Eine Kurzgeschichte

Valares

Well-known member
ID: 386788
L
21 Januar 2010
240
86
Liebe Leseratten

Wo soll ich nur Anfangen? Ich denke, mein Thema passt am Besten hierhin: Ich habe in einigen schlaflosen Nächten :yawn: eine kleine Geschichte zusammengezimmert. Diese möchte ich nun euch zur Verfügung stellen.
Wenn sie gut ankommt, werde ich vielleicht eine Fortsetzung schreiben.
Wenn ihr mal Zeit und/oder nicht's zu tun habt, könnt ihr sie durchlesen oder ausdrucken und zu hause als Gute-Nacht-Geschichte lesen.

Wichtig: Ihr dürft diese Geschichte weitererzählen, abwandeln, verschenken, vorlesen und so weiter, solange ihr dafür oder mit ihr in Zusammenhang kein Geld oder ein Tauschgut verlangt oder bekommt (Eintritt, Werbung, Verkauf, ...).
Diese Regel gilt auch für die nächsten Generationen von Zuhörern/Lesern, die die Geschichte zu hören oder lesen bekommt.

Ich möchte mich für eventuell vorhandene Rechtschreibe-/Grammatikfehler entschuldigen. Solltet ihr einen oder mehrere antreffen, die euch sehr stören, so schickt mir eine Nachricht oder schreibt einen Kommentar. Auch freue ich mich über Lob, Anregungen oder sachliche Kritik. Wem meine erste Geschichte gefällt oder missfällt, darf das gerne Kundtun.
Ich danke euch.

Der Name, den ich für die Hauptfigur gewählt habe, hat mit einem sehr guten Freund zu tun.

Wie versprochen habe ich die Geschichten nun als .zip verpackt und hochgeladen. So lassen sie sich einfacher lesen. Und verschwenden kein Platz im Forum. Im Ordner "Story komplett" sind alle bisher erschienenen Geschichten zusammengefasst.
Wenn ihr benachrichtigt werden möchtet, sobald eine Fortsetzung erscheint, so könnt ihr mir einfach eine kurze Nachricht schicken, dann halte ich euch auf dem Laufenden, oder ihr schaut einfach ab und zu vorbei.

Ordner zuletzt geändert (damit klar ist, ob es was neues gibt):

Story komplett - 24.06.2011; 01:54
Story - 08.07.2010; 23:30
Story2 - 08.07.2010; 23:30
Story3 - 05.10.2010; 02:45
Story4 - 24.06.2011; 01:54


Gute Nacht und viel Spass beim lesen


Valares
 

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Der Lebensretter

Der Lebensretter

Einmal, ich bin mir nicht mehr sicher, ob in der Vergangenheit oder der Zukunft, vielleicht auch gerade jetzt, gibt es zwei Personen in einem Land, dessen Namen ich vergessen habe. Wobei es keine zwei Personen sind, vielmehr eine Person und ein Lebewesen, dessen Zuordnung man sich nicht sicher sein kann.
Ich denke, jeder sollte sich da seine eigene Meinung darüber bilden.
Ein Geschöpf, dessen aussehen einem Vogel sehr nahe kommt, jedoch durch die beachtliche Grösse seines Körpers und seiner Flügel kaum als einen solchen zu bezeichnen ist.
Ebenso ist sein Gesicht schön ausgeprägt. Flacher, aufrechter Kopf, beinahe Menschlich. Anstatt eines Schnabels ziert ein breit lächelnder Mund die untere Gesichtshälfte. Eine Nase sucht man vergebens, finden sich jedoch einer Auto-Kühlerhaube gleichenden vernetztendes System, das offensichtlich der Funktion des Atmen's ohne weiteres nachkommen kann. Die Nase füllt die an sonst leerstehende Stelle zwischen zurückgesetzten, freundlich dreinblickenden Augen und dem lächelnden Mund.
Hinten hält ein blaugefärbter Schwanz, an dessen Spitze sich ein paar Federn befinden, für die Balance während des Fliegens.
Der ansonsten kahle und durch ein grelles violett hervorgehobener Körper hat eine enorme Kraft, welche man der Ernährung des Wesens, nämlich Meerwasser, gar nicht zutrauen würde.
Er, so wollen wir ihn bezeichnen, ist treu seinem Besitzer Valase ergeben, der ihn wiederum herzhaft Drachi nennt.
So will ich euch die Geschichte der Beiden und somit von ihrem ersten zusammentreffen erzählen.

