Wie bescheuert kann man sein?

Für einen Faschingsball? Ich kenne das von Konzerten einiger Musikgruppen,...
Ja da kann ich auch ein Liedchen von singen.
Ich war letztes Jahr bei Rock am Ring - das erste Mal. Und als dann The Offspring und später natürlicha auch Metallica gespielt hat, wollte ich natürlich ein wenig weiter nach vorne. Da ich eben das erste Mal dabei war und sonst auch noch nicht auf großen Konzerten war, habe ich die Wellenbrecher natürlich nicht bedacht. https://de.wikipedia.org/wiki/Wellenbrecher_(Architektur)
Wobei sie meiner Meinung nach entgegen ihrem Zweck wirken (in meinem Fall - sonst haben sie ja eigentlich schon einen Sinn).

Ja und da die Bereiche weiter vorne natürlich alle schon voll waren, war der Wellenbrecher natürlich geschlossen.
Als ich das dann mitbekommen habe (ca. 20Meter vorm Wellenbrecher), hatte ich mich eigentlich dazu entschlossen "umzukehren". Allerdings war das nicht mehr möglich, da von Hinten soetwas von gedrück wurde und es dort kein Durchkommen mehr gab. Das Problem ist, wenn die Wellenbrecher geschlossen sind, kommt eben keiner mehr durch.^^
Wenn jetzt aber 1000 Leute trotzdem weiter nach vorne wollen, gibt es ein Platzproblem, was dazu führt, dass man sich eine m² Boden ungefähr mit 10 Leuten teilen muss.
Da nach Hinten absolut kein Durchkommen mehr war, habe ich beschlossen, dass ich versuche bis zum Wellenbrecher durchzukommen, damit ich dort über den Fluchtweg aus dem ganzen "Gekuschel" rauskomme.

Durch den gewaltigen Druck, der dort herrscht musste es natürlich irgendwann passieren. Ca. 100 Leute - unteranderem auch ich - vielen hin. Denn wenn man kein Platz hat dem Druck auszuweichen und man auch nicht die Kraft hat gegen Tausend andere Leute anzukämpfen - fällt man zwangsweise hin, wenn das der vordermann auch tut.

Na gut dann lag ich dort und auf meinem Bein ungefähr die Kraft von 20 Leuten vor mir. Ich hab kurze Zeit wirklich gedacht, dass mein Bein brechen würde. Aber zum Glück konnten die Leute "auf" mir rechtzeitig wieder aufstehen.

Das Problem war nur, ich lag/hockte noch am Boden und der Rest stand eben noch. Und durch den Druck war auch der Weg nach oben wieder durch viele andere Leute verschlossen. Zum Glück hat mich oben jemand war genommen und mir die Hand gereicht - Danke and er Stelle nochmal an den Unbekannten :kiss:.
Er hat dann oben darauf aufmerksam gemacht, dass sich unter ihnen noch jemand befindet und so gab es dann nach geraumer Zeit doch noch ein wenige "Platz" für mich.

Nun war es aber so, dass es dort unten kaum bis gar keine Luft gab. Wer einmal auf einem Konzert war, weiß, dass es insgesamt problematisch ist, an frische Luft zu kommen, wenn man in einer großen Menge steht und kleiner als der Durchschnitt ist. Ganz zu schweigen von der Luft, die noch ein paar "Etagen" tiefer ist.
Also aufgrund Sauerstoffmangels stand ich kurz vorm Hyperventilieren.

Zum Glück haben mir die umliegenden Leute aufgrund meines Zustandes geholfen per Crowd surfing zum Wellenbrecher vorzudringen, wo mich die Security dann auch "liebevoll":roll:(aber das ist ein anders Thema^^) empfangen hat.

Naja Metallica konnte ich an dem Abend dann vergessen. Ich wollte wegen meinen Kopfschmerzen einfach nur Schlafen.

So das war mein Erlebnis zu dem Thema. ;)


Fazit: Ich weiß nicht, was manche Leute daran gut finden. Ich meine von der Band, die zu der Zeit spielt, während man sich in der Menge befindet bekommt man nicht viel mit. Man ist nur noch aufs Überleben konzentriert.
Da kann man doch lieber 20 Meter weiter hinten stehen und nen ordentlichen Pogo "tanzen". :mrgreen:



Wobei das auch unterschiedlich ist. Es gibt durchaus Festivals, da wird dir bei einem Sturz sofort von allen Seiten geholfen.
Edit: Ja das ist auch so - beim Pogo zum Beispiel. Aber mein Erlebenis zum Beispiel hat nicht auch nur annähernd was mit nem Pogo zu tun. ;)
 
Durch den gewaltigen Druck, der dort herrscht musste es natürlich irgendwann passieren. Ca. 100 Leute - unteranderem auch ich - vielen hin. Denn wenn man kein Platz hat dem Druck auszuweichen und man auch nicht die Kraft hat gegen Tausend andere Leute anzukämpfen - fällt man zwangsweise hin, wenn das der vordermann auch tut.

Bei uns ist das meistens so ein Gedrängle, dass man gar nicht die Möglichkeit hat, umzufallen. Man wird einfach von allen Seiten so bedrückt, dass man in der Luft gehalten wird. xD
 
.......
Habt ihr was ähnliches auch schon mal erlebt? ........


Ist uns (meiner Frau und mir) in Berlin passiert.

Hatten im Radio gehört das dort der neue Media Markt (im Alexa)eröffnet als wir grad auf Verwandschaftsbesuch in der Ecke waren.

Also nichts wie hin. Eröffnung war glaub ich um 22 Uhr. Dachten uns, ne Stunde vorab da sein wäre gut. Naja dumm geschaut. War schonwohl voll. Also mal in die Schlange eingereiht. Vorm Eingang ins Center hatte man ein paar Bauzäune aufgestellt, aber die verloren recht zügig jegliche Wirkung.

Alles drängte vor die 3 grossen Doppeltüren am Center. Ich sagte zu meiner Frau nur dass ich hoffe das die Türen nach innen Aufgehen, weil die sich vorn schon die Nase plattdrückten, aber nix war.

Die 6 grossen Glastüren gingen nach aussen auf. Zumindest mehr oder weniger.

Nach einigen Sekunden zersprang die erste der Türen in Scherben, und das während die Menschen weiter hineindrängelten.

Zurück ging zu dem Zeitpunkt schon nichtsmehr.Also mit der Menge hinein.War der sicherste Weg. Da sah man schon das es wohl verletzte durch die Scherben gegeben hatte.

Vorm Media Markt Eingang dann dasselbe Bild. Ein kleiner Eingangsbereich und ein grosser Ausgangsbereich und was wurd egeöffnet? Natürlich nur das kleine Tor.

Da wurds mir langsam wirklich mulmig. Hab meine Frau vor mich genommen und da ich etwas kräftiger bin war sie zwischen meinen Armen ein wenig geschützt.

Bis hierhin nicht von Security o.ä. zu sehen.

Im Markt gings weiter. Viele stürzten sich auf die Supersonderangebote und es nahm kein Ende. Man kam drinnen weder vor noch zurück.

Die Rolltreppe war so überfüllt, dass die Seitenscheibe der Rolltreppe einfach zersprang.

Wir wollten nurnoch raus. Nach gut 2 Stunden im Laden (eher unfreiwillig) konnten wir durch einen der Notausgänge nach draussen kommen und wir dachten dort wäre der Krieg ausgebrochen oder etwas ähnliches.

Alles vorm Markt war voll mit Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr.

Ein Erlebnis welches ich nicht unbedingt wiederholen möchte.

Das Fazit daraus: Schlampige Vorbereitung vor Ort. Man hätte sich viel Chaos und viele Verletzte sparen können wenn man vernünftige Absperrungen (Platz wwar ja genug) eingesetzt und die Menschenmenge ( es sollen ca. 5000 gewesen sein) gezielt geleitet hätte.

Hier mal ein Link zu einem Video welches im Alexa von der Empore aufgenommen wurde und die Masse vorm Eingang zeigt.

MfG
 
Kenn sowas ähnliches aus U- und S-Bahn, da drängeln die Leute wie blöd rein jeden morgen, obwohl bei der S-Bahn halbstündig eine kommt und bei der U-Bahn in weniger als 10 Minuten die nächste da is.
Also ob die Leute alle total scharf aufs arbeiten wären 8O
 
Ich hatte das Problem auf der Loveparade in Dortmund.
Wer da war, wird mitbekommen haben, dass es an der Mainstage keine Toiletten gab, man den Bereich verlassen musste und durch die Security-Schleuse wieder rein.

Nach etwa einer Stunde (also 3 mal raus, pinkeln, anstellen, wieder rein) war Einlassstop. Und dummerweise war ich ganz vorne am Wellenbrecher.
Nach rund 45 Minuten wurde es im Innenbereich immer leerer und immernoch keine Aussicht auf Einlass.
"Das dürfen wir nicht entscheiden. Nur der Chef" "Hol den Chef" meinte ich. Nix. Die Menge drückte und drückte von hinten.
Die Stahlstrebe mitlerweile tief in den Brustkorb gequetscht überkam mich (eigentlich völlig, völlig, völlig friedlicher Natur(man kanns nicht oft genug sagen)) dann doch langsam die Panik und entschloss mich dem Luft zu machen und den "Brecher" umzutreten.
Woraufhin die Security vor der Menge flüchtete und die Mainstage geöffnet war, für einige Zeit.
Das war selbst für mich trainierten 91-Kilo-Mann unerträglich da vorne.
Da hab ich mich gefragt, warum da nur Studenten ohne Cochonnes die Security gespielt haben ohne erfahrenes Sicherheitspersonal.
Sowas kann auch schnell zu toten führen mit tausenden von Menschen im Rücken.
Später stand ich in ner sinnlosen Polizeisperre am Dortmunder-Bahnhof mit 20 mir unbekannten Leuten und blieb diesmal, wie eigentlich auch üblich, gelassen, als die Polizeifrau mich fälschlicherweise bezichtigte das böse F-Wort gesagt zu haben. =)

P.S.: Völlig, völlig, völlig friedlich, wirklich :)
 
Ich hatte das Problem auf der Loveparade in Dortmund.
Wer da war, wird mitbekommen haben, dass es an der Mainstage keine Toiletten gab, man den Bereich verlassen musste und durch die Security-Schleuse wieder rein.

P.S.: Völlig, völlig, völlig friedlich, wirklich :)

Moin,

ich war auch auf der Loveparade in Dortmund. Die Toiletten waren wirklich nicht gut organisiert. Das haben sie in Essen schon deutlich besser hinbekommen! Da haben sie viel gelernt!
Aber die Erfahrung habe ich auch gemacht, dass trotz viel Gedrängel und vielen Menschenmassen irgendwie alles ruhig geblieben ist. Keine Schlägerei usw.
Das hat mich sehr gewundert, wenn ich ehrlich bin :D