News Ätzende Säure fließt nach Tankerunglück in Rhein

News-Bot

klamm-Bot
25 April 2006
7.339
206
Folgende News wurde am 07.02.2011 um 17:58:16 Uhr veröffentlicht:
Ätzende Säure fließt nach Tankerunglück in Rhein
Top-Themen

St. Goarshausen (dpa) - Ätzende Schwefelsäure fließt seit Montag kontrolliert aus dem gekenterten Tankschiff an der Lorely in den Rhein. Die Aktion soll verhindern, dass der Tanker zerbricht. Bei einem Auseinanderbrechen der «Waldhof» hätte eine unkontrollierte Reaktion der Säure mit dem Rheinwasser gedroht, teilte die Pressestelle «Havarie Loreley» mit. Der Schiffsverkehr wird unterdessen an der Unglücksstelle vorbeigeleitet. Der Stau von zeitweise mehreren hundert Schiffen hat sich so gut wie aufgelöst. Mit dem Ablassen der Säure begannen die Bergungskräfte, weil das begonnene Abpumpen auf ein anderes Schiff nur langsam voranging. Das nötige Spezialschiff dafür wird erst an diesem Dienstag wieder an der Unglücksstelle erwartet. Nach Angaben eines Sprechers könnten im schlimmsten Fall rund 900 Tonnen Schwefelsäure in den Rhein abgelassen werden. Größere Auswirkungen auf das Ökosystem habe das Ablassen der Chemikalie zunächst nicht gehabt. Die Veränderungen des pH-Wertes seien günstiger als erwartet, hieß es. «Negative Auswirkungen auf die Gewässerökologie sind somit nicht zu erwarten.» Auch der Chemiker Martin Keller von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz betonte, dass ein langsames Austreten von Schwefelsäure kein Fischsterben befürchten lasse. «Das hat keine Auswirkungen auf die Fische», sagte er der dpa am Abend. Der normale pH-Wert im Rhein beträgt etwa 8,0 bis 8,1. Zwei Stunden nach dem Start der Säureeinleitung wurde laut Pressestelle in 200 Metern Abstand zum Tanker «Waldhof» ein pH-Wert von 6,2 gemessen, in 400 Metern Entfernung 7,2. Das Wasser habe sich nicht messbar erwärmt. Auch die Trinkwassergewinnung sei nicht gefährdet. Am Wochenende war nahe der Loreley ein Teil der Schwefelsäure aus dem Tanker in ein anderes Schiff umgepumpt worden. Dadurch sackte den Angaben zufolge der Bug des Havaristen etwa 20 Zentimeter in eine Mulde im Flussbett ab. Der Schiffsrumpf verdrehte sich, aufgrund der enormen Spannung entstanden Beulen an dem Tanker. Die «Waldhof» drohte bei einer weiteren Bewegung auseinanderzubrechen. Die Sicherheit der Bergungskräfte sei so nicht mehr gewährleistet, hieß es. Bei einer unkontrollierte Reaktion der Säure mit dem Wasser würde starke Hitze entstehen, es könnte gefährliche Fontänen geben. Laut Plan werden nun maximal 80 Tonnen der Säure pro Stunde in den Rhein abgelassen, was 12 Litern pro Sekunde entspricht. Derzeit fließen pro Sekunde etwa 1,6 Millionen Liter Wasser den Strom hinunter. Die Schwefelsäure werde deshalb schnell neutralisiert, erklärten die Behörden. Der Tanker hatte bei der BASF in Ludwigshafen 2400 Tonnen Säure geladen. Die Experten glauben, dass seit der Havarie rund 900 Tonnen ausgetreten sind, vermutlich durch Ventile. Ein Teil der Ladung soll auch weiterhin umgeladen werden, betonte ein Behördensprecher. Schwefelsäure zählt zu den aggressivsten Säuren. Experten stufen sie als schwach wassergefährdend ein. Unterhalb der Unfallstelle überwacht ein Laborschiff die Aktion. Die «Waldhof» war am 13. Januar aus nach wie vor ungeklärter Ursache gekentert. Zwei Bootsleute werden seitdem vermisst. Am Montagabend hieß es, die erneute Suche nach ihnen sei am Nachmittag ergebnislos abgebrochen worden. Mitgliedern der Technischen Einsatz-Einheit der Bereitschaftspolizei Rheinland-Pfalz sei es nicht gelungen, in die völlig zerstörten, noch unter Wasser stehenden Wohnräume des Havaristen zu gelangen.
 
Ich wundere mich, daß die so lange gebraucht haben, bevor sie anfingen, die Säure abzulassen. Ist doch eh die beste Lösung.
 
Ich wundere mich, daß die so lange gebraucht haben, bevor sie anfingen, die Säure abzulassen. Ist doch eh die beste Lösung.

Sie haben halt vorher versucht 2400 Tonnen "Wertstoff" zu retten.

Eine extrem verdünnte Abgabe ins Gewässer mag zwar nicht unbedingt gefährlich sein, aber es sollte auch nicht die erste Option sein.
 
:roll:

Aber wenn einer ein kleines Fass Altöl bei sich versickern lässt, dann wird Anzeige wegen Umweltverschmutzung etc geschrieben und da wirste verklagt...
Aber 2000Tonnen Säure... keine Gefahr für die Umwelt^^
 
Mal davon abgesehen, daß Altöl im Wasser weitaus mehr Schaden anrichtet als Schwefelsäure, woher nimmst du die Gewissheit, daß niemand verklagt werden wird?
 
:roll:

Aber wenn einer ein kleines Fass Altöl bei sich versickern lässt, dann wird Anzeige wegen Umweltverschmutzung etc geschrieben und da wirste verklagt...

Alter, links und rechts :ugly:

Man sagt:
- ab 0,05 g/l Wasser Gefahr für Fische 0,1 g/l Fischsterben
-1 l Öl verseucht 1 Mio l Trinkwasser

Und Du kommst mit nen "kleinen Fässchen versickern lassen" als ob das nix wäre.
 
Mal davon abgesehen, daß Altöl im Wasser weitaus mehr Schaden anrichtet als Schwefelsäure, woher nimmst du die Gewissheit, daß niemand verklagt werden wird?

Kann schon sein... aber weis ihm dann mal nach dass er die Säure reingekippt hat und es nicht die Helfer waren ;)

Alter, links und rechts :ugly:

Man sagt:
- ab 0,05 g/l Wasser Gefahr für Fische 0,1 g/l Fischsterben
-1 l Öl verseucht 1 Mio l Trinkwasser

Und Du kommst mit nen "kleinen Fässchen versickern lassen" als ob das nix wäre.

Wikipedia schrieb:
Schwefelsäure wirkt auf Fische und andere Gewässerlebewesen auf Grund ihrer Acidität toxisch. So beträgt in weichem Wasser ohne Pufferkapazität die mittlere letale Konzentration (der LC50-Wert) für Fische 100–330 mg/l.[5] Bei härterem Wasser, in dem die Säure in Sulfate umgewandelt wird, ist Schwefelsäure geringer toxisch, der LC50-Wert beträgt 15 g/l (bei Umwandlung in Natriumsulfat) beziehungsweise 2,98 g/l (Calciumsulfat).[5] In den Abraumhalden von Erzbergwerken und Braunkohletagebauen entsteht Schwefelsäure durch die Oxidation sulfidhaltiger Mineralien. Durch Regenwasser wird sie ausgewaschen und sammelt sich in Restseen, in denen wegen des niedrigen pH-Werts und hoher Schwermetallgehalte kaum Lebewesen zu finden sind. Dieser Vorgang wird als Acid Mine Drainage bezeichnet.

Schwefelsäure wirkt auf Haut und Schleimhäute stark reizend und ätzend. Sie ist in der Lage, lebendes Gewebe zu zerstören (Verätzung). Die Wirkmechanismen von konzentrierter und verdünnter Schwefelsäure sind deutlich zu unterscheiden. Bei verdünnter Schwefelsäure wirkt die erhöhte Protonenkonzentration ätzend, d. h. die Wirkung ist derjenigen anderer verdünnter Säuren ähnlich. Die Wirkung besteht bei Hautkontakt, abhängig von der Konzentration, vorwiegend in lokalen Reizungen.[1] Sie ist damit deutlich ungefährlicher als konzentrierte Schwefelsäure. Diese wirkt auf Grund ihrer stark wasserziehenden Wirkung verkohlend und schädigt schon in kleinen Mengen Haut und Augen stark. Es bilden sich nur langsam heilende, schmerzhafte Wunden.[1] Schwefelsäure kann auch über Dämpfe aus der Luft aufgenommen werden, der MAK-Wert beträgt 0,1 mg/m3[1], der LC50-Wert beträgt bei Ratten über zwei Stunden inhalativ aufgenommen 510 mg/m3.[27]

Da bei der Reaktion von konzentrierter Schwefelsäure mit Wasser viel Wärme entsteht, darf sie nur durch Eingießen in Wasser und nicht durch Hinzufügen von Wasser zur Säure verdünnt werden. Wird Wasser zu Schwefelsäure hinzugegeben, kann diese leicht spritzen und so umstehende Personen verätzen.

Naja wenn ich 2000 Tonnen = 2000*1000kg von dem Zeug in den Rhein kippe... sorry dann gehen da auch Fische dran kaputt, da kannst du mir erzählen was du willst.
 
Naja wenn ich 2000 Tonnen = 2000*1000kg von dem Zeug in den Rhein kippe... sorry dann gehen da auch Fische dran kaputt, da kannst du mir erzählen was du willst.

Ich wollte Dir weder erzählen das es den Fischen nicht ausmacht noch das es Allgemein nicht schädlich ist. Nur das Du für Dein Fässchen Altöl die Anzeige absolut verdient hättest.
 
Was genau willst du jetzt mit dem Wiki-Artikel in Bezug auf den den hier vorliegenden Fall sagen?
 
