Ein finnisches Sprichwort sagt, die Sauna sei die Apotheke des armen Mannes. Saunagänge halten Körper und Geist auf Wohlfühltemperatur. Warum wir trotz Hitze zur Ruhe kommen, ob wir dabei wirklich abhärten und wie der ideale Saunagang aussieht...
Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius bringen den Kreislauf in Schwung. Herzfrequenz und Stoffwechsel legen zu, Haut- und Körpertemperatur steigen, das Blut in der Haut fließt schneller - diese färbt sich rosig. Durch den Temperaturanstieg aktiviert der Körper langfristig Abwehrzellen. Zur Kühlung sondert die Haut Schweiß ab.
In der Sauna ist es mollig warm, daher bleiben die Muskeln locker. Auch der Geist kommt zur Ruhe, denn für einen Saunabesuch nehmen wir uns Zeit, sprechen wenig und verzichten bewusst auf Ablenkung.
Die letzte große Mahlzeit sollte einige Zeit zurückliegen. Alkohol ist vor und während der Sauna tabu, weil er die Reaktion der Blutgefäße auf den Wärmereiz behindert. Wenn du nach dem Sport in die Sauna gehen möchtest, solltest du warten, bis sich dein Herz-Kreislauf-System wieder beruhigt hat.
Auch wenn die Verlockung groß ist, solltest du es nicht übertreiben. Ein bis zwei Saunagänge pro Woche reichen, um von positiven Effekten zu profitieren.
Menschen mit hohem Blutdruck, Herz- und Venenkrankheiten sowie Schwangere sollten vor dem Saunieren den Arzt befragen. Bei einer beginnenden Erkältung ist die Sauna Sperrzone. Wichtig: Ein Infekt lässt sich nicht ausschwitzen!
Sauna kann unterstützen, dass dir nasskaltes Wetter weniger ausmacht und du weniger anfällig bist für grippale Infekte. Durch den Wechselreiz von warm und kalt trainierst du die Gefäße. Je effektiver der Körper das kann, desto besser bist du gegen die Temperaturschwankungen gewappnet.
In der Sauna nimmt man nicht ab. Man verliert nur Wasser. Bei einem Saunagang gibt dein Körper bis zu 1,5l Schweiß ab. Durch Trinken im Anschluss erreichst du wieder das Ausgangsgewicht.
Bei einem Aufguss schwitzt man nicht besser. Im Gegenteil! Durch einen Aufguss steigt die Luftfeuchtigkeit in der trockenen Sauna kurzfristig. Diese kondensiert auf dr Hautoberfläche und blockiert das Schwitzen. Daher heizt man innerlich noch mehr auf - nichts für Sensibelchen!
Nach der Sauna fühlt sich die Haut samtig an. Das Schwitzen reinigt sie auf natürliche Weise von abgestorbenen Hautschüppchen. Zudem öffnet sich die Schuppenschicht der Haare, Inhaltsstoffe aus einer Haarkur können intensiv wirken.
Die vorherige Dusche und mindestens 30 Zentimeter Abstand zum Nebenmann sind Pflicht. Verzichte einen Tag vorher auf Zwiebeln und Knoblauch, da die Gerüche über die Haut ausdünsten.
Absolute No-Gos: Glotzen und Schweiß vom Körper abwischen.
Der Saunagang:
Duschen, Abtrocknen, Fußbad
8 bis 15 Minuten auf oberer oder mittlerer Bank - die letzten zwei Minuten sitzend
Erst per Luftdusche, dann mit Kneipp-Schlauch abkühlen, Tauchbecken und Fussbad
15 bis 30 Minuten Ruhepause
Maximal drei Wiederholungen