Hurrikan-Alarm in New Orleans

Washington (dpa) - Auf den Spuren des tödlichen Hurrikans «Katrina» hält der Tropensturm «Isaac» weiter Kurs auf das Festland der USA.

Wetterexperten erwarten, dass er am Dienstagabend oder Mittwochmorgen (Ortszeit) vermutlich als Hurrikan der Kategorie 1 zwischen Louisiana und Alabama auf die Küste am Golf von Mexiko prallt. Damit wäre «Isaac» zwar deutlich schwächer als «Katrina», die vor sieben Jahren mit voller Wucht New Orleans in Louisiana getroffen hatte. Dennoch drohten gefährlicher Wellengang, schwere Regenfälle und Sturmschäden, warnte das Nationale Hurrikanzentrum in Miami am Montag. «Isaac» hatte auf seinem Zug durch die Karibik mindestens 21 Menschen getötet, die meisten davon in Haiti.

Der Sturm zog am Montag mit rund 22 Kilometern in der Stunde nordwärts über das warme Golf-Wasser. Meteorologen erwarteten, dass er zum Hurrikan erstarkt, bevor er das Festland erreicht. Der Kurs des Sturms war nahezu identisch mit dem «Katrinas» vor sieben Jahren. «Katrina» war am 29. August 2005 in New Orleans eingefallen. Dämme brachen, rund 80 Prozent von New Orleans wurden überflutet. Etwa 1800 Menschen kamen ums Leben. «Katrina» hatte über dem Golf von Mexiko die Stärke 5, bei Landfall Stärke 3.

In Louisiana herrschte daher besonders hohe Alarmbereitschaft. Gouverneur Bobby Jindal rief vorsorglich den Notstand aus. Mississippi und Alabama folgten dem Beispiel. In Mississippi wurden außerdem 1500 Nationalgardisten mobilisiert. Die Einwohner in besonders niedrig gelegenen Gebieten an der Küste wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.

In Louisiana liefen außerdem Zangsevakuierungen an. Sie galten für Küstenbewohner außerhalb des umfangreichen massiven Deichsystems, das nach «Katrina» in New Orleans gebaut worden war. So wiesen Experten auch darauf hin, dass die Stadt viel besser auf den Sturm vorbereitet sei als damals bei «Katrina». Insgesamt sind für den Ausbau des Deich- und Pumpsystem zehn Milliarden Dollar (knapp acht Milliarden Euro) ausgegeben worden.

Bürgermeister Mitch Landrieu räumte ein, dass es in New Orleans große Sorge gebe. Wenn sich am Kurs des Sturms nichts ändere, «glauben wir, dass wir einen Hurrikan haben werden, der New Orleans trifft», sagte er auf einer Pressekonferenz. «Es wird wahrscheinlich o.k. für uns ausgehen. Aber wir müssen auf der Hut sein.» Landrieu äußerte vor allem die Befürchtung, dass die Kombination von Sturm und heftigem Regen zu weit verbreiteten Stromausfällen führen wird.

Nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes ist «Isaac» nicht vergleichbar mit «Katrina». «Er ist bei weitem nicht so intensiv», sagte Meteorologe Helmut Malewski in Offenbach. Eigentlich sei «Isaac» nicht einmal ein richtiger Wirbelsturm, sondern nur als Sturm eingestuft. «Das ist nix Dramatisches.»

In Tampa in Florida brachte «Isaac» den Parteitag durcheinander, auf dem die Republikaner Ex-Gouverneur Mitt Romney offiziell zum Spitzenkandidaten der Konservativen für die Wahl im November küren wollten. Der Beginn des offiziellen Programms wurde wegen des Sturms um einen Tag auf Dienstag verschoben. Am Sonntag war «Isaac» über Key West auf den Florida Keys vor dem Südzipfel Floridas hinweggezogen. Es kam zu Überflutungen, aber es gab keine Berichte über größere Schäden. Im Süden des US-Staates fielen aber über 500 Flüge aus.

In Haiti starben 19 Menschen wegen des Sturms, in der Dominikanischen Republik 2. Wie die Nachrichtenagentur Haiti Press meldete, wurden 300 Häuser komplett zerstört. 20 000 weitere Häuser seien außerdem schwer beschädigt worden, hieß es in einem Bericht des Zivilschutzes. In der Dominikanischen Republik, die der Sturm nicht direkt überzog, schnitten einem Bericht der Zeitung «El Nacional» zufolge die Wassermassen 90 Ortschaften von der Außenwelt ab.

Wetter / Unwetter / USA
27.08.2012 · 21:11 Uhr
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