Hungerdrama in Nordkorea: Millionen unterernährt
Dies sagte der WFP-Vertreter für das kommunistische Land, Torben Due, in Peking. Eigentlich war die Versorgung von 6,2 Millionen Menschen geplant. «Es ist eine sehr schwierige Situation für viele Menschen in Nordkorea», sagte der WFP-Direktor. In den am schlimmsten betroffenen Gebieten müssten die Menschen in der Natur nach Nahrung suchen.
Verschärft werde die Situation durch die chronische Unterernährung der Bevölkerung in den vergangenen 15 bis 20 Jahren. Zwar sei der Verlauf der Krise schwer vorhersehbar, doch habe die UN- Organisation Berichte erhalten, wonach in die Krankenhäuser immer mehr Kinder eingewiesen werden. In den 90er Jahren hatte eine Hungersnot Hunderttausende Nordkoreaner das Leben gekostet.
Nordkorea ist weltweit einer der Staaten, die sich am stärksten vom Ausland isolieren. Zugleich ist das Land auf den Import von Nahrungsmitteln angewiesen. Das Spendenaufkommen für Nordkorea war zuletzt zurückgegangen. Das Regime liegt mit der internationalen Gemeinschaft im Streit um seine Atomwaffen- und Raketenprogramme. Wegen der ausbleibenden Spenden musste das WFP seine Aktivitäten von 131 auf 57 Landkreise einschränken.
Zum anderen gibt es auch staatliche Beschränkungen für die Hilfsaktivitäten. Die in Nordkorea herrschende Arbeiterpartei verbietet beispielsweise der Organisation, ausländische Helfer einzusetzen, die Koreanisch sprechen. Das WFP warnt bereits seit Herbst 2008 vor einer neuen Hungerkrise in Nordkorea mit Millionen von Betroffenen.