Im Test: Lego Der Hobbit

Der nicht abreißen wollende Fluss an Legospielen hat, zumindest in Deutschland, diesen Monat seinen Zenit erreicht. Neben The Lego Movie Videogame kommt mit Lego Der Hobbit ein weiteres Spiel zur gleichen Zeit auf den Markt. Während dem ersten Titel von uns bereits das Prädikat “passabler Legospaß” vergeben worden ist, schauen wir uns nun auch den Plastikspaß rund um Bilbo Beutlin und die sieben Zwerge (und ein paar zerquetschte) an. Dies ist gewiss nicht der erste Legoausflug in die Weiten von Mittelerde, bereits vor einiger Zeit durften wir uns in Lego Herr Der Ringe im fantasievollen J.R.R. Tolkien Legobaukasten austoben. Ob Der Hobbit daran anknüpfen kann und das etwas schwächere The Lego Movie Videogame übertrumpfen kann, haben wir einmal genauer getestet.

Wenn die Legoserie für eines steht, dann für harmlose Familienunterhaltung mit rührendem Humor, einem hohen Maß an Zugänglichkeit und uneingeschränkte Sammelwut. In Verbindung mit entsprechenden Lizenzierungen wie Star Wars, Marvel oder Indiana Jones konnte dieses Spielprinzip oftmals mehrere Generation vor dem Bildschirm vereinen. Der Hobbit ist sicherlich eine der gelungeneren Lizenzen für ein Legospiel, ähnlich wie damals schon Der Herr Der Ringe. Die Geschichte ist spannend und das Fantasysetting spielt dem Baukastenprinzip von Lego genau ins Konzept. Eine Anmerkung sei zu Beginn aber erlaubt — Lego Der Hobbit enthält zum Release nur den Inhalt der ersten zwei Filme. Der Abschluss der Trilogie soll aber zu gegebener Zeit per DLC nachgeliefert werden, nähere Informationen stehen hierzu noch aus.

Lego Der Hobbit  ring

Ohne Ring recht nutzlos: ein Hobbit!

So beginnen wir das Spiel mit einem kleinen Prologlevel im Berg Erebor, wo der Drache Smaug die armen Zwerge hitzig aus ihren vier Wänden vertreibt. Das Spiel hält sich von der Abfolge der Szenen generell streng am Film, erlaubt uns jedoch einzelne Abschnitte intensiver zu erkunden als dies in den Filmen der Fall war. Zwar ist Bilbo Beutlin hier eigentlich der Held der Geschichte, bekommt im ersten Viertel des Spiels jedoch ganz klar den Rang durch die Zwerge abgelaufen. Der barfüßige Hobbit ist nämlich im ersten Viertel vollkommen unbewaffnet und erhält erst zur Hälfte des Spiels durch den Ring eine eigene Spezialfähigkeit. Doch das ist mitnichten schlimm, denn Gandalf und die Zwerge sind sind ein durchaus abwechslungsreicher und spaßiger Haufen Spielcharaktere.

Qual der Wahl

Wer die Filme bereits gesehen hat, weiß, dass das Aufgebot an Zwergen in der Geschichte große Probleme bereitet, die einzelnen Charaktere auseinander zu halten. Absolut nicht hilfreich ist zudem die sehr gleiche Namengebung (Kili, Fili, Dori, Nori, Ori – nur als Beispiel). In Lego Der Hobbit ist die Unterscheidung zwar auch knifflig, aber, begünstig durch individuelle Fähigkeiten, deutlich intuitiver. Es hat zwar nicht jeder Zwerg seine eigenen Fähigkeiten oder Waffen, viele lassen sich aber so unterscheiden und auch im Spiel einsetzen. So gibt es für jedes Einsatzgebiet einen entsprechenden Zwerg — sei es eine Spitzhacke zum Schürfen, eine Schaufel zum Graben, einen Enterhaken, einen Hammer, eine Steinschleuder oder einen Bogen.

Lego Der Hobbit building

Das simple Loot-System erlaubt uns wichtige Objekte zu bauen.

Gerade diese Vielfalt an Fähigkeiten und Ausrüstungen machen das Spiel auf Dauer interessant, denn das Spiel bemüht sich uns an jeder Ecke einen anderen Zwerg nutzen zu lassen, um das Level zu bestehen. Nicht zu vergessen natürlich auch andere freischaltbare Charaktere wie der Goblin, der bestimmte Wände hochklettern kann oder Gandalf oder oder oder. Das ganze wird zudem noch ein wenig erweitert. Der Fokus im Gameplay liegt hier ganz klar auf kooperatives Spielen. Viele Situationen benötigen zwei Charaktere, um diese meistern zu können. Wir können also jederzeit mit einem zweiten Charakter eine Einheit bilden, um große Gegner zu besiegen oder Wände einreißen zu können. In einigen Level wird unsere Gruppe an Gefährten zudem aufgesplittet und muss sich verschiedene Wege durch ein Level bahnen. Dabei helfen sich die Gruppen gegenseitig, indem eine Gruppe der anderen den Weg freiräumt, Schalter freilegt oder anders herum.

