News Wirtschaftsverband: Vier Wochen Urlaub für Deutsche Arbeitnehmer genügen völlig

Welche Politiker haben denn die Forderung unterstützt? Bisher kam die Forderung doch nur von einem Arbeitgeberverband.

Und wo läge der bei Dir? Mein Nachbar bekommt ungefähr 2.200 Euro Hartz IV, da würden 10 Euro Mindestlohn schon nur knapp reichen.

Im Falle des Urlaubs gibt es eine einfache Möglichkeit: Gewerkschaftsmitglied werden. Tarifverträge kann man auch nicht per Gesetz einfach so reduzieren.

Ich hätte auch für eine Mehrwertsteuererhöhung demonstriert. Die Mehrwertsteuer besteuert jeden nach seiner Wirtschaftsleistung und nicht nur nach seinem Lohneinkommen.

Marty

Sorry, daß ich da die Politiker reingeritten hab. Hab vor lauter Schreibwut nicht aufgepasst. Kann schonmal vorkommen. Bin ja auch nur ein Mensch. Natürlich war das ein Wirtschaftsverband, der das forderte. Trotzdem deshalb nicht weniger schlimm.

Der Mindestlohn den du dir vorstellst wäre schon nicht schlecht und wäre das angemessenste, um etwas gegen das Lohndumping hier in Deutschland zu unternehmen. Na dann frag mal Deinen Nachbarn bei Gelegenheit, wieviel von dem Geld was er bekommt am Monatsende übrig bleibt, oder was er zur freien Verfügung hat. Es dürfte nicht viel sein. Denn es kommt immer darauf an, ob er noch mehrere Personen in seinem Haushalt leben hat, die ebenfalls ohne Arbeit sind, vorwiegend Verwandte, vielleicht noch seine Frau und seine Kinder, was dann als Bedarfsgemeinschaft gilt. Dann kommt man auf diesen Betrag. Nicht eingerechnet sind Stromkosten für die Wohnung, oder Versicherungen, die er abgeschlossen hat. Beides wird nämlich nicht berücksichtigt bei der Leistungsberechnung.

Das ist auf jeden Fall klar, daß wenn man in einer Gewerkschaft ist, daß man seine Interessen eher durchsetzen kann und man auf der sicheren Seite ist. Sehe das genauso. Selbst wenn es den einen oder anderen Politiker gibt, dem diese Forderung gefällt von diesem Wirtschaftsverband, wird es auf Gewerkschaftsebene schwierig sein, eine Urlaubszeitverkürzung von 6 auf 4 Wochen im Jahr durchzusetzen.

Natürlich wird nicht nur jeder nach seinem Lohneinkommen für eine höhere Mehrwertsteuer besteuert. aber man kann doch auch nicht eine höhere Mehrwertsteuer durchdrücken, nur weil mal für eine kurze Zeit die Wirtschaftsleistung der arbeitenden Bevölkerung gestiegen ist. man muß auch mal die Fakten sehen und die Kehrseite der Medaille.
Fakt ist, daß die Steuern, die dadurch eingenommen werden, mit vollen Händen dort ausgegeben werden, wo es der Bevölkerung am wenigsten hilft, wie zum beispiel, daß man mit anderen EU Ländern ein EU Land finanziell unterstützt, daß von der wirtschaftskrise so sehr gebeutelt ist, daß es selbst durch die finanzielle Unterstützung durch die anderen EU Länder nicht mehr auf die Beine kommt, weil gravierende Fehler bei der Haushaltsplanung gemacht wurden und immernoch gemacht werden. Solange die Steuergelder aus dem Fenster geworfen werden, warum sollte man dann für eine Mehrwertsteuer demonstrieren? Dann wohl eher dagegen.

Und da kommt wieder der Zusammenhalt, wenn es ihn gäbe, zum Greifen. Solange der kleine Mann sich alles gefallen lässt, sich aber trotzdem beschwert, wird alles so laufen wie es angekündigt wird.

