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[...] Denn wenn wir hier über Arbeitslose über 50 sprechen dann ist Dein Verweis auf die genossene kostenlose Ausbildung ein echter Witz.
Diese "kostenlose" Ausbildung hat der allergrösste Teil dieser Menschen schon doppelt und dreifach Vater Staat durch Lohn- und sonstige Steuern zurückgezahlt.
Stimmt, aber bei denen ist ja auch nicht "Mode". Nur wenn ein 21-jähriger nicht ins Ausland ziehen will, ist der nächste Satz meist nicht weit: "Du jungscher Pimpf, mein Vater (55) ist nach XY gegangen und hat seine ganze Familie zurückgelassen, nur um zu arbeiten. Und Du kannst mit 21 nicht Deine Freundin/Hund/Wellensittich hier lassen?". Deswegen mein Einwand ;)

Wildentchen schrieb:
[...] Natürlich braucht jeder Lebensgrundlagen, aber die meisten Deutschen sind zu verwöhnt oder ist es nur Zufall das alle Arbeiten wie Putzfrauen, Straßenreinigung etc. nur von Ausländern gemacht werden?
Ja, das ist häufig so, stimmt. Vielleicht liegt es aber auch an der Bezahlung. 800 Euro Hartz IV (Miete inclusive) im Verhältnis zu mindestens 6 Stunden putzen und 600 Euro zu verdienen ist keine echte Alternative. Dabei kann man schon von Hartz IV kaum leben, wie soll es mit dem Putzjob werden? Ausländer erhalten häufig weniger - zumindest in vielen Fällen, die mir bekannt sind. Da leben 6 Personen in einer 1-Zimmer-Wohnung, die Miete wird aber natürlich nur ein Mal staatlich bezahlt. Wenn alle 6 putzen gehen, verdoppelt oder verdreifacht sich das Familieneinkommen im Verhältnis zu Hartz IV. Allerdings würde ich nun nicht so weit gehen wollen und staatlich verordnen, dass alle Arbeitslosen zukünftig zu sechst auf ~30qm leben müssen ;)

Wildentchen schrieb:
Ist das nur bei mir so, dass die Leute in den öffentlichen Verkehrsmitteln sich über Themen unterhalten wie "lieber arbeitslos zu werden als zu putzen" oder "heute sauf ich, morgen mache ich krank"? Versteht mich nicht falsch; ich bezweifele, dass die Mehrheit der Arbeitslosen so eingestellt ist.
Du, solche Stimmen habe ich auch schon gehört. Vor allem die Krankmacherei. Ich staune immer wieder, dass man sich sowas heute überhaupt noch leisten kann. Können doch nicht alle Beamte sein?!

Wildentchen schrieb:
[...] Der Ein-Euro-Job mag für viele eine minderwertige Tätigkeit sein, aber für viele Ein-Euro-Jobber, die ich kenne, ist es zusätzliches Geld und die Chance sich in einen geregelten Arbeitsablauf zu integrieren (z.B. für ehemalige Alkoholiker).
Ja, für Extremfälle sicher in erster Linie eine Chance. Aber wie viele Stellen "besorgen" sich 1-Euro-Jobber, weil sie kein Geld für eine Teil-/Vollzeitstelle haben? Ich denke, das werden sehr viele sein. Da kann der Jobber jobben und fleißig sein was er will, aber sehr häufig sind von vornherein die Kapazitäten gar nicht vorhanden, den Jobber in ein festes Arbeitsverhältnis zu übernehmen. Deswegen wurde ja wohl auch die maximale Dauer des Jobs gesetzlich begrenzt. Wenigstens eine halbwegs vernünftige Entscheidung...

Gruß,
Photon
 
Ein 1 EuroJob sollte eigentlich den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern. So war es gedacht. Nur frage ich mich, wo hier ein Wiedereinstieg sein sollte, denn in den meisten Fällen werden 1 Euro Jobler nicht übernommen, sondern nach Ablauf einfach wieder ein Neuer geholt. Vielfach ist auch so, daß reguläre Stellen von 1 Euro Joblern besetzt werden. Kommt ja auch billig. So z.B. in einem Altenheim bei uns in der Nähe. Dort wurde eine Stelle in der Ergotherapie frei. Es wurde aber niemand mehr regulär eingestellt, sondern die Stelle wird laufend mit 1 Euro Joblern besetzt. So dürfte es wohl in den meisten Fällen sein.