Geschichte - DDR - Wende / Mauerfall!

Kugelfischly

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31 Mai 2006
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Hey Leute!
Wir behandeln in der Schule gerade das Thema DDR.
Meine Arbeitsgruppe muss sich mit der Wende / dem Mauerfall im Bezug auf die Menschen auseinandersetzen.
Ich sitze hier vor einem Artikel an dem ich einfach nicht weiterkomme.
Es geht um die Situation, dass die Mauer gefallen ist und es dann einen Kulurschock gab, weil halt keiner wusste was wirklich auf der anderen Seite abgeht....
und ich suche nun Beispiele, an denen man das im normalen täglichen Leben erkennen konnte / oder heute noch kann!.
Ich wäre froh, wenn ihr mir ein paar Anregungen geben könntet.

Dankeschön im Voraus:-?
 
Kugelfischly schrieb:
Es geht um die Situation, dass die Mauer gefallen ist und es dann einen Kulurschock gab, weil halt keiner wusste was wirklich auf der anderen Seite abgeht....

naja - das is schonmal BILD-Niveau - wer im Fach "Staatsbürgerkunde" :)mrgreen: ) aufgepaßt hatte, war eigentlich recht gut informiert. Der Schock war wohl am ehesten, dass es in der BRD tatsächlich so abgeht.

Kugelfischly schrieb:
und ich suche nun Beispiele, an denen man das im normalen täglichen Leben erkennen konnte / oder heute noch kann!.
Ich wäre froh, wenn ihr mir ein paar Anregungen geben könntet.

naja - schau`einfach in den Osten: fette Arbeitslosigkeit, wenig Perspektiven sind wohl gerade für die ältere Generation als Schock zu verzeichnen.

Was mich, als Ossi besonders schockt, is der Verfall der Kultur, ein Phänomän, welches allerdings in beiden Teilen Deutschlands zu beobachten ist.

smile
 
hmm ich habe da eher so an was ganz normales gedacht, wie etwa EINKAUFEN:biggrin:
Die Produktvielfalt muss ja überwältigend gewesen sein für eine Person, die aus dem Osten in den Westen kam.
Ich suche sowas ähnliches... Aktivitäten, die man eigentlich als normal ansieht, die jedoch zum Problem wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na dann fällt doch als oft genanntens Beispiel die eingeschränkte Reisefreiheit ein. Heute ist es doch normal überall hin in den Urlaub zu fahren!
 
Das wäre schon eine Sache, danke;)

Ich habe auch schon eine Einleitung geschrieben:
Mit der Auflösung der Deutschen Demokratische Republik und mit dem zur Folge habenden Anschluss an die Bundesrepublik Deutschland ist das sozialistische Gesellschaftssystem beseitigt worden. Allerdings werden die gewachsenen kulturellen Bindungen lange Zeit weiter wirken.
Man kann zwar das 40 Jahre bestehende System abschaffen, aber die im System gewachsene Gesellschaft, das Volk, bleibt bestehen. Es ist nicht plötzlich ein anderes Volk, aber es unterliegt dem Zwang, sich dem neuen noch unbekannten System anpassen zu müssen. Was dies für die Menschen zur Folge hat, wird an folgenden drei Beispielen erläutert.

Wäre nett wenn noch jemand eine Idee hätte.
 
Kugelfischly schrieb:
Das wäre schon eine Sache, danke;)

Ich habe auch schon eine Einleitung geschrieben:
Mit der Auflösung der Deutschen Demokratische Republik und mit dem zur Folge habenden Anschluss an die Bundesrepublik Deutschland ist das sozialistische Gesellschaftssystem beseitigt worden. Allerdings werden die gewachsenen kulturellen Bindungen lange Zeit weiter wirken.
Man kann zwar das 40 Jahre bestehende System abschaffen, aber die im System gewachsene Gesellschaft, das Volk, bleibt bestehen. Es ist nicht plötzlich ein anderes Volk, aber es unterliegt dem Zwang, sich dem neuen noch unbekannten System anpassen zu müssen. Was dies für die Menschen zur Folge hat, wird an folgenden drei Beispielen erläutert.

Wäre nett wenn noch jemand eine Idee hätte.

sozialistische Gesellschaftssystem beseitigt worden. -> in der DDR wenn schon denn schon
Und warum schreibst du dann Gegenwart? Du bezeihst dich auf ein vergangenes Ereignis, also schreibt man "Man konnte zwar" und "unterlag dem Zwang" oder "unterliegt seitdem dem Zwang" etc.

