Vergewaltigung, Provokation, Sicherheit (aus dem Reno-Diskussionsthread)

2 Telefonate und ich weiß: kein "in dubio pro reo". Die Schilderung der Geschädigten war glaubhaft. Es war einfach KEINE Vergewaltigung im strafgesetzlichen Sinne. Ich selbst seh das zwar auch anders, aber maßgeblich ist ja nunmal das Gericht.
 
Mir fehlen dir Worte,aber auch die Fakten mir eine Meinung zu bilden es gibt eigentlich nur einen kleinen Artikel den alle weiter aufbauschen je nach journalistischer Grundeinstellung.
Irgendwie klingt mir der Täter zu böse und das Opfer zu nett.
Der angebliche Täter wird zum Sexmonster stilisiert der wohl starken Einfluss auf 2 ohnehin hörige Frauen gehabt haben soll Plus Alkohol und Drogenprobleme und das Opfer soll nur gesagt haben "ich will das nicht!"
Mehr erfährt man aber nicht und am Ende steht halt Aussage gegen Aussage. Wurde die Vergewaltigung beispielsweise Medizinisch belegt oder wann kam es zur Anzeige unter welchen Umständen?
 
Ich bräuchte einmal Tipps von unseren Sicherheitsexperten hier. Ich war bis vor zwanzig Minuten noch im Rathaus bei einer wichtigen Sitzung. Auf dem Hinweg um 18 Uhr war es noch hell, ich hatte ein T-Shirt, Cardiwrap, eine Treggings (dunkel), sowie Keilpumps an. Bis auf die Schuhe meiner Meinung nach nicht unbedingt aufreizend. Wissentlich, dass die Sitzung bis Sonnenuntergang dauerte, also noch geräuschlose Ballerinas mitgenommen und auf dem Rathausklo dann am Ende gewechselt. An der Bahnhaltestelle alles okay, an meiner Ausstiegsstelle stieg allerdings ein Mann zusammen mit mir aus, wir liefen beide die Straße runter, er permanent im selben Abstand hinter mir. Straßenlaterne oberhalb defekt und dank LED-Beleuchtung also eine komplett schwarze Straße. Außer mir niemand mehr da, ich den Mann noch nie vorher gesehen. Schritttempo variieren hat nichts gebracht, Straßenseite kurzzeitig schon, bis er auch gewechselt hat.
Meine einzigen Möglichkeiten wären also stehenbleiben gewesen, oder ihn direkt ansprechen. Beides hielt ich jetzt nicht so für die klügste Möglichkeit. Auch wenn man nicht davon ausgeht, vergewaltigt zu werden, so hatte ich durchaus ein flaues Gefühl im Magen und hatte absolut keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Habe dann die ganze Zeit meine Kenntnisse vom Selbstverteidigungskurs von 2007 abgerufen, aber so präsent sind die jetzt auch nicht unbedingt.
Weiß ich nicht, zumindest ich habe mich ziemlich hilflos und unsicher gefühlt. Für 1,5km nehme ich mir allerdings kein Taxi (6,40€), zumal die Sitzungen durchaus häufiger sind und die Nutzung des ÖPNV empfand ich in der Situation schon als "sicherstes" Mittel. Alternative wäre wohl nur, mit dem Auto hoch zur Haltestelle zu fahren..
 
an meiner Ausstiegsstelle stieg allerdings ein Mann zusammen mit mir aus, wir liefen beide die Straße runter, er permanent im selben Abstand hinter mir. Straßenlaterne oberhalb defekt und dank LED-Beleuchtung also eine komplett schwarze Straße. Außer mir niemand mehr da, ich den Mann noch nie vorher gesehen. Schritttempo variieren hat nichts gebracht, Straßenseite kurzzeitig schon, bis er auch gewechselt hat.
Ich hatte praktisch die selbe Situation aus Perspektive des Mannes am 9.9. und wollte einfach nur nach Hause. Wie mach ich das, ohne bedrohlich zu wirken? Soll ich erstmal an der Haltestelle warten? Oder überholen? Aber dann komme ich ja näher. Is bestimmt auch doof.
 