Es ist, wie schon gesagt, einmal. Auf was wir nun nicht weiter und tiefer eingehen wollen.
Valase, normaler Bürger eines Landes, dessen Namen mir immernoch nicht in den Sinn gekommen ist, kocht gerade sein Nachtessen.
Die Insel, auf der er lebt und die mitten im Mittelmeer liegt, hat nur sehr wenige Einwohner. Um genau zu sein: Einen einzigen, nämlich ihn.
Es ist eine schöne Insel, bewaldet mit allen Arten von Bäumen und anderen Pflanzen. Zumindest noch.
Gerade als er seine Gemüsesuppe von dem Herd heben möchte, teilt ihm ein lauter Knall mit, dass er soeben den Topf fallen gelassen hat. Jedoch hält er den Topf noch immer in der Hand und steht auch aufrecht.
Seine Geistesgegenwart macht ihm klar, dass das Geräusch wohl von was anderem herrühren muss.
Er stellt den Topf auf den Tisch und wendet sich der Eingangstüre zu. Er stösst sie auf und späht nach draussen.
Da es schon recht dunkel ist, sieht er so gut wie nichts. Valase tritt aus dem Haus.
So langsam gewöhnen sich seine Augen an die Dunkelheit und offenbaren ihm, dass ein Teil des Waldes nun den Erdboden bedeckt.
Verständnislos blickt er an den Strand, der sich bis hinter das Haus erstreckt.
Ein paar Schritte weiter sieht er etwas im Sande schimmern. Die violette Farbe des Rückenpanzers von dem dazumal noch unbenannten und ihm unbekannten Drachi spiegelt das helle Mondlicht wieder.
Valase ist äusserst misstrauisch. Immerhin könnte es auch ein Satellit sein, sofern die bereits existieren.
Ein Geräusch, das von dem Wesen im Sand ausgeht macht ihm klar, dass es sich hierbei vermutlich um ein Lebewesen handelt.
Vorrausgesetzt das Satelliten, welche ja möglicherweise nicht existieren, keine Wimmergeräusche machen können.
Ein unvorsichtiger Schritt, welcher durch einen herannahenden Ohnmachtsanfall von Valase getätigt wird, lässt Drachi eine Zuckbewegung machen, die einem Fluchtversuch zugeschrieben werden könnte. Ein lautes jaulen macht den Beiden beteiligten klar, dass es für Drachi wohl unmöglich ist, sich fort zu bewegen. Ein diesesmal vorsichtiger ausgeführter Schritt bringt Valase näher an Drachi ran.
Eine ihm nun sichtbare grosse und schwer verbrannte Fleischwunde über den Rücken und durch den linken Flügel lässt Valase nun einen Meteoritentreffer erahnen. Die Verbrennung verhindert ein Austreten von Blut, führt jedoch zugleich zu einer Lähmung von Drachi.
Valase schaut dem nun ihn ängstlich anblickenden Drachi in die grossen und wunderschönen Augen. Ein furchteinflössender Anblick, den Valase zu ein paar Schritten nach hinten zwingt.
In nun sicherer Entfernung begutachtet Valase das Wesen.
Ein paar Minuten lange steht er so da, sich im unklaren, wie der das benennen sollte was vor ihm liegt.
Es ist nun mehr oder weniger Stille in der Luft, welches ab und zu durch ein winseln von Drachi oder dem rauschen des Meer's am Ufer durchbrochen wird. Dennoch klingt alles so fern, fast nicht zu hören.
Valase möchte sich erstmal hinsetzen, doch ihm wird wieder blitzschnell klar, dass vor ihm ein verwundetes Lebewesen liegt. Er muss ihm helfen, doch wie? Ist er gefährlich? Kann man ihm überhaupt helfen?
Das schnelle Atmen von Drachi lässt ihn die steigende Flut bemerken.
Valase dreht sich langsam und vorsichtig um und läuft, halb rennend halb hüpfend, in sein Haus.
Er holt eine Trage, oder vielmehr etwas, das man als solche verwenden kann. Er bringt den Tisch beinahe nicht durch die Türe, bis zu dem Zeitpunkt, als er auch noch den im Stress vergessene zweite Flügel der Türe öffnet.
Er schiebt den Tisch nahe an Drachi ran, während der letztere ihn wiederum gespannt beobachtet.
Valase beisst sich auf die Zähne und versucht fieberhaft seine Angst zu verdrängen, während er sich Drachi schnell nähert, um ihn auf den unterdessen umgedrehten Tisch zu heben.
Drachi, ein wenig Verstört durch diesen ihm unbekannten Ablauf, zappelt ein wenig, als Valase ihn hochhebt.
Valase, der unter dem Gewicht beinahe zusammenbricht und selbst über seine offenbar aus dem nichts aufgetauchten Kräfte wundert, setzt Drachi vorsichtig und die Wunde schützend auf die Unterseite des Tisches, welche im Moment oben liegt.
Drachi ist die Sache unterdessen so konfus, dass er sich überhaupt nicht mehr bewegt und nur noch abwartet.
Valase schiebt den Tisch unter grösster Anstrengung ins Haus, in welchem er, nachdem er die Türe Zugeklinkt hat, vor Erschöpfung zusammen bricht und sich ganz knapp zu Bette schleppen kann.

Seine Nacht kann man mehr als skurril nennen. In Gedanken immernoch damit beschäftigt, dem Geschöpf auf seinem umgedrehten Tisch zu helfen, spielt ihm wohl sein Hirn einen Streich.
Er liegt auf einer Wiese. Drachi, immernoch gleich schwer verwundet, neben ihm.
Dabei ist Valase sich sicher, dass er eben noch in seinem Schlafzimmer war und Drachi auf dem umgedrehten Tisch liegt.
Auf der Wiese, die endlos scheint, steht ein kleiner Baum. Der Baum überragt Valase kaum um einen Meter. Er ist aber voll ausgewachsen und trägt merkwürdige, eiförmige Früchte, dessen Farbe zwischen grün und rot liegt. Auf dem Baum sind etwa 50 Früchte. Manche grüner, manche roter.
Ein kleiner Mann, der etwa halb so gross wie der Baum ist, steht neben dem Bonsai.
Valase weiss, dass er sich auf der selben Insel befindet, auf der auch sein Haus steht. Und dennoch hat er diesen Mann noch nie gesehen.
Der Mann blickt gelangweilt und stur Valase an, der den Blick nicht erwidert und sich Drachi zuwendet.
Drachi, etwa gleich verwirrt wie Valase, blickt abwechslungsweise den grossen ihm unterdessen bekannten und kleinen bis jetzt unbekannten Mann an.
Valase's Blick ruht auf der grossen verbrannten Wunde, die bei dem Licht das die Wiese umgibt noch schlimmer aussieht, als vor kurzem, wo Drachi noch im dunklen Sand gelegen ist. Ja, es ist Taghell. Valase schaut nun gegen den Himmel. Keine Sonne und trotzdem diese Helligkeit?
Der kleine Mann, der unterdessen ungeduldig wird, ruft Valase bei seinem Namen. Dieser wiederum stolpert ab diesem unerwarteten Laut beinahe auf Drachi drauf, als er das Gleichgewicht durch eine schnelle Abwehrbewegung verliert.
Der Unbekannte schüttelt den Kopf, lässt sich aber sonst nicht's anmerken.
"Nun Valase,", beginnt der Mann, dessen langer Bart dabei den Boden wischt als er den Mund zu dem ersten vernünftigen Satz in dieser Geschichte bewegt, während Valase's beinahe ungeteilte Aufmerksamkeit auf dem Mann ruht, welche nur durch den winselnden Drachi abgelenkt wird, "mein Name ist Otgal." spricht Otgal den Satz zu ende.
Weiter schweigend wartet Valase auf den nächsten Satz.
"Dieser Baum, der hier neben mir wächst, ist eine ganz spezielle Pflanze. Sie produziert Gift, welches sie in einer ihrer Früchte einlagert. Dieses Gift tötet schnell. Nun", Otgal guckt ebenso gleichgültig wie missmutig drein, "musst du eine Frucht essen. Hast du Glück, so lebst du weiter und ich kümmere mich um deinen Freund hier." erklärt er Valase, während er auf Drachi zeigt.
Valase, dessen Gedanken bei dem Wort "Freund" hängen geblieben sind, nickt Wortlos.
"Erwischt du aber die falsche Frucht, so verlierst du dein Leben." stösst Otgal mit einem Atemzug aus.
"Was passiert dann mit meinem Freund Drachi?" antwortet Valase blitzschnell und ohne gross Nachzudenken, dass er dem Wesen soeben einen Namen gegeben hat.
Drachi, der offenbar versteht, was gesprochen wird, läuft mit einem mal ein bisschen rosa an.
Ob das nun daran liegt, dass dieser Mensch ihn eben als Freund bezeichnet und benennt hat, oder daran, dass er sich langsam eine Blutvergiftung zuzieht, kann man wohl nicht allzu genau sagen.
"Dann" stöhnt Otgal, dem das Gespräch offenbar am unteren Rückenteil vorbei geht, "werde ich mich ebenfalls um ihn kümmern und das Beste für ihn tun. Ich bring ihn schon wieder auf die Flügel. Aber solltest du keine Frucht aussuchen", der drohende Unterton lässt sich unmöglich überhören, "so wird er sterben." spuckt er schon mehr als dass er spricht.
"War ja klar!" platzt es aus Valase raus, der offenbar der Meinung ist, dass diese Geschichte ohne ihn nicht weiter gehen kann.
Er tritt mit grossen Sprüngen näher an den Baum heran.
"Ich will dir einen Tipp geben." zwingt Otgal aus seiner Kehle.
"Die Frucht, die du suchst, ist die, die du nehmen würdest." verschlüsselt Otgal den Satz "In der mit dem schönsten rot ist das Gift!".
Valase versucht das Rätsel zu lösen, während er den Baum umrundet.
"Die Frucht, die du suchst" ist nicht die Frucht ohne, sondern mit Gift denkt er sich.
"Welche würde ich nehmen?" sinnt er weiter.
Na klar, die Schönste, welche sonst?
Valase pflückt die schönste Frucht und schaut Otgal an, dessen Gesicht starr wie eine Statue ohne jede Emotion in die Gegend starrt. Zum Pokern wär der wie geboren. Dennoch sagt Valase das kleine schwache aufblitzen der Angst in den Augen von Otgal, dass er wohl die richtige genommen hat.
"Das hier ist die, die ich suche. Das ist die mit dem Gift." streckt er Otgal die Frucht hin. "Ich gehe mal davon aus, dass das kein Traum ist." meint Valase während er auf den trotz seiner Schmerzen grinsenden Drachi linst, der voller Vorfreude über die versprochene Rettung und dem Überleben von Valase Anzeichen von versuchten Freudensprüngen aufweist.
"Sie sagten, Sie kennen sich mit dieser Spezies aus. Vermutlich besser als ich, der Drachi gerade erst kennen gelernt hat. Trotzdem war es ein schönes und spezielles Erlebnis, ihn zu treffen und zu helfen. Sorgen Sie gut für ihn." spricht Valase.
Er zieht seine ausgestreckte Hand mit der Frucht von Otgal weg und legt sie sich auf die Brust.
"Vielen Dank. Denn ich werde vermutlich nicht für ihn Sorgen können. Leben Sie wohl!" schliesst Valase mit zittriger Stimme, stopft sich die Frucht am Stück ganz in den Mund und beisst zu.

Otgal fallen beinahe die Augen aus dem Kopf. In seinem Gesicht sieht man das blanke entsetzen gezeichnet.
Weg ist die Ignoranz, die er vorher an den Tag gelegt hatte. Damit hatte er nicht gerechnet.
Der Aufschrei von Drachi ist nicht zu überhören. Weniger ein Schmerzensschrei als eine Panikattake.
Valase, der unterdessen die Frucht nach gutem kauen runtergeschluckt hat, steht immernoch aufrecht vor Otgal, welcher sich mit aller Macht zu fassen versucht.
"Ich habe dir", stottert der jetzt noch älter aussehende Otgal, "versprochen, dass ich das Beste für ihn tue. Jemand der sein Leben opfert, um ihm seines zu erhalten, ist vermutlich das Bestmögliche. Und der Meinung ist offenbar auch mein Baum, denn sonst wärst Du schon längst tot. Es gibt nur ein Gegengift und das hast Du wohl gefunden." gibt Otgal von sich, diesesmal in einem ungewohnt freundlichen Ton.
Er nimmt einen breiten aber kurzen Stab, welcher er bisher hinter seinem Bart versteckt hatte und ihm wohl als Stütze diente. Irgendwas passiert, das merkt Valase.

Valase steht jetzt vor seinem Bett. Er ist sich sicher, dass er nicht aufgestanden ist.
Es ist noch immer dunkel und es sind seit seinem Hinlegen nur ein paar Minuten vergangen.
"Dieser verrückte Traum hat mich wohl ganz konfus gemacht." denkt er laut und schiebt sich in richtung Küche. Selbst die Frucht, die nach Wassermelone schmeckte, kann er fühlen. Er sollte wohl am Abend besser nicht mehr sowas essen. Aber nein, er hatte doch Suppe zum Abendessen. Und die hatte er doch nicht gegessen. Oder doch?
Also, Drachi, der Baum und dieser Mann waren ein Traum. Doch was hat er mit der Suppe gemacht? Als er die Küche betrat war alles Still. Der Topf stand genau an dem Ort, an den er ihn gestellt hatte. Auf dem Boden.
Also kann er wieder ruhig schlafen gehen. Und da liegt ja auch die Anleitung. Moment! Anleitung? Valase versucht krampfhaft die Augen und Gedanken auf dieses Blatt Papier mit dem fett gedruckten Titel "Anleitung" zu lenken. Was für eine Anleitung? Er nimmt das Blatt und läuft, nachdem er den Topf in die andere Hand genommen hat, in sein Wohnzimmer.
Die Gedanken kreisen um diesen Titel, während er die Gemüsesuppe gedanklich irgendwie auch nicht ganz los wird. Da er nicht mehr weiss, wesshalb er diese durch die Gegend trägt, stellt er sie neben den umgedrehten Tisch im Wohnzimmer, von dem er den Topf mit der Suppe in der Eile, die vor etwa einer Stunde herrschte, auf den Boden gesetzt hatte um den Tisch als Bahre zu benutzen.
Während Valase sich sehr müde in den Sessel sinken lässt und über die ansonsten leere Seite dieser Anleitung sinniert, das Blatt zusammen knüllt und es ins Feuer wirft mit der Gewissheit, dass keine Anleitung, wofür auch immer, nötig ist, macht sich Drachi freudig schlabbernd über die Gemüsesuppe her.
Beide ermattet aber dennoch Gesund, einer zwar nicht ganz beisammen und sich nicht wirklich bewusst, dass Drachi wirklich existiert, der Andere mit einer gänzlich und ohne Narbe verheilten Verletzung auf dem Rücken, beide mit leicht gefüllten Magen, beide sich in Sicherheit wissend, schlafen sie dennoch gleichzeitig ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde deine Geschichte sehr lesenswert. Ich habe sie mal in meinen Blog tagestexte[.]de implementiert. Vielleicht kommt dort ja auch noch Feedback. :)
 
Vielen Dank für's lesen und posten :D .

Super Blog mit vielen interessanten Dingen. Kommt bei mir auf jeden Fall unter Favoriten. 8)
 
Du solltest lieber Bücher anstatt Kurzgeschichten schreiben solang wie die Kurzgeschichte geworden ist!

Also Talent zum schreiben hast du aufjedenfall! :D

Kann gerne eine zweite folgen!

MFG SMA
 
Möglicherweise fände ich die Geschichte auch gar nicht so schlecht.

Aber ich möchte sie nicht bewerten. Warum: Sie ist unlesbar. Absätze machen einiges aus.
 
Du solltest lieber Bücher anstatt Kurzgeschichten schreiben solang wie die Kurzgeschichte geworden ist!

Also Talent zum schreiben hast du aufjedenfall! :D

Kann gerne eine zweite folgen!

MFG SMA


Danke für das Kompliment! Aber für ein Buch ist sie nun doch ein bisschen kurz, ausser ich würde die Buchstabengrösse erhöhen ;) .

Sobald ich Zeit finde, werde ich mit dem 2. Teil anfangen :D .


Möglicherweise fände ich die Geschichte auch gar nicht so schlecht.

Aber ich möchte sie nicht bewerten. Warum: Sie ist unlesbar. Absätze machen einiges aus.


Werde ich so schnell ich kann verbessern.
 
Der Meteoritensplitter

Kurzes Vorwort: Ich danke euch für eure Kritiken und natürlich dürfen gerne weitere folgen. Ich werde hier einen zweiten Teil veröffentlichen, jedoch ist dies auch zugleich die letzte Veröffentlichung auf diese Art, da man bei der Textlänge nicht mehr von "Kurzgeschichte" sprechen kann und es das Forum unnötigerweise belastet. Stattdessen werde ich mögliche Fortsetzungen als ZIP-Datei hochladen. Wenn ihr benachrichtigt werden möchtet, sobald ein neuer Teil zur Verfügung steht, schreibt mir doch einfach eine kurze Nachricht oder ein Mail. Oder schaut einfach regelmässig vorbei.

Und jetzt genug des Geschwätzes, beginnen wir mit der Geschichte :roll: .

Der Meteoritensplitter

Einmal, ich bin mir nicht mehr sicher, ob in der Vergangenheit oder der Zukunft, vielleicht auch gerade jetzt, gibt es zwei Personen in einem Land, dessen Namen ich vergessen habe.
Wobei es keine zwei Personen sind, vielmehr eine Person und ein Lebewesen, dessen Zuordnung man sich nicht sicher sein kann.
Ich denke, jeder sollte sich da seine eigene Meinung darüber bilden.
Ein Geschöpf, dessen aussehen einem Vogel sehr nahe kommt, jedoch durch die beachtliche Grösse seines Körpers und seiner Flügel kaum als einen solchen zu bezeichnen ist. Ebenso ist sein Gesicht schön ausgeprägt.
Flacher, aufrechter Kopf, beinahe Menschlich.
Anstatt eines Schnabels ziert ein breit lächelnder Mund die untere Gesichtshälfte.
Eine Nase sucht man vergebens, findet sich jedoch ein einem Grill gleichendes, vernetztes System, das offensichtlich der Funktion des Atmen's ohne weiteres nachkommen kann.
Diese Art Nase füllt die an sonst leerstehende Stelle zwischen zurückgesetzten, freundlich dreinblickenden