeitung durch den Regisseur festgelegt wird. Ist beispielsweise ein Felsbrocken im Vordergrund fokussiert und man versucht etwas im Hintergrund scharf zu sehen, so funktioniert das nicht.
 
Versucht das Auge nun aber, "auf eigene Faust" Dinge in den Fokus zu holen, schlägt das natürlich fehl, (...)
Oh ja. Ich hasse 3D-Filme. Was du beschreibst ist für mich ein großes Problem. 3D-Filme anzuschauen ist für mich sehr anstrengend und kostet ein Schweinegeld.

Das "Mittendrin"-Erlebnis existiert übrigens, genau aus dem von dir beschriebenen Punkt, für mich gar nicht. Somit fällt auch der einzige oben genannte positive Aspekt weg.
 
Also ich werde mir keinen 3D-Filme mehr anschauen. Für mich ist das definitiv nix.
Allerdings musste ich in letzter Zeit feststellen das einige Filme bei uns teilweise nur noch in 3D laufen. Da wird dann auf die DVD gewartet... :ugly:
 
Wer kleine Kinder hat, gehe mal mit ihnen zum Mediamarkt o.ä. und stelle sie vor einen der Demo-3D Fernseher, Brille auf und das Schauspiel geht los, äußerst amüsant :biggrin:

Generell würde ich sagen das es absolut übertrieben wird mit den Effekten, fast schon als ob diese eine höhere Priorität hätten als der eigentliche Inhalt.

Ich denke 3D ist etwas worauf man durchaus verzichten kann, insbesondere würde ich dafür sicher keinen Aufpreis bezahlen, weder im Kino noch bei der Anschaffung von einem Fernseher.
 
Außer Avatar und Hobbit hab ich noch keine echten 3D-Filme gesehen.

Die Filme, die nur im nachhinein auf-ge-3D-t sind, schaut man sich besser in 2D an.
Dazu zählt auch der (eigentlich sehr gute) neue Star Trek.

Und 3D zuhause geht voll an mir vorbei, obwohl ich Cineast und Technik-Freak bin.
Ich setz mich doch nich mit behinderter Brille auf die Couch? :ugly:
Viel zu anstrengend.
 
Ich gehe auch vorzugsweise in 3D-Filme (z. B. Django in 2D könnte ich mir nicht vorstellen :D), je nach länge. Habe nämlich festgestellt, falls Filme zu lange gehen das meine Augen diesen "Effekt" nicht vertragen und anfangen zu "brennen". Was ich bei 2D-Filmen bisher noch nie hatte.
Django geht (laut wiki) 165 min. Was sind denn bei dir dann lange Filme?

Ohne je einen 3D-Film gesehen zu haben, gehe ich davon aus, dass es beides ist. Segen, weil es eine Technik ist, die ein neues/anderes Filmerlebnis ermöglichen. Fluch, weil es mittlerweile häufig nur über ein Film "gestülpt" wird, um ihn besser zu vermarkten/zu verkaufen.

Zurück zu Django: Kann ich mir in 3D nicht vorstellen. Neben der Handlung ist für mich bei solchen Werken wie von Tarantino beim Anschauen auch die handwerkliche Umsetzung Teil des Genusses. Also Anspielungen, typische "tarrantino"-Szenen, Kameraeinstellungen, Dialoge, Musik (!) usw. Ich kann mir schwer vorstellen - und es gibt ja hier auch entsprechende Kommentare - das man quasi die Zeit hat, das wahrzunehmen. Mein Gehirn wäre damit sicherlich überfordert. :mrgreen:
 
Vorweg, Kino ist für mich Luxus. Filme gucken im Allgemeinen ist eigentlich Luxus, aber Kino insbesondere, denn wenn man wollte könnte man die Filme auch einige Monate später für ca. dasselbe Geld auf DVD/BR so oft man will zu hause angucken. Deshalb stellt sich die Preisfrage gar nicht erst. Kino ist teuer mit allem drum und dran (Getränke usw.), da fallen die 2 od. 3 Euro Aufschlag für 3D nicht weiter ins Gewicht. Wenn das einzig störend wäre, sollte man gar nicht erst ins Kino gehen.

Nun zur 3D-Thematik, ich find 3D an sich eine tolle Sache. Es ist kein must have, aber welches Luxus- und Freizeitgut ist schon ein must have?
Was mich allerdings an 3D stört, sind zwei Dinge. Erstens wären da die oftmals zu kleinen Leinwände, zumindest in Bremen :mrgreen: Dort habe ich in 2 Kinos 3D-Vorstellungen besucht, eines hat eine sehr große Leinwand, die bis zum Boden geht und leicht gerundet ist, so dass sie auch zu den Seiten fast nur noch aus den Blickwinkeln zu sehen ist, da ist alles schön, verglichen damit hat das andere eine handelsübliche normale rechteckige Leinwand, die nicht auf den Boden reicht und auch nur die normale Bühnenbreite hat, dort wirken viele 3D-Effekte abgehackt, einfach weil die Projektionsfläche aufhört bevor das ganze Blickfeld gefüllt ist. Zweitens sind viele 3D-Filme, wie bereits von mehreren hier erwähnt, nicht echtes 3D, sondern nachbearbeitet. Und auch wenn einige Effekte auch in der Nachbearbeitung gut aussehen, oftmals wirken diese Filme in ihrer Gesamtheit doch eher sehr flach und lassen teilweise keinen Unterschied zu 2D erkennen.