Was bei der Wende geschehen ist:
- Die Brötchen aus dem Westen (Luftbrötchen mit krosser Kruste) haben 1,2 Jahre lang die Ostschrippen verdrängt, dann gings wieder andersrum. Mittlerweile gibts ne gute Mischung. Da hat man nach 2 Brötchen wenigstens was im Bauch.
- Alles Gute aus der DDR wurde abgeschafft- das könnte man ideologischen Sozialozid nennen.
Und ich rede dabei nicht nur vom grünen Pfeil (vom dem einige Exemplare Gott sei Dank trotzdem überlebt haben), Maulkorb ("Kampfhund-Überfälle" etc.), Kinderbetreuung (was man heute wohl Ganztagsschulen nennt) und Arbeitsplätzen ;)
- keine vom Staat verordneten Feiern mehr (z.B. 1.Mai-Umzug), dafür darf man trotzdem nicht tragen was man will, vor allem in WM-Stadien, wo die Welt zu gast bei Freunden ist.
- Umbennung von 25% der Straßen, 95% der (Fußball)vereine, praktisch aller Schulen (Ich ging mal auf die "Juri Gagarin" direkt neben der "Tereschkowa", also 1. Mann und 1. Frau im Weltraum. Durchaus Leuten, nach denen man was benennen kann. Aber da war ja wieder die Ideologie)
- Die Unterrichtsfächer änderten sich radikal. Nicht nur im Angebot, auch im Inhalt. Zumindest was Namen und so angeht. Nicht mehr "Die Geschichte der SED nach dem 2.WK" in der gesamten 10. Klasse. Dafür jetzt alle Bundeskanzler, die 3-fache Teilung Polens (3 Monate) und die Dolchstoßlegende bis zum Abwinken.
- Lehrpläne und Schullänge änder(ten) sich recht regelmäßig alle 4 Jahre nach jeder Wahl. 12 jahre, 12,5 Jahre, 13 Jahre, 12 Jahre.....
- Aus Konsum und HO, wo (fast) alle das gleiche Sortiment und die selben Preise hatten, wurden ~879 Ladenketten die alle irgendwie das gleiche anders haben, und jeder zu einem anderen Preis.
- Autos, Tankstellen und Autohäuser schossen wie Pilze aus dem Boden
- In der DDR musstest du dich rechtfertigen, wenn du nicht arbeiten wolltest, und wurdest zur Strafe in die Produktion geschickt. Heute bekommst du Hausarrest, wenn du keine Arbeit findest, und musst einen hirnrissigen Antrag ausfüllen, der sich locker mit 1/3 der Größe bewerkstelligen ließ um Geld vom Staat zu bekommen. Statt der selbstkritischen Sitzungen gibt es nun Haue für die 4+ Mio faulen Arbeitslosen, die einfach das Planziel mit der Halbierung nicht schaffen wollen.
- In der DDR wurde man von Regierungspropaganda vollgemüllt. Heute von privater "Werbe"propaganda. Unterscheidet sich nur geringfügig. Letzteres ist bunter und zahlreicher, hat aber in den Versprechungen und im Wahrheitsgehalt keinen großen Unterschied.
In der DDR wurde halt das Plansoll planmäig übererfüllt, heute werden "nur natürliche Aromastoffe" bzw. "keine künstlichen" angepriesen. (von den tausenden Aromastoffen sind nur eine Hand voll künstlich. Echt ist da trotzdem nichts, kein Erdbeer-Joghurt in Deutschland hat seinen Geschmack von Erdbeeren.)
- In der DDR hat man mit viel Glück (oft +blaue Fliesen und Beziehungen) das Gesuchte bekommen, heute muss man genausoviel Zeit aufwenden, um in der Überzahl zu finden was man sucht.
- Früher durften die Leute nicht überall hin reisen, heute können sie es sich nicht leisten.
- Die Geburtenzahlen gingen zurück. Die Kriminalität stieg.


Wenn man ein wenig überlegt, kommt man auf ganz viele Dinge, die sich ganz doll geändert haben- und dann wiederum oft auch gar nicht so sehr. (Ich gebe zu, die Auswahl ist ein wenig dahingehend geschrieben ^^ Muss ja auch Spaß machen)
 
also ich muß gestehen, daß ich bei uns sowas wie kulturschock gar nicht erlebt hab. okay ich war erst 10 als die mauer fiel. das mit dem reisen, naja wir waren früher jedes jahr an der ostsee und nach der wiedervereinigung auch, da hat sich nix geändert. wir hatten auch nicht den drang, nach malle oder in die domrep zu fliegen. und das ganze futterzeug, tja, irgendwie gab es plötzlich viele sachen die es vorher nicht gab, aber das war auch nichts überwältigendes. lag vielleicht auch daran, daß wir kein westfernsehen hatten und daher eh nicht so genau wußten, was es auf der anderen seite gab.
 
das ist n gutes Thema. Ich bin selbst im Osten aufgewachsen und wohne auch noch hier. Aber von der DDR selbst hab ich nix so richtig mitbekommen (bin 86er Baujahr). Was ich jetzt nur noch merke ist, dass es massig Vorurteile gibt, die wohl in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten nicht aus den Köpfen verschwinden werden. Man wird damit ja schon aufgezogen.

