Mobbing in der Schule

@Mone: teilweise kommt mir Dein Beispiel sehr sehr sehr bekannt vor (sogar die 1.69 stimmen...)
Tut mir leid, Bernie, ich hoffe, dass ich da keine offenen Wunden berührt habe. Mir ist bewusst, dass es ein krasses Beispiel ist, was manches aufrühren kann. Aber ich habe mich einfach mal gedanklich zurückversetzt und aufgeschrieben, wie es hätte sein können.

TechnoLogiY92, wem willst du was auf die Nase geben? Den Mädels, die getuschelt und gekichert haben? Mädchen schlägt man nicht, außerdem haben dir gar nicht über dich gelacht. Oder einen Jungen, der 'nen Witz gemacht hat? "Boah ey, Kumpel, kannste keinen Scherz vertragen? Was bistn du für ne Memme? Und n Weichei dazu, wenn du nicht mal nen kleinen Scherz unter Männern vetragen kannst ... na OK, du bist ja kein Mann, hab ich eben kurz vergessen *kicherkicher* " ...

Oder du verprügelst den Typen wirklich ... und wirst erwischt, kriegst einen Verweis, weil du ja angefangen hast, der andere Typ hasst dich nun wirklich, weil du ihn lächerlich gemacht hast - ohne Grund! Die anderen Jungen lachen dich nun aus, weil du erwischt wurdest ... "naja, von dem Zwerg, der Lusche, war das ja nicht anders zu erwarten, zu dämlich, sich ordentlich zu prügeln" .....

Was ist an dem Beispiel extrem? Ganz konkret hast du bei euch von Hass und Verachtung geschrieben:

Und warum Hass? Nunja, X hat ein extrem eigenartiges Verhalten. Sie redet wie ein Kleinkind (Zwischendurch immer "Hahiihoheheha"), kleidet sich wie meine Oma (und dazu noch die Hose bis oben... naja, lassen wir das), läuft wie eine Gans (grausam anzusehen, wirklich). Wenn die Lehrer dann das Thema X aufgreifen, sitzt sie immer wie eine Königin auf ihrem Thron und fühlt sich als wäre sie etwas besseres als wir, nur weil die Lehrer nun über sie reden.

Und ganz ehrlich, in dem Stil, WIE sie das macht - da kann wirklich Hass entstehen.
Ich sehe da kaum Unterschiede ;) .
 
Nein, ich würde das nicht wirklich durchhalten. Aber die andern (in diesem extremen Beispiel) auch nicht, die lägen schon alle mit ner blutigen Nase aufm Boden (Nicht zu ernst nehmen)

Und was machst Du, wenn die Sticheleien niemanden (von den Lehren) auffallen und die "zufällig" nur genau dann hinschauen, wenn Du Dich wehrst? Auf einmal bist Du in der Rolle des "Gewalttäters" und DU darfst Dich rechtfertigen. Und keiner glaubt Dir... glaube mir, auch das ist nicht an den Haaren herbeigezogen und wenn ich so zurückdenke bin ich heilfroh, dass meine Schulzeit so lange (bald 20 Jahre) zurückliegt.
 
Naja ... du hast geschrieben:

Meine Meinung, deshalb finde ich alles auch ziemlich überzogen.
[...]
Das wird bei unseren Lehrern schon als ausgrenzen betrachtet - deshalb meinte ich ja auch, es ist kein richtiges Mobben.
Deine Aussagen:

1) Das, was ihr macht, ist kein Mobbing.
2) Das, was ihr macht, ist nicht schlimm.

Nun bist du wohl doch der Meinung, dass man das als Mobbing bezeichnen kann? (Mal so "ferndiagnostiziert", weil ich ja nicht weiß, wie die Situation wirklich ist). Aber da das, was ihr macht gar nicht so schlimm ist, ist also Mobbing nicht so schlimm, richtig?

Es kann gut sein, dass ihr (die Klasse, die Gruppe) eurer Verhalten nicht als "schlimm" anseht. Ein paar Scherze, mal ne Beleidigung, was ist schon dabei. Aber für den oder die Betroffene kann das sehr, sehr "schlimm" sein. Darum gehts, und dass ihr lernt, die Sache mal aus der Sicht der anderen Partei zu sehen.

Mit einem Zwang "ihr müsst jetzt alles mit X unternehmen, sie darf nicht ausgeschlossen werden" erreicht man das aber wohl nicht. Da kann ich euren Unmut verstehen.
 
1) Das, was ihr macht, ist kein Mobbing.
2) Das, was ihr macht, ist nicht schlimm.

