Lee Unkrich: Makabere Inspiration für 'Toy Story 3'-Szene
(BANG) - Als Lee Unkrich die Schmelzofen-Szene für 'Toy Story 3' plante, stellte er sich vor, dass sich seine Familie in einem abstürzenden Flugzeug befindet.
Der 50-jährige Filmemacher führte für den dritten Teil des Pixar-Franchises Regie, in dem die Kultcharaktere Woody, Buzz Lightyear, Specky, Rex, Slinky, Jessi und Mr. und Mrs. Potato Head beinahe in einem Schmelzofen ums Leben kommen. Er verrät, dass er sich bei der Entwicklung der Szene vorstellte, was er in seinen letzten Momenten tun würde, sollten er und seine Familie sterben. Im Gespräch mit 'The Telegraph' fügt er hinzu: ''Viele Leute fragten mich 'Machst du dir keine Sorgen, dass es für die Kinder zu heftig sein könnte?' Aber ich wollte, dass es wahrhaftig emotional wird. Ich würde meine Familie festhalten und wir würden dem gemeinsam entgegentreten.'' Große Sorgen um die Reaktionen der Kinder machte er sich dabei nicht, da er ihnen mehr zutraut als die Gesellschaft. ''Kinder sind widerstandsfähiger, als wir ihnen zutrauen. Wenn Erwachsene starke Gefühle erfahren, versuchen sie natürlicherweise, ihre Kinder davor zu schützen. Gute und schlechte Erfahrungen zu machen, gehört jedoch zum Erwachsenwerden dazu. Und der sicherste Ort, um die beunruhigendsten zu erfahren, sind Filme.''
Auch in seinem neuen Animationsfilm 'Coco' setzt er sich mit dem Familienverlust auseinander. In dem neuen Pixar-Film geht es um Miguel, der sich in dem farbenfrohen Land der Toten wiederfindet und die wahre Geschichte seiner Familie erfährt. Für die Handlung des Films bekam der Regisseur jedoch heftige Gegenreaktionen von einigen besorgten Eltern. Er berichtete ''Einige Eltern waren nicht ganz mit der Idee einverstanden, dass ihre Kinder den Film sehen, weil sie der Meinung waren, dass die Vorstellungen, die wir vermitteln, nicht mit ihren eigenen religiösen Überzeugungen übereinstimmten. Wenn man seine Kinder 'Star Wars' sehen lässt, heißt das ja auch nicht, dass sie einen Glauben an die Macht entwickeln.''
