Soziales Politiker und Deutschland, oder, wie verarsche ich das Volk

Photon schrieb:
Moooment. Klar gibt es auch eine Deflation bei den Löhnen und Gehältern. Aber einhergehend mit einer Inflation der Ladenpreise für Waren des täglichen Bedarfs, also nach meinem Verständnis eine Mulitplikation der ohnehin stattfindenden Inflation.

wie gesagt das entscheidene für eine Inflation ist nicht das Preise hochgehen sondern das das umlaufende Geld und vor allen die Löhne&Gehälter knapper werden.... Die Preise können auch in einer Deflation steigen, z.B. dadurch das viele Preise selbst Monopolpreise sind oder Produktionskosten entscheident von Monopolpreisen abhängig sind


Photon schrieb:
Klar sind die Strompreise Monopolpreise, aber diese Tatsache ändert nichts daran, dass das auch zur Inflation beitragen. Man muss eben so oder so mehr Geld für die gleichen Leistungen / Artikel aufwenden und das ist nunmal Inflation...

Gruß,
Photon

also Energiepreise sind nicht nur Strom sondern vor allen auch Öl, Kohle Gas und die machten wie gesagt schon 1,6 % der 2.4 % der vorgerechneten Inflation letztes Jahr aus
 
Du, ich will Dir da gar nicht widersprechen, weil ich auch kein BWL oder etwas vergleichbares studiert habe und auch ansonsten nicht so den tiefen Einblick in dieserlei Vorgänge habe.

Für mein Verständnis ist eine Inflation eine Entwertung des Geldes. Anders gesagt: Für das gleiche Geld bekommt man weniger Waren oder muss eben für die gleiche Warenmenge mehr Geld aufwenden. Und das ist eigentlich der normale Lauf der Dinge, bis es einen Knall gibt und eine neue Währung eingeführt wird.

Und genau ist das ist doch das, was wir erleben, oder? Immer mehr Leute gehen für ca. 1000 Euro netto pro Monat arbeiten, und kommen damit kaum aus (logisch). Allerdings waren doch wohl 2000 DM wesentlich mehr wert (nicht nur gefühlt, sondern auch rechnerisch). Oder etwa nicht?

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Für mein Verständnis ist eine Inflation eine Entwertung des Geldes. Anders gesagt: Für das gleiche Geld bekommt man weniger Waren oder muss eben für die gleiche Warenmenge mehr Geld aufwenden. Und das ist eigentlich der normale Lauf der Dinge, bis es einen Knall gibt und eine neue Währung eingeführt wird.

ja Inflation ist ne Entwertung des Geldes und Deflation heißt das Geld wird wertvoller...das das Geld wertvoller wird heißt aber nicht das bestimmte Preise sinken müssen
´
Photon schrieb:
Und genau ist das ist doch das, was wir erleben, oder? Immer mehr Leute gehen für ca. 1000 Euro netto pro Monat arbeiten, und kommen damit kaum aus (logisch). Allerdings waren doch wohl 2000 DM wesentlich mehr wert (nicht nur gefühlt, sondern auch rechnerisch). Oder etwa nicht?

Gruß,
Photon

sinkende Löhne sind die besten Zeichen für ne Deflation
 
Loshai schrieb:
sinkende Löhne sind die besten Zeichen für ne Deflation
Na aber doch nicht, wenn die Lebenshaltungskosten insgesamt permanent steigen oder mit einem Ruck dramatisch gestiegen sind und jetzt stagnieren, bzw. im Rahmen der "natürlichen Inflation" steigen. Durch niedrigere Löhne allein erfährt doch das Geld keine allgemeine Aufwertung. Das wäre doch wohl nur der Fall, wenn gleichzeitig auch alle Preise stetig sinken würden.

Und die Löhne an sich sinken doch auch nicht. Alteingesessene Arbeiter bekommen immernoch das gleiche Geld, nur neu eingestellte müssen von weniger leben. Auch eine Erhöhung der Arbeitszeit ist nicht flächendeckend zu verzeichnen, also ist es doch eigentlich gar keine Deflation. Oder denke ich jetzt völlig verkehrt?

Gruß,
Photon
 
MartyMcFly schrieb:
In Deutschland dürfen sie das nicht.



Dazu zitiere ich mal von einer anderen Seite, dann muss ich nicht alles tippen:


Stell Dir vor, Du müsstest alles zur Anzeige bringen, was Du als Straftat wahrnimmst: Jede Schlägerei oder Andeutung davon, jedes gefährliche Fahren auf der Strasse...

Marty
Habe mich mal etwas schlauer gemacht, es gibt Straftaten die Du anzeigen MUSST, steht im StGB §138, da stehen auch jede Menge andere § drinn, auch StGB §139 sagt dazu etwas.

Also irrte ich mich nicht ganz, es gibt durchaus Straftaten die Du anzeigen musst, sogar schon wenn Du Kentniss davon hast das so etwas erst geplant wird.
 
Photon schrieb:
Nee, das ist damit ganz und gar nicht gemeint. Gemeint ist damit, dass man Arbeitsplätze erst in allerletzter Konsequenz vernichtet, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Du willst doch aber nicht behauptet, dass genau das getan wird? Heutzutage ist es doch der Arbeiter, der als erster gehen muss, bevor andere Wege auch nur in Betracht gezogen werden.

Aus dem was ich erlebe/erlebte, liegst Du mit Deiner Einschätzung vollkommen daneben.
Zum einen gibts den gesetzlichen Kündigungsschutz, der es jeder Firma unmöglich macht, Leute von heut auf morgen rauszuschmeißen.

Um mal ein paar Maßnahmen zu nennen, die weit vor ner Entlassung kommen...
- Einstellungsstop
- Investitionsstops
- generell Kürzung der Augaben (Weiterbildungen, Betriebsfeiern, Dienstreisen)
- Aufkündigung von Verträge mit Subunternehmen bei Engpässen
Von kaufmännischen Tricks um die Bilanzen legal zu modifizieren, mal ganz zu schweigen.

So, nur stell die mal die BILD Zeitung vor:
"SIEMENS Arbeiter müssen ab sofort Ihren Kaffee selbst bezahlen!"
Da kämen doch nur blöde Kommentare a la "Ich musste meinen schon immer selbst bezahlen..."

gruss kelle!

Nachtrag: Wenn es für Leute keine Beschäftigung gibt, weil Sie durch Maschinen ersetzt wurden, oder durch Prozessoptimierungen, warum sollte eine Firma diese Arbeiter nicht freisetzen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kelle schrieb:
Aus dem was ich erlebe/erlebte, liegst Du mit Deiner Einschätzung vollkommen daneben.
Zum einen gibts den gesetzlichen Kündigungsschutz, der es jeder Firma unmöglich macht, Leute von heut auf morgen rauszuschmeißen.
Das trifft doch nur auf große Unternehmen zu, wie beispielsweise eben Siemens. Kleinere (und auch mittelständische) Firmen (die das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft bilden) sind davon doch weitestgehend befreit, sofern sie nicht schon im vornherein nur zeitlich befreistete Verträge abgeschlossen haben (die dann jeweils halbjährlich oder jährlich verlängert werden).

