heute.de – Lesenswerte Studie über Computerspielsucht
Unsere Kollegen von den Öffentlich-Rechtlichen, genauer gesagt von heute.de haben sich mal wieder etwas näher mit dem Thema Videospielsucht auseinander gesetzt. Hierbei wird sich ganz offiziell auf die Ergebnisse einer Studie der Universitäten Münster und Hohenheim gestützt, die Teil eines größeren Forschungsprojektes zu digitalen Spielen sind. Dieses Projekt wird zudem vom Europäischen Forschungsrat gefördert.
Also, was ist von einem Artikel eines doch sehr konservativen geltenden Mediums zu erwarten? Man mag meinen, viel Hohn und Spott für dieses neumodische Teufelszeug, das die Jugend zu gehirnlosen Zombies und Amokläufern macht?
Falsch gedacht! In einem wirklich sehr positiven und objektiv den Fakten folgendem Artikel, wird dargestellt, was es mit diesem Modewort Videospielsucht auf sich hat. (Den kompletten Artikel gibt es hier)
Kurzzusammenfassung :
So stellt Studienleiter Thorsten Quandt fest, dass bei den rund 900 Probanden, welche 2 Jahre lang, zu ihren Videospiel-Altivitäten befragt wurden, lediglich 1% Anzeichen eines Suchtverhaltens zeigten. Zudem wären mehr als 90% der Befragten vollkommen unauffällig gewesen.
Besonders die Gruppe der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren, welche in den Medien oftmals als besonders gefährdet gelten, zeigten die wenigsten Auffälligkeiten. Computerspielsucht sei eben doch kein Massenphänomen.
Auch das Bild, der männlichen, jugendlichen und vereinsamten Zocker, stimme schon lange nicht mehr. Nach Angaben des Bundesverbands interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) spielen mittlerweile gut die Hälfte aller Deutschen, digitale Spiele.
Zum Thema Killerspiele wird in dem Artikel ebenso berichtet:
So gehe die Debatte über Killerspiele, Gewaltverherrlichung in Spielen, sowie soziale Isolation zum Teil am Thema vorbei und hätte teilweise Züge einer Moralpanik. Entwarnung zu den negativen Folgen von ungeeigneten Videospielen könne trotzdem nicht gegeben werden.
Zwar sei bei der Mehrheit der Befragten keine problematische Spielenutzung aufgetreten, dies bedeutetjedoch nicht, dass Spielesucht in Einzelfällen nicht sowohl Ursache, als auch Folge von niedriger Lebenszufriedenheit oder Einsamkeit sein kann. Es sollte sich laut Quandt also mehr um die einzelnen Problemnutzer gekümmert werden, um herauszufinden, warum es bei diesen zu einem abweichenden Verhalten komme.
(Quelle: heute.de Artikel: “Videospielsucht ist kein Massenphänomen” vom 23.08.2014)