Wirtschaft profitgier auch in der Krise?

kroeni

Losesammler
ID: 26306
L
25 April 2006
234
13
Ich musste heute mit erschrecken auf einer nachrichten Seite einen Artikel lesen, der das anpreisen wir setzten auf nachhaltiges etwas misstrauisch macht.

"Zu viel Strom in Krisenzeiten
Spanien koppelt Windkraft ab


Das Abschalten ist einfacher als bei anderen Energiequellen.

Die Windparks in Spanien müssen aufgrund der Wirtschaftskrise immer wieder Zwangspausen einlegen. Die Stromnachfrage sei deutlich zurückgegangen, berichtete die Wirtschaftszeitung "Expansión".

Spaniens Windräder liefern normalerweise im Schnitt 15 Prozent des Stroms. "Der Nachfrageeinbruch macht es notwendig, die Windparks vom Netz abzutrennen, die sowieso schon zu viel Elektrizität für das System produzieren", schrieb die Zeitung.

Stille Hallen

Die Stromnachfrage ist dem Bericht zufolge im April angesichts des heftigen Einbruchs der spanischen Wirtschaft um rund 13 Prozent unter das Vorjahresniveau gefallen. Die Windparks würden nun vor allem in der Nacht abgekoppelt, wenn die Nachfrage gering ist.

Das ausgerechnet der quasi kostenlose Energielieferant Wind daran glauben muss, ist technisch begründet: Das Abschalten von Windparks ist deutlich einfacher als das Herunterfahren eines Kohlekraft- oder Atomkraftwerks.
AFP" Quelle:https://www.teleboerse.de/1156392.html

Da fragt man sich, hat da schon wieder der lobbyismus und die profitgier gewonnen?
Was machen die wenn ein unfall im Atomkraftwerk statt findet?!
Weiter laufen lassen?

Jetzt bin ich mal gespannt, wann wir das in Deutschland erleben.
 
Das hat nix mit Lobby zu tun.
Aber egal, interessiert wahrscheinlich nicht.

Fakt war schon bei Wasserkraftwerken, dass diese sich hervorragend dafür eignen, Spitzenbedarf abzufangen, weil diese Art der Kraftwerke, wie auch Windkraftwerke, bei vorhandenen "Treibstoff" von 0 auf 100% innerhalb kürzester Zeit hochgefahren werden können.

AKWs dauern Tage...

Aber ich wünsche Dir viel Spaß, wenn Du morgens um sechs in die Tram/U-Bahn/S-Bahn/Zug einsteigst und die Ansage hörst:
"Sehr geehrte Reisende, auf Grund von Strommangel fahren wir heute nicht."

gruss kelle!
 
Ich kann deine Aufregung ebenfalls nicht verstehen.

Wenn du dich mal mit dem System hinter dem Stromnetz beschäftigen würdest, dann würdest du erkennen, dass es sowieso nicht gerade einfach ist, immer dem aktuellen Strombedarf gerecht zu werden, gerade wenn starke Schwankungen auftreten. Produziert man zu viel Strom, besteht die Gefahr einer Überlastung der Netze. Produziert man zu wenig, bleibt das Licht aus. Insofern ist es immer ein Balance-Akt, der aktuellen Nachfrage gerecht zu werden.

Wie Kelle schon hinreichend erläutert hat, kann man Kohle- und Atomkraftwerke nun mal nicht eben an- und abschalten, Wind- und Wasserkraft dagegen aber sehr einfach.

Hat mit Kapitalismus und Lobbyismus also nicht viel zu tun...:roll:
 
Theoretisch sit es sogar voll im Sinn der Verbraucher.
Dadurch dass die Windkraftanlagen weniger laufen, müssen sie weniger gewartet werden. Deren Unterhaltskosten sinken, was den Strompreis positiv beeinflusst.
(was die Verbraucher vermutlich nicht merken werden, weil allgemein weniger Strom verkauft wird und dennoch die laufenden Kosten gedeckt werden müssen).
 
Es gab es schon mal vor längerer Zeit, das Strom aus Windrädern zur Produktion von Wasserstoff verwendet wurde.
Das wäre zb auch eine gute Lagerform (selbst mit den Verlusten) und für die Netzschwankung kann man aus dem Wasserstoff auch gut die produzierte Menge Strom regeln.
 
Nein, Wasserstoff als Energiespeicher zu nutzen ist quatsch, da ineffizient und sehr gefährlich.
Wenn man Strom "speichern" will, so wird das heutzutage meistens mit Pumpspeicherwerken gemacht, da man diese auch schnell nutzen kann.

Meistens wird nachts Wasser hochgepumpt, um daraus tagsüber Strom generieren zu können, da der Strom nachts billiger ist und nachts eher ein Überschuss an elektrischer Energie da ist.

Weitere Infos siehe Wikipedia :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja noch ineffizienter ist es den Strom gar nicht zu produzieren ;)

Auserdem im Wasserstoff soll ja auch ein Teil der Zukuft liege, wie etwa auch für Autos, also kann es nicht schaden wenn ma das was tut.
 
Naja noch ineffizienter ist es den Strom gar nicht zu produzieren ;)
...und auf die paar Millionen, die einem so durch die Lappen gehen, verzichtet man doch gerne, nur um Wasserstoff zu verwenden. Oder wie? :roll:

Ich hab's dir ja schon versucht zu erklären:
Elektrolyse hat energetisch einen um 10-15% geringeren Wirkungsgrad als die Vorgänge im Pumpspeicherwerk. Überleg mal, wie viel einem allein dadurch durch die Lappen geht, bei dem Volumen an Strom, den die Unternehmen produzieren.
Weiterhin ist es sehr schwierig große Mengen Wasserstoff sicher zu lagern, sodass die Lagerung extrem viel Kosten würde, wohingegen Wasser nicht gerade schwierig zu lagern ist.

Noch Fragen, wieso man auf Wasserstoff verzichtet?...Mit etwas Überlegen wärst du vielleicht auch selbst drauf gekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch Fragen, wieso man auf Wasserstoff verzichtet?...Mit etwas Überlegen wärst du vielleicht auch selbst drauf gekommen.

Der Witz ist aber der, dass neue Speichertechniken gefunden werden müssen, denn die Standorte für Pumppspeicherkraftwerke ist auch nicht unbegrenzt. Einige BEispiele finden sich hier:
https://www.welt.de/wissenschaft/article1806594/Strom_fuer_den_Notfall_speichern.html

Eine mechanische Idee (vgl. Schwungräder) wären aus meiner Sicht auch die Schächte z.B. in stillgelegten Kohlebergwerken, indem man einfach beschwerte Körbe mit Überschussstrom anhieft und bei Bedarf ablässt. Aber ich bin LAie und habe keine Ahnung, welchen Wirkungsgrad das dann hätte.