Geldanlage Anlageberatung

kandiszucker

Well-known member
28 April 2010
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Wie macht ihr denn das so? Mit eurer Bank, und euren Anlagen und überhaupt allem? Hab jetzt vor kurzem von einem Angebot der Honorarberatung gehört, was um einiges besser für den Kunden sein soll, als normale Anlageberatung - schon jemand so etwas "ausprobiert"?
 
Hab jetzt vor kurzem von einem Angebot der Honorarberatung gehört, was um einiges besser für den Kunden sein soll, als normale Anlageberatung - schon jemand so etwas "ausprobiert"?

Ja. Und was möchtest Du jetzt wissen? Die Qualität der Beratung hängt von der Qualität des Beraters ab, nicht von der Art, wie er bezahlt wird.

Marty
 
Das stimmt so nicht ganz Marty. Viele sogenannte Bankberater sind vielleicht qualitativ sehr gut ausgebildet, müssen aber trotzdem gewisse Produkte verkaufen um ihre Ziele zu erreichen (auch wenn die nicht so gut sind).

Und bei manchen Honorarberatungsmodellen bekommt der Berater nur dann wirklich Geld wenn seine empfohlenen Produkte auch Gewinn machen. Daher muss er sich sehr genau Gedanken machen welche Anlagestrategie und Produkte er empfiehlt.
 
Das stimmt so nicht ganz Marty. Viele sogenannte Bankberater sind vielleicht qualitativ sehr gut ausgebildet, müssen aber trotzdem gewisse Produkte verkaufen um ihre Ziele zu erreichen
Dann beraten sie nicht, sie verkaufen.

Und bei manchen Honorarberatungsmodellen bekommt der Berater nur dann wirklich Geld wenn seine empfohlenen Produkte auch Gewinn machen.
Ich habe bisher keinen kennengelernt, der nur auf Gewinnbeteiligung gearbeitet hat. Einige waren so überzeugt, daß sie mich recht wenig Festhonorar begnügt haben, leider waren deren Empfehlungen dann nicht sonderlich erfolgreich.

Marty
 
Hm, mir ging es hauptsächlich darum herauszufinden, was die Honorarberatung jetzt genau ist. Ich hab eben auch so etwas in die Richtung gehört, dass man da keine wirklichen Verluste machen kann...

Niemand irgendeine Idee dazu :(
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
im endeffekt weiß bei solchen beratern auch nicht, warum sie genau das empfehlen. genauso gut könnten sie zu einer kurzfristig gut erscheinende anlage raten, nach einer gewissen zeit die provision einstreichen und dann merkt man erst, wo die probleme der anlage liegen. das beste bleibt immer noch, mehrere angebote einzuholen und zu vergleichen. ohne die angebote selbst (wenigstens zum teil) geprüft zu haben, sollte man meiner meinung nach kein geld anlegen. ob jetzt beim bankberater oder bei einem freien honorarberater.

stumpi
 
Hm, ok, ich dachte mir nur, dass das mit den Provisionen da irgendwie anders läuft. Aber werd jetzt einfach noch mal durchgooglen, vielleicht stoß ich ja auf was gescheites... @Marty Hast du die schlechten Erfahrungen mit einer Bank, oder mit einem unabhänigen Berater gemacht?
 
@Marty Hast du die schlechten Erfahrungen mit einer Bank, oder mit einem unabhänigen Berater gemacht?
Anlageerfahrungen mit Banken habe ich einige gemacht. Die reichen von sehr gut bis unterirdisch. Meist gilt: Je mehr Geld anzulegen ist, desto fähiger die Berater, die Du von Deiner Bank bekommst.

Geh mit 5.000 Euro zu Sparkasse und Du wirst am Schalter beraten und mehr als ein Deka-Dachfonds wird nicht zu haben sein. Gehst Du aber mit 250.000 Euro da hin, dann darfst Du ins Hinterzimmer, bekommst eine persönliche Betreuung und regelmässig Anrufe mit brauchbaren Infos.

Die deutsche Bank hatte mal diese Grenze auf 1 Mio. Euro gelegt, Kunden mit weniger sollten doch lieber woanders hingehen oder Fonds kaufen.

Selbstständige Berater, die auf Gewinnprovision arbeiten oder gegen Festhonorar sind da aus meiner Erfahrung besser. Die haben ja auch was zu verlieren: Kunden. Und die kümmern sich in der Regel um wenige, aber gut betuchte Kunden und die Optimierung der Depots. Das hat schon andere Qualität.

Aber auch dort gibt es genug, die als Quereinsteiger da rein kommen, weil sie meinen, sie hätten Ahnung, Kunden mit Dumpingpreisen locken und am Ende Anlageempfehlungen der Börse Online weitergeben.

Gerade diese Beratung verlangt viel Vertrauen, das ist fast wie bei einem Arzt. Du musst ja quasi hlabblind darauf vertrauen, dass er das Richtige macht. Gut dabei ist, wer sein Geld aufteilen kann auf mehrere Berater.

Mich hat ein Berater in 9 Monaten fast 25.000 Euro gekostet, weil er meinte, er wäre besser als der Markt und alle anderen hätten Unrecht.

Mittlerweile kümmere ich mich selber um mein Geld. Lese Foren, Webseiten, beobachte den Markt... Das reicht völlig.

Marty
 
Also ich seh da auch einen großen Unterschied zwischen Bankberater und Honorarberater! Der Honorarberater lebt nicht von den Provisionen, das ist mal ein Hauptunterschied. Daher muss er nicht bestimmte Produkte verkaufen, die vielleicht für den Anleger überhaupt nicht geeignet sind. Der Anlageberater oder Bankberater, der vor allem an den Provisionen verdient? Was wird der tun? Der verkauft natürlich am liebsten die Produkte, die ihm die fettesten Provisionen abwerfen.

