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25 April 2006
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Folgende News wurde am 07.07.2010 um 17:06:16 Uhr veröffentlicht:
Bundeswehr soll abrüsten: Milliardenkürzung erwogen
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Berlin (dpa) - Angesichts leerer Staatskassen erwägt das Verteidigungsministerium Milliardenkürzungen im Rüstungsbereich. Einem Expertenpapier zufolge soll unter anderem die Beschaffung von Transport- und Kampfhubschraubern, A400M-Transportflugzeugen und Kampfjets vom Typ Eurofighter drastisch reduziert werden. Zudem soll die Entwicklung der unbemannten Drohne «Talarion» gestrichen werden. Insgesamt könnten so 9,3 Milliarden Euro gespart werden. Die IG- Metall meldete bereits massive Bedenken an. Über die 23-seitige Streichliste berichteten am Mittwoch die «Bild»-Zeitung und das «Handelsblatt». Ein Ministeriumssprecher erklärte, es seien noch keine Entscheidungen über Einsparungen im Rüstungsbereich gefallen. Das Papier sei Grundlage «für anstehende Diskussionen im Ministerium und im Parlament». Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) behalte sich eine Abänderung oder Ergänzung vor. Die Experten fordern unter anderem die sofortige Stilllegung von 15 Transall-Transportflugzeugen, die teilweise aus den 1960er Jahren stammen. Ein Teil der A400M-Bestellung soll storniert werden. Bisher ist die Beschaffung von 60 Exemplaren geplant. Über die Finanzierung hatten sich die sieben Käuferländer im März nach zähem Ringen mit dem Rüstungskonzern EADS geeinigt. Statt der geplanten 122 sollen nur noch 80 NH-90-Hubschrauber gekauft werden, statt 80 Tiger-Kampfhubschraubern nur noch 40. Auch diese Projekte sind wegen massiver Verzögerungen schon lange umstritten. Schnellstmöglich soll die geplante Reduzierung der Tornado-Flotte von 185 auf 85 vorangetrieben werden. Zudem empfehlen die Experten, auf 37 Eurofighter zu verzichten. Die Marine soll mittel- bis langfristig acht Fregatten, zehn Schnellboote und 21 Sea King-Hubschrauber außer Dienst stellen und statt vier nur noch drei neue Fregatten der Klasse 125 bestellen. Die Experten sind laut «Handelsblatt» auch dafür, die Entwicklung der «Talarion»-Drohne durch EADS abzubrechen. Das umstrittene Raketenabwehrsystem Meads soll dagegen nicht gestrichen, sondern lediglich in kleinerer Stückzahl angeschafft werden. Die Vorschläge kommen nicht überraschend. Das Bundeskabinett hatte Anfang Juni auf seiner Klausurtagung beschlossen, bis 2014 im Verteidigungshaushalt 8,3 Milliarden Euro einzusparen. Guttenberg lässt derzeit Modelle erarbeiten, mit denen die Vorgaben umgesetzt werden können. Bereits mehrfach hat er öffentlich deutlich gemacht, dass sämtliche laufenden Rüstungsvorhaben auf dem Prüfstand stehen. Bei den anstehenden Entscheidungen dürfe es «keine Tabus» geben. Die IG Metall reagierte empört auf die Kürzungspläne. «Mit dem Verzicht auf die Realisierung von Talarion ist Verteidigungsminister zu Guttenberg der Totengräber der militärischen Luftfahrtindustrie in Deutschland», sagte der Gewerkschaftsbeauftragte für den EADS- Gesamtbetriebsrat, Bernhard Stiedl, «Handelsblatt Online».
 