Kelle schrieb:
[...] Nachtrag: Wenn es für Leute keine Beschäftigung gibt, weil Sie durch Maschinen ersetzt wurden, oder durch Prozessoptimierungen, warum sollte eine Firma diese Arbeiter nicht freisetzen?
Sollen sie doch. Aber für das Einstellen von Arbeitern haben diese Firmen einst Steuergelder in Form von Subventionen und/oder erhebliche steuerliche Vergünstigungen erhalten. Nun, da sie Stellen abbauen, sollten sie halt zur Kasse gebeten werden.

Ich kann mir schon denken, was einige jetzt denken werden: "Die Firma entlässt, weil X Arbeiter nicht mehr wirtschaftlich tragbar sind. Nun soll sie außerdem noch finanziell benachteiligt werden, also müsste sie noch viel mehr Leute entlassen!" Tja, dann nur so viel: Eine Firma, die Leute einstellt, benötigt auch nicht die Subventionen, grabbelt sie trotzdem ab. Also muss sie auch zahlen, wenn sie entlässt. Das ist jedenfalls mein Verständnis von Gerechtigkeit, um Firmen dazu zu bewegen, nur im äußersten Notfall zu entlassen...

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Das trifft doch nur auf große Unternehmen zu, wie beispielsweise eben Siemens. Kleinere (und auch mittelständische) Firmen (die das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft bilden) sind davon doch weitestgehend befreit, sofern sie nicht schon im vornherein nur zeitlich befreistete Verträge abgeschlossen haben (die dann jeweils halbjährlich oder jährlich verlängert werden).

Die Befreiung zeig mir mal.
Der gesetzliche Kündigungsschutz gilt für alle gleich, befreien kann sich keiner lassen.

Befristete Arbeitsverträge gibt es auch, allerdings wissen die wenigsten Arbeitnehmer, dass es
a) ne vernünftige Begründung für die Befristung geben muss (ein "ich weiß nicht wie die Auftragslage in einem Jahr aussieht" reicht nicht)
b) der dritte befristete Vertrag ist einem unbefristeten Vertrag gleichwertig, die Befristung verliert Ihre Gültigkeit.

Photon schrieb:
Also muss sie auch zahlen, wenn sie entlässt. Das ist jedenfalls mein Verständnis von Gerechtigkeit, um Firmen dazu zu bewegen, nur im äußersten Notfall zu entlassen...

Irgendwie verallgemeinerst Du hier ziemlich stark.
Klar gibt es Berufsbilder, vielleicht nehm ich da mal den Taxifahrer, wo man außer Führerschein und Stadtplan keine Quailifikationen braucht.
Da kann man die Leute feuern und einstellen wie man will, da wird maximal Oma Lieschen sich beschweren, dass sie nicht mehr vom Fahrer Maxe zum Arzt gefahren wird.

Aber jetzt schau ich mir die Abfindungsthematik bei VW an, oder auch wie wir sie in sehr kleinem Maßstab hier am Standort hatten.
Die Mitarbeiter können gehen und die Abfindung einstreichen.
Wenn die Führungskraft damit einverstanden ist.

Dies zeigt deutlich, dass es zwei Gruppen von Arbeitnehmern gibt, nämlich die einfachen und die hochqualifizierten/spezialisierten.
Und gerade bei den letzteren wird sich ein Unternehmen ganz genau überlegen, ob sie solche Leute rausschmeißen oder gehen lassen.
Zum einen hat das Unternehmen massig geld dafür investiert, andererseits macht Ihn sein Know How zur Gefahr, wenn er zur Konkurrenz geht.

Und das perverse ist eigentlich, was Du forderst, nämlich erst zahlen dann entlassen, das ist ja schon gang und gebe, nur auf nem anderen Weg.

Man kann ja nicht einfach Leute entlassen, ohne was zu tun.
Da käme ja jegliche Produktion/Entwicklung/Dienstleistung ins straucheln.
Also müssen Wege gesucht werden, bei gleichem Endergebnis den Arbeitsaufwand zu verringern.
Und für diese Optimierungsaufwände muss Geld ausgegeben werden, was anderswo wiederrum Arbeitsplätze schafft.
Beispiel:
Geldautomaten machen Bankkauffleute arbeitslos, bringen aber Elektriker, Mechaniker, Informatiker etc. zu Lohn und Brot.

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
Die Befreiung zeig mir mal.
Der gesetzliche Kündigungsschutz gilt für alle gleich, befreien kann sich keiner lassen.
Stimmt. Aber bei kleinen und mittelständischen Unternehmen wird zur Not das Geld beiseite geschafft (Verwandschaft, Freundschaften), Bankrott angemeldet und eine Woche später eine neue Firma unter neuem Namen eröffnet. Bestes Beispiel hier ist das Baugewerbe. Erstaunlich, dass sowas überhaupt möglich ist. Und das ist nur ein Weg von vielen, sich um den Kündigungsschutz zu drücken. Ein anderer wäre auch:

Kelle schrieb:
Befristete Arbeitsverträge gibt es auch, allerdings wissen die wenigsten Arbeitnehmer, dass es
a) ne vernünftige Begründung für die Befristung geben muss (ein "ich weiß nicht wie die Auftragslage in einem Jahr aussieht" reicht nicht)
b) der dritte befristete Vertrag ist einem unbefristeten Vertrag gleichwertig, die Befristung verliert Ihre Gültigkeit.
Ok. Ich habe noch nie gehört, dass für eine Befristung eine Begründung notwenidig gewesen wäre, noch dass (falls es so sein sollte) sie irgendwo niedergeschrieben oder erwähnt wurde. Davon abgesehen ist es doch bei der Arbeitsmarktlage völlig egal, ob ich jemandem nach 1 oder 2 Jahren den feuchten Händedruck gebe. Danach hat derjenige seine Kosten 10 und 20-fach wieder eingespielt.

Kelle schrieb:
[...] Dies zeigt deutlich, dass es zwei Gruppen von Arbeitnehmern gibt, nämlich die einfachen und die hochqualifizierten/spezialisierten.
Stimme Dir absolut zu. Aber das Gros der Arbeitslosen sind eben nicht die hochspezialisierten Arbeitskräfte. Im Gegenteil minder- oder gar nicht ausgebildete Leute. Weiterhin sind wohl zu wenigstens 80% aller Arbeitsstellen Aufgabengebiete, wo schon nach geringer Einarbeitungszeit jeder die Stelle ersetzen kann. Ob nun Büro, Bau, diverse Dienstleistungsunternehmen, Einzel- und Großhandel etc. Gibt nur wenige Stellen, die nicht oder schwer zu ersetzen sind, da sitzen die Leute auch heute noch wirklich fest im Sattel. Aber das ist nicht die Norm...