Im Österreich und Deutschland ist die Honorarberatung ja noch kaum verbreitet, was ich eigentlich schade finde. In Deutschland bietet das soviel ich weiß nur die Quirin Bank an und in Österreich die Capital Bank. Gut möglich, dass das Thema auch bei uns bald noch mehr boomt. Die Menschen überlegen sich heute mehr denn je, wem sie ihr hart verdientes Geld anvertrauen.

Ob es da aber wirklich ein komplett risikofreies Anlage-Angebot gibt, das müsste man sich im Detail anschauen. Das Risiko steigt und fällt ja mit der Art der Anlage. Darüber sollten sich die Anleger schon bewusst sein. Anleihen bedeuten in der Regel weniger Risiko als der Kauf einer Aktie oder eines Finanzderivats. (Das ist natürlich auch nur eine Faustregel, eine Griechenland-Anleihe ist derzeit wahrscheinlich um einiges spekulativer als die Aktie eines soliden DAX-Unternehmens zum Beispiel.)

Mehr Risiko - höhere Rendite!
No risk - no fun!
 
Mehr Risiko - höhere Rendite!
No risk - no fun!

Höhere Rendite hast Du aber nur wenn das Risiko nicht eintritt :ugly:

Also muss der Zinssatz erheblich höher sein damit die zu erwartene Rendite überhaupt gleichauf liegt. Ich kann Geld leicht zu 15 %/Jahr an Menschen mit eher mauer Bonität verleihen, wenn das Risiko aber schon bei 12% liegt das der Kredit platzt dann ist das nicht grad ein tolles Geschäft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich seh da auch einen großen Unterschied zwischen Bankberater und Honorarberater! Der Honorarberater lebt nicht von den Provisionen, das ist mal ein Hauptunterschied.

Ach, wovon lebt der? :ugly:

Man muss da halt wie immer differenzieren...

Es gibt Leute, die mit dem Begriff Geldanlage nix anfangen können, die sich noch nicht mal über die eigenen Anlageziele im klaren sind, bzw. auch noch nicht mal wissen, welche Ziele man so anpeilen kann.

Und dann will die Person 3.000 € anlegen, die er von Oma geschenkt bekommen hat.

Da geht doch nie und nimmer ein Honorarberater ran, weil die entsprechende Grundbesohlung viel zu viel kosten wird, um sie mit den Erträgen aus der Anlagesumme finanzieren zu können.

Und wer gut Ahnung hat und "ausreichend" Geld, der brauch weder das eine noch das andere.

gruss kelle!
 
Ach, wovon lebt der?
Von dem Geld, was er seinen Kunden für seine Beratung in Rechnung stellt. So wie der Anwalt, der Arzt und Dein Frisör.

Und dann will die Person 3.000 € anlegen, die er von Oma geschenkt bekommen hat.

Da geht doch nie und nimmer ein Honorarberater ran, weil die entsprechende Grundbesohlung viel zu viel kosten wird, um sie mit den Erträgen aus der Anlagesumme finanzieren zu können.
Völlig richtig. Und wer 3.000 Euro anlegen will, der braucht auch keinen Honorarberater, weil er das Geld sowieso nicht diversifiziert anlegen kann. Der ist mit einem Investmentfonds oder Bundesschatzbriefen auch bestens bedient, wenn er wirklich Null Ahnung hat.

Und gerade Bundesschatzbriefe bekommt man ja völlig kostenlos.

Marty
 
Von dem Geld, was er seinen Kunden für seine Beratung in Rechnung stellt. So wie der Anwalt, der Arzt und Dein Frisör.

Völlig richtig. Und wer 3.000 Euro anlegen will, der braucht auch keinen Honorarberater, weil er das Geld sowieso nicht diversifiziert anlegen kann. Der ist mit einem Investmentfonds oder Bundesschatzbriefen auch bestens bedient, wenn er wirklich Null Ahnung hat.

Und gerade Bundesschatzbriefe bekommt man ja völlig kostenlos.

Marty

Ja, für die Honorarberatung sollte schon mal ein hübsches Vermögen vorhanden sein. Von der Capital Bank hab ich gehört, dass erst ab einer Vermögenssumme von 500.000 EUR die Honorarberatung angeboten wird.

In Worten: Fünfhunderttausend.

Ja, wenn man die halbe Mille erst mal komplett hätte! Mit dem Honorarberater, der einem dann zur Seite gestellt wird... ich denke, da passen dann auch in Zukunft die Renditen. Aber bis dahin muss man wohl alleine zurecht kommen.

Was ich zum Verhältnis Risiko-Rendite gemeint hab: Klar, muss man so das Risiko "einpreisen": Wenn ich jemandem mit schlechter Bonität Geld verleih, dann muss ich höhere Zinsen verlangen. Nicht, weil ich so ein böser Mensch bin, sondern weil ich das Ausfallsrisiko mitkalkulieren muss. Natürlich werd ich nicht mein ganzes Geld einem Menschen verborgen, der noch dazu eine schlechte Bonität hat. Die Risiko-Streuung ist entscheidend und in jedem Fall sollte das Risiko überschaubar sein.

Ich persönlich würde nie alles auf eine Karte setzen! Nicht auf einen Einzelaktie, aber auch nicht auf einen einzigen Investment-Fond.
 
@Marty Danke für deine ausführlichen Erfahrungsberichte.
Interessant wieviel Geld man für so was braucht, aber scheint sich ja dann wirklich zu rentieren - werd wohl mal anfangen noch ein bisschen mehr zu sparen :) Beste Grüße