Man kann nur hoffen, daß kein Politiker die Urlaubszeitverkürzung durchsetzen will, denn dann sollte jeder arbeitende Mensch hier in Deutschland auf die Straße gehen, spätestens wenn das auch noch von der Bundesregierung genehmigt werden sollte. Aber ein Wirtschaftsverband, der auch noch nicht mal großen Einfluß hat, kann da eh nichts ausrichten.Also brauch man sich vorerst keine Sorgen machen.
 
Der Mindestlohn den du dir vorstellst wäre schon nicht schlecht und wäre das angemessenste, um etwas gegen das Lohndumping hier in Deutschland zu unternehmen.

Ich glaub nicht das sich Marty 10 Euro Mindestlohn vorstellt, das wäre gewagt hoch. Wie sollen sich Tätigkeiten als Erntehelfer oder in der kleinen Gastronomie sonst rechnen.

Ich bin auch für faire Löhne und auch für Mindestlöhne, aber wir brauchen auch den Niedriglohnsektor schon damit Du noch einen Döner für 3 Euro oder erschwingliche Erdbeeren aus Deutschland kaufen kannst und das geht nicht mit 10 Euro/h.
 
Der Mindestlohn den du dir vorstellst wäre schon nicht schlecht und wäre das angemessenste, um etwas gegen das Lohndumping hier in Deutschland zu unternehmen.
Hätte ich nichts gegen, das würde aber Arbeitslosigkeit fördern und nicht abbauen. Bei uns im Supermarkt Akzenta laufen eine Menge Leute rum, die weniger verdienen. Mit 10 Euro wäre der Markt nicht mehr konkurrenzfähig und würde Leute entlassen.

Bei vielen einfachen Dienstleistungsberufen würde das so sein.

Na dann frag mal Deinen Nachbarn bei Gelegenheit, wieviel von dem Geld was er bekommt am Monatsende übrig bleibt, oder was er zur freien Verfügung hat.
Das kann ich Dir auch so sagen: fast nichts. Das Meiste geht für Miete und Nebenkonsten drauf. Aber ein Mindestlohn ändert daran ja nichts, er bekommt trotzdem keinen Job.

aber man kann doch auch nicht eine höhere Mehrwertsteuer durchdrücken, nur weil mal für eine kurze Zeit die Wirtschaftsleistung der arbeitenden Bevölkerung gestiegen ist. man muß auch mal die Fakten sehen und die Kehrseite der Medaille.
Die da wäre?

Fakt ist, daß die Steuern, die dadurch eingenommen werden, mit vollen Händen dort ausgegeben werden, wo es der Bevölkerung am wenigsten hilft
Das meiste Geld des deutschen Haushalts fliesst in soziale Leistungen, Zuschüsse zur Rente und Zinsen.

wie zum beispiel, daß man mit anderen EU Ländern ein EU Land finanziell unterstützt, daß von der wirtschaftskrise so sehr gebeutelt ist, daß es selbst durch die finanzielle Unterstützung durch die anderen EU Länder nicht mehr auf die Beine kommt
Wieviel Geld war das in den letzten 10 Jahren im Vergleich zu 850 Mrd. Euro Zuschüsse zur Rente?

Man kann nur hoffen, daß kein Politiker die Urlaubszeitverkürzung durchsetzen will, denn dann sollte jeder arbeitende Mensch hier in Deutschland auf die Straße gehen
Ich gehe nicht auf die Strasse, ich gehe wählen. Solange aber die Mehrheit immer wieder ihren eigenen Henker wiederwählt, ändert sich nichts. Aber so ist das schon immer gewesen.

Marty
 
Nehmen wir mal an, wir würden das alles so laufen lassen, wie sich das Wirtschaftsverbände und Politiker vorstellen, dann gäbe es doch bald nur noch Arbeitslose zum größten Teil. und wer würde dann noch arbeiten gehen?
Arbeitskräfte aus Billiglohnländern? Und die Reichen, die immer reicher werden und für die meisten der Bevölkerung die Stütze bezahlt?
Das wäre doch eine Vorstellung, die doch wirklich keinem gefallen würde. am wenigsten den Reichen. Die hätten sich dann schon längst aus dem Staub gemacht und Deutschland den Rücken gekehrt, weil sie nicht die Melkkühe für dieses Land sein wollen. Und dann wäre eine Urlaubszeitverkürzung erst recht fehl am Platz. Sieht so die Zukunft Deutschlands aus? Ich denke nicht.