Ich kann mir halt gut vorstellen, dass es für ihn ähnlich unangenehm war, dass er hinter mir her laufen musste. Mich überholen hätte wohl durchaus bedrohlich ausgesehen (beidseitig). Keine Ahnung, vielleicht hätte ich eine Sekunde länger an der Ampel warten müssen, damit er vor mir ist. Ändert nicht unbedingt die Gesamtsituation, aber ich hätte "sehen" können, was er macht. Andererseits wollte ich einfach nur schnell nach Hause, da ist warten dann doof. Zumal er als möglicher Helfer eventuell weg gewesen wäre, wenn woanders jemand hergekommen wäre.
Edit: Aber vielleicht sind diese unangenehmen Situationen ganz gut, weil der Körper dann automatisch wachsamer und aufmerksamer ist.
 
Du hast nicht zufällig ein Samsung-Handy? Die haben ne Notruf-Funktion, so daß eine SMS an eine bestimmte Person gesendet wird (kurze Knopf-Kobi, die beim normalen Telefonieren niemals gebraucht wird, sich aber auch nicht aus Versehen drücken läßt). Die Person weiß dann, daß sie dich anrufen soll. Schreckt Angreifer etwas ab, ruft aber nicht sofort die Bullerei aufn Plan. Das Handy gehört nicht in die Handtasche!

Aber wie aessitt schon anmerkte: Vielleicht wollte der auch einfach nur heim. Ist ja nicht grad warm draußen zur Zeit.

Was zur Hölle ist ein "Cardiwrap"? Und was eine "Treggings"? :ugly:
Abgesehen davon sind Keilpumps wohl das blödestmögliche Schuhwerk, das frau tragen kann. Weglaufen ist darin genauso unmöglich wie ein paar gezielte Tritte (weil das Standbein wacklig steht).
 
Doch, Samsung Handy und es kann, neben Notrufen auch Phantom-Anrufe. Ich frage mich nur, ob das wirklich hilft. Denn wenn man (so tut als würde man) telefonieren, ist man ja quasi abgelenkt und leichtere Beute, weil zusätzlich eine Hand "besetzt" ist und selbst wenn meine beste Freundin das mitkriegen würde, wäre er doch längst fertig, bis die Polizei ankommt bzw. Anwohner mich (hoffentlich) hören würden.
 
Cardiwrap, Treggings, Keilpumps
Ich kann mir dich nicht vorstellen, weil ich diese Sachen nicht mal kenne.

Naja, jedenfalls komme ich immer spät Abends oder Nachts nach Hause, wenn ich arbeiten muss. Irgendwelche Gedanken mache ich mir nicht, außer, dass ich schnell nach Hause will und K.O. von der Arbeit bin. An den Wochenenden bin ich sogar manchmal recht agressiv gestimmt, wenn ich mit dem Zug nach Hause fahre. Überall nur saufende, grölende Horden, überall alles laut und dreckig. Und jeder zweite kuckt mich in meiner Arbeitskleidung blöd an. Wurde auch schon oft angesprochen und sogar öfter mal angemacht, besonders von Mädchengangs. "Na wohin denn heute, willst uns nicht nen Cocktail mixen?" oder so andere dumme Sprüche. Da fühle ich mich auch belästigt, ist ja auch in der Tat Belästigung.

Aber nur weil ein Mann den gleichen Weg hat wie eine Frau, würde ich ihn nicht gleich als potenziellen Kriminellen abstempeln. Hier und da passiert immer was. Aber das sind nur ein paar Prozente der Gesellschaft. Alle anderen Männer wollen auch nur ihren Weg gehen, egal wohin sie auch wollen oder müssen. Vielleicht ist es vielmehr die Angst der Frauen, die diese Dinge immer so gravierend erscheinen lassen.

Egal ob Frau oder Mann. Wer potenzielle Angst hat, sollte vielleicht neben den Selbstverteidungskursen auch immer Pfefferspray oder ähnliches in der Tasche haben.
 
Ich hatte praktisch die selbe Situation aus Perspektive des Mannes am 9.9. und wollte einfach nur nach Hause. Wie mach ich das, ohne bedrohlich zu wirken? Soll ich erstmal an der Haltestelle warten? Oder überholen? Aber dann komme ich ja näher. Is bestimmt auch doof.

Kenne ich gut.
Ich habe mir angewöhnt zügig zu überholen, bisher hat sich noch keine der Damen mit Pfefferspray in der Hand umgedreht.
 
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Egal ob Frau oder Mann. Wer potenzielle Angst hat, sollte vielleicht neben den Selbstverteidungskursen auch immer Pfefferspray oder ähnliches in der Tasche haben.

