Mutter gestorben

Nein, ich denke ich würde genauso empfinden. Es war damals die Angst die sie dazu trieb, aber ihr wart Kinder. Ihr konntet noch weniger tun. Sie war feige und du bist ihr keine Rechenschaft schuldig, nichtmal in Form von Trauer. Eine Mutter kümmert sich um ihre Kinder, sie beschützt und behütet sie. Sie hat sich nach deinen Aussagen nicht mal gekümmert, nichtmal um Verzeihung gebeten und konnte nichtmal deinen Kindern eine gute Oma zu sein. Ich behaupte das wäre ihre Chance gewesen, es nicht gut zu machen, aber zu verzeihen. Ich würde ihr auch nicht nachtrauern, bemitleiden vielleicht, aber trauern nein.

Ich bin trotzdem traurig.

Warum????
 
Das verstehe ich. Hast aber deine eigenen Kids und da kannst du geben was du selbst nicht bekommen hast. Und das machst du ja auch. Man muss weiter schauen. Ich habe selbst leider keine Kinder, freue mich aber immer tierisch wenn ich meine kleinen Nichten sehe. Freu mich auch schon auf Weihnachten, wenn die beiden ein schönes Fest haben werden. Was ich sagen will, das Geschehene kann man nicht ändern, auch sich vorzuwerfen das man hätte dies oder das tun sollen, ist absoluter Murks, weil es Vergangenheit ist.

Vielleicht hilft es dir, zu wissen dass es auch andere gibt, bei denen es nicht so rund gelaufen ist. Man kann nix rückgänig machen, man kann es nur anders machen, besser machen.
 
Freu mich auch schon auf Weihnachten, wenn die beiden ein schönes Fest haben werden. Was ich sagen will, das Geschehene kann man nicht ändern

Ja ich weiss.

Ich habe heute lange mit meiner kleinen Schwester telefoniert die den ganzen Papierkram übernommen hat incl. Haushaltsauflösung u.s.w.

Es waren auch alle 3 Geschwister bei der Beerdigung ausser mir.

Aber ich kann und konnte nicht anders.

Ich war nicht da.

Hab in Gedanken aber an alle gedacht.

Hallo Sandra,sei nicht böse ich weiss du verstehst das.

Ich hoffe wir sehen uns bald und unsere Kinder lernen sich kennen.
 
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Mir geht gerade so viel durch den Kopf, ich weiß gar nicht wo anfangen...

Lösungen für Deinen Kummer wird Dir hier keiner anbieten können. Die Lösung weißt nur Du, tief irgendwo in der Unordnung Deiner Erinnerungen und Gedanken ist sie versteckt und schwer zu finden. Wir können Dir keine Lösung nennen, aber wir können Tipps geben, wo du suchen könntest. Und mit ein bisserl Glück findest Du die Lösung und kannst mit dem Thema abschließen.

Mit dem Tod Deiner Mutter ist eine Chance für immer vertan: Die offenen Fragen werden nie geklärt werden und Du wirst nie mehr die Chance haben, mit Deiner Mutter ein normales Verhältnis erlangen zu können. Man hofft ja immer auf Besserung - und das zu Recht! Aber eben weil diese Chancen nun für immer vertan sind, trauerst Du.

Was Dich verwirrt ist die Tatsache, daß Du zwar trauerst (weil die Chancen vertan sind) aber nur zu einem ganz winzigen Teil auch aus Liebe. Die Trauer, die Du fühlst, kannst Du nicht als Trauer erkennen. Wenn etwa Deine beste Freundin stürbe, würdest Du ganz anders trauern.

Der große Vorwurf, den ich Deiner Mutter machen würde, ist nicht, dass sie sehr lange gebraucht hat, bis sie endlich die Polizei gerufen hat. Wer weiß, welche Scheiß Angst sie vor Deinem Stiefvater hatte. Der Vorwurf lautet: Sie hat Euch hinterher nicht geholfen, hat Euch keine Antworten gegeben. Sie hat Euch alleine gelassen mit den schrecklichen Erfahrungen und Erinnerungen, die ihr in Eurem jungen Alter gar nicht richtig einordnen konntet. Deine Mutter hat die Dinge aus Sicht einer Erwachsenen erlebt, sie hätte Dir und Deinen Schwestern die Dinge erklären sollen - wenigstens so gut sie gekonnt hätte.

Nun ist sie gestorben und Du warst nicht auf der Beerdigung. Das ist nicht schlimm, nichts, weswegen Du Dir Vorwürfe machen müsstest. Und es ist normal, dass Deine Schwestern die Dinge anders sehen als Du. Ich habe vier Geschwister, und als mein Vater starb (ich war damals 12), hat jeder von uns anders getrauert.

