Diplom oder Bachelor?

Studiere ab dem Wintersemester Bauingenieurwesen auf Diplom. Bin froh drüber.

Generell haben alle Profs an der Uni gesagt, dass man Diplomstudiengänge machen soll, falls es noch geht; vorallem weil es im Ausland einen höheren Stellenwert als Bach/Master hat.
 
Ich hab einen Bachelor Informatik hinter mir und studiere momentan den Master, daher kann ich dir meine Eindrücke schildern:

Wenn du Bachelor machst, dann an einer vernünftigen Uni. Ich kenne viele Leute, die in einem sehr verschulten Bachelor studiert haben und deren Abschlussarbeit den Umfang einer kleinen Hausarbeit hat. Bei denen fehlen eine Menge Grundlagen.
Spezialisiere dich hinterher und mache einen grundständigen Studiengang, damit kannst du nichts verkehrt machen.

Der Bachelor wird (zumindest in unserem Business) voll anerkannt. Es gibt sehr viele Jobchancen und man bekommt auf jeden Fall einen Job. Die Bezahlung ist hoch, aber nicht so hoch wie bei Dipl oder Master

Der Master liegt in der Qualifikation momentan leicht über dem Diplom, was sich auch am Gehalt deutlich bemerkbar macht. Der Grund ist hierbei nicht etwa die bessere Ausbildung, sondern die Tatsache, dass man definitiv zur Studienelite gehört, wenn man einen Master in diesem Fach hat. (Das ist noch nicht voll ausgereift, aber entwickelt sich momentan). Das liegt daran, dass pro Uni nur noch ca. 20 Master-Studenten pro Semester aufgenommen werden und die Aufnahmekriterien demenstprechend hoch sind. Das wird in den nächsten Jahren forciert werden. Momentan gibt es in Deutschland 3 Unis, die ohne Beschränkung Master-Studenten aufnehmen. Bei einem Großteil der Unis muss man zu den Top 5% der Studenten gehören, um aufgenommen zu werden, dazu notwendig sind Intelligenz- sowie Sprachtests, Bescheinigungen der Professoren, dass man zur Elite des Studiengangs gehört, Gespräche unter Prüfungsbedingungen, Assessment Center, usw.
Gelinde gesagt eine Riesenscheiße, da die meisten nach dem Bachelor aus dem Studium herausgedrückt werden. Konsekutiver Studiengang heißt hier lediglich, dass der Master auf dem Bachelor aufbaut, nicht dass man auch einen Studienplatz bekommt. Einige Unis haben statt der oben beschriebenen Prozedur einen NC von 3,0 bis teilweise 2,0, was gerade in einem Informatikstudium nur schwer zu erreichen ist, da es eines der anspruchsvollsten Studienfächer ist.

Fazit: Machst du Diplom, hast du die Garantie, dieses bis zum Ende durchzuziehen. Der Bachelor geht um einiges schneller, dafür keine Garantie auf den Master. Wenn du den Master packst, hast du dafür noch bessere Aussichten, gerade was die Forschung anbetrifft.


Ein Ba ist nicht viel mehr als ein sehr gut ausgebildeter Facharbeiter (entspricht nicht ganz den Fakten, wird aber von vielen Personalstellen so gesehen - ganz salop gesagt) es ist keinesfalls identisch mit einem Diplom-Ing. (UNI/FH).
So ein Schwachsinn. Erstmal hat die Facharbeiterausbildung herzlich wenig mit universitärer Lehre zu tun; dazu kommt, dass ein Bachelor nach 3 Jahren Berufserfahrung die gleiche Arbeit leistet, wie ein Diplomer mit 3 Jahren Berufserfahrung, zumindest was einen Großteil aller Jobs betrifft. Für die meisten Jobs sind Diplomer total überqualifiziert und viel zu teuer. In deinem Hauptstudium machst du sowieso nur sehr punktuelle und total spezialisierte Veranstaltungen, in den meisten Fällen kannst du davon sowieso nichts gebrauchen (was einen großteil des Stoffes betrifft). Beim Studium steht das Erlernen von Methoden im Vordergrund und nicht das Erlernen von Wissen - denn Wissen kann man nachschlagen. Die Methoden hast (resp. solltest) du nach dem Grundstudium/Bachelorstudium drauf, somit kommt außer einer Projektgruppe nichts nennenswertes hinzu, was dir später im Job etwas bringen wird. Es sei denn du gehst in die Forschung. Das haben mittlerweile selbst die Personaler verstanden und stellen daher lieber günstige Bachelor als teure Diplomer ein. Und das ist keine Mutmaßung, das ist ein Erfahrungswert.
Die oben beschriebenen Aufnahmekriterien und das Ausdünnen der Master bestätigen diesen Trend: Niemand möchte einen Master einstellen, wenn ein günstiger Bachelor den Job machen kann. Dafür bleiben für die Master dann die Jobs übrig (z.B. Forschung), für die es beim Bachelor dann aufgrund der zu geringen akademischen Erfahrung nicht reicht.
 
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