Mappus betont Dialogbereitschaft
Berlin/Stuttgart (dpa) - Der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hat im Streit um das Bahnprojekt Stuttgart 21 seine Dialogbereitschaft unterstrichen.
«Ich möchte eine Fülle von Vorschlägen machen, auch solche, wo ich mir sicher bin, das man sie nicht ablehnen kann», sagte er am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». «Was wir brauchen, ist Ruhe und Vernunft und der Dialog», sagte Mappus. Bilder wie vom vergangenen Donnerstag mit weit mehr als 100 Verletzten bei Ausschreitungen dürften sich nicht wiederholen.
Mappus sagte weiter, man müsse alles für eine Deeskalation tun. Zugleich hielt der Länderchef an Stuttgart 21 fest. «Es bedarf keines Strategiewechsels, sondern eines Dialoges.» Er stimmte der Einschätzung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zu, wonach es schwere Kommunikationsfehler gegeben habe. «Wir müssen uns fragen, ob Großprojekte nicht anderes vermittelt werden müssen, das nehme ich gerne auf», sagte Mappus. Ramsauer hatte der «Neuen Osnabrücker Zeitung» gesagt, seit vielen Jahren sei Stuttgart 21 zu bürokratisch und verfahrenstechnisch abgelaufen.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sagte dem «Hamburger Abendblatt»: «Stuttgart 21 ist ein großes Projekt, das offensichtlich noch nicht ausreichend kommuniziert wurde. Manche Bürger fühlen sich und ihre Sorgen anscheinend nicht ernst genug genommen. Aber der Widerstand hat auch einen tieferen Grund.»
An diesem Mittwoch will sich der Bundestag in Berlin mit dem Streit um das Milliarden-Bahnprojekt befassen. Im Landtag in Stuttgart will Mappus eine Regierungserklärung abgeben.