Zahl der verunfallten Radler gestiegen: Doch viele verzichten auf Helm

Im Jahr 2014 sind auf deutschen Straßen fast 400 Fahrradfahrer ums Leben gekommen, rund 80.000 wurden bei Verkehrsunfällen verletzt. Die Dunkelziffer dürfte allerdings weitaus höher liegen, da nicht jeder Unfall gemeldet wird. Dennoch schützen sich nur die wenigsten Radler mit einem Fahrradhelm vor lebensgefährlichen Verletzungen.

Jeder Radfahrer war wahrscheinlich schon einmal selbst in eine brenzlige Situation mit nachlässigen Autofahrern, rücksichtslosen Taxifahrern oder unvorsichtigen Mitradlern verwickelt. So überrascht es wenig, dass 2014 nahezu 80.000 Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen verletzt wurden, so das Statistische Bundesamt. Jede fünfte verletzte Person im Straßenverkehr war im vergangenen Jahr somit ein Radfahrer. Jedoch muss von weitaus mehr Schrammen, Beulen und beschädigten Rädern ausgegangen werden, da längst nicht jeder schmerzhafte Zusammenstoß polizeilich gemeldet wird.

Die Zahl der verletzten Radfahrer stieg im Vergleich zu 2013 um rund 6.000 Fälle. Zudem kamen 2014 knapp 400 Fahrradfahrer bei einem Unfall ums Leben. Mehr als jeder zweite von ihnen war dabei mindestens 65 Jahre alt.

Fahrradhelm besonders bei unter 30-Jährigen unbeliebt

Der steigenden Anzahl verunfallter Radfahrer im Jahr 2014 steht gleichzeitig ein Rückgang bei den Radlern entgegen, die einen Fahrradhelm tragen. Nur noch etwa jeder Siebte schützt sich mit einem Helm, wenn er innerorts unterwegs ist, so die Bundesanstalt für Straßenwesen. Vor allem junge Menschen schätzen den Schutzhelm nicht. Weniger als jeder zehnte Radfahrer unter 30 trägt Helm. Bei Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahre ist die Quote dagegen deutlich besser. 69 Prozent der 6- bis 10-jährigen Kinder sind mit Fahrradhelm unterwegs, 31 Prozent sind es bei den Jugendlichen. Unter den Radlern ab 31 Jahren liegt die Helmquote bei rund 16 Prozent.

Jeder dritte Radfahrer ist gegen einen Helmpflicht

Dass ein Fahrradhelm vor gefährlichen Verletzungen schützen kann, wissen die meisten Radfahrer spätestens seit dem Melonentest. Dennoch verzichtet der Großteil der Radler auf den Helm. Dies lässt die Frage nach einer gesetzlichen Helmpflicht wieder in den Fokus rücken. Die Akzeptanz in der Bevölkerung scheint gegeben. Denn eine Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa ergab, dass 41 Prozent eine allgemeine Tragepflicht befürworten. Dem gegenüber stehen jedoch 32 Prozent, die sich gegen eine Pflicht aussprechen.

Achtung Radfahrer

Die aktuelle finanzen.de-Info-Broschüre zum Thema Fahrradunfall gibt Radfahrern wichtige Hinweise zu ihren Rechten, Pflichten und auch Gefahren beim Radfahren und zeigt, wie Radler ihre Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen können.

Helm muss freiwillig bleiben - Bessere Infrastruktur für Radler gefordert

Das unterschiedliche Meinungsbild unter den Radfahrern hinsichtlich der Helmpflicht spiegelt sich auch bei Forschern und Experten wider. Während einige von ihnen darauf verweisen, dass sich 80 Prozent der schweren Hirnverletzungen durch einen Helm verhindern lassen würden, sprechen andere mögliche negative Folgen einer Helmpflicht an: Autofahrer fahren weniger umsichtig und geringere Fahrradnutzung. Statt einer Pflicht fordert daher beispielsweise der Allgemein Deutsche Fahrrad-Club mehr Geld für die Förderung des Radverkehrs. Denn andere europäische Staaten zeigen, dass es die Helmpflicht nicht unbedingt braucht. So sind in den Niederlanden auch nur wenige Radler mit Helm unterwegs. Dennoch sind die Unfallzahlen im Vergleich zu Deutschland aufgrund von beispielsweise besseren Radwegen geringer.

Verbrauchernews
[finanzen.de] · 27.08.2015 · 11:59 Uhr
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