Dass das Zeug schädlich ist und es eine riesen Sauerei ist das Zeug einfach ins Wasser zu pumpen.

Sogar Schulen die das Zeug maximal literweise verbrauchen müssen es an bestimmte Entsorgungsfirmen geben und dafür zahlen. Und nich einfach in den Ausguss schütten...
 
Dass das Zeug schädlich ist
Das kannst du so verallgemeindernd nicht sagen. :nö:

Sogar Schulen die das Zeug maximal literweise verbrauchen müssen es an bestimmte Entsorgungsfirmen geben und dafür zahlen. Und nich einfach in den Ausguss schütten...
Wenn die Schulen Chemielehrer haben, die das Wort Neutralisation schon mal gehört haben, müssen sie das gar nicht.

Hast du dir mal überlegt, was du der Umwelt antust, wenn du mit Essigreiniger putzt? Wenn das jeder machen würde, würden Unmegen Säure in die Umwelt geschüttet werden. Oder wenn die Rohre verstopft sind, unglaublich, was da an basischen Abwässern entsteht. :ugly:

Das Rheinwasser ist basisch und kann ne ganze Menge Säure aufnehmen, ohne daß groß was passiert. Das siehst du ja daran, daß der pH gerade mal um 2 sinkt. Natürlich sterben die Fische, die direkt an der Austrittsstelle schwimmen, aber so blöd sind die Fische auch nicht.
 
Das Rheinwasser ist basisch und kann ne ganze Menge Säure aufnehmen, ohne daß groß was passiert. Das siehst du ja daran, daß der pH gerade mal um 2 sinkt. Natürlich sterben die Fische, die direkt an der Austrittsstelle schwimmen, aber so blöd sind die Fische auch nicht.

Da kanst du durchaus Recht haben, aber in Zeiten wie diesen sollten wir versuchen, die Welt so wenig wie möglich zu schaden, auch wenn es "nur" 80t im Rhein sind.

Und wenn die "Großen" ein Vorbild sind, werden vielleicht auch die kleinen Privatpersonen besser mit Chemikalien umzugehen wissen. Der Mensch sollte für das, das er verursacht, auch verantwortlich sein. So wie du es mit den Eltern und Haftung für Kinder findest, nur dass da kein Schild steht "Der Mensch haftet für seine Schäden"...
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Mensch sollte für das, das er verursacht, auch verantwortlich sein. So wie du es mit den Eltern und Haftung für Kinder findest, nur dass da kein Schild steht "Der Mensch haftet für seine Schäden"...
Das streitet doch keiner ab, daß die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden sollen.
 
Da kanst du durchaus Recht haben, aber in Zeiten wie diesen sollten wir versuchen, die Welt so wenig wie möglich zu schaden, auch wenn es "nur" 80t im Rhein sind.
:think: genau das wird ja auch versucht. Neben der "Verklappung" wird ja auch weiterhin umgepumpt.

Und max. 80t pro Tag ist sicherlich leichter zu verkraften als 2000t auf einmal...

Und sollte der Kahn auseinanderbrechen, könnte auch noch Schweröl auslaufen. Das das schlimmer für das Ökosystem wäre, haben wir ja schon geklärt...
 
Bade darin, atme die Dämpfe ein paar Stunden ein und du wirst mir zustimmen...
Genau das machen alle Lebewesen in der Nähe des Tankers auch.
Was denn für Dämpfe? Hast du überhaupt Ahnung was passiert wenn man Schwefelsäure in Wasser löst? Warst du mal in einem Schwimmbad? Da ist mehr Chemie im Wasser. :roll:
 
Was denn für Dämpfe? Hast du überhaupt Ahnung was passiert wenn man Schwefelsäure in Wasser löst? Warst du mal in einem Schwimmbad? Da ist mehr Chemie im Wasser. :roll:

Lies den Wikipedia Eintrag und denk nach bevor du wieder so einen Quark schreibst.
Ich hatte Chemie LK und beim Schwimmen hab ich mich noch nie verätzt. Genau wie alle anderen Badegäste, bei gebrauchsüblicher Verwendung von Chlor, nach dem Besuch einer Schwimmhalle keinerlei Verletzungen durch Chemikalien davontragen.
 
Lies den Wikipedia Eintrag und denk nach bevor du wieder so einen Quark schreibst.
Ich hatte Chemie LK und beim Schwimmen hab ich mich noch nie verätzt. Genau wie alle anderen Badegäste, bei gebrauchsüblicher Verwendung von Chlor, nach dem Besuch einer Schwimmhalle keinerlei Verletzungen durch Chemikalien davontragen.

Und genauso passiert Dir im Rhein auch nichtsmehr wenn 12 Liter Schwefelsäure von 1,6 Millionen Liter Wasser verdünnt werden. Soweit sollten Deine Chemie Leistungskurskenntnisse auch reichen :ugly:

Ich mein eh Birnchen:)kiss:) ihren Dr. Titel in Chemie rauskramen muss ;)