Genau das wurde uns beim Kurs damals aber ausgeredet. 1. verboten (Schlupfloch: Angst vor Hunden), 2. ist man in der Anwendung selten routiniert, so dass es häufig vorkommt, dass man sich mit dem Spray selbst in die Augen sprüht, da man in der Situation die Richtung des Sprays kaum kontrollieren kann.
Edit: Kurs war im Bielefelder Kampfsport Zentrum und der Mann weiß, was er da tut und sagt.
 
Genau das wurde uns beim Kurs damals aber ausgeredet. 1. verboten (Schlupfloch: Angst vor Hunden),
Wikipedia schrieb:
In der Praxis wird das Erfordernis der Zulassung dadurch umgangen, dass die Hersteller ihre Produkte als Tierabwehrsprays kennzeichen, so dass sie nicht dem WaffG unterliegen.

In jedem Fall ist der Einsatz von Pfefferspray gegen einen Menschen als gefährliche Körperverletzung strafbar. Die Strafbarkeit entfällt jedoch, wenn ein Rechtfertigungsgrund wie Notwehr vorliegt.
zur Selbstverteidigung ist es nicht verboten, solange man nur ein zugelassenes Produkt nutzt
 
Edit: Kurs war im Bielefelder Kampfsport Zentrum und der Mann weiß, was er da tut und sagt.
Ich habe den Namen nicht im Kopf, aber war das nicht ein Deutscher, groß, breit und Glatze und hat 2 Töchter und ist auch ehemaliger Weltmeister in einer dieser Kampfsportarten?

Der war nämlich oft bei mir zu Gast, wenn er es ist.

Ich selber habe ja gar keinen Schimmer von diesen Sportarten.
 
Hubert Mayr hieß er, krasser Typ, aber würde ich meine Tochter jederzeit hinschicken. Der Kurs war richtig gut und mit "ich guck nur zu, ich kann das dann schon" war auch nix. Jeder musste ran und gegen ihn treten usw., anfangs echt doof und unangenehm, aber anders lernt man es nicht. Macht auch mehr Sinn, gegen einen überlegenen, starken und großen Mann zu "kämpfen", als gegen die Klassenkameradin, wo man automatisch vorsichtiger schlägt.
 
kath, der einzige Wert dieser Not-Rück-Rufe ist die abschreckende Wirkung auf den potentiellen Angreifer. Der wird auch "fertig", wenn du nicht angerufen wirst, nur kriegt es dann erstmal gar keiner mit. Von Pfeffespray halt ich auch nix. Zu unhandlich, und im Ernstfall ist keine Zeit die Windrichtung zu checken, damit du dich nicht selber ansprühst.
 
Nee, der wars wohl doch nicht. Der hieß irgendwie anders und hatte einen Schnäuzer, wie mir gerade noch einfällt.

Angst vor Übergriffen hatte ich noch nie. Bin ja selber groß und recht breit gebaut. Da haben die meisten schon gehörig Respekt vor. Und wenn ich dazu noch böse kucke (was ja eigentlich fast nie vorkommt), dann scheint das schon zu reichen.

Vielleicht habe ich aber auch dadurch eine völlig ungeängstige Denkweise darüber. Ich würde mich auch trauen nachts um 3 Uhr ganz alleine und im stockdunklen Wald rumzulaufen.
 
Das hätte ich mich mit 18, 19, 20 nach dem Elephant oder Cafe auch alkoholisiert noch getraut. Erwachsener und nüchterner sieht das aber ne ganze Ecke anders aus. Allerdings gab es zu meinen Discozeiten wen ganz Liebes aus dem Freundeskreis, der zwar den gleichen Nachtbus nehmen musste, mich zur Tür begleitet hat, zurück zur Haltestelle und eine weitere Stunde auf den nächsten Bus gewartet hat (im Winter!). Ich fand es damals immer krass übertrieben, für meine Tochter würde ich mir aber 20 von solchen Freunden wünschen.
 
Immer einen Stift in der Jacken-/Hosentasche haben. Sind richtig eingesetzt genauso effektiv wie ein Messer.
Und wenn die Person doch gefällt, kann man damit, satt zu zustechen auch seine Telefonnummer aufschreiben :mrgreen:

Ansonsten Selbstverteidigungskurse hören sich zwar gut an, aber was bringt der eine Kurs, wenn die Techniken nicht routiniert sitzen? Zur Abschreckung eines Gelegenheitstäters mag es reichen z.b. der angetrunkene Idiot der einem an die Wäsche will. Aber für die wirklich Schlimmen muss man schon ein bisschen mehr drauf haben, als nur ein Kurs, der möglicherweise auch schon Jahre zurück liegt, wenn man auf direkte Konfrontation gehen muss.