Metall-Löffel in die Mikrowelle?!

milli1977

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21 April 2006
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Ich bin mir sicher, dass jetzt ganz viele, die die Überschrift gelesen haben, gleich "um Gottes Willen" schreien. Metall in die Mikrowelle? Das gibt Funken, das ist gefährlich usw. ...

Mich beschäftigt das gerade. Vor 2 Jahren oder so war ich bei den Eltern meines damaligen Freundes zu Besuch. Ich wollte einen Becher Milch in der Mikrowelle erwärmen. Ich wurde dann angewiesen, vorher doch bitte einen Metalllöffel in den Becher zu stellen. Ich war völlig verdattert, hab irgendwas von Funken gefaselt (und mich insgeheim gefragt, ob die irre sind) und bin dann, als das Gerät eingeschaltet wurde (nicht von mir, ich war zu feige), ein paar Meter auf Abstand gegangen.
Es gab keine Funken und auch sonst war alles okay. Man zeigte mir dann ein Hinweisschild im Inneren: eindeutig der Hinweis: stelle Metalllöffel in Gefäß mit Flüssigkeit, bevor du es hier erhitzt! Okay, was dazugelernt.

Letztes Wochenende gab ich dann diesen brillanten Tip an meinen Daddy weiter. Ich bekam von allen Seiten an den Kopf geworfen, dass ich wohl bekoppt sei. Metall in Mikrowelle - das ist gefährlich etc.

Okay, heute hab ich mal gegoogelt, was denn nun die Wahrheit ist. Ich würde behaupten, dass 95% der Leute voller Überzeugung sagen würden, dass man einen Metalllöffel unter keinen Umständen in die Mikrowelle tun darf (im Becher/Glas mit Flüssigkeit, wohl gemerkt). So sah jedenfalls mein Ergebnis bei Google aus. Fast alle schrieben was von Funken und Explosionen usw. Ganz wenige sagen, dass Metalllöffel okay sind und dass deren Mikrowelle das auch empfiehlt.

Zuletzt habe ich noch bei Wiki nachgelesen. Dort steht:

Wegen der hohen Sendeleistung des Magnetrons können in Metallteilen im Garraum Ströme von mehr als 20 A fließen. Dünne Metallschichten (z. B. Alufolie, Geschirr mit metallischen Verzierungen, o. Ä.) können deshalb schmelzen; dickere (z. B. Besteck) werden nur heiß. Das gelegentlich verbreitete Gerücht, Metall sei in der Mikrowelle tabu, ist falsch. Schließlich besteht der Mikrowellenherd selbst aus Metall. Man kann problemlos beim Erhitzen einer Flüssigkeit z. B. einen Metall-Löffel hineinzustellen, was auch dem Siedeverzug entgegenwirkt.
Manchmal frage ich mich, ob es vielleicht bei alten Geräten verboten ist/war, oder ob das nur ein Gerücht ist, das sich nicht aus den Köpfen kriegen lässt.
 
...ob das nur ein Gerücht ist, das sich nicht aus den Köpfen kriegen lässt.

Wie es für so vieles gilt hast Du mit diesem Satz den Nagel auf den Kopf getroffen! "Überlieferungen" oder "das heben wir immer so gemacht" ist in den Köpfen vieler (ängstlicher?) Menschen eingebrannt und hemmt teilweise sogar den Fortschritt weil sich niemand traut mal was anderes oder Neues auszuprobieren :-?
Greets
Norbert
 
Das hängt von der Bauweise der Mikrowelle ab.
Bei älteren Modellen kann das zu einer Explosion
führen. Bei neueren, welche die Wellen gepulst
abgeben, macht das wohl nichts mehr aus.
 
Ich hab da noch dieses gefunden, wo es auszugsweise heißt
Da das Wasser die Mikrowellenstrahlung absorbiert, ist die am Metallgegenstand vorliegende Feldstärke viel kleiner. Zudem sind Funkenentladungen in einer Flüssigkeit sehr viel schwieriger zu zünden als an Luft.

Ob das mit alter und neuer Bauart zusammenhäng würde ich jetzt nicht so sehen.
Aber zu dicht an den (Metall-)Rand der Mikrowelle würde ich den Löffel auch nicht bringen!
 
Das hängt von der Bauweise der Mikrowelle ab.
Bei älteren Modellen kann das zu einer Explosion
führen.

8O

Da würde mich jetzt aber schon mal interessieren was genau da "explodieren" soll: Der Löffel? Das Wasser? Die Tasse? Das Magentron?

Und vor allem warum?

Im schlimmsten Falle nimmt der Löffel zu viel Energie auf, wird zu heiß, verbiegt sich. Falls wirklich Funken entstehen, dann sind das lokale Feldstärkeüberhöhungen, die halt zum Durchschlag führen, deshalb ist da trotzdem nicht mehr Energie vorhanden als im ganz normalen Betrieb, nur mehr auf einer Stelle. Dass die bei gepulster Strahlung eher nicht entstehen, stimmt. Trotzdem, gefährlich sind die m. E. nach nicht.

Und was da explodieren soll, weiß ich auch nicht. Dazu müsste ja irgendwo ein Überdruck entstehen, wenn wir hier von einem mechanischen Effekt reden, und ich weiß nicht wo der herkommen sollte.

Unabhängig davon ist das Problem mit dem Siedeverzug meines Wissens nach auch nur bei destilliertem Wasser gegeben, da alles was sonst in der Flüssigkeit ist prinzipiell als Siedekeim geeignet ist. Und wann erhitzt man schon mal destilliertes Wasser?
 