Kelle schrieb:
[...] Man kann ja nicht einfach Leute entlassen, ohne was zu tun.
Da käme ja jegliche Produktion/Entwicklung/Dienstleistung ins straucheln.
Also müssen Wege gesucht werden, bei gleichem Endergebnis den Arbeitsaufwand zu verringern.
Und für diese Optimierungsaufwände muss Geld ausgegeben werden, was anderswo wiederrum Arbeitsplätze schafft.
Beispiel:
Geldautomaten machen Bankkauffleute arbeitslos, bringen aber Elektriker, Mechaniker, Informatiker etc. zu Lohn und Brot.
Ja, das klingt logisch und einleuchtend, nicht? Nun, der Ingeneur, der einst den Automaten entwarf und entwickelte, hat sich wahrscheinlich eine goldene Nase verdient und lebt irgendwo unter Palmen und Nutten in der Sonne. Dann gab es auch noch Arbeiter, die den Automaten eingebaut haben und heute noch Wartungstechniker, die ihn pflegen und notfalls reparieren.

Gut, also ich bin kein Hellseher, aber ich schätze, dass ein Techniker durchaus 300 Geldautomaten betreuen kann. Gehen ja nicht alle auf einmal kaputt. Also für den Arbeitsplatz des einen Technikers sind vielleicht 50 oder mehr Bankangestellte entlassen worden. Toller Deal. Ähnlich mit dem Internet-Banking. Wieviele Leute sind wohl nötig, um die Server zu pflegen und notfalls zu reparieren? 10? Ach, lass es von mir aus 100 sein (auch wenn die sich im Serverzentrum dann tottreten). Dafür wurden aber 1000 oder 10000 Menschen überflüssig. Es steht einfach in keinem Verhältnis.

Gut, nun wahrscheinlich die berechtigte Frage: "Was soll man mit den Leuten machen? Niemand bezahlt die, damit die sich ganztags in der Nase bohren". Ja, da hätte man sich was einfallen lassen können (und aus meiner Sicht auch müssen). Wenn es schon keine Kassen mehr gibt, dann eben mehr Beratungsplätze. Ich stehe manchmal mehr als 20 Minuten doof in der Bank herum, bevor ich an einen Berater komme - das ist einfach peinlich. Und es liegt nicht daran, dass ich stinke, das habe ich mehrfach überprüft! :)

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Ok. Ich habe noch nie gehört, dass für eine Befristung eine Begründung notwenidig gewesen wäre, noch dass (falls es so sein sollte) sie irgendwo niedergeschrieben oder erwähnt wurde.

www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/tzbfg/gesamt.pdf

Photon schrieb:
Davon abgesehen ist es doch bei der Arbeitsmarktlage völlig egal, ob ich jemandem nach 1 oder 2 Jahren den feuchten Händedruck gebe. Danach hat derjenige seine Kosten 10 und 20-fach wieder eingespielt.

Klar, nur warum werden denn Leute rausgeschmissen?
Ist Arbeit da, muss sie von entsprechend viel Leuten gemacht werden.
Ist weniger Arbeit da, brauch man entsprechend weniger Leute.

Photon schrieb:
Stimme Dir absolut zu. Aber das Gros der Arbeitslosen sind eben nicht die hochspezialisierten Arbeitskräfte. Im Gegenteil minder- oder gar nicht ausgebildete Leute. Weiterhin sind wohl zu wenigstens 80% aller Arbeitsstellen Aufgabengebiete, wo schon nach geringer Einarbeitungszeit jeder die Stelle ersetzen kann. Ob nun Büro, Bau, diverse Dienstleistungsunternehmen, Einzel- und Großhandel etc. Gibt nur wenige Stellen, die nicht oder schwer zu ersetzen sind, da sitzen die Leute auch heute noch wirklich fest im Sattel. Aber das ist nicht die Norm...

Stellt sich die Frage, wo Deutschland hinwill...
In ein Land mit hochqualifizierten Technikern und Akademikern, oder in ein Land voller Schrauber und Schlosser.
Klar wird ein gewisser Teil Dienstleistungsgewerbe immer gebraucht, schließlich wollen wir essen, trinken, ne neue Frisur... Aber brauchen wir noch Leute, die bei VW die Räder an den Golf schrauben.

Photon schrieb:
Ja, das klingt logisch und einleuchtend, nicht? Nun, der Ingeneur, der einst den Automaten entwarf und entwickelte, hat sich wahrscheinlich eine goldene Nase verdient und lebt irgendwo unter Palmen und Nutten in der Sonne. Dann gab es auch noch Arbeiter, die den Automaten eingebaut haben und heute noch Wartungstechniker, die ihn pflegen und notfalls reparieren.

Gut, also ich bin kein Hellseher, aber ich schätze, dass ein Techniker durchaus 300 Geldautomaten betreuen kann. Gehen ja nicht alle auf einmal kaputt. Also für den Arbeitsplatz des einen Technikers sind vielleicht 50 oder mehr Bankangestellte entlassen worden. Toller Deal. Ähnlich mit dem Internet-Banking. Wieviele Leute sind wohl nötig, um die Server zu pflegen und notfalls zu reparieren? 10? Ach, lass es von mir aus 100 sein (auch wenn die sich im Serverzentrum dann tottreten). Dafür wurden aber 1000 oder 10000 Menschen überflüssig. Es steht einfach in keinem Verhältnis.

Es ist nun seit Erfindung der Dampfmaschine gang und gebe, dass technische Neuerungen, menschliche Arbeitskraft überflüssig macht, dafür neue Berufsfelder schafft.
Fachinformatiker gibts glaub nichtmal zehn Jahre lang. ;-)
Und ich sage mal, Computer sind genausoeine Trendwende gewesen, wie das Fließband vom guten alten Ford damals.
Das blöde in Deutschland ist nur, dass uns diese technischen Verbesserungen bedingt durch die Folgen des zweiten Weltkrieges und der Wiedervereinigung härter treffen, als manch anderes Land.

Photon schrieb:
Wenn es schon keine Kassen mehr gibt, dann eben mehr Beratungsplätze. Ich stehe manchmal mehr als 20 Minuten doof in der Bank herum, bevor ich an einen Berater komme - das ist einfach peinlich. Und es liegt nicht daran, dass ich stinke, das habe ich mehrfach überprüft! :)

Wartemal, Beratungsplätze...
Wofür, der Normaldeutsche hat doch eh kein Geld um es anzulegen oder sich was zu finanzieren... :ugly:

Das es wahrgenommen Schieflagen gibt, steht außer Frage, nur die Bank interessiert doch nur, ob in der Filiale XYZ immernoch 5000 Kunden betreut werden oder nicht.
Beispiel:
Früher 4 Angestellte, 4 Kunden, zwei wollten Geld, zwei ne Beratung. Alles wunderbar.
Heute 2 Angestellte, 2 Automaten, 4 Kunden, zwei wollen Geld, zwei ne Beratung. Alles wunderbar.
Wollen aber 3 ne Beratung und nur einer Kohle, muss einer warten.

