Es gibt da diesen Automaten, dessen Aufschrift mich bei seiner Entdeckung in Verwirrung stürzte. In schnörkeligen Buchstaben lässt er den Betrachter wissen, dass man gegen Münzen „Hygieneartikel“ bei ihm erwerben kann. Ich überlegte damals mit meinen unschuldigen zwölf bis vierzehn Jahren, weshalb jemand seine Seife oder seinen Rasierschaum unbedingt aus dem Automaten beziehen müsste.
Irgendwann war die Neugierde dann so stark, dass ich einfach rechts ran fuhr um mir die Produktpalette des Automaten anzusehen, woraufhin ich mich schnell und um Unauffälligkeit bemüht wieder entfernte, alsbald ich merkte, dass es sich hierbei um Artikel für die zwischenmenschliche Hygiene handelte.
Eine Beobachtung über Hygieneartikel ganz anderer Art beschäftigt mich ebenfalls schon seit Jahren, weitaus länger sogar als die Automaten-Anekdote.
Vor vielen Jahren also war ich Kanada, was übrigens in irgendeiner Indianersprache „großes Dorf“ bedeutet. Dort machte ich Bekanntschaft mit Büffeln, Bären, Elchen, Präriehunden, Streifenhörnchen und Pflegeprodukten der Marke Oil of Olay. Diese waren größtenteils weiß oder vanilleeisfarben mit goldenem Markenschriftzug und schwarzem Text und sahen auch sonst genau so aus, wie die hiesigen Produkte von Oil of Olaz. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, darauf gebe ich allerdings keine Garantie.
Nun, es ist nichts Ungewöhnliches, wenn Produkte aus Amerika auch in deutschen Ladenregalen Fuß fassen. Man denke nur an den George-Foreman-Grill, die George Foreman Lean Mean Fat Reducing Grilling Machine, oder Heinz Tomaten-Ketchup. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass ausländische Produkte hierzulande einen anderen Namen bekommen, beispielsweise das Nintendo Entertainment System (NES), das in seiner Heimat Japan Nintendo Famicom heißt.
Aber Oil of Olay in Oil of Olaz umzubenennen ist doch Humbug. Das ist wie wenn das Zeugenschutzprogramm einen Matthias Schmidt in Mathias Schmitt umbennenen würde. Oder als ob sich Udo Lindenberg, um unerkannt zu bleiben, eine andere Sonnenbrille aufsetzen würde.
Meine Theorie ist Folgende: Nach dem Beschluss der Firma Oil of Olay nach Deutschland zu expandieren, weil man im rauen Land der schmutzigen Germanenhorden hofft, eine Marktlücke zu schließen, wird der junge und dynamische Yuppie – wir nennen ihn mal – John „Yogi Bear“ Smith, damit beauftragt, sich mal „drüben“ um den Aufbau der Zweigstelle zu kümmern. Das wäre seiner Karriere nur förderlich, da wäre er doch so geil drauf, da solle er hin, auch wenn er gar nicht möchte, lieber wäre ihm Frankreich, aber was soll’s, er willigt ein, fliegt rüber mit den Rezepten für alle möglichen Cremes und Shampoos und dem ganzen Kram und legt sich ins Zeug, schließlich möchte er so schnell wie möglich zurück.
Nachdem die Fabrik dann aus dem Boden gestampft wurde und die ersten Fläschchen und Tiegelchen und Döschen mit Kosmetik befüllt waren, fragte der deutsche Betriebsleiter im Namen der Fläschchen-, Tiegelchen- und Döschenbedruckungsabteilung den Chef, den John „Yogi Bear“ Smith also, wie das ganze Zeug doch gleich heiße, diese englischen Begriffe sind ja so schwer zu merken, man stecke doch gerade im Italienboom und hat erst mühsam Dolce Vita und Campino kennen gelernt und da kämen die Amerikaner mit einer viel exotischeren Sprache… „Schon gut“, unterbricht ihn der John Smith, der seit High-School-Tagen Yogi Bear genannt wird und der diesen Spitznamen zu seinem Leidwesen nie losgeworden ist, denn er hat es gerade eilig, sein Flieger nach Detroit oder Minneapolis oder wohin auch immer, jedenfalls nach Hause, geht bald, und so tippt er ganz schnell den Namen seiner Firmain den Computer, ein altes Sinclair-Gerät womöglich oder doch vielleicht ein Commodore, ein und lässt ihn fünfzig Mal ausdrucken, das könne der Betriebsleiter ja überall hinhängen lassen, wenn er will. Und zack! ist Yogi Bear Smith weg zum Flughafen und die Produktion läuft weiter. Was Yogi Bear nicht beachtet hat in seiner Eile ist: Er als gebürtiger Amerikaner, zwar gab es da den ein oder anderen Iren vor Generationen, aber er fühlt sich als American, ist natürlich an amerikanische Tastaturen gewöhnt. Diese zeichnen sich nicht nur durch einen eklatanten Mangel an Umlauten aus, sondern unterscheiden sich von den Deutschen – und das wissen all diejenigen, deren Tastaturlayout sich früher unter Windows 98, ich hörte auch von Fällen unter Windows XP, grundlos auf Amerikanisch umgestellt hat – durch den Positionentausch von Ypsilon (Y) und Zett (Z).