Ich weiß nicht was und wann genau etwas explodieren kann.
Da müsste man wohl einen Physiker fragen.
Jedoch zeigen Videos wie das folgende, dass zumindest etwas
passieren kann:

Ui, ziemlich beeindruckend. Wäre allerdings schon mal interessant, was genau das passiert ist. Das einzige was mir jetzt in den Sinn kommen würde, ist, dass das Magnetron sich überhitzt haben könnte. Die Energie wird nicht absorbiert, kann also quasi nirgendwo hin und staut sich (in Form von Wärme?) demzufolge auf. Deshalb darf man ja Mikrowellen auch nie leer betreiben.

Ich hätte erwartet, dass sich eine Mikrowelle dann abschaltet, nun diese hier tat das ganz offensichtlich nicht. :D
 
In der Anleitung unserer Mikrowelle steht auch man soll einen Löffel ins Wasser stellen damit es nicht beim herausnehmen überkocht, was mir auch logisch vorkam da ich schon mal von Überhitztem/Unterkühltem Wasser gehört hatte, ausserdem ist beim Gerät ein Rost dabei welches schliesslich auch aus Metall ist.
Als ich dann aber das erste mal mit Löffel Wasser kochen wollte hat der Promt angefangen zu blitzen, ich hab deswegen wieder angefangen ohne Löffel zu kochen.
Was meint ihr, kamm man das Blitzen einfach ignorieren und die MW weiterleufen lassen? Kann man im Falle eines Defektes auf die Garantie pochen weil ja schliesslich in der Anleitung steht dass man einen Löffel reintun soll?
 
HOKE schrieb:
Was meint ihr, kamm man das Blitzen einfach ignorieren und die MW weiterleufen lassen?
Ich persönlich würde es nicht tun.

HOKE schrieb:
Kann man im Falle eines Defektes auf die Garantie pochen weil ja schliesslich in der Anleitung steht dass man einen Löffel reintun soll?
Wenn nur das Gerät einen Schaden davonträgt und nicht gerade einen angerichtet hat, sodass man gar nicht mehr in der Lage dazu wäre, bestimmt. ;)
 
Als ich dann aber das erste mal mit Löffel Wasser kochen wollte hat der Promt angefangen zu blitzen, ich hab deswegen wieder angefangen ohne Löffel zu kochen.

Nur mal Interessehalber:
Alu, Stahl oder Silber (ggf. Gold?)?
Eventuell vernickelt?
Vollmaterial oder Plastegriff und nur vorne metallisch?
 
Also wir haben eine Mikrowelle der ersten Genration und hatten auch mal Teller mit Goldrandverzierung, stelle man diese in die Mikrowelle gab es immer am Tellerrand funken.
 
Also, ich hab mal aus Versehen einen Teller mit Metallrand in die Mikrowelle getan... hui, gab das schöne Funken! 8O :mrgreen:

Da meine Mikrowelle schon älter ist, werde ich mich hüten, einen Löffel oder ähnlichen Metallgegenstand da mit rein zu tun...

Trümmerteile eitern nämlich immer so schwer raus.
 
Trümmerteile eitern nämlich immer so schwer raus.

Funken != Explosion ;)

Ich denk' mal selbst wenn es ein bisschen funkt passiert da der Mikrowelle nix und dem Ding was drin ist auch eher nix (solang es dick genug ist und nicht schmilzt etc).
Dasses funkt, heißt doch nur, dass es ein bisschen besser leitet als das Essen, was sonst noch drinsteht ...
 
Also mein Teller mit Goldrand hat bei mir auch Funken gesprüht :mrgreen: Irgendwo las ich, dass das daran liegt, dass die Metallschicht sehr dünn ist (im Gegensatz zu einem Löffel).

Ich erhitze meine Milch allerdings weiterhin ohne Löffel. Bei mir ist noch nie was überkocht. Ein fast voller Becher Milch bekommt bei 750 Watt eine knappe Minute und alles ist gut.
Allerdings sind mir schon Nahrungsmittel "explodiert" :) Z. B. ein kleines Stück Fleisch aus 'nem Frikassee oder so. Das dachte wohl, es sei ein Maiskorn und ist regelrecht "aufgepoppt" :mrgreen:
 
Ich würd sagen, einfach keine Gedanken darüber machen, aus Erfahrung kann ich sagen, es passiert nichts... ich steck immer einen Löffel in die Tasse, in meiner MW funkt es auch öfter, aber das gute Gerät ist noch in einem Stück. ;)
 
...Jedoch zeigen Videos wie das folgende, dass zumindest etwas
passieren kann: https://www.youtube.com/watch?v=Lkn6fMn9eqU
Naja ... hast du mal Brainiac gesehen? Des ist nicht so ganz ernstzunehmen was die da immer bringen und da wird auch oft mit bissl Sprengstoff nachgeholfen ;)

Aslo ich hatte noch nie bedenken nen Metalllöffel in die Mikrowelle zu stellen und es is auch noch nie was passiert ... und des Gerät is nu 10 Jahre alt. Was soll auch passieren? Der Löffel wird kaum schmelzen oder gar pulverisieren bei ner Explosion, dass ne Mikrowelle überhitzn kann ... kann sicher vorkommen denk ich aber da sind auch Uralt-Geräte dagegen abgesichert.

Was aber ganz klar nicht geht, ist Alufolie oder Stahlwolle ... zumindest letzteres fängt lustig an zu glimmen, auch ganz toll sehen CD's in der Welle aus ...

Hachja der Löffel wird höchstens so über 50°C heiss ... wenns dumm geht so heiss dasser nimme greifbar is -.-