In Remember

05. Dezember 1901:
Walt Disney, US-amerikanischer Trickfilmzeichner und -regisseur wird geboren.
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Schon sehr früh findet Walt Disney Gefallen am Zeichnen. Er nimmt an Kursen in der Kunstakademie teil, verdient Geld als Limonaden-und Süßigkeiten-Verkäufer und bei der Bahn. Als sein Bruder Roy im Ersten Weltkrieg fällt meldet er sich zur US-Army – wird aber als zu jung abgelehnt. Er findet ein Jahr später einen Job beim Roten Kreuz. Genau wie „Ernest Hemmingway“ wird er einer der Sanitätsfahrer. Er fährt Verletzte Soldaten in die Lazarette. Als Verantwortlicher für sein Automobil ist er auch verantwortlich für die Tarnung des Fahrzeugs – das Bemalen mit den Tarnfarben. Hier fällt er auf, als er auf die Tür eine Fantasie-Figur malt. (Das Vorbild dafür, daß man später „Nose-Art“ auf die Militärflugzeuge Trickfiguren und Frauen malt.) Bald bemalt er in seiner Freizeit in der Etappe (hinter der Front) unter anderen Schilder der Lazarette, der Soldaten-Theater, Karten von der Front … und auch einige Stahlhelme von Soldaten. Stahlhelme, die von ihm bemalt wurden und den Krieg überlebt haben werden heute teuer versteigert.

Walt Disney zeigt im Jahre 1928 seinen ersten Trickfilm: „Steamboot Willie“, in dem eine Maus einen Dampfer fährt. Aus dieser Maus wird „Mickey Mouse“ – Micky Maus. Langsam kommen bei seinem Erfolg immer neue Figuren hinzu. Später auch andere Trickfilme. Tierfilme (Bambi …), Trickfilm-Märchen (Schneewittchen und die sieben Zwerge …), Tierfilme (Die Wüste lebt …) und Spielfilme (Herbie –ein toller Käfer) – selbst „Star Wars“ hat der Disney Konzern inzwischen aufgekauft.

Aber die großen und berühmtesten Figuren Entehausens entwickeln sich von der Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs über den Zweiten Weltkrieg – im Prinzip bis „Korea“. Dann gewinnen die Superhelden, wie Superman, Spiderman, Batman … die Oberhand. Walt Disney hat zwar noch heute seine Fans – aber die Zeit der Trickfiguren mußte den Superhelden einfach die Spitze überlassen.

II
Donald Duck & Co:
Wenn Ihr Euch fragt, warum Donald immer eine Matrosenuniform trägt, warum Dagobert so reich ist, warum bei Donald seine Neffen wohnen (… und nicht bei ihren Eltern) …

Walt Disney hat „Entenhausen“ mit seinem Leben bevölkert. Alles, was er erlebt hat und alles, was in seiner Zeit um ihn herum in der Welt passiert ist – was er in der Zeitung und in den Nachrichten gehört hat.

Donald Duck:
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Genau wie „Walt Disney“ ist Donald Duck ein Soldat, der aus dem ersten Weltkrieg in die heimatliche Stadt in den USA heimgekehrt ist. Er trägt immer noch seine Marine-Uniform. Da er beruflich keinen Erfolg hat trägt er sie noch heute. Seine tolpatschige Art, seine Unfähigkeit, in einem Beruf Fuß zu fassen, … ist nichts anderes als ein „Kriegstrauma“. Donald Duck leidet unter dem, was man heute als „PTBS“ kennt (Posttraumatische Belastungsstörung). Vor dem Krieg war er ein „normaler“ Arbeiter oder ein Seemann – das sieht man daran, daß dieser „Zivil-Versager“ immer noch sein eigenes Haus besitzt. Er wohnt nicht in einer Miet-Wohnung. … und vor allem hat er für die Neffen „Tick“, „Trick“ und „Track“ die Erziehungsberechtigung erhalten. Er lebt zwar immer am Rand zur Insolvenz. Schafft es aber immer gerade so, nicht ganz sozial abzustürzen.

Tick, Trick und Track:
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Seine Neffen – die keine Eltern haben – sind entweder die Kinder eines im Krieg gefallenen Soldaten (Eine Anspielung auf seinen Bruder Roy??? - Unwahrscheinlicher, da auch die Mutter fehlt), die Kinder der Eltern eines tödlichen Unfalls – oder die Überlebenden der „Spanischen Grippe“.

Die Spanische Grippe tötete 20 bis 50 Millionen Menschen von 1918 bis 1920. Oft starben die Eltern und die älteren Bürger – während viele Kinder überlebten und als Waisen zurückblieben. Somit sind „Tick“, „Trick“ und „Track“ überlebende Kinder der „Spanischen Grippe“ oder die Kinder von Eltern, die einen tödlichen Unfall hatten.

Dagobert Duck:
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Dagobert Duck ist nichts anderes als das, was Walt Disney, alle Amerikaner und die Bürger der Welt schon immer in den ganzen Kriegen erlebt haben: Während der einfache Bürger im Krieg für sein Land kämpft und fällt gibt es immer Kriegsgewinnler. Leute, die eine Fabrik besitzen, die „Kriegswichtig“ ist. Eine Fabrik, die Waffen herstellt, Schiffe, Panzer, Flugzeuge, Munition, Verbandsmaterial, Särge, Konserven, Schiffe, Uniformen, Stiefel, Spaten, Benzin, Autos, … wirklich alles, was man in einem Krieg so braucht.

