Dereinst lebte eine gewisse Familie in Gütersloh, die einen Hund besaß. Sie waren seiner nach einer gewissen Weile zwar nicht überdrüssig, doch gewöhnten sie sich an diese langschnauzige Spezies. Das war den Machtinstitutionen dieser Familie nicht recht und so wollten sie in ihrem nimmer stillbarem Transzendentalstreben nach der Erkenntnis und dem Durst nach dem Wissen über das, was die Welt im Innersten zusammenhält, sich von einem kurzschnäuzigen Exemplar erleuchten lassen. Diese Idee kam ihnen beim Frühstück und war bis zum Mittagessen bereits bis zur Besessenheit angeschwollen, was zu Konsequenz hatte, dass sie ihrem Sohn mitteilten, als dieser gerade lieblos in eine Kartoffel biss: "Diese Knolle ist mit einem Sprengsatz bestückt. Bewege dich nur ein klitzekleines Bisschen und unser langschnäuziger Familienfreund wird dein Hirn von den Wänden lecken." Der Sprössling erstarrte zur Salzsäule und sah schweißnass dabei zu, wie seine Eltern ihm an diesem sturmgepeitschten und blitzdurchfluteten Nachmittag die Wimpern zupften. Dies wiederholte sich über viele Jahre hinweg, immer dann, wenn die Frucht des Vaters Lenden seine Wimpern in voller Länge trug. Dann warf die Mutter die eigens für diese Augenblicke angeschaffte Wettermaschine im Keller an und riss zusammen mit ihrem Mann ihrem Fleisch und Blut bei Wind und Regen, bei Blitz und Donner die Wimpern heraus - einzeln. Schließlich eines Feierabends zogen sich die bestimmenden Instanzen des Haushalts in die Werkstatt zurück. Niemals hat man je erfahren, was sie dort taten, doch als sie herauskamen, folgte ihnen ein schnaufender, weil kurzschnäuziger, Wolfsabkömmling. Mit einem Fell aus Wimpern...