News Letzte Generation: Störungen «in jeder Stadt und jedem Dorf»

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 23.01.2023 um 15:18:00 Uhr veröffentlicht:
Letzte Generation: Störungen «in jeder Stadt und jedem Dorf»
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Berlin (dpa) - Die Klimaschutz-Protestgruppe Letzte Generation hat angekündigt, ihre Blockade- und Störaktionen in diesem Jahr auf ganz Deutschland deutlich auszuweiten. «Der Widerstand wird größer als je zuvor», sagte Aimée van Baalen, eine Sprecherin der Gruppe. «Wir werden massiv auf die Straßen gehen.» Ab 6. Februar sollten Protestaktionen «in allen Regionen Deutschlands» stattfinden. «Wir werden an so vielen Stellen wie möglich den Alltag in dieser Republik unterbrechen.» Man wolle die ...
 
So richtig will mir das nicht gefallen. Die Ziele und Forderungen der "Letzten Genration" sind richtig und wichtig.Den Individualverkehr in Großstädten lahmzulegen ist eines, denn dort gibt es Alternativen, die man einfach nur nutzen müsste. Mir kann keiner erzählen, dass man in München den Stachus nicht mit Bus und Bahn erreichen kann. Lieferverkehr und Gehbehinderte jetzt mal außen vor, wobei beonders der Lieferverkehr - ebenso der Busverkehr - elektrifiziert oder anderweitig emissionsfrei gemacht gehört.

Auf dem platten Land sieht das anders aus, da behindert die "Letzte Generation" Leute, die nun wirklich wenig dafür können, dass sie vom ÖPNV abgeschnitten sind. Da muss man an die verantwortlichen Politiker ran, wofür man bei der Bevölkerung um Solidarität werben sollte. Solidarität gewinnt man nicht, indem man die Leute behindert. Ohne massiven Druck durch Wähler auf allen politischen Ebenen bewegt sich die Politik nicht, das haben wir doch nun wirklich jahrzehntelang erleben müssen.

Den Alltag in der Republik zu unterbrechen ist nicht mal die halbe Miete. Der Alltag muss verändert werden, nur wittert der deutsche Michel bei Veränderungen immer gleich Verschlechterungen - aus Erfahrung. Bei dem Wort "Reformen" denkt der Otto Normalverbraucher: Da gehts an mein Portemonnaie.
 
Ja dann sollen sie sich eben vor die Zentrale des OPNV picken oder der Post. Dann bin ich auch dafür. Dort protestieren und fordern, der Lieferverkehrt und öffentliche Verkehr gehört klimaneutraler gemacht. Das unterstützen ja eh viele.
Ja es geht ja eh ans Portemonnaie - das will nur keiner sagen. Oder bekommt man E-Autos, Photovoltaikanlagen gratis? Und die Investitionen in eine E-Flotte muss die Post auch bezahlen, Windräder und Solarenergie müssen erst gebaut werden. UND dazu noch das Stromnetz, das ausgebaut und auf die Einspeisung ausgelegt werden muss.
 
Ja, richtig, vieles geht nicht von heute auf morgen. Autos mit Verbrennermotor einfach stillzulegen, nur weil sie Verbrenner sind - weit vor ihrem "natürlichen" Ende -, macht wirtschaftlich keinen Sinn. Sie nach Afrika zu exportieren, um sich dann hier ein E-Auto anzuschaffen, macht überhaupt keinen Sinn, denn ob der Verbrenner hier oder in Afrika CO2 ausstößt, ist dem Klima völlig egal, denn Klima ist eben weltweit und nicht nur lokales Wetter.

Auch die Kapazität des ÖPNV kann man nicht von heute auf morgen auf das nötige Maß erhöhen, da hat die Politik auf allen Ebenen und von allen Parteien jahrzehntelang versagt. Gleiches gilt für die Bildung, die seit Jahrzehnten politisches Stifkind ist.
 
Vielen ist es halt sehr wichtig vor allem die Moral hochzuhalten. Was dann die weiteren Entwicklungen sind, die man mit gewünschten Maßnahmen auslöst, ist dann doch schon egal. Man müsste ersthafte Konzepte ausarbeiten. Keine, die nur eine Legislaturperiode andauern. Das braucht Jahrzehnte. Darauf muss man sich einigen und dann hat jeder diesen Weg mitzugehen.

Ja von heute auf morgen ist schon klar, nur die Zeitrechnung hat erst nicht im Februar 2022 angefangen. Man hätte ja schon wissen können (ja sogar müssen) wohin die Reise geht. Shell/BP oder so haben ja die Klimaerwärmung schon in den 70er Jahren vorhergesagt. Also da kann man dann nicht plötzlich im Feb 22 sagen, bumm, hat so niemand wissen können.
 
Man muss keine Maßnahmen mehr entwickeln. Jeder weiß, was zu tun ist, nur will es keiner tun, weil es ein Verlassen der eigenen Komfortzone bedeutet. Alle haben Angst, sie müssten auf irgendwas verzichten, was ihnen liebe und teure Gewohnheit geworden ist. Dabei geht es gar nicht um Verzicht sondern um Verhaltensänderung.