Ist aber schon spannend, wenn man so hört, was sich genau geändert hat. Ich hab ja vieles von meiner Ma und meinem Bruder erzählt bekommen, was ich auch total interessant finde. Das, was ich wusste, hat LennStar schon genannt. Evtl. Kulturschock auch in dem Sinne, dass sich die Sprache der DDR-Bewohner erweitert hat. Früher musste man kein Englisch können, heute ist es schon selbstverständlich, englische Wörter ins Deutsche zu übernehmen. Viele Wörter wie z.B. Broiler oder Datsche (was die Westdeutschen glaube gar nicht mehr benutzen) gibt's auch heute noch.
 
ec86 schrieb:
Viele Wörter wie z.B. Broiler oder Datsche (was die Westdeutschen glaube gar nicht mehr benutzen) gibt's auch heute noch.
nicht mehr? ich glaube, viele kennen das gar nicht. als ich hier in hamburg mal erzählt habe, was nen broiler ist, da haben die sich halb totgelacht.
 
birnchen schrieb:
nicht mehr? ich glaube, viele kennen das gar nicht. als ich hier in hamburg mal erzählt habe, was nen broiler ist, da haben die sich halb totgelacht.

was ist denn ein broiler? das ding was sich gerade am spiess dreht? :mrgreen:
den einzigen kulturschock den ich hatte war, dass das BRD Ampelmännchen so hässlich war ;)
 
Oja, das stimmt. Die Ampelmännchen waren ein Schock, aber der Sandmann... da hab ich nicht gewusst, ob ich Lachkrämpfe oder Albträume kriegen soll :LOL:
Das erinnert mich an die Nationalhymne: Statt einer, die super gepasst hätte auf ein wiedervereingtes D (Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt etc.) haben wir eine, die man nicht mal komplett singen darf :ugly: Nicht das mir das sonderlich viel ausmacht, ich würde weder die eine noch die andere singen, aber für mich als Logikmensch ist das irgendwie... unlogisch halt. :roll:


Mir ist noch was eingefallen:
Die Kabarettisten haben es heute zugleich einfacher und leichter. Leichter, weil sie nicht immer alle Texte an den zensoren vorbeikriegen müssen. Schwerer, weil das Publikum deswegen unaufmerksamer ist. Es wird nicht mehr nach jeder versteckten Anspielung gesucht (und manchmal gefunden wo gar keine ist). Wunderschönes Beispiel bei Ensikat "Ab jetzt geb ich nichts mehr zu" glaub ich.
 
LennStar schrieb:
Das erinnert mich an die Nationalhymne: Statt einer, die super gepasst hätte auf ein wiedervereingtes D (Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt etc.) haben wir eine, die man nicht mal komplett singen darf :ugly: Nicht das mir das sonderlich viel ausmacht, ich würde weder die eine noch die andere singen, aber für mich als Logikmensch ist das irgendwie... unlogisch halt. :roll:
ja die kann man auch beide nach beiden melodien singen :LOL:
 
Broiler ist warmes Hähnchen ;) *hmmm* :biggrin: aber wir haben praktische grüne Pfeile :dance: da läuft der Verkehr doch gleich besser lol. Finde das lustig, wenn irgendwelche aus anderen Gegenden kommen, in denen es keine grünen Pfeile gibt, die Leute halten dann immer an der roten Ampel an, obwohl sie fahren dürften :LOL:
LennStar: stimmt, aber das stört mich nicht so sehr. Liegt bestimmt daran, dass ich die DDR Hymne nie gesungen habe ;)

birnchen: dein Satz unten in der Sig, der ist richtig gut!
 
ec86 schrieb:
Broiler ist warmes Hähnchen ;) *hmmm* :biggrin: aber wir haben praktische grüne Pfeile :dance: da läuft der Verkehr doch gleich besser lol. Finde das lustig, wenn irgendwelche aus anderen Gegenden kommen, in denen es keine grünen Pfeile gibt, die Leute halten dann immer an der roten Ampel an, obwohl sie fahren dürften :LOL:

du musst ja trotzdem immer an der roten ampel anhalten auch wenn da son blechpfeilschild ist :yes: nur halt nicht so lange :ugly: