Kirchanschöring.
Die letzte Veranstaltung im Rahmen der Festwoche inLampoding befasste sich mit der Agro-Gentechnik. Dem Burschenverein undvor allem der Organisation Zivilcourage des Landkreises Traunstein wares gelungen, mit Manfred Grössler aus Graz eine anerkannte Größe imKampf gegen die Agro-Gentechnik für einen Vortrag zu gewinnen. Wie sehrdieses Thema Landwirte und Verbraucher bewegt, zeigte das fast volleFestzelt. Das Thema der Agro-Gentechnik sei so brisant, dass er es als»stillen Krieg gegen die Menschheit« bezeichnen wolle, sagteBurschenvereins-Vorstand Helmut Hofmeister. »Wir haben nicht mehr vielZeit, aber wenn wir alle zusammenhelfen, bin ich sicher, dass wirunseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft bescheren können.«
Bürgermeister Hans-Jörg Birner sagte, er habe eine Kurzfassung desFilms »Leben außer Kontrolle« gesehen und sei entsetzt darüber gewesen,was die grüne Gentechnik anrichte. Wenn Konstruktionsfehler bei einemAutomodell entdeckt werden, werde eine Rückrufaktion gestartet und dasProblem werde behoben, sagte Birner. Bei der Agro-Gentechnik sei diesnicht möglich. Es gebe kein Zurück wenn etwas schief laufe. DieResultate eines Eingriffs des Menschen in die Natur seien oft erst vielspäter erkennbar und es würden unglaubliche Schäden angerichtet. Eskönne auch kein Nebeneinander von konventioneller Landwirtschaft undAgro-Gentechnik geben, denn eine Kontaminierung der konventionellenLandwirtschaft sei unumgänglich. »Wir sollten dies als Anstoß nehmen,uns als Gentechnikfreie Zone zu erklären und ich bin gerne bereit dieszu unterstützen«, sagte der Bürgermeister.
Elisabeth Koch aus Inzell sagte, was die Agro-Gentechnik in Ländern,die sie zulassen, angerichtet habe, sei schockierend. »Wir müssen dasHeft selbst in die Hand nehmen und uns gegen diese Technik wehren«,sagte Koch. Sie sei spät zu Zivilcourage gekommen, aber jetzt volldabei und stolz darauf, dass sich schon so viele Landkreise zuGentechnikfreien Zonen erklärt hätten. Die Agro-Gentechnik gehe zwarzuerst die Bauern an, als Produzenten, aber die Verbraucher, die sieals »stumme Masse« bezeichnete, seien genau so wichtig; sie bestimmennämlich was auf den Teller komme. Deshalb müsse darüber geredet werdenund auch die Lebensmittelhändler, Metzger, Bäcker und alle, die mit derHerstellung unserer Nahrung zu tun haben, müssten mit einbezogen undauf die Gefahren der Agro-Gentechnik hingewiesen werden. »Wenn wirzusammenstehen können wir etwas bewegen«, sagte Koch abschließend.
Manfred Grössler sagte, er habe nicht das geringste gegen Forschung,bei der Agro-Gentechnik müsse diese aber unbedingt nur in einemgeschlossenen System betrieben werden, in dem es keine Freisetzunggebe. Weiter betonte er, es sei eine absolute Lüge, dass es nicht genugNahrungsmittel gebe. Im Gegenteil, es würden unglaubliche Mengenweggeworfen. In Österreich würden pro Jahr 344 000 Tonnen gute Nahrungweggeworfen und in Wien allein täglich so viel Brot wie in Grazgegessen werde. Die Nahrungsmittelengpässe seien einVerteilungsproblem, keines von Mangel. Die Welthandelsorganisation(WTO) baue Schranken und Strukturen auf, die den reichen Ländern undgroßen Konzernen Vorteile verschafften. Es sei auch absolut widerlegt,dass das Welthungerproblem durch die Agro-Gentechnik gelöst werdenkönne. Im Gegenteil, die Erträge würden sinken, wie Studien anUniversitäten in Kansas und Nebraska ergeben hätten.
Gründe, warum die Agro-Gentechnik vorangetrieben werde, seien derVerkauf von Spritzmitteln und Abhängigkeiten zu erzeugen. DiePatentierung und die Lizenzgebühren würden Landwirte, Konsumenten undsogar ganze Staaten abhängig machen und die Ernährungswirtschaft in dieHände einiger gewinnorientierter Konzerne legen. Die einzig möglicheLösung, um aus diesem Teufelskreis zu kommen, sei eine zukunftsfähigeLandwirtschafts- und Energiepolitik ohne Gentechnik, mittraditioneller, regionaler und natürlicher Landwirtschaft, sagteGrössler. Die Politik müsse sich entscheiden und ein klares »Nein« zurAgro-Gentechnik sagen.
In der folgenden Debatte wurden vor allem BundeslandwirtschaftsministerHorst Seehofer und die bayerische Landesregierung angeprangert. MdLRoland Richter sagte zwar, es würde alles getan, um die Agro-Gentechnikauszuschließen, aber es gebe Vorgaben von der EU, die dies nichtmöglich machten. Die anderen anwesenden Kandidaten für dieLandtagswahlen widersprachen dem aber und Sepp Daxenberger (Grüne)sagte, wenn es für österreichische Bundesländer möglich sei sich alsGentechnikfreie Region zu erklären, müsse dies auch in Bayern gehen. Ineinem Schlusswort sagte Pfarrer Siegfried Fleiner, jeder müsseVerantwortung für die Schöpfung übernehmen, nicht nur die Bauern. Esseien die Verbraucher die entscheiden, was auf den Markt komme.
Quelle: Traunsteiner Tagblatt
Die letzte Veranstaltung im Rahmen der Festwoche inLampoding befasste sich mit der Agro-Gentechnik. Dem Burschenverein undvor allem der Organisation Zivilcourage des Landkreises Traunstein wares gelungen, mit Manfred Grössler aus Graz eine anerkannte Größe imKampf gegen die Agro-Gentechnik für einen Vortrag zu gewinnen. Wie sehrdieses Thema Landwirte und Verbraucher bewegt, zeigte das fast volleFestzelt. Das Thema der Agro-Gentechnik sei so brisant, dass er es als»stillen Krieg gegen die Menschheit« bezeichnen wolle, sagteBurschenvereins-Vorstand Helmut Hofmeister. »Wir haben nicht mehr vielZeit, aber wenn wir alle zusammenhelfen, bin ich sicher, dass wirunseren Kindern noch eine lebenswerte Zukunft bescheren können.«
Bürgermeister Hans-Jörg Birner sagte, er habe eine Kurzfassung desFilms »Leben außer Kontrolle« gesehen und sei entsetzt darüber gewesen,was die grüne Gentechnik anrichte. Wenn Konstruktionsfehler bei einemAutomodell entdeckt werden, werde eine Rückrufaktion gestartet und dasProblem werde behoben, sagte Birner. Bei der Agro-Gentechnik sei diesnicht möglich. Es gebe kein Zurück wenn etwas schief laufe. DieResultate eines Eingriffs des Menschen in die Natur seien oft erst vielspäter erkennbar und es würden unglaubliche Schäden angerichtet. Eskönne auch kein Nebeneinander von konventioneller Landwirtschaft undAgro-Gentechnik geben, denn eine Kontaminierung der konventionellenLandwirtschaft sei unumgänglich. »Wir sollten dies als Anstoß nehmen,uns als Gentechnikfreie Zone zu erklären und ich bin gerne bereit dieszu unterstützen«, sagte der Bürgermeister.
Elisabeth Koch aus Inzell sagte, was die Agro-Gentechnik in Ländern,die sie zulassen, angerichtet habe, sei schockierend. »Wir müssen dasHeft selbst in die Hand nehmen und uns gegen diese Technik wehren«,sagte Koch. Sie sei spät zu Zivilcourage gekommen, aber jetzt volldabei und stolz darauf, dass sich schon so viele Landkreise zuGentechnikfreien Zonen erklärt hätten. Die Agro-Gentechnik gehe zwarzuerst die Bauern an, als Produzenten, aber die Verbraucher, die sieals »stumme Masse« bezeichnete, seien genau so wichtig; sie bestimmennämlich was auf den Teller komme. Deshalb müsse darüber geredet werdenund auch die Lebensmittelhändler, Metzger, Bäcker und alle, die mit derHerstellung unserer Nahrung zu tun haben, müssten mit einbezogen undauf die Gefahren der Agro-Gentechnik hingewiesen werden. »Wenn wirzusammenstehen können wir etwas bewegen«, sagte Koch abschließend.
Manfred Grössler sagte, er habe nicht das geringste gegen Forschung,bei der Agro-Gentechnik müsse diese aber unbedingt nur in einemgeschlossenen System betrieben werden, in dem es keine Freisetzunggebe. Weiter betonte er, es sei eine absolute Lüge, dass es nicht genugNahrungsmittel gebe. Im Gegenteil, es würden unglaubliche Mengenweggeworfen. In Österreich würden pro Jahr 344 000 Tonnen gute Nahrungweggeworfen und in Wien allein täglich so viel Brot wie in Grazgegessen werde. Die Nahrungsmittelengpässe seien einVerteilungsproblem, keines von Mangel. Die Welthandelsorganisation(WTO) baue Schranken und Strukturen auf, die den reichen Ländern undgroßen Konzernen Vorteile verschafften. Es sei auch absolut widerlegt,dass das Welthungerproblem durch die Agro-Gentechnik gelöst werdenkönne. Im Gegenteil, die Erträge würden sinken, wie Studien anUniversitäten in Kansas und Nebraska ergeben hätten.
Gründe, warum die Agro-Gentechnik vorangetrieben werde, seien derVerkauf von Spritzmitteln und Abhängigkeiten zu erzeugen. DiePatentierung und die Lizenzgebühren würden Landwirte, Konsumenten undsogar ganze Staaten abhängig machen und die Ernährungswirtschaft in dieHände einiger gewinnorientierter Konzerne legen. Die einzig möglicheLösung, um aus diesem Teufelskreis zu kommen, sei eine zukunftsfähigeLandwirtschafts- und Energiepolitik ohne Gentechnik, mittraditioneller, regionaler und natürlicher Landwirtschaft, sagteGrössler. Die Politik müsse sich entscheiden und ein klares »Nein« zurAgro-Gentechnik sagen.
In der folgenden Debatte wurden vor allem BundeslandwirtschaftsministerHorst Seehofer und die bayerische Landesregierung angeprangert. MdLRoland Richter sagte zwar, es würde alles getan, um die Agro-Gentechnikauszuschließen, aber es gebe Vorgaben von der EU, die dies nichtmöglich machten. Die anderen anwesenden Kandidaten für dieLandtagswahlen widersprachen dem aber und Sepp Daxenberger (Grüne)sagte, wenn es für österreichische Bundesländer möglich sei sich alsGentechnikfreie Region zu erklären, müsse dies auch in Bayern gehen. Ineinem Schlusswort sagte Pfarrer Siegfried Fleiner, jeder müsseVerantwortung für die Schöpfung übernehmen, nicht nur die Bauern. Esseien die Verbraucher die entscheiden, was auf den Markt komme.
Quelle: Traunsteiner Tagblatt