Find ich persönlich nicht gut, diese Linie.
Ob ich die Auslandseinsätze nun befürworte oder nicht, ist meine persönliche Meinung, aber unsere Jungs sind nunmal da unten (um zumindest aus politischer Sicht "unsere Freiheit am Hindukusch" zu verteidigen) und nun sollte man nicht anfangen an der Ausrüstung zu sparen.
Personalkürzungen kann ich nachvollziehen, aber Ausrüstungs- und/oder Ausbildungskürzungen sind nicht nachvollziehbar.
Sie riskieren Leib und Leben, damit die Politiker ihr Ding durchziehen können und sollten zumindest dafür das Beste bekommen was zur Verfügung steht ohne Kosten zu scheuen. Oder wir müssen uns komplett aus den Ländern zurückziehen wo wir jetzt Einsätze haben, das spart mehr als an Ausrüstung zu sparen und somit das Leben anderer Menschen zu riskieren nur weil der Staat kein Geld mehr hat!
 
Ich sehe das alles ein wenig zwiespältig. Dabei muss ich aber sagen, ich war einer der letzten W15er, ist also schon ne Weile her.

Man kann keine Leute auf Kampfeinsätze in 9 oder gar 6 Monate ausbilden, das war als Nachschübler schon als W 15schwer, weil da 3 Monate Fahrschule drin sind, obwohl wir die absolute Kampfsau als Ausbilder hatten. Und er mich auch auch solche bezeichnete. :LOL:

Ich bin eigentlich auch absolut für die Wehrpflicht, aber mit dem Konzept wird es schwer.
 
Für mich ist die Wehrpflicht nicht mehr Tragbar. Leute werden nach der Ausbildung aus dem Beruf gerissen um dann bei der Bundeswehr Soldat zu spielen. Sozialer Dienst für jeden wäre dann besser, unabhängig ob Mann oder Frau. Ich war auch bei der BW und es war völlig Sinnlos....3 Monate AGA und der Rest Eierschaukeln und das für ein H4 Gehalt.....da können Leute mit ihrer Zeit was sinnvolles anfangen. Heute sind wir von Freunden umgeben und brauchen keine große Armee. Eine kleine schlagkräftige Berufsarmee für einen Auslandseinsatz oder den Ernstfall ist vollkommen ausreichend. Wir sollten altes Material verschrotten ( nicht weiterverkaufen ) und kleinere Stückzahlen kaufen.
 
Sozialer Dienst für alle, so dass der soziale Bereich weitere Vollzeitjobs einsparen kann und wir noch mehr Arbeitslose haben. Super Idee:roll:
 
Ich bin ja nicht so furchtbar oft mit Wannabe auf einer Schiene, aber das "Sozialer Dienst für alle, so dass der soziale Bereich weitere Vollzeitjobs einsparen kann und wir noch mehr Arbeitslose haben." sollte man durchaus nicht ganz außer acht lassen.
 
Sozialer Dienst für alle, so dass der soziale Bereich weitere Vollzeitjobs einsparen kann und wir noch mehr Arbeitslose haben. Super Idee:roll:

Tja klar können wir gerne Vollzeitkräfte einstellen, dann maul aber nicht wenn Rentenbeiträge und Sozialabgaben steigen denn die Leute wollen ja auch alle bezahlt werden. Zudem wird unsere Gesellschaft immer Älter und es ist nur ne Frage der Zeit bis mehr Leute gebraucht werden. Und wenn du meinst, das könnte man alles mit Vollzeitkräften bezahlen, dann müsstest du ja ne Menge Geld auf der hohen Kante haben, oder dich interessierts nicht wieviel unsere Kinder für uns zahlen müssen. Sozialer Dienst ist wichtig und Gut und das nicht nur aus Finanzieller Perspektive.
 
Es würde ja auch schon reichen, wenn man die Wehrpflicht abschafft und FSJler_innen (äquivalent natürlich auch FÖJ, GBJ, etc) finanziell stärker unterstützt.
Oder man stellt einfach Arbeitskräfte ein. Derzeit kann man anstatt 3 Zivis 2 Vollzeitangestellte bezahlen.
 