Was Loshai schrieb ist schon realistisch. Aber wenn man als Erntehelfer nur noch Arbeitskräfte aus Billiglohnländern nimmt, die eh nicht danach schreien, was sie verdienen, weil sie es nicht anders kennen, kann sich der Deutsche ja schön zurücklehnen, weil er solche Arbeiten eh nicht machen würde, weil sie sich nicht lohnen würden, genauso Dönerbudenbesitzer oder deren Mitarbeiter, die jetzt schon mehr oder minder zusätzliche Sozialleistungen beziehen müßten, um über die Runden zu kommen. Und denen brauch man dann auch nicht mit Urlaubszeitverkürzung zu kommen, weil die sogar bis Samstagsabends arbeiten müssen, um gerade mal das einnehmen zu können, was ihren Laden über Wasser hält im Monat, nicht berücksichtigt, daß sie dann auch noch Geld zum Leben brauchen. Und dadurch können die sich so gut wie gar keinen Urlaub gönnen.

Natürlich ist ein Mindestlohn mehr als nötig. nur was ist angemessen?
Ich mach mal ne grob überschlagene Rechnung. Sagen wir mal, man würde einen Mindestlohn von 7,50€ festsetzen, was ca. 1200 € im Monat brutto macht, davon abgezogen die üblichen Steuerabgaben für den Lohnsektor. Das macht dann zum Beispiel für jemanden mit Steuerklasse 1 umgerechnet etwas mehr wie ca. 950€ Netto.
Das wäre doch ein idealer Mindestlohn und leben kann der ein oder andere bestimmt davon, wenn er sich zurückhält.
 
Mindestlöhne schaffen nur keine Arbeitsplätze, sondern vernichten eher welche. Würde ein Chef zum Beispiel gerade noch eine weitere Kraft für 7€/h einstellen und ein Arbeitnehmer wäre dazu auch bereit zu arbeiten, weil er sich zuhause völlig nutzlos fühlt, dann würdest du diesem Arbeitnehmer die Chance auf Arbeit nehmen, da du ja der Auffassung bist, dass dies so nicht in Ordnung ist. Damit wäre weder dem Arbeitgeber gehofen, der seine Produktivität steigern könnte, noch dem Arbeitnehmer, der ja bei 7€/h und 8 stündiger Arbeitszeit bei 22 Arbeitstagen immerhin 1232€ Brutto verdienen könnte und damit sein selbstwertgefühl steigern könnte, in die Rentenkasse einzahlen würde, etc..

In Deutschland fehlt die Möglichkeit ungestraft Jobs ablehnen zu können, ohne eine Strafe in Form von Kürzungen erwarten zu müssen. Dann würde man halt nur noch Jobs annehmen, bei denen man selbst mit der Bezahlung leben kann. Wenn man dann untertariflich arbeitet ist man nun mal selbst schuld. Aber man kann dafür ja verschiedenen Gründe haben zeitweise dann doch mal mit niedrigen Lohn zu arbeiten. Lebenslauf aufwerten, etc.
 
Sagen wir mal, man würde einen Mindestlohn von 7,50€ festsetzen, was ca. 1200 € im Monat brutto macht, davon abgezogen die üblichen Steuerabgaben für den Lohnsektor. Das macht dann zum Beispiel für jemanden mit Steuerklasse 1 umgerechnet etwas mehr wie ca. 950€ Netto.
Das wäre doch ein idealer Mindestlohn und leben kann der ein oder andere bestimmt davon, wenn er sich zurückhält.
In manchen Branchen hat die Wirtschaft Mindestlöhnen zugestimmt, die bis auf eine Branche über "deinen" 7,50 € liegt. Mindeslöhne in Deutschland
 