Nummer 1 stimmt. Nummer 2 wohl eher nicht.

Die Sache bei uns wird einfach überspitzt. Und zu dem Zwang: Heute wurden die Mädchen gezwungen, X in ihren Kreis mit aufzunehmen (aufm Schulhof). Finde ich nicht gerade gut o_O
 
@Mone: kein Problem, das ist schon lange her und vergessen. Und ich habe damals die Flucht zur Seite (in die Parallelklasse) angetreten und Ruhe war. Es ist interessant, was sich für Gruppendynamiken bilden können. Es waren 3 Schüler, die das Klima in der ganzen Klasse vergiftet haben und viele "neutrale" auf ihre Seite gezogen haben...

Aber allgemein fällt das auch auf, dass in gewissen Situationen sich Leute am Mobbing beteiligen, die das alleine nie machen würden. Nur in der Gruppe machen die das. Warum auch immer...
 
Kleidung hat in den seltensten Fällen was mit Mobbing zu tun (zumindest meiner Meinung nach)

Hast du eine Ahnung...;)
Das war zu meiner Schulzeit schon ein Grund. Wehe, einer hatte Aldi-Klamotten an... dann ging es los. :roll:

Die Sache bei uns wird einfach überspitzt. Und zu dem Zwang: Heute wurden die Mädchen gezwungen, X in ihren Kreis mit aufzunehmen (aufm Schulhof). Finde ich nicht gerade gut o_O

Das ist nun auch nicht unbedingt das Wahre. Man kann Freundschaften nicht erzwingen. Ich denke mal, wenn einfach die Beleidigungen und Hänseleien aufhören würden, wäre dem Mädchen schon viel geholfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja, das kommt mir doch sooo bekannt vor... ich war von der dritten bis zur achten Klasse gemobbt, danach weiter auf zwei weiteren Schulen bis zum Abschluss.

Das Problem ist, dass sich beim jahrelangen Mobben beim Opfer Verhaltensmuster bilden, die dazu führen, dass bei einer Änderung der Umgebung (Schulwechsel) es zu den gleichen Erscheinungen kommt.

Es ist verflucht schwer, diese Muster zu durchbrechen.
 
Da hast du Recht, kann ich mir nicht vorstellen... Aber ich glaube auch eher aus dem Grund, weil wenn mich einer nur ansatzweise mobben sollte, er gleich in irgendeiner Weise Rache zu spüren bekommen würde :p

Wie sich psychische Gewalt anfühlt, weiß ich auch nicht. Kam noch nie vor.

Du bist 15. Ich wünsche dir wirklich nicht, dass du Mobbing kennen lernen wirst. Das hört nämlich nicht in der Schule auf, wenn du Pech hast, fängt es in der Ausbildung an, oder erst später - an deinem festen Arbeitsplatz. Was dann? Aufstehen und dem Arbeitskollegen oder Mitazubi zusammenschlagen?

Was machst du, wenn dein eigener Chef dich mobbt? Kann alles passieren. Wo willst du dich beklagen? Beim Betriebsrat? Der eventuell selbst eingeschüchtert ist vom Chef? Vor das Arbeitsgericht ziehen? Hast du dann tatsächlich noch die Kraft, Ausdauer und das nötige Kleingeld, um das durchzuziehen? Und in der heutigen Gesellschaft ist es verdammt schnell passiert, in der Opferrolle zu landen.

Ich weiß, es ist zuviel verlangt, soweit in die Zukunft zu sehen. Du gehst noch zur Schule. :roll:

Ja, würde ich so sagen. Sachbeschädigung und physische Gewalt finde ich hunderte mal schlimmer als Beleidigungen. Was ist daran auch falsch?

Edith:
Man kann ein Magengeschwür aufgrund von Wut bekommen?? =O

Magengeschwüre entstehen meistens aufgrund seelischer Belastungen, wie viele andere Erkrankungen auch. Google dich doch einmal schlau, was es alles für psychische Erkrankungen gibt.

Dann denke ich, dass deine Frage oben sich wohl von selbst erledigt hat. Oder nicht?
 
