Beichte

Rare_Dog

Well-known member
ID: 117226
L
22 März 2009
247
17
Hallo!
Nachdem ich google und wikipedia - (okay ich gebe es zu) stichwortartig - durchforstet habe und immernoch keine konkreten Antworten auf meine Frage gefunden habe, stelle ich sie hier.. - evtl. sind hier manche Beichfesten oder streng kirchlichen Mitglieder.
Das Thema ist ein sehr Unangenehmes für mich, weshalb ich auch die Anonymität des Internets ausnutze ( :D ).

In wie fern läuft die Beichte in Deutschland ab? Wann kann man normalerweise beichten (Sonntags, nehme ich an)? In wie fern gildet das "Beichtgeheimniss"? (Mit anderen Worten: Ab welchem Moment muss der Beichtvater die Beichte nicht mehr geheim halten? )

Vielen Dank..!
 
Also bei uns war die Beichte immer Freitag mittags. Aber wenn du direkt zum Pfarrer gehst kannst du eigentlich jederzeit beichten.

Das Beichtgeheimnis ist imho gesetzlich verankert, der Pfarrer ist also nicht verpflichtet etwaige Verbrechen anzuzeigen oder vor Gericht auszusagen.

Sprich: Wenn du ein Verbrechen beichtest wird dich kein Pfarrer anzeigen, dir aber selbstverständlich ins Gewissen reden, das selbst zu machen.

Gruß Aru
 
Wenn du in einer katholischen Kirche anonym beichten willst, dann such dir doch die Beichtzeiten einer ortsfremden Gemeinde im Internet und fahr dann einfach hin. rechtlich siehe oben!

Wenn du bei einem evangelischen Pfarrer beichtest (oder einem anderen Theologen,... ) gilt das Beichtgeheimnis übrigens ebenso.. Nur wird hier keine Anonymität möglich sein, da es nicht im Beichtstuhl sondern in einem Gespräch unter vier Augen abläuft. Bevor du eine kriminelle Handlung beichtest solltest du meines Erachtens nach aber deinen Gesprächspartner darauf hinweisen, damit dieser nicht in moralische Bedrängnis kommt.
 
Guten Morgen,

für das Beichtgeheimnis gelten die gleichen Bestimmungen wie für ärztliche und anwaltliche Schweigepflicht. Das heißt, der Pfarrer darf gar nicht über das sprechen, was ihm gebeichtet wird. Er kann, darf und muss sich sogar hinter das Beichtgeheimnis verschanzen.

Liebe Grüße
Marlene
 
sprich du kannst dir deine sorgen wegsprechen, und dir kann dafür niemand was.
jedoch sollte bei straftaten selbst auch an sein gewissen dazu sagen: ,, ich zeig mich lieber selbst an."
und schließe mich mit den obigen beiträgen an.
 
Guten Morgen,

für das Beichtgeheimnis gelten die gleichen Bestimmungen wie für ärztliche und anwaltliche Schweigepflicht. Das heißt, der Pfarrer darf gar nicht über das sprechen, was ihm gebeichtet wird. Er kann, darf und muss sich sogar hinter das Beichtgeheimnis verschanzen.

Liebe Grüße
Marlene

ich beichte Ihm einen Mord und er wird nichts machen dürfen ?
 
Interessant, ich dachte immer, dass die Schweigepflicht auch aufgehoben werden kann. Ich werfe da mal diesen Paragraphen ein:

Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib, Freiheit, Ehre, Eigentum oder ein anderes Rechtsgut eine Tat begeht, um die Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht rechtswidrig, wenn bei Abwägung der widerstreitenden Interessen, namentlich der betroffenen Rechtsgüter und des Grades der ihnen drohenden Gefahren, das geschützte Interesse das beeinträchtigte wesentlich überwiegt. Dies gilt jedoch nur, soweit die Tat ein angemessenes Mittel ist, die Gefahr abzuwenden.
quelle:https://bundesrecht.juris.de/stgb/__34.html

Verschwiegenheit ist schön, aber ein freier Mörder könnte durchaus eine Gefahr für Leib und Leben sein. Aber ich kein Richter, ist also nur meine Meinung.

Edit: https://bundesrecht.juris.de/stgb/__139.html

Hm, schon wiederlegt.
(2) Ein Geistlicher ist nicht verpflichtet anzuzeigen, was ihm in seiner Eigenschaft als Seelsorger anvertraut worden ist.
Wäre die Frage, was ihm als Strafe blüht, wenn er das Mordgeständnis (um das Beispiel aufzugreifen) meldet. :think:
 
Du kannst doch jederzeit beichten - hier und jetzt, in der Klammunity 8O

Come on, spann uns nicht auf die Folter - was hast du denn verbrochen!?


Man möge mich jetzt steinigen, aber ein solcher Fred läd einfach zum spekulieren ein.
 
Wäre die Frage, was ihm als Strafe blüht, wenn er das Mordgeständnis (um das Beispiel aufzugreifen) meldet. :think:
Nichts ;) Das er nicht verpflichtet ist heisst nicht, daß er nicht dürfte. Er wird es aber aus moralischen Gründen nicht machen.

Gruß Aru
 
Und was wäre, wenn einer beichtet, dass er in absoluter Regelmäßigkeit durch einen inneren Drang dazu "gezwungen" wird, zu morden?
Und der Pfarrer dann erkennt, dass es unweigerlich zu weiteren Morden kommen wird?

Ist er dann nicht doch verpflichtet, das Beichtgeheimnis zu brechen?
 
Und was wäre, wenn einer beichtet, dass er in absoluter Regelmäßigkeit durch einen inneren Drang dazu "gezwungen" wird, zu morden?
Und der Pfarrer dann erkennt, dass es unweigerlich zu weiteren Morden kommen wird?

Ist er dann nicht doch verpflichtet, das Beichtgeheimnis zu brechen?

Der Fall ist explizit erwähnt in den einschlägigen Texten. Sobald man Kenntnis eines noch bevorstehenden (konkret möglichen) Mordes hat, ist die Schweigepflicht aufgehoben - zumindest bei einem Arzt, das dürfte aber analog zum Geistlichen wirken.
 
Na da bin ich ja beruhigt.

Obwohl ich mir eher weniger vorstellen kann, dass Serienmörder beichten gehen.