Durch neue Einrichtungen kann es eben zu Konstellationen kommen, die früher nichtmal theoretisch denkbar waren, an die demzufolge keiner gedacht hat.

Aber ich denke, mit der Zeit pendelt sich einiges wieder ein.

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
[...] Klar, nur warum werden denn Leute rausgeschmissen?
Ist Arbeit da, muss sie von entsprechend viel Leuten gemacht werden.
Ist weniger Arbeit da, brauch man entsprechend weniger Leute.
Damit man den unbefristeten Arbeitsvertrag (damit auch Abfindungen etc.) umgeht. Auch hier das beste Beispiel das Baugewerbe und andere Gewerke, die hauptsächlich oder nur Saisonarbeit leisten. In der Gastronomie kenne ich schon kaum einen mehr, der einen Vollzeit- und unbefristeten Arbeitsvertrag hat. Kellnern kann irgendwie jeder, Bier zapfen auch, funktioniert also auch mit Studenten und Schwarzarbeitern. Nur die großen Ketten (Blockhouse etc) haben noch feste Angestellte, die rund 1000 Euro brutto verdienen...

Kelle schrieb:
Stellt sich die Frage, wo Deutschland hinwill...
In ein Land mit hochqualifizierten Technikern und Akademikern, oder in ein Land voller Schrauber und Schlosser.
Klar wird ein gewisser Teil Dienstleistungsgewerbe immer gebraucht, schließlich wollen wir essen, trinken, ne neue Frisur... Aber brauchen wir noch Leute, die bei VW die Räder an den Golf schrauben.
Ich denke eher, dass wir uns erstmal die Frage des Status stellen. Wäre ja schön, dass zukünftig alle Deutschen hochintelligent und unentbehrlich sind, aber das ist wohl Traumtänzerei. Momentan sieht es aber eher so aus, als würden die Deutschen immer dümmer - damit automatisch arbeitslos?

Der Status ist aber der, dass die allermeisten Arbeiter und Angestellten eine Stelle bekleiden, die druch (fast) jeden x-beliebigen ersetzt werden kann. Bei Arbeitslosen sieht es faktisch genauso aus...

Kelle schrieb:
Es ist nun seit Erfindung der Dampfmaschine gang und gebe, dass technische Neuerungen, menschliche Arbeitskraft überflüssig macht, dafür neue Berufsfelder schafft.
Du, solange für jeden weggefallenen Arbeitsplatz in einem Berufsfeld ein neuer in einem anderen geschaffen wird, wäre dagegen auch ncihts einzuwenden. So ist es aber nunmal nicht.

Kelle schrieb:
[...] Wartemal, Beratungsplätze...
Wofür, der Normaldeutsche hat doch eh kein Geld um es anzulegen oder sich was zu finanzieren... :ugly:
*lach* Stimmt. Ich war auch da, weil mir 3 Mal Inkompetenz am Telefon entgegen schlug und über das Internet schon gar keine Klärung herbeigeführt werden konnte. So viele Menschen, wie bei meiner Bank aber immer sind, scheine ich kein Einzelfall zu sein...

Kelle schrieb:
Das es wahrgenommen Schieflagen gibt, steht außer Frage, nur die Bank interessiert doch nur, ob in der Filiale XYZ immernoch 5000 Kunden betreut werden oder nicht.
Du sagst es. Und das nenne ich "unmoralisch" und "den Anfang vom Ende" einer Dienstleistungsgesellschaft. Aber wenn wir uns im produzierenden Gewerbe nicht behaupten können, im Dienstleistungssektor immer mehr nachlassen und die Deutschen allgemein nicht intelligenter werden - werden wir zukünftig in die Steinzeit zurückfallen?

Kelle schrieb:
[...] Aber ich denke, mit der Zeit pendelt sich einiges wieder ein.
Schnell genug, bevor Deutschland endgültig pleite ist oder es einen Krieg gibt?

Gruß,
Photon

EDIT: Und solche Methoden sind mittlerweile "normal": https://www.phoenix.de/nichts_geht_ohne_coca_cola/2006/06/19/0/79437.1.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Photon schrieb:
In der Gastronomie kenne ich schon kaum einen mehr, der einen Vollzeit- und unbefristeten Arbeitsvertrag hat.

Die Köche *g*
Nein, stimmt schon, seh ich in meiner Stammkneipe ja auch.
Nur ohne diese Möglichkeiten, wo sollten Studenten Geld herbekommen, wenn nicht vom Jobben?
Entweder Vater Staat oder sie würden als "unqualifizierte" Fachkraft direkt auf dem Arbeitslosenmarkt landen.

Photon schrieb:
Momentan sieht es aber eher so aus, als würden die Deutschen immer dümmer - damit automatisch arbeitslos?

Nicht unbedingt arbeitslos, aber gute Kandidaten für Billigjobs, Saisonarbeit etc...

Photon schrieb:
Der Status ist aber der, dass die allermeisten Arbeiter und Angestellten eine Stelle bekleiden, die druch (fast) jeden x-beliebigen ersetzt werden kann. Bei Arbeitslosen sieht es faktisch genauso aus...

Dies ist eine rein fachliche Betrachtung, aber bekanntermaßen gehört mehr dazu.
Ein Chef wird nur solange Leute gegen billigere ersetzen, bis er einen eingestellt hat, der durch seine Persönlichkeit für Unruhe und die dadurch folgende sinkende Produktivität "verantwortlich" ist, oder wo dann die guten Leute wegen dem schlechten Klima abwandern.

Mal ein Beispiel: Wenn ein Friseur bei uns auf dem Land, im Halbjahresrhythmus die Angestellten wechseln würde, um 10 Cent die Stunde zu sparen, dann wäre der Laden nach spätestens 18 Monaten dicht, weil keine Kundschaft mehr kommt. Die mag es nämlich nicht, bei jeder dritten Dauerwelle mit ner neuen Friseurin zu schnacken.

Photon schrieb:
Du, solange für jeden weggefallenen Arbeitsplatz in einem Berufsfeld ein neuer in einem anderen geschaffen wird, wäre dagegen auch ncihts einzuwenden. So ist es aber nunmal nicht.

Dann würde ja keiner die neue Technik einsetzen, da die Kosten gleich bleiben.
Außer der neuentstandene Job wird schlechter bezahlt.

Aber Paradebeispiele waren doch da z.B. Banken, die tausende Angestellte entließen, weil sie z.B. die IT outsourcen wollten.
Nur, wieviele Stellen hat der neue Auftragnehmer aufgebaut, mitunter mit dem gleichen Personal?

Im Endeffekt gab es da 10.000 Kündigungen, aber seltsamerweise nur 2.000 zusätzliche Arbeitslose. (geschätztes Beispiel)

Photon schrieb:
Du sagst es. Und das nenne ich "unmoralisch" und "den Anfang vom Ende" einer Dienstleistungsgesellschaft. Aber wenn wir uns im produzierenden Gewerbe nicht behaupten können, im Dienstleistungssektor immer mehr nachlassen und die Deutschen allgemein nicht intelligenter werden - werden wir zukünftig in die Steinzeit zurückfallen?

Ehrlich gesagt, dann hätten wir es nicht anders verdient.

Nur, warum gehst Du nicht zu dem Filialleiter Deiner Bank, tust Deinen Unmut kund, und drohst mit Bankwechsel, falls sowas nochmal passiert?

Oder passend zu Deinem CocaCola Beispiel.
Warum kaufen die Deutschen dann noch CocaCola anstatt VitaCola, die hier komplett in den neuen Ländern produziert wird.

Oder als positiv Beispiel, die Brent Spar (https://de.wikipedia.org/wiki/Brent_Spar)

Gott und die Welt ruft nach Politik, nach der Verantwortung der Wirtschaft, aber keiner denkt über die friedliche Macht von 80 Mio Konsumenten nach.

Wer sich nur hinsetzt und meckert, der brauch sich nicht zu wundern, wenn er irgendwann hinten runterfällt.

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
[...]
Nein, stimmt schon, seh ich in meiner Stammkneipe ja auch.
Nur ohne diese Möglichkeiten, wo sollten Studenten Geld herbekommen, wenn nicht vom Jobben?
Du meinst, wir sollten in diesem Sektor auf Festeinstellungen verzichten, damit sich die Studenten was zum Studium dazu verdienen können, dann einen kostenlosen Abschluss machen und ihre Arbeitskraft dem Ausland zur Verfügung stellen können?! Hmm, doofer Deal...

Kelle schrieb:
[...]
Ein Chef wird nur solange Leute gegen billigere ersetzen, bis er einen eingestellt hat, der durch seine Persönlichkeit für Unruhe und die dadurch folgende sinkende Produktivität "verantwortlich" ist, oder wo dann die guten Leute wegen dem schlechten Klima abwandern.
Das wird wohl kaum passieren. Wo sollen sie denn hinwandern, außer zum Arbeitsamt? Dann gibt es genug Arbeitsplätze, da ist "Teamwork" gar nicht nötig. Und schließlich kann der Chef dann eben leichtfüßig den Störenfried entlassen und es mit einem neuen versuchen. Gibt ja genug Anwärter...

Kelle schrieb:
[...]Im Endeffekt gab es da 10.000 Kündigungen, aber seltsamerweise nur 2.000 zusätzliche Arbeitslose. (geschätztes Beispiel)
Naja, auch wenn ich es für schlecht geschätzt halte - das sind immerhin bei nur einem einzigen Beispiel 2000 Stellen. Nimmt man alle mehrere hundert Beispiele, dann sind es auch fast eine Million Stellen (und damit 1 Million Einzelschicksale), die wieder 1 Millarde mehr Kosten verursachen...

Kelle schrieb:
[...]Nur, warum gehst Du nicht zu dem Filialleiter Deiner Bank, tust Deinen Unmut kund, und drohst mit Bankwechsel, falls sowas nochmal passiert?
Weil es dem Filialleiter ein eiskaltes Arschrunzeln kosten würde. Ich verdiene im Monat einfach zu wenig, als dass der Filialleiter es irgendwo glaubhaft machen könnte, dafür eine neue Voll- oder Teilzeitstelle zu schaffen. Würde ich mehrere zehntausend Euro monatlich zur Bank schaffen, hätte ich wahrscheinlich schon jetzt keine Wartezeiten...

Kelle schrieb:
[...]
Oder passend zu Deinem CocaCola Beispiel.
Warum kaufen die Deutschen dann noch CocaCola anstatt VitaCola, die hier komplett in den neuen Ländern produziert wird.
Weil es dieserlei Produkte innerhalb des Bannkreises nicht zu kaufen gibt und nicht beworben werden darf. Für die Dauer der WM ist es ein Monopol.

Geht mir auch gar nicht darum. Geht um die Geschäftsmethoden und darum, warum der deutsche Staat sich offensichtlich verarschen lässt und kein hochgebildeter Politiker in der Lage zu sein scheint, entsprechende Verträge mit den Firmen abzuschließen. Eben (und vor allem) auch eine Konventionalstrafe zu vereinbaren, wenn eben nicht diese Arbeitsplätze geschaffen werden oder nicht bis zum Ende der vollen Laufzeit des Vertrages gehalten werden können. Das klappt überall sonst auch - aber der Staat stellt sich an, als würden da nur Hilfsschüler die Verträge aushandeln. Oder geht man mit fremder Leute Geld doch anders um?

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Du meinst, wir sollten in diesem Sektor auf Festeinstellungen verzichten, damit sich die Studenten was zum Studium dazu verdienen können, dann einen kostenlosen Abschluss machen und ihre Arbeitskraft dem Ausland zur Verfügung stellen können?! Hmm, doofer Deal...

Ich meine gar nichts, außer vielleicht, dass man ein Sache von verschiedenen Seiten betrachten sollte...

Photon schrieb:
Das wird wohl kaum passieren. Wo sollen sie denn hinwandern, außer zum Arbeitsamt? Dann gibt es genug Arbeitsplätze, da ist "Teamwork" gar nicht nötig. Und schließlich kann der Chef dann eben leichtfüßig den Störenfried entlassen und es mit einem neuen versuchen. Gibt ja genug Anwärter...

Je nachdem in welchem Job man tätig ist, gibt es genug Alternativen zum Arbeitsamt.
Der Haken, beim Arbeitsamt sind doch Millionen "schwer vermittelbarer", weil zu alt, zu lang arbeitslos ... Einem 35 jährigen Arbeiter sollte es da um einiges leichter haben.

Ob Teamwork oder nicht, wenn Du in der Kantine/Pausenraum neben Dir einen nach Alkohol und Schweiß stinkenden Kollegen sitzen hast, da leidet jegliches Klima...

Und glaub mal nicht, dass ein Chef nix besseres zu tun hat, als hunderte Bewerbungen zu lesen. Spaß soll das keinen machen.

Photon schrieb:
Naja, auch wenn ich es für schlecht geschätzt halte - das sind immerhin bei nur einem einzigen Beispiel 2000 Stellen. Nimmt man alle mehrere hundert Beispiele, dann sind es auch fast eine Million Stellen (und damit 1 Million Einzelschicksale), die wieder 1 Millarde mehr Kosten verursachen...

Naja, bei solchen Fusionen/Auslagerungen wie auch immer, sinkt ja nicht der Teil der Supportarbeiter, da eine bestimmte Anzahl User immer einen Betreuer brauchen, gibts Doktorenarbeiten zu ;-)
Es schmilzt "nur" ein Teil der Verwaltung, von daher halt ich die Schaätzung schon für okay.
Aber was ich, abgesehen von den Einzelschicksalen sagen wollte, "Entlassene Arbeitnehmer" != "Zusätzliche Arbeitslosen".

Photon schrieb:
Weil es dem Filialleiter ein eiskaltes Arschrunzeln kosten würde. Ich verdiene im Monat einfach zu wenig, als dass der Filialleiter es irgendwo glaubhaft machen könnte, dafür eine neue Voll- oder Teilzeitstelle zu schaffen. Würde ich mehrere zehntausend Euro monatlich zur Bank schaffen, hätte ich wahrscheinlich schon jetzt keine Wartezeiten...

Think Big!
Tun das 90% der Kunden mit gleichem finanziellen Salär wie Du, was meinst Du wie dem die Muffe geht, weil er muss seinem Chef erklären, warum die Kunden wegrennen.
Und multiplizier das mal mit der Anzahl der Filialen deutschlandweit.

Photon schrieb:
Weil es dieserlei Produkte innerhalb des Bannkreises nicht zu kaufen gibt und nicht beworben werden darf. Für die Dauer der WM ist es ein Monopol.

Wo kommen denn die Sponsorengelder her, wenn kaum noch einer deren Waren kauft?
Ist es wirklich so schwer, die Cola mal aus dem linken Regal zu nehmen, anstatt aus dem rechten?
Genau das ist es, was mich ankotzt, nur meckern, aber immer schön im gleichen Trott bleiben.

Photon schrieb:
Geht mir auch gar nicht darum. Geht um die Geschäftsmethoden und darum, warum der deutsche Staat sich offensichtlich verarschen lässt und kein hochgebildeter Politiker in der Lage zu sein scheint, entsprechende Verträge mit den Firmen abzuschließen. Eben (und vor allem) auch eine Konventionalstrafe zu vereinbaren, wenn eben nicht diese Arbeitsplätze geschaffen werden oder nicht bis zum Ende der vollen Laufzeit des Vertrages gehalten werden können. Das klappt überall sonst auch - aber der Staat stellt sich an, als würden da nur Hilfsschüler die Verträge aushandeln. Oder geht man mit fremder Leute Geld doch anders um?

Ich glaube, das geht nicht ganz so trivial wie in der Wirtschaft.
Schreibt der Auftraggeber Konventionalstrafen in den Vertrag/Ausschreibung, kann der Auftragnehmer entscheiden...
A) egal wie, und wenn ich die zahlen muss, es ist ein (markt)politisches Projekt
B) egal was passiert, ich hab soviel Zeit, das wird zu 99,9% fertig
C) es könnte eng werden, aber der Gewinn reicht nach Abzug der Strafe immer noch
D) Unmöglich zu schaffen, lass da wen anderen vor die Wand rennen

Aber in den Fällen, wo sich zig Länder um das Unternehmen reißen, ist das Unternehmen in einer Machtstellung, die es auf der Ebene voll und ganz ausnutzen kann, weil Polen vielleicht nur acht Jahre Vertragsbindung hat, und nicht zehn wie in Deutschland, whatever...

Und das ist die Stelle, wo man einen Machtwechsel herbeiführen muss.
Und die meiste Macht über ein Unternehmen hat der Kunde, da ein Unternehmen ohne Kunden pleite geht.

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
[...]
Und glaub mal nicht, dass ein Chef nix besseres zu tun hat, als hunderte Bewerbungen zu lesen. Spaß soll das keinen machen.
Ganz sicher nicht. Deshalb wird auch die Sekretärin häufig damit beauftragt, eine Vorauswahl zu treffen. Und vielleicht noch eine kleine Episode, wie es in der Praxis gehandhabt wird.

Die Mutter eines Kumpels arbeitet in der Personalabteilung eines sehr großen deutschen Automobilkonzerns. Wenn dort eine Stelle zu vergeben ist, wird beim Personal nachgefragt, ob man nicht jemanden kennt, der dafür geeignet wäre. Nun ist es ja großen Firmen verboten, so Leute einzustellen. Sie müssen für jede offene Stelle eine Ausschreibung machen. Also wird im Vorfeld nach einem Kandidaten gesucht. Wurde er gefunden, wird eine offizielle Stellenausschreibung gemacht, worauf alle Bewerber (ungelesen) die gleiche Standard-Absage erhalten.

Will sagen, dass die Firmen real wohl kaum so viele Bewerbungen lesen müssen, wie es zunächst vielleicht den Anschein hat...

Kelle schrieb:
[...]
Aber was ich, abgesehen von den Einzelschicksalen sagen wollte, "Entlassene Arbeitnehmer" != "Zusätzliche Arbeitslosen".
Das wird bestimmt völlig richtig sein. Aber betrachten wir uns doch mal das aktuelle Beispiel der Allianz, die ihrer Tochter/Schwester (Deutsche Bank) auch auferlegt, Stellen zu kürzen. Und das bei über 4 Milliarden mehr Umsatz als im Vorjahr!!! Da kann keine Rede sein von "entlassen oder pleite".

Gut, von den bis 2008 insgesamt 7500 wegfallenden Stellen werden vielleicht 4000 Menschen wieder in Arbeit kommen (+/- 1000). Und der Rest? Aber genau der Rest ist es doch, der die Arbeitslosenstatistik in die Höhe treibt, Jahr für Jahr. Und da nicht nur die Allianz und Deutsche Bank so verfährt, addiert es sich in der Gesamtwirtschaft auf.

Kelle schrieb:
[...]Think Big!
Tun das 90% der Kunden mit gleichem finanziellen Salär wie Du, was meinst Du wie dem die Muffe geht, weil er muss seinem Chef erklären, warum die Kunden wegrennen.
Und multiplizier das mal mit der Anzahl der Filialen deutschlandweit.
Das ist die gleiche unrealistische Theorie wie der real existierende Sozialismus/Kommunismus. Es funktioniert nicht. Schon gar nicht in Deutschland, wo man für gewöhnlich erst "das Maul aufmacht", wenn es zu spät ist.

Kelle schrieb:
[...]
Ich glaube, das geht nicht ganz so trivial wie in der Wirtschaft.
Schreibt der Auftraggeber Konventionalstrafen in den Vertrag/Ausschreibung, kann der Auftragnehmer entscheiden...
A) egal wie, und wenn ich die zahlen muss, es ist ein (markt)politisches Projekt
B) egal was passiert, ich hab soviel Zeit, das wird zu 99,9% fertig
C) es könnte eng werden, aber der Gewinn reicht nach Abzug der Strafe immer noch
D) Unmöglich zu schaffen, lass da wen anderen vor die Wand rennen
Aber ist es nicht das Ziel, dass am Ende nur die Firmen die Aufträge bekommen, die es auch "ernst meinen"? Also mit guter Absicht die Subventionen/Steuerbegünstigungen einstreichen, um wirklich Arbeit und Wohlstand zu schaffen? Auf die anderen Firmen ist doch ohnehin buchstäblich geschissen...