Hi, ich habe den Eindruck, du willst gar nicht das Mobbing beenden sondern nur erreichen, daß die betreffende Person sich nie wieder beschwert damit euch keine Vorschriften mehr gemacht werden! Bei deiner Aufzählung merkt man so richtig wie du nach Schlechtem suchst und dann noch zu feige bist etwas zu ändern aus Angst der Nächste zu sein. Ich könnte wetten, das mindestens 80% der Täter aus genau diesem Grund auch mitmachen. Ihr wisst gar nicht, was ihr dem Menschen und auch seiner Familie antut. Ich kann da mitreden, da mein Kind selbst Mobbingopfer war und zwar so extrem, daß es zu einem Selbstmordversuch kam und das schon in der Grundschulzeit! Glücklicherweise lief es nicht wie geplant, aber erst danach wurden einige wachgerüttelt und suchten in Gesprächen nach Ursachen und wurden auch sehr schnell fündig. Man wollte immer nur das Schlechte sehen, aber die guten Seiten wurden vollkommen verdrängt: Der ist es nicht wert, daß ich etwas positiv an ihm sehe. Genauso lese ich es hier aus deinen Postings heraus.

setto
 
Was machst du, wenn dein eigener Chef dich mobbt? Kann alles passieren. Wo willst du dich beklagen? Beim Betriebsrat? Der eventuell selbst eingeschüchtert ist vom Chef? Vor das Arbeitsgericht ziehen? Hast du dann tatsächlich noch die Kraft, Ausdauer und das nötige Kleingeld, um das durchzuziehen?

Wenn es so arg ist, dass es ein Fall für das Gericht ist, ist es hilfreich, wenn man in einer Gewerkschaft ist. Da ist der berufliche Rechtsschutz mit dabei. Und inzwischen gibt es dank dem neuen Antidiskriminierungsgesetz viel leichter Ansatzpunkte.
(man muss sich natürlich im klaren sein, dass man dann auf Dauer wo anders arbeiten muss. Aber wenn man fortwährend gemobbt wird, ist das doch eh irgendwann der Fall)
 
Huhu ihrs,
will mich hier auch mal einklinken..

Ich bin auch soein typischer Fall von "Mobbing Opfer" gewesen in der Schule.
Das fing schon recht früh an, da ich mit meinen heute 1,77m nicht gerade die Idealgröße eines Mannes besitze, und damals recht klein war.
Es fing mit auslachen auf dem Pausenhof an, Beleidigungen und Gruppenkeile und uferte dann irgendwann darin aus, das man mir mein Pausenbrot weg nahm, mich erpresste und mich im Unterricht mit diversen Sachen zu bewerfen. Irgendwie kam mir nie in den Sinn mich meinen Eltern oder dem "Vertrauenslehrer" anzuvertrauen.. es war mir zum teil einfach auch viel zu peinlich und die Konsequenz wäre wahrscheinlich noch mehr mobbing gewesen..
Irgendwann hatte ich den kanal dann voll und hab mit Judo angefangen.. Bin auch nichtmal sooo schlecht gewesen und hab es bis zum grünen Gürtel geschafft.. Aber eingesetzt habe ich mein "Wissen" trotzdem nicht.
Dann, ich glaube ich war 13 oder sowas war ich so verzweifelt, weil es immer schlimmer wurde, dass ich versucht habe mich den Leuten anzupassen.. Sie fanden rauchen cool ? O.K. ich fang an zu rauchen. Sie fanden es cool Mädchen aufm Schulhof an die Brüste zu packen ? Das mache ich auch... Ich habe wirklich alles versucht um irgendwie dazu zu gehören, nur damit sie mich in Ruhe lassen. Aber eigentlich (das weiß ich heute) wurde ich lediglich ausgenützt um in den Schulpausen in den Supermarkt zu gehen, Zigaretten oder sonstwas zu stehlen etc etc...
Nunja so zog sich das alles hin bis ich meinen Abschluß gemacht hatte..

Heute zeige ich allen den Mittelfinger.
Alle die mich und andere damals gemobbt haben arbeiten heute auf dem Bau als Hilfsarbeiter, sind arbeitslos oder sonstwas. (Das soll keine Abwertung gegenüber Menschen sein die ebenfalls Erwerbslos sind oder auf dem Bau arbeiten!!), jedoch sitze ich heute in meinem Büro, habe 150 Leute unter mir die meinen Aufträgen folge leisten, habe eine liebe Frau, eine wundervolle Tochter, verdiene wirklich eine Menge Geld und fahre ein klasse Auto, welches ich alle 4 Jahre gegen ein neues austausche.. Und das ist für mich eine Genugtuung.. Ich habe trotz meiner Körpergröße wegen der ich immer veräppelt und gemobbt wurde meinen Weg gefunden und gehe diesen erhobenen Hauptes.