Es wäre sicherlich schön, wenn ihr Schwestern zusammenfinden könntet. Aber dazu muss jede von Euch einen Schritt auf die anderen zugehen - und das ist sehr schwer. Wenn ihr die Kraft nicht habt, wird das nichts - dann ist das eben so. Nicht schön, aber auch nicht tragisch.

Versuche mit Deinen Schwestern ins Gespräch zu kommen, fange am besten mit der an, mit der Du noch am ehesten Kontakt hast (ich schätze, das ist Sandra). Sprich über Deine Gedanken, aber hüte Dich vor Vorwürfen, die können alles kaputt machen und bringen auch nichts mehr. Wenn eine Schwester erst begriffen hat, warum Du nicht zur Beerdigung konntest, werden die anderen schon eher bereit sein, Deinen Entschluss zu akzeptieren. Und wenn ihr alle wieder in Kontakt seid, dann könnt ihr vielleicht etwas Licht in diese düstere Zeit bringen - denn jede von Euch wird andere Steinchen des Mosaiks beisteuern können.

Noch was: Du wirst Zeit brauchen, viel Zeit, um das alles in Deinem Kopf geregelt zu kriegen (Deine Schwestern aber auch). Also sei nicht ungeduldig. Selbst wenn Du erst in zwanzig Jahren wieder normalen Kontakt zu Deinen Schwestern hast, lohnt sich das!

Ich wünsche Dir all die Kraft, die Du in dieser Zeit brauchst. Das was Du jetzt schaffen musst, ist wenig verglichen mit dem, was Du schon aushalten musstest.
 
Ich glaube ich würde nur vermissen dass man dann nie eine richtige Mutter gehabt hat, ist natürlich für keinen nachvollziehbar. Zumindest nicht für jemanden der sowas NICHT erlebt hat. Deswegen würde ich dir das persönlich nicht zum Vorwurf machen wollen und können.
Auf jeden Fall tut mir deine ganze Familie leid die darunter gelitten hat und auch wohl bis heute darunter leiden wird.
 
Wir haben alle unser Päckchen zu tragen.
Jede auf ihre Weise.
Und jede von uns hat nen Knacks fürs Leben weg .

Ich bin nun schon ne Weile hier bei euch im Forum und kann gottseidank sagen das ich den einen oder anderen hier gefunden habe der mir immer mit Rat und Tat zur Seite steht wenns mir mal schlecht geht.

Sind nicht viele aber ich war immer schon ein Einzelgänger.

Aber die die mich kennen wissen wen ich meine.
 
eine schreckliche geschichte unicorn, wieso habt ihr die polizei nicht direkt gerufen, als das das erste mal passierte? zwei zigaretten auf ihr ausdrücken, sexuell missbrauchen, mit dem messer auf sie zugehen.. wie hast du das 8 jahre ausgehalten? jeden tag die selbe angst.. hattet ihr angst davor, dass die polizei ihn nicht mitnehmen würde und er euch für die tat (das rufen der polizei) noch mehr bestrafen würde??

deine schwester muss ja echt noch eine schrecklichere zeit gehabt haben.. da wäre ich nach der 1. tat direkt zur polizei...
 
Ich bin trotzdem traurig.

Warum????

Weil sie dir nie eine Halt gebende Mutter war. Weil sie eine schwache und bemitleidenswerte Person war, die auch im äußersten Notfall nur zögerlich Partei ergriff (und dazu erst Euch Kinder um Rat fragen musste!). Und vor Allem, weil du nun nicht mehr die Chance hast, sie zu fragen, warum sie nicht vorher was getan hat. Dass sie keinen Kontakt zu dir suchte trotz der Enkel, zeigt meines Erachtens nur, dass sie sich nicht dem stellen konnte und nicht mit unverweigerlichen Fragen ihres erwachsenen Kindes konfrontiert werden wollte. Nun hast du keine Chance mehr, ihr zu sagen, wie sehr dich das alles verletzt hat. Und keine Chance mehr, irgendeinen auch nur andeutungsweise verständlichen Grund zu finden, der sie davon abhielt, ihre Kinder zu schützen, und somit ihr Bild ein klein wenig gerade zu rücken und ihr vielleicht sogar zu verzeihen.

p.s.: Ich denke, es könnte gerade für Gabi wichtig sein, Rückhalt aus der Familie zu erfahren durch einen regelmäßigen Kontakt zu den Geschwistern. Es ist sicher für euch beide schwer, weil es Erinnerungen hochbringt, aber durch einen solchen Rückhalt findet ihr eben auch etwas Positives in diesen Familienbanden und das könnte helfen, das alles zu verarbeiten. Das ist natürlich nur mein laienhaftes Denken darüber. Vielleicht solltest du sie auch einfach ganz offen fragen, ob ihr der Kontakt eher unangenehm oder angenehm ist. Und vielleicht auch, was ihr eure Mutter bedeutet hat.