Fortsetzung aus Platzmangel auf www.hoellendumm.de/?p=29
Irgendwann war die Neugierde dann so stark, dass ich einfach rechts ran fuhr um mir die Produktpalette des Automaten anzusehen, woraufhin ich mich schnell und um Unauffälligkeit bemüht wieder entfernte, alsbald ich merkte, dass es sich hierbei um Artikel für die zwischenmenschliche Hygiene handelte.
Eine Beobachtung über Hygieneartikel ganz anderer Art beschäftigt mich ebenfalls schon seit Jahren, weitaus länger sogar als die Automaten-Anekdote.
Vor vielen Jahren also war ich Kanada, was übrigens in irgendeiner Indianersprache „großes Dorf“ bedeutet. Dort machte ich Bekanntschaft mit Büffeln, Bären, Elchen, Präriehunden, Streifenhörnchen und Pflegeprodukten der Marke Oil of Olay. Diese waren größtenteils weiß oder vanilleeisfarben mit goldenem Markenschriftzug und schwarzem Text und sahen auch sonst genau so aus, wie die hiesigen Produkte von Oil of Olaz. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, darauf gebe ich allerdings keine Garantie.
Nun, es ist nichts Ungewöhnliches, wenn Produkte aus Amerika auch in deutschen Ladenregalen Fuß fassen. Man denke nur an den George-Foreman-Grill, die George Foreman Lean Mean Fat Reducing Grilling Machine, oder Heinz Tomaten-Ketchup. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass ausländische Produkte hierzulande einen anderen Namen bekommen, beispielsweise das Nintendo Entertainment System (NES), das in seiner Heimat Japan Nintendo Famicom heißt.
Aber Oil of Olay in Oil of Olaz umzubenennen ist doch Humbug. Das ist wie wenn das Zeugenschutzprogramm einen Matthias Schmidt in Mathias Schmitt umbennenen würde. Oder als ob sich Udo Lindenberg, um unerkannt zu bleiben, eine andere Sonnenbrille aufsetzen würde.
Meine Theorie ist Folgende: Nach dem Beschluss der Firma Oil of Olay nach Deutschland zu expandieren, weil man im rauen Land der schmutzigen Germanenhorden hofft, eine Marktlücke zu schließen, wird der junge und dynamische Yuppie – wir nennen ihn mal – John „Yogi Bear“ Smith, damit beauftragt, sich mal „drüben“ um den Aufbau der Zweigstelle zu kümmern. Das wäre seiner Karriere nur förderlich, da wäre er doch so geil drauf, da solle er hin, auch wenn er gar nicht möchte, lieber wäre ihm Frankreich, aber was soll’s, er willigt ein, fliegt rüber mit den Rezepten für alle möglichen Cremes und Shampoos und dem ganzen Kram und legt sich ins Zeug, schließlich möchte er so schnell wie möglich zurück.
Nachdem die Fabrik dann aus dem Boden gestampft wurde und die ersten Fläschchen und Tiegelchen und Döschen mit Kosmetik befüllt waren, fragte der deutsche Betriebsleiter im Namen der Fläschchen-, Tiegelchen- und Döschenbedruckungsabteilung den Chef, den John „Yogi Bear“ Smith also, wie das ganze Zeug doch gleich heiße, diese englischen Begriffe sind ja so schwer zu merken, man stecke doch gerade im Italienboom und hat erst mühsam Dolce Vita und Campino kennen gelernt und da kämen die Amerikaner mit einer viel exotischeren Sprache… „Schon gut“, unterbricht ihn der John Smith, der seit High-School-Tagen Yogi Bear genannt wird und der diesen Spitznamen zu seinem Leidwesen nie losgeworden ist, denn er hat es gerade eilig, sein Flieger nach Detroit oder Minneapolis oder wohin auch immer, jedenfalls nach Hause, geht bald, und so tippt er ganz schnell den Namen seiner Firmain den Computer, ein altes Sinclair-Gerät womöglich oder doch vielleicht ein Commodore, ein und lässt ihn fünfzig Mal ausdrucken, das könne der Betriebsleiter ja überall hinhängen lassen, wenn er will. Und zack! ist Yogi Bear Smith weg zum Flughafen und die Produktion läuft weiter. Was Yogi Bear nicht beachtet hat in seiner Eile ist: Er als gebürtiger Amerikaner, zwar gab es da den ein oder anderen Iren vor Generationen, aber er fühlt sich als American, ist natürlich an amerikanische Tastaturen gewöhnt. Diese zeichnen sich nicht nur durch einen eklatanten Mangel an Umlauten aus, sondern unterscheiden sich von den Deutschen – und das wissen all diejenigen, deren Tastaturlayout sich früher unter Windows 98, ich hörte auch von Fällen unter Windows XP, grundlos auf Amerikanisch umgestellt hat – durch den Positionentausch von Ypsilon (Y) und Zett (Z).
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