Während meiner Bundeswehrzeit habe ich dann den sogenannten "Einzelkämpfer" Lehrgang in Verbindung mit meiner Scharfschützenausbildung erfolgreich abgelegt und war 2x im Auslandseinsatz (1999 beim Einmarsch in das Kosovo sowie 2001 zur Absicherung der ersten freien Wahlen in diesem Land).

Wie gesagt heute lache ich diese Leute aus (nicht laut sondern von innen heraus) und sage mir: Wäre ich damals so cool gewesen andere Leute zu ärgern und zu terrorisieren, würde ich wahrscheinlich heute genauso jedes Wochenende mit meinen 30 Jahren in die Disco wackeln und den coolen Macker gegenüber den kleinen "Kindern" raushängen lassen, mich besaufen und im Rückblick auf mein Leben sowie meine Zukunft sehen das ich ein VERSAGER bin und es wohl auch ewig bleiben werde..

Mir ist bewußt, dass es nur auf mich umzumünzen ist und es sicher auch Leute gibt denen es so ging und die ewig daran zu knabbern haben werden das sie damals gemobbt wurden, jedoch wollte ich einfach anhand meines Beispiels aufzeigen, dass es auch ein positives Ende nehmen kann.

LG
 
Das Problem ist, dass Mobber oft (nicht immer!!!) aus schwächeren sozialen (nicht immer finanziell schwach!!) Verhältnissen kommen. Vieles haben die von frühester Kindheit an zu Hause nicht gelernt. Es wurden einfach gewisse Werte nicht vermittelt. Warum auch immer. Dann kommt vielleicht die Angst davor dazu, selber in die Rolle des Schwachen zu geraten und kompensiert das, indem man sich noch Schwächere sucht. Dazu die Gruppendynamik, in die man reinrutschen kann und schon ist das Mobbing perfekt...
 
Ich finde, bei Mobbing sollte gegen die Täter knallhart vorgegangen werden. Egal, ob jetzt in der Schule, Ausbildung oder am Arbeitsplatz!

Denn jeder sollte sich über eins im Klaren sein:
Jedes Mobbingopfer von heute könnte ein Amokläufer von morgen sein !!!
 
Ich finde, bei Mobbing sollte gegen die Täter knallhart vorgegangen werden. Egal, ob jetzt in der Schule, Ausbildung oder am Arbeitsplatz!
Aber genau. Am besten alle standrechtlich erschießen. Ohne Diskussionen. Mit wischiwaschi wie Reden wurde noch Niemandem geholfen. Da hilft nur unbarmherzige Härte.

Denn jeder sollte sich über eins im Klaren sein:
Jedes Mobbingopfer von heute könnte ein Amokläufer von morgen sein !!!

Jo ... ich darf mal tax64 zitieren?

@sonnflora: hast du immer noch kein Valium genommen?

Im Übrigen habe ich ein böses deja-vu-Gefühl und bitte dich deshalb, mir nicht zu antworten.
 
Ich weiß, ich soll nicht antworten, aber ich lasse mir dennoch nicht verbieten Stellung zu nehmen

Aber genau. Am besten alle standrechtlich erschießen. Ohne Diskussionen.

Naja, Schulverweis oder Arbeitsplatzverlust wäre vielleicht eher was. Man könnte die Täter auch dazu verdonnern, dem Opfer eine Entschädigung zu zahlen, die sie zuvor erarbeiten müssen und dem Opfer vor den Augen der ganzen Schule oder den Kollegen überreichen müssen. Also, es gibt schon Möglichkeiten. ;)

Mit wischiwaschi wie Reden wurde noch Niemandem geholfen. Da hilft nur unbarmherzige Härte.

Stimmt, da hast du sogar recht. Sieht man ja hier in dem aktuellen Fall, wie reagiert wird, weil die Lehrer hier zu Recht einschreiten.

Jo ... ich darf mal tax64 zitieren?

Wenn du sowas schon machst, dann doch bitte mit der Quelle, damit auch jeder die Zusammenhänge nachvollziehen kann. :roll:
Hier ist der Thread, wo sie das her hat:
https://www.klamm.de/forum/showthread.php?t=144582&page=2793


Und das solltest du mal näher erklären (mit Begründung, Quellen, etc.)... 8)
 
Huhu ihrs,
will mich hier auch mal einklinken..

....

Huhu zurück. ;)

Im Ernst, ich finde es gut, dass du dich eingeklinkt hast, denn es ist wichtig, zu zeigen, dass man trotz Mobbing etwas aus sich machen kann.

Leider ist es meistens so, dass man in seiner Jugend noch nicht die nötige Stärke hat, einfach über die Schikanen hinweg gehen zu können, daher auch dann die psychischen Probleme, die bis zu Selbstmord(gedanken) führen können.