Während des Sozialdienstes (den ja bei dir ja alle Frauen und Männer machen müssen) leisten die Zivis aber keinen Beitrag zum Gesamtwirtschaftlichen Output, wodurch wir einen wirtschaftlichen Schaden haben. Ob der geringer ist als der wirtschaftliche Gewinn innerhalb der Sozialkassen wage ich zu bezweifeln und dadurch werden dann unsere Ausgaben auch höher, halt in Steuern, Gebühren, etc und nicht in den Sozialabgaben ;)

Wir sollten eher unser Sozialsystem refomieren, als dass der Staat sich zu sehr in den Markt durch solche Aktionen einmischt. Gibt andere Bereiche, wo er sich besser einmischen kann...



timo_hildebrand schrieb:
Oder man stellt einfach Arbeitskräfte ein. Derzeit kann man anstatt 3 Zivis 2 Vollzeitangestellte bezahlen.

Wobei zu erwähnen ist, dass diese dann mehr Routine haben und voll in der Materie drin sind, wodurch diese wohl sogar produktiver sind als die 3 Zivis.
 
Sehe ich auch so. Zudem ist es ja so das nur noch wenige zur BW eingezogen werden. Und wenn man nun weder BW noch Sozialen Dienst hat, könnte man andere Regelungen finden. z.b. auf freiwilliger basis. Wenn ein Abiturient noch zeit bis zum Studiumsbeginn hat, so könnte er halt Sozialen Dienst leisten und dafür ein paar Euro Bafög während des Studiums bekommen. Oder Leute die aus der Ausbildung und keinen Job mehr haben, könnten 1 Soziales Jahr machen und nebenbei was verdienen. Ich allerdings bin absoluter Gegner von Pflichtdiensten. Lieber Freiwilliger Sozialer Dienst als ein Pflichtjahr BW oder Altersheim.

P.S. Das Geld was wir bei den Wehrpflichtigen sparen könnten, könnte man in das Sozialsystem stecken. Und da kommt ne Menge zusammen. Übungsmunition usw. und mal ganz ehrlich.... Brauchen wir Leute die im Wald rumhüpfen obwohl sie es vermutlich nie wieder brauchen ?! Grundsätzlich muss sich aber in beiden Bereichen was ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deutsche Soldaten marschieren wieder durch Paris

https://www.youtube.com/watch?v=My06OGp8frs&feature=related

Mir gefällt das. Jetzt wird es Zeit das auch in Deutschland wieder Militärparaden abgehalten werden. Orte und Anläße gibt es ja genug.
Die Bundeswehr ist auf der ganzen in Welt im Einsatz nur in der Heimat wird sie verachtet. Es wird Zeit, dass auch die Bundeswehr den Status bekommt, der ihr zusteht.
 
Wer verachtet die Bundeswehr? :think:

Die paar Autonomen und linken Demonstranten, die bei Gelöbnissen und Vereidigungen demonstrieren? Im Übrigen gibt es auch in Deutschland Militärparaden, nur nicht in einem so großen Stil wie in Frankreich. Ich hab selber bei 2 Mitgemacht während meiner Dienstzeit... ;)
 
Ich halte Militärparaden auch nicht mehr für zeitgemäß. Wir sollten den Militarismus der Kaiserzeit doch eigentlich hinter uns gelassen haben. :-?

perlini hat recht. Das gesparte Geld lieber in die psychologische Betreuung von Soldaten im Auslandseinsatz und/oder deren Angehörigen ausgeben. Macht imo mehr Sinn.

lg Udo
 
Solange es noch Banken gibt, die Geld brauchen, hat Veteranenbetreuung wohl wenig Chancen.

So gesehen bin ich froh, dass ich rechtzeitig vor Beginn der Kampfeinsätze als OA ausgemustert worden bin...
 
"BUNDESWEHR parodiert auf der Avenue des Champs-Élysées"

Das Geld kann man wahrlich besser einsetzen, z.B. für die Betreuung der Soldaten, die unter den Folgen ihres Auslandeinsatzes leiden. Außerdem gibt es ja schon Karnevalsumzüge und Festumzüge, wo Leute verkleidet bzw. in Uniform durch Orte marschieren.

Und auch hier könnten wir noch viel sparen, wenn wir nich in "amerikanische-resourcensicherungs-konflikte" hineingezogen werden würden...