Sammelthread Fall des "Phantoms von Heilbronn"

News-Bot

klamm-Bot
25 April 2006
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Folgende News wurde am 25.03.2009 um 16:57:05 Uhr veröffentlicht:
Fall um das "Phantom von Heilbronn" offenbar gelöst
DPA-News

Hamburg (dts) - Der Fall um das sogenannte "Phantom von Heilbronn" ist offenbar gelöst worden. Nach Informationen des Magazins "Stern" habe es das Phantom, dem mehrere Morde angelastet werden, offenbar nie gegeben. Demnach sollen Wattestäbchen, die Fahnder zur Sicherung von DNA-Spuren an Tatorten benutzen, bereits vor ihrer Verwendung mit DNA-Material verunreinigt worden sein. Dabei wird vermutet, dass dies bereits einer Mitarbeiterin bei der Herstellung der Wattestäbchen passiert ist. In dem Fall des "Phantoms von Heilbronn" waren über mehrere Jahre an mindestens 40 verschiedenen Tatorten in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und in Österreich die DNA-Spuren einer unbekannten Frau gefunden worden. Die Frau soll dabei mehrere Menschen getötet haben. Mittlerweile sollen Mitarbeiterinnen des Unternehmens Speichelproben abgegeben haben, um diese mit den DNA-Daten des "Phantoms" abzugleichen.
 
Ich will jetzt nicht Wikipedia als Unfehlbar darstellen. Aber was da steht leuchtet mir irgendwie schon ein.

Alternative Erklärungen

Neben der tatsächlichen Anwesenheit einer Person an den Tatorten gibt es auch alternative Erklärungen für das Auffinden der DNA. Zum einen könnten bewusst falsche DNA-Spuren gelegt worden sein. In diesem Fall wird dies jedoch aufgrund der Verschiedenheit der vorliegenden Spuren (Speichel, Schweiß, Blut, Hautzellen) und der Tatsache, dass dies 1993 und 2001 sehr vorausschauend gewesen wäre, ausgeschlossen.

Zum anderen ist eine Verunreinigung eines Teils der Ausrüstung zur Spurensicherung und -analyse denkbar. Dadurch könnte die DNA einer Person ermittelt werden, die jeweils mit diesem Teil in Kontakt kam, zum Beispiel bereits bei der Herstellung der Ausrüstung. Im vorliegenden Fall wird diese Fehlerquelle wegen der geographischen Häufung der Funde und negativ verlaufenen Blindtests ohne DNA-Material ausgeschlossen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Heilbronner_Phantom#Alternative_Erkl.C3.A4rungen
 
Also so richtig leuchtet mir die Erklärung nicht ein.

Über mehrere Jahre wurden verschiedene Spuren an verschiedenen Tatorten europaweit [!!!] gesichert.
Demnach müssten doch alle, korrigiert mich wenn ich das falsch verstanden habe, wirklich ausnahmslos alle Stäbchen und Klebezeugsdinger von ein und der selben Person "verunreinigt" worden sein .... :roll:
 
Wo ist die Quelle? Ist es denn jetzt endgültig gelöst?
Den letzten Stand den ich hatte, war, dass bei Stern TV die Polizei und diese "Verunreinigung" als Alternative in die Ermittlungen mit einbezogen hat, da ein paar Tatorte definitiv nicht ins "Schema" passten.
 
Was für ein Fiasko... Da wird jemand jahrelang gesucht, um dann heraus zu finden, die gesuchte Mörderin existiert ja gar nicht, die hat es nie gegeben. Also echt... Entweder sind die Ermittler unfähig, oder es handelt sich hierbei um eine Presseblockade, was man z.B. in Kriegsgebieten oft macht, um dem Feind keine Infos zu liefern...
 
Mir fällt gerade ein, wenn es denn so wäre, warum wurden die Spuren nicht an noch mehr Tatorten gefunden? die werden doch nicht nur 40 Verbrechen in den letzten Jahren gehabt haben, wo mit den Wattestäbchen gearbeitet wird?
 
Die verunreinigte Charge muss ja nicht "en Block" verpackt worden sein. Da liegen mal 3 Stäbchen hier, mal 2 dort etc.