Einige jedoch haben mehr Stärke in sich, als ihnen zu dem Zeitpunkt bewusst ist. Diese Menschen nehmen aus der Zeit des Mobbings sogar noch etwas Positives mit. Heute sitzen sie in den Chefetagen und haben oftmals die ehemaligen Täter unter sich.

Ich bin dank dieser Diskussion nochmals tief in mich gegangen und durfte feststellen, dass das Mobben gegen meine Person schon in derGrundschule (letztes Jahr) anfing. Da hatte ich aber auch wirklich Pech. :biggrin:

Warum ich heute darüber lache? Nun, ich konnte wirklich nichts dafür, was da passierte. Die Mutter Natur spielte mir so etwas von fröhlich einen Streich nach dem anderen. Zuerst kam ich mit 9 1/2 Jahren in die Pubertät, mit 10 bekam ich eine Brille und war größer als jeder Junge in meiner Klasse.

Wenn das nicht genug Anlass war, mich zu schikanieren - was dann? :p

Heute kann ich ehrlich darüber lachen, denn alles wir mir passiert ist, was mir angetan wurde, hat mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin.

Unter anderem bin ich zu einem Menschen geworden, der so gut Probleme anderer Menschen verstehen kann. Wenn es in meinem Möglichkeiten liegt, versuche ich zu helfen, wenn diese Hilfe angenommen wird bzw. ich darum gebeten werde.

Und ich habe gelernt, dass Duckmäusern nicht das richtige ist, ab und an muss man die Ellenbogen benutzen und sich durchboxen, manchmal ist es wichtig, seinen Mund aufzumachen und zu protestieren. Und wenn alles nicht hilft, dann darf man sich auch nicht zu fein sein, Hilfe woanders zu suchen.

Dies alles lehrten mich meine Erfahrungen, die ich sammeln durfte.

Das Problem ist, dass Mobber oft (nicht immer!!!) aus schwächeren sozialen (nicht immer finanziell schwach!!) Verhältnissen kommen. Vieles haben die von frühester Kindheit an zu Hause nicht gelernt. Es wurden einfach gewisse Werte nicht vermittelt. Warum auch immer. Dann kommt vielleicht die Angst davor dazu, selber in die Rolle des Schwachen zu geraten und kompensiert das, indem man sich noch Schwächere sucht. Dazu die Gruppendynamik, in die man reinrutschen kann und schon ist das Mobbing perfekt...
Noch einmal, Mobber kommen aus allen sozialen Schichten!

Ich war damals auf dem Gymnasium, bei uns in der Stadt wurde getuschelt, dieses Gymnasium hielt sich für etwas besseres. Ich kann dem nach meinen eigenen Erlebnissen nur zustimmen, denn sogar die Lehrer hielten uns Schüler an, sich nicht mit minderwertigeren Schülern abzugeben! Neben dem Gymi lag übrigens eine Hauptschule....

Daher bezweifel ich auch ganz stark, dass diesen Kindern gewisse Werte nicht vermittelt wurden. Vielmehr sollte man darüber nachdenken, dass sie ihr Denken von ihren Vorbildern, den Eltern, übernommen haben.

Wie kann ein Kind aus einer sozial schwachen Familie, die sich keine teuren Sachen leistet, zum Beispiel ein anderes Kind wegen seiner Klamotten diskriminieren? Mir sind noch keine Fälle bekannt, dass mal gesagt wurde: "Igitt, du trägst ja Sachen von Fishbone. Grabbeltisch ist angesagt."
 
@Nephillim:
ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Es gibt zwei Arten von Mobbing. Das "Status-Symbol"-Mobbing, wo man aufgrund von Statussymbolen (oder besser aufgrund des Fehlens derselben) ausgegrenzt und gemobbt wird.
Das war zu meiner Schulzeit (76-89) zumindest auf meinen Schulen unbekannt, bzw. hat es mich nicht betroffen (und ich trug NIE Markenklamotten, weil wir uns das nicht leisten konnten).
Zu meiner Zeit und an meiner Schule waren die Mobber zu 90% Schüler aus dem unteren Leistungs- und Sozialspektrum und bei den meisten war es auch zu Hause total im Argen. Das reichte von Alkoholismus bis hin zur Vernachlässigung. Und das Mobben und die Gewalt ging nur von diesen Schülern aus...
Wie gesagt: das sind meine Erfahrungen aus Schulen aus Kleinstädten (<20.000 Einwohner) mit sehr ländlicher Umgebung.