Nehmen wir mal an, wir würden das alles so laufen lassen, wie sich das Wirtschaftsverbände und Politiker vorstellen, dann gäbe es doch bald nur noch Arbeitslose zum größten Teil.
Wir kommst Du darauf? Eine deutliche Mehrheit der Arbeitgeber ist schwer daran interessiert, qualifizierte Arbeitskräfte zu halten und sucht sogar neue Arbeitskräfte. Problem: Es gibt sie unter den Arbeitslosen fast nicht. Wenn Du mir sagst, wo ich arbeitslose, motivierte und gut qualifizierte IT-Leute finde, sag Bescheid, ich kenne einige Firmen, die suchen solche Leute und bekommen sie nicht. Und da reden wir nicht über 10 Euro/Stunde.

Aber wenn man als Erntehelfer nur noch Arbeitskräfte aus Billiglohnländern nimmt, die eh nicht danach schreien, was sie verdienen
Der Versuch ist schon gemacht worden. Wenn Du dem deutschen Arbeitslosen als Erntehelfer 8 Euro / Stunde bietest, kommt der trotzdem nicht länger als einen Tag. Das hat nichts mit der Bezahlung zu tun. Eine grosse Anzahl der Arbeitslosen können oder wollen diese Tätigkeiten einfach nicht ausführen.

genauso Dönerbudenbesitzer oder deren Mitarbeiter, die jetzt schon mehr oder minder zusätzliche Sozialleistungen beziehen müßten
Der Besitzer ist wohl selbstständig, wenn der Sozialleistungen benötigt, dann ist er nicht befähigt, Unternehmer zu sein. Und dem würde es mit einem Mindestlohn für seine Mitarbeiter ja noch schlechter gehen.

PS: Würdest Du denn für einen Döner 6 Euro zahlen, damit es den Mitarbeitern gut geht? Oder würdest Du dann ganz darauf verzichten und zu Hause kochen?

Ich mach mal ne grob überschlagene Rechnung. Sagen wir mal, man würde einen Mindestlohn von 7,50€ festsetzen, was ca. 1200 € im Monat brutto macht, davon abgezogen die üblichen Steuerabgaben für den Lohnsektor. Das macht dann zum Beispiel für jemanden mit Steuerklasse 1 umgerechnet etwas mehr wie ca. 950€ Netto.
Sobald davon aber zwei oder mehr leben müssen (Alleinerziehende, Paare etc, Familie mit Kindern), liegst Du schon wieder unter dem, was heute Hartz IV ist.

Wobei ich da das Problem nicht sehe, dass der Lohn zu niedrig ist, die Belohnung des Staates fürs Nichtstun ist evtl. zu hoch.

Marty
 
Wobei ich da das Problem nicht sehe, dass der Lohn zu niedrig ist, die Belohnung des Staates fürs Nichtstun ist evtl. zu hoch.

Marty

Jop genau...
Ich finde man senkt den Beitrag des Arbeitslosenbeitrags der Steuerzahler auf ein minimum, denn viele die arbeiten zahlen ja, damit sie auch bekommen, wenn sie mal Arbeitslos werden... Im Optimalfall trifft das aber nicht ein, heisst der Arbeitgeber versichert nicht sich selbst dadurch sondern eben jene, die keinen Bock haben zu arbeiten oder sich für manche Arbeiten (Bsp. Erntehelfer) zu schade sind. Wer will bekommt Arbeit und wenn es bei Mäkkes ist oder 2-3 Minijobs, dann hat man auch knapp genug zum leben und wenn man gut haushaltet auch nochmal mehr in der Tasche als H4.
Im Gegenzug darf der Staat natürlich nicht mehr so viel Sozialleistungen zahlen, jeder sollte das Recht auf eine begrenzte Zeit (ich denke 6-12Monate) Anspruch auf Unterstützung haben, aber danach sollte man wieder Arbeit gefunden haben und dann heisst das eben, das ein Dr. der Philosophie auch mal den Spargelstecher muss, wenn er nichts anderes bekommt.
Arbeit ist genug für alle, ist ähnlich wie mit den Ausbildungsplätzen, da gibt es auch genug von, nur die meisten sind sich halt zu schade dann was anderes zu machen als was sie sich vorgestellt haben...