Schon klar. Aber eine einzige verunreinigte Charge verteilt auf zig Päckchen, etliche Ermittlungsteams in wer weiss wievielen Bundesländern bzw. europ. Staaten ist doch etwas merkwürdig.
Die Wahrscheinlichkeit dafür müsste man glatt mal berechnen.
 
ich halte es für wirklich fragwürdig sich bei Ermittlungen immer nur auf die DNA zu verlassen... :roll:
Wann wird der Mitarbeiterin jetzt der Prozess gemacht? Offenbar war sie an allen Morden beteiligt, es gibt DNA Beweise... :roll:
 
ich halte es für wirklich fragwürdig sich bei Ermittlungen immer nur auf die DNA zu verlassen... :roll:
Wann wird der Mitarbeiterin jetzt der Prozess gemacht? Offenbar war sie an allen Morden beteiligt, es gibt DNA Beweise... :roll:

Naja - ganz so düster ist es ja zum Glück nicht. Einen reinen Indizienprozess auf Basis von DNA-Spuren gab es meines Wissens bisher in Deutschland nicht.
Allein das Vorhandensein von DNA spricht in den meisten Fällen nicht zwangsläufig für eine Tatbeteiligung. [Sexualstraftaten mal ausgenommen]

Trotzdem ist diese plötzliche Erkenntnis für mich sehr mysteriös.
 
Ich hoffe noch nicht.
Aha, wir haben von einer Frau Müller die DNA am Tatort.
Was? Die Frau Müller hat für den Tatzeitpunkt kein Alibi?
Frau Müller kannte auch noch das Opfer?
Jetzt fehlt nur noch das Motiv --> Frau Müller spielt Killerspiele. :roll:

Dann treten wieder erste Ermittler ans Mikro und verkünden, dass Frau Müller ihre Tat ja schon am Vorabend im Internet angekündigt hat und Frau Müller wurde zumindest schon mal in den Medien verurteilt.

Auf die Gegendarstellung in der BILD - sofern es überhaupt eine gäbe - darf Frau Müller wohl lange warten.

Ich kenne einen ähnlichen Fall, da war es selbst ohne DNA schon so, dass ein Familienvater, dessen Frau und Sohn ermordet wurden, von der BILD mit den Worten "Er ist der Doppelmörder?" und ganzseitigem Bild verurteilt wurde. Der arme Kerl konnte daraufhin seinen Job als Taxifahrer beenden, schließlich kannte "den Doppelmörder" ja jeder aus der BILD, die "versehentlich" das "?" einige Schriftgrößen kleiner abdruckte als den Rest der Schlagzeile...
 
Mir ist schlecht. Ich habe gerade die Nachrichten gesehen. Die haben sogar nach einer Frau mit Bart gefahndet. Wie kann man sich nur so auf die DNA verlassen? Ich will nicht wissen wie oft der Mörder bereits verhört wurde, aber dann wieder freigelassen wurde, weil er nicht mit der DNA übereinstimmte... :roll:
Das ist ja schon Fahrlässigkeit...
 
Hab grad im Radio gehört, die Herstellerfirma habe vorher schon gesagt die Wattestäbchen seien gar nicht zur DNA-Analyse verwendbar. :!:
 
Hab grad im Radio gehört, die Herstellerfirma habe vorher schon gesagt die Wattestäbchen seien gar nicht zur DNA-Analyse verwendbar. :!:

Das kommt halt dabei raus, wenn überall Mittel gekürzt werden, man kauft billigere Produkte ein und dann passiert sowas.

Was ich besonders erschreckend finde, es war schon länger bekannt und erst jetzt sind sie damit rausgerückt.

Besonders extrem stelle ich mir sowas vor, wenn z.B. zu Massenspeicheltests aufgerufen wird und dann wird jemand wegen Vergewaltigung oder anderem weggesperrt und dabei hatte er nur vorher schon Kontakt mit dem Probenträger.
 
Was wäre gewesen, wenn jemand aus dem Bekanntenkreis dieser Mitarbeiterin ermordet worden wäre? :roll:
Ich hoffe es ist jetzt einigen eine Lehre, besonders für unseren Innenminister der am liebsten DNA aller Bundesbürger horten würde um dann mit dem gespeicherten Emailverkehr der Bundesbürger zu vergleichen... :evil:
 
Wasn daran so ungewöhnlich? Ich hab schon einige Frauen mit echtem Bart gesehen. :-?
Ja, sowas unschönes gibt es aus, aber an der Tatsache sieht man, dass die Fahnder schonmal 50% der Menschheit als Täter ausgeschlossen haben: Männer.
Warum ist bei keinem Sexualverbrechen diese DNA aufgetaucht, dann hätte man doch gleich wissen müssen dass da was nicht stimmt! :roll:
 
"Lustiger" Fall *gg* Hab aus den Medien entnommen, dass wohl auch schon österreichische Leutz darauf hingewiesen haben sollen, dass es sich wohl um eine Verunreinigung der Wattestäbchen handeln solle... Das kommt davon, wenn man net auf die hört *fg*

Wirklich "spurlose" solche Probestäbchen kosten wohl an das 15x fache als der Preis, der in dem Fall (bzw mehre Fälle) angefallen ist, um jeweilige Proben vom Tartort zu nehmen,.. tja, man sollte halt net am falschen Ende der Spur, anfangen zu sparen, gerade wenn um solch heikle Themen geht.