Ansonsten würde ich sagen, 3D-Technik ist ausbaubar, richtig genießen kann man Filme in 3D aber wohl nur wenn sie von Anfang an mit 3D-Technik produizert wurden und mit entsprechend großem Bild, welches das Blickfeld voll ausfüllt. Auf 2D möchte ich aber nicht verzichten nur weil 3D gerade gehypet wird, denn so weit das ein vollkommener Verzicht adäquat wäre, ist die Technik einfach noch nicht.
 
ich hab gestern Iron Man 3 in 3D (wie auch sonst? ^^) gesehen. Naja, so 100%ig war ich nicht begeistert. Eindrucksvoll war der Effekt lediglich in 2 Szenen (meiner Meinung nach).

Aber technisch gesehen (UCI Kino) konnte es mich gar nicht überzeugen: Teilweise ghosting ("unscharfe" Bilder) und in manchen Szenen wirkte es, als wäre die Darstellung nicht plastisch sondern einfach nur 3 verschiedene entfernte Ebenen, die an sich flach sind. Ich hab das Gefühl, dass in meinem vorherigen Kino (MegaMovies, Schwerin) mit den aktiven Shutterbrillen ein DEUTLICH besserer Effekt geliefert wurde als von UCI mit den passiven Polfilterbrillen. Nachteil der Shutterbrillen ist zwar das wesentlich höhere Gewicht, aber die bessere Bildqualität macht das mehr als wett!
 
Außer Avatar und Hobbit hab ich noch keine echten 3D-Filme gesehen.
Die Filme, die nur im nachhinein auf-ge-3D-t sind, schaut man sich besser in 2D an.
Naja, gibt schon paar mehr Filme, die in 3D gedreht wurden.
Unter https://www.digitaleleinwand.de/3d-filme/ findet man da ne hübsche Übersicht. Aber ich gebe dir recht, diese nachträglich konvertierten Filme muss man nicht in 3D haben. Ich glaube, die wurden nur gemacht, damit man das höhere Eintrittsgeld verlangen kann.

Als Brillenträger habe ich, abhängig von der Technik, sowieso öfter mal Probleme mit den Brillen. Es passen nämlich nicht alle wirklich optimal über die Brille drüber.. Vor allem die wiederverwendbaren bei diesem Dolby3D-System sind da ganz bescheiden.

anddie
 
Die Verfolgungsjagt bei "Der Hobbit" in dieser großen Höhle war echt geil. 3D wird für uns in 5-8 Jahren ganz normales Kino sein. Unsere Augen werden sich daran gewöhnen. Unsere Vorfahren haben sich auch daran gewöhnt von Kutschen auf Autos umzusteigen. :D

3D steckt in den Kinderschuhen, da gibt es noch sauviel zu entdecken.
 
3D steckt in den Kinderschuhen, da gibt es noch sauviel zu entdecken.
3D wird nur ein Nischendasein auf der evolutionären Zeitachse der Filmtechnik haben, ein kleiner Vorgeschmack auf zukünftige Technologien.

Wenn erst die holografische Projektion reif für den sinnvollen Einsatz ist, verschwindet 3D schneller als es gekommen ist. Aber das wird wohl leider noch ein paar Jährchen dauern.
 
Die Verfolgungsjagt bei "Der Hobbit" in dieser großen Höhle war echt geil.
Ja, das kann gut sein, Der Hobbit wurde auch direkt in 3D gedreht. Wie gut der Effekt dann aber rüber kommt hängt meiner Meinung nach noch von der Technik im Kinosaal ab.

3D wird für uns in 5-8 Jahren ganz normales Kino sein. Unsere Augen werden sich daran gewöhnen.
Glaubst du echt? Ich meine, Autofahren ist jetzt körperlich auch nicht so das andere Erlebnis im Vergleich zu ner Kutsche ;) Wohingegen 3D-Kino andere Anforderungen an Auge und Gehirn stellt.

3D wird nur ein Nischendasein auf der evolutionären Zeitachse der Filmtechnik haben, ein kleiner Vorgeschmack auf zukünftige Technologien
Das denke ich auch. Allerdings glaube ich noch nicht an holografische Projektion. Wahrscheinlich wird erst mal das Thema "4D" (was für ein bescheidener Begriff) vorangetrieben, also mehr Sinne ansprechen über Geruch, Bewegung, Wind, ... Naja, ist auch ab und an mal ganz Nett, aber mehr als einmal im Jahr würde ich das wohl nicht aushalten
 
3D ist nichts für mich - ich hab immer das Gefühl, dass das Bild dunkler wird, wenn ich die 3D Brille aufhabe - ansonsten nervt es durch die ungenaue Passform der Brillen im Kino einfach nur.

3D macht wohl erst dann Sinn, wenn man es ohne Brille sehen kann! (So wie beim 3DS)