Dieser Umfang an Charakteren und der Fokus auf Teamplay erweitert das bekannte Spielprinzip sinnvoll und schafft eine Diversität, die auch über den Verlauf der Geschichte größtenteils aufrecht erhalten werden kann. Gerade wenn ein Freund sich einen zweiten Controller schnappt und mit ins Spiel einsteigt. Das ist für ein so routiniertes Gameplay, das bereits seit Jahren in dieser Rohform existiert, durchaus ein Kompliment. Einziger Wermutstropfen hier ist wie auch in The Lego Movie Videogame die stellenweise fragwürdige Bildschirmaufteilung, wenn ein zweiter Spieler mitmischt. Die Bildschirmteilung muss im Menü immer auf statisch gestellt werden, ansonsten ist das Spiel zu zweit annähernd unspielbar.

Sammelwut

Wie bereits erwähnt, besticht auch Lego Der Hobbit durch das simple Spielprinzip, das bereits die ganze Lego-Reihe lang bestand hatte. Das Spiel erweitert dieses Konzept jedoch an einigen Stellen. Noch immer gilt es in den Arealen, neben dem Bestehen, möglichst viele Punkt zu sammeln. Das gelingt uns durch das Zerstören aller möglichen Umgebungsobjekte und dem Einsammeln entsprechender Legomünzen. Um das Chaos und die verbundene Sammelwut an dieser Stelle noch ein wenig zu Schüren, wurde ein simples Loot-System eingeführt. Ebenfalls möglich ist es mit einigen Zwergen (sofern diese eine Spitzhacke besitzen) an bestimmten Stellen nach Edelmetallen zu schürfen.

Mit diesen Ressourcen lassen sich sowohl im Spiel fest befindliche Baupläne nachbauen (ähnlich wie in The Lego Movie Videogame bereits eingeführt), die für ein Weiterkommen in den jeweiligen Levelabschnitten unabdingbar sind. Unabhängig davon gilt es aber auch Mythrillsteine zu finden und mit den gesammelten Ressourcen beim Schmied in neue Ausrüstungsgegenstände zu schmieden (insgesamt 32). Das klappt aber natürlich auch erst, nachdem man die entsprechenden Baupläne gefunden hat. Wer das Sammeln mag, ist hier also sehr gut aufgehoben.

Lego Der Hobbit

Wer dumm in der Gegend rumsteht, kann lieber in Mittelerde Mythrillsteine sammeln gehen.

Doch um wirklich ausgelassen sammeln zu können, reicht ein einfaches Durchspielen nicht aus. Zwar erreichen wir in 8 Stunden mühelos das Ende des zweiten Films, wirklich viel gesammelt haben wir bis dahin aber nicht. Die Level sind auf ein mehrfaches Durchspielen ausgelegt, um auch alles in den Arealen entdecken können. Bereits beim ersten Durchgang fallen Areale und Objekte auf, die nur von Charakteren genutzt werden können, die im Rahmen der Story an dieser Stelle nicht verwendet werden können. Ein zweites Durchspielen ist also Pflicht. Unabhängig davon sind wir aber natürlich nicht nur an die Levelareale gebunden.

Frei wie ein Vögelchen

Die Welt von Mittelerde (zumindest ein Teil davon) kann von uns frei erkundet werden. Sowohl nach Abschluss des Spiels als auch zwischen den Levelabschnitten. Hier gehen wir auf die Jagd nach Mythrillsteinen, Münzen, Materialien oder aber Nebenquests. Von letzteren gibt es mehr als reichlich in ganz Mittelerde als Form der Ablenkung zwischen Missionen oder zur Erweiterung der Spielzeit nach der eigentlichen Story. Zur Nagigation gibt es Wegmarker und ein Schnellreisesystem per Adler. Auch sind Pferde zur Fortbewegung vorhanden — einem plastiklastigen Urlaub in Mittelerde steht also nichts im Wege.

Technisch bewegt sich Lego Der Hobbit auf bekanntem Niveau. Die Next-Gen-Fassungen sehen ein wenig polierter aus als der Rest, wirklich bahnbrechende Optik wird hier aber wie erwartet nicht geschaffen. Dennoch gibt es immer wieder Ruckler in den Zwischensequenzen und in einigen Spielabschnitten spielte die Kamera verrückt und verfing sich in Wänden, die uns als Konsequenz sogar den Blick auf die Spielfiguren verwehrte.

Insgesamt ist Lego Der Hobbit eine spaßige Reise nach Mittelerde, in unserem Empfinden spaßiger als The Lego Movie Videogame. Das liegt an der dichteren Story und Atmosphäre sowie den guten Gameplay-Ergänzungen, die uns eine spaßige Legoreise durch die ersten zwei Filme bescherten. Wer also unbeschwerte Gameplaykost und eine Befriedigung des Sammeltriebes sucht, wird hier in jedem Fall fündig, ungeachtet des bekannten Gameplays und einigen technischen Unzulänglichkeiten.

Gaming
[next-gamer.de] · 19.04.2014 · 14:18 Uhr
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