Während andere ihr Leben riskieren scheffeln Kriegsgewinnler in jedem Krieg das Geld. Dogobert Duck steht für „Krupp“, „Standard Oil“, „General Motors“, „IG Farben“, Boeing, Junkers, BMW, VW, …

Kater Carlo und die Panzerknacker:
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Es war eben die Zeit der Mafia, der Thompson-Maschinenpistole , Bonnie & Clyde, Al Capone, dem „Valentins-Massaker“, der Prohibition, …

Daniel Düsentrieb:
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Der sympatische und geniale Erfinder, der alles Mögliche erfindet, was man für die jeweilige Story so braucht: Es war auch die Zeit von „Werner v. Braun“, „Albert Einstein“, „Robert Oppenheimer“ (Atombombe), … Die Zeit großer Erfindungen: erste Computer (Zuse …), Raketen, Raumfahrt, Düsenflugzeuge, Fernsehen, …
 
06. Dezember 1912:
Der deutsche Archäologe Ludwig Borchardt entdeckt bei seinen Ausgrabungen in Tell el-Amarna in Ägypten unter anderem die ca. 3000 Jahre alte Büste der Nofretete, Gattin des Echnaton.
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06. Dezember
Der 6. Dezember ist der Nikolaustag, der als Todestag des Heiligen Nikolaus von Myra gilt, der als barmherziger Bischof bekannt war. An diesem Tag werden Kinder traditionell mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken bedacht, die oft in geputzten Stiefeln zu finden sind, die sie am Abend zuvor vor die Tür gestellt haben. Dieser Brauch erinnert an die Großzügigkeit und Wohltätigkeit des Heiligen.
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Sankt Nikolaus von Myra
Myra in Lykien, heute Demre, ist ein kleiner Ort ca. 100 km südwestlich von Antalya in der heutigen Türkei. Im 4. Jahrhundert war es ein Bischofssitz.

Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige historisch belegte Tatsachen. Nach verschiedenen Überlieferungen wird Nikolaus zwischen 270 und 286 in Patara geboren, einer Stadt in Lykien in Kleinasien. Seine Eltern (Epiphanius & Johanna) – eine wohlhabende, fromme Famile sterben recht früh. Daraufhin verteilt er sein ererbtes Vermögen unter den Armen.

Besonders bekannt wird die Geschichte eines Vaters. Dieser hat drei Töchter. Da er die Mitgift nicht auszahlen kann ist er gezwungen, diese als Prostituierte leben zu lassen. Als Nikolaus von dieser Absicht erfährt wirft er jeweils in drei Nächten einen Beutel mit Münzen durch die Fensteröffnung. In der dritten Nacht erkennt der Vater Nikolaus – die Legende des selbstlosen Schenkens ist geboren.

Mit 19 Jahren wird er von seinem Onkel, ebenfalls mit Namen Nikolaus zum Priester geweiht und wird dann Abt des Klosters Sion in der Nähe von Myra. Während der Christenverfolgung 310 gerät er in Gefangenschaft und wird gefoltert.

Nach einem Leben voller Wunder und Abenteuer (Stratelatenwunder, Kornvermehrung, Heimführung eines verschleppten Kindes, Bekämpfung Der Diana …) wird er in Myra in einem Sakrophg bestattet.

Schutzpatron der Seefahrer
Nach seinem Tod wird er zum Schutzpatron der Seefahrer, als einige Seeleute in Seenot geraten. Sie rufen während eines Sturmes den heiligen Nikolaus an. Ihnen erscheint ein mit Wunderkräften ausgestatteter Mann und übernimmt die Navigation, setzt die Segel richtig und bringt sogar den Sturm zum Abflauen. Daraufhin verschwindet der Mann wieder. Als die Seeleute in der Kirche von Myra zum Dank für ihre Rettung beten, erkennen sie den Heiligen und danken ihm.
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Durch den Raub angeheuerter italischischer Seeleute wird der schenkende Heilige 1087 von Myra nach Bari verbracht und in einer eigens dafür gebauten Kirche beigesetzt – San Nicola. Damit rückt der unbekannte Heilige aus den entlegenen östlichen Gebieten in das Herz von Europa. Der Weg wird frei, daß der Helige in ganz Europa bekannt werden kann.

Französische Nonnen übernehmen die Geste des Schenkens im Mittelalter und legen an seinem Todestag, den 6. Dezember den Armen kleine Geschenke (Nüsse, Obst …) in Strümpfen vor die Tür. Das ist auch der Ursprung, warum in den USA die Strümpfe an den Kaminen hängen und in Deutschland die Schuhe vor die Tür gestellt werden.

Während der Reformation und des 30 jährigen Krieges ist in den evangelischen Gebieten dieser Brauch (es durfte ja keine Heiligen mehr geben) untersagt. Die Leute wissen sich zu helfen: Der Nikolaus kommt als Weihnachtsmann am Heiligen Abend bzw. ersten Weihnachtstag als der Weihnachtsmann.