Kelle schrieb:
Aber in den Fällen, wo sich zig Länder um das Unternehmen reißen, ist das Unternehmen in einer Machtstellung, die es auf der Ebene voll und ganz ausnutzen kann, weil Polen vielleicht nur acht Jahre Vertragsbindung hat, und nicht zehn wie in Deutschland, whatever...
Dann soll das Unternehmen nach Polen gehen. Es ist so, dass sämtliche Ostblockstaaten nicht gerade dafür bekannt sind, die fleißigsten Menschen zu haben, die qualitativ hochwertige Arbeit abliefern. Deutschland hat diesen Ruf jedoch - zu recht oder nicht. Nicht umsonst sind viele Firmen wieder reumütig zurückgekommen. Wenn wir dieses Niveau halten können, dann kann die Politik auch jederzeit entsprechende Verträge aushandeln ohne befürchten zu müssen, durch scheinbar bessere Angebote von Nachbarstaaten ausgestochen zu werden.

Ein Problem sehe ich nur darin, dass die Länder in puncto Qualität und Produktivität immer mehr aufholen und Deutschland immer mehr nachlässt (bestes Beispiel hier: Daimler Benz). Da sollte man sich ernsthaft Gedanken darum machen, denke ich.

Kelle schrieb:
Und das ist die Stelle, wo man einen Machtwechsel herbeiführen muss.
Und die meiste Macht über ein Unternehmen hat der Kunde, da ein Unternehmen ohne Kunden pleite geht.
Damit hast Du zwar völlig recht, doch gibt es immer weniger solvente Kunden. Wem hilft der gute Vorsatz und auch das soziale Bewusstsein, wenn das nötige Geld fehlt und deutsche Produkte unerschwinglich sind?

Ich will gar nicht abstreiten, dass auch viele wohlhabende Personen bewusst ausländische Billigprodukte kaufen, um vermeindlich Geld zu sparen. Dennoch ist es vielen auch nicht mehr möglich, eine gute Bosch-Waschmaschine zu kaufen, wenn das Nachbarprodukt "Made in China/Taiwan/Poland" fast die Hälfte kostet und ebenso 2 Jahre Garantie hat. Vielleicht sollten deutsche Firmen weltweit 3 Jahre Garantie anbieten und damit die Qualität in den Vordergrund stellen?!

Gruß,
Photon
 
Kelle schrieb:
Und die meiste Macht über ein Unternehmen hat der Kunde, da ein Unternehmen ohne Kunden pleite geht.
Die meiste Macht über den Kunden hat aber mittlerweile das Geld (bzw. das nicht vorhandene). "Geiz ist geil" läßt grüßen. Diese Mentalität und damit den Kreislauf zu durchbrechen halte ich für unmöglich.
 
perlini schrieb:
Die meiste Macht über den Kunden hat aber mittlerweile das Geld (bzw. das nicht vorhandene). "Geiz ist geil" läßt grüßen. Diese Mentalität und damit den Kreislauf zu durchbrechen halte ich für unmöglich.

Das lass ich nur begrenzt gelten ;-)

Leute kaufen ja viel aus Gewohnheit, Sprit bei Aral, weil Esso ist auf der anderen Straßenseite. Kosten tut es das gleiche.

CocaCola wird in erster Linie aus dem Grund gekauft, weil sonst die Kinder meckern usw.

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Nur, sich über Wirtschaftsunternehmen aufzuregen, Ihnen drei Stunden aber noch 20€ zuschieben, und dann die Politik in die verantwortung heben wollen, das ist mir etwas zu seltsam.

gruss kelle!
 
Photon schrieb:
Ganz sicher nicht. Deshalb wird auch die Sekretärin häufig damit beauftragt, eine Vorauswahl zu treffen.

Egal wer es macht, sowas kostet Zeit und somit Geld, und es wird kein normal denkender Mensch machen...

Photon schrieb:
Und vielleicht noch eine kleine Episode, wie es in der Praxis gehandhabt wird.

Die Mutter eines Kumpels arbeitet in der Personalabteilung eines sehr großen deutschen Automobilkonzerns.

Du willst Du nicht seriöse und unseriöse Betriebe in einen Topf schmeißen? ;-)

Photon schrieb:
Das wird bestimmt völlig richtig sein. Aber betrachten wir uns doch mal das aktuelle Beispiel der Allianz, die ihrer Tochter/Schwester (Deutsche Bank) auch auferlegt, Stellen zu kürzen. Und das bei über 4 Milliarden mehr Umsatz als im Vorjahr!!! Da kann keine Rede sein von "entlassen oder pleite".

Nochmal...
Was hat Umsatz und Gewinn mit der Anzahl der Arbeitsplätze zu tun?
Wenn Arbeit durch das Zusammenlegen von Standorten und evtl. neuer Software Systeme wegfällt, was soll man mit den Leuten machen?

Photon schrieb:
Das ist die gleiche unrealistische Theorie wie der real existierende Sozialismus/Kommunismus. Es funktioniert nicht. Schon gar nicht in Deutschland, wo man für gewöhnlich erst "das Maul aufmacht", wenn es zu spät ist.

Seltsam, bei Shell hat es damals geklappt.
Und warum soll die Politik was ändern, wenn es der mpndige Bürger selbst nicht will?

Photon schrieb:
Aber ist es nicht das Ziel, dass am Ende nur die Firmen die Aufträge bekommen, die es auch "ernst meinen"? Also mit guter Absicht die Subventionen/Steuerbegünstigungen einstreichen, um wirklich Arbeit und Wohlstand zu schaffen? Auf die anderen Firmen ist doch ohnehin buchstäblich geschissen...

Das ist ja das etwas Komplexe, wer ist Auftraggeber, wer -nehmer.
Solange der Normaldummdeutsche glaubt, die Politik hat direkten Einfluss auf die Arbeitslosenzahlen, solange haben Firmen die besten Chancen, mit den jeweiligen Bundes/Landesregierungen Katz und Maus zu spielen.

Photon schrieb:
Damit hast Du zwar völlig recht, doch gibt es immer weniger solvente Kunden. Wem hilft der gute Vorsatz und auch das soziale Bewusstsein, wenn das nötige Geld fehlt und deutsche Produkte unerschwinglich sind?

Es geht hier nicht um Autos oder HighTech.
Sondern um Produkte aus dem Alltag.
Aber es scheint ja keiner zu wollen.

gruss kelle!
 
mal dazwischenquatsche,

Was haben die letzten posts eigendlich noch damit zu tun das wir von den Politikern ganz bewusst ver****** werden, bzw. nicht alle zahlen genannt bekommen ?
Oder noch viel schlimmer, die Zahlen ganz bewusst schlechtgerechnet ( H4 ) bzw. schöngerechnet ( offene Stellen ) werden.
Das ganze obwohl die selber wissen das es nur halbe Wahrheiten sind.

mal OT, ich werde mich wohl in Zukunft daran halten was mir auf meiner Burzeltagsfeier ( letztes WE ) einige Klammuser gesagt haben.

Einfach nix mehr zum Thema Politik äußern.

Sinn macht es hier eh keinen, erst recht nicht wenn Äpfel mit Birnen verglichen werden, ändern tun die Posts hier bei Klamm auch nix an der Lage in D-Land.

@kelle, Dich interessieren ja nicht die Zahlen der Verdienste von anderen Menschen die im Handwerk arbeiten, dass hattest Du ja schon per PN mitgeteilt, deswegen unterlasse ich es Dir das hier ausführlich mitzuteilen.

Aber !

Du berufst Dich immer auf Simens !
Du weist aber doch bestimmt auch das Simens auch Leiharbeiter und Fremdfirmen beschäftigt, und das diese Menschen die da arbeiten nicht DEINEN Lohn erhalten.
Tue Dir selber doch mal den gefallen und versuche Deinen "Tunnelblick" zu erweitern.

Nicht jeder bekommt das Geld was Du ( NOCH ! ) bekommst.

Um die Idee mal kund zu tun die mehrere der Gäste bei mir hatten,

Du bekommst 2500 Euro ( wenn ich mich nicht irre )
was hältst Du denn davon wenn bei Deinem Chef ein genauso fähiger Man( N ) ( Frau )
vorspricht und sagt:

Für diesen Mitarbeiter müssen Sie 2500 Euro bezahlen, ich jedoch mache die gleiche Arbeit für 1200 Euro, noch zu teuer ?, dann für 800 Euro.

Was meinst Du denn wie schnell Du deinen Job loswirst ?

Und das geht nicht nur bei Deinem Aktuellem Arbeitsplatz so, auch bei Deinen nächsten Arbeitsplätzen.

Irgendwann gehörst Du dann auch zu den "sozial Schmarotzern" die von H4 leben müssen.

Und glaube ja nicht das es da für Dich und Deine Familie pro Person Deine geposteten 600 - 700 Euro gibt !

Ich hatte bereits gepostet was eine Familie bekommt, aber gerade darauf bist Du nicht "eingestiegen" !
Wahrscheinlich weil Du wusstest das Deine Zahlen da nicht stimmen.

Das wollte ich Dir nur einfach mal mitteilen, obwohl das auch am Thema vorbeigeht.

Habe fertig

Mfg Schloesser33
 
Schloesser33 schrieb:
@kelle, Dich interessieren ja nicht die Zahlen der Verdienste von anderen Menschen die im Handwerk arbeiten, dass hattest Du ja schon per PN mitgeteilt, deswegen unterlasse ich es Dir das hier ausführlich mitzuteilen.

Nochmal langsam und zum mitmeißeln.
DIe Beträge die ich nenne, sind Durchschnittsbruttoverdienste, die das Statistische Bundesamt ermittelt und veröffentlicht.

Mir ist ganz klar bewusst, dass es Leute gibt, die weniger verdienen, nur versuch ich nicht von den unterdurchschnittlichen Verdienern auf die Allgemeinheit zu schließen.

Schloesser33 schrieb:
Du berufst Dich immer auf Simens !

Im allgemeinen auf Firmen die nach Metalltarif zahlen, kannst also auch Opel oder Mercedes nehmen...

Schloesser33 schrieb:
Du weist aber doch bestimmt auch das Simens auch Leiharbeiter und Fremdfirmen beschäftigt, und das diese Menschen die da arbeiten nicht DEINEN Lohn erhalten.
Tue Dir selber doch mal den gefallen und versuche Deinen "Tunnelblick" zu erweitern.

Stimmt, die kriegen mit unter mehr...

Schloesser33 schrieb:
Nicht jeder bekommt das Geld was Du ( NOCH ! ) bekommst.

Stimmt.
Es kriegen Leute weniger, und es kriegen Leute mehr.

Schloesser33 schrieb:
Um die Idee mal kund zu tun die mehrere der Gäste bei mir hatten,
Du bekommst 2500 Euro ( wenn ich mich nicht irre )
was hältst Du denn davon wenn bei Deinem Chef ein genauso fähiger Man( N ) ( Frau )
vorspricht und sagt:

Für diesen Mitarbeiter müssen Sie 2500 Euro bezahlen, ich jedoch mache die gleiche Arbeit für 1200 Euro, noch zu teuer ?, dann für 800 Euro.

Was meinst Du denn wie schnell Du deinen Job loswirst ?

Und das geht nicht nur bei Deinem Aktuellem Arbeitsplatz so, auch bei Deinen nächsten Arbeitsplätzen.

Mal abgesehen davon, dass die 2500 € nicht stimmen, auf einem Markt wo es mehr freie Stellen als fähige Mitarbeiter gibt, ist keiner so blöd, Preisdumping anzufangen.

Außerdem wird doch immer rumgeheult, von 1.200 € kann man nicht leben...

Abgesehen davon, erstmal nen Kündigungsgrund finden, um mich loszuwerden, aber da würde mein Team auf die Barrikaden gehen.

Und noch eins...
Die Stundenkosten für die Stelle die ich bekleide, liegen bei dem 5fachen meines Bruttolohns, ergo wäre die Einsparung für die Firma eher gering.

Schloesser33 schrieb:
Irgendwann gehörst Du dann auch zu den "sozial Schmarotzern" die von H4 leben müssen.

Erst diese Woche kam wieder per Mail unangefordert nen Jobangebot rein, ich musste leider ablehnen.
Von daher...

Hallo aufwachen!!!

Wann wird hier mal realisiert, dass es in Deutschland nicht nur 08/15 Einheitsbrei gibt?

Klar gibt es Scheißjobs!
Genausogut wie es geniale Jobs gibt!
Nur lohnt es ja nicht, über junge erfolgreiche Ingenieure mit 4000 - 5000 € im Monat zu berichten, weil das passt ja nicht ins Miesepeter Image.

Oder die bösen Chefs die Photon oben beschrieb. Klar gibts die.
Meiner hat sogar zwei Monate drum gekämpft, mich einstellen zu können, aber tschuldigung dass das Allgemeinbild des Chefs versaut wird.
Ob ich noch was von der freiwilligen Gehaltserhöhung schreibe? Lieber nicht.

Es kotzt mich langsam an, wie einseitig und somit falsch die Situation der deutschen Bürger dargestellt wird.
Differenzierung scheint ja ein Fremdwort zu sein.

Oder wird aus Neid nicht differenziert?
Weil es andere zu was gebracht haben, damit man das todreden kann?

Schloesser33 schrieb:
Und glaube ja nicht das es da für Dich und Deine Familie pro Person Deine geposteten 600 - 700 Euro gibt !

Ich behauptete nie, dass die jeder in einer Familie bekommt, aber es sind die Leistungen, die ein Single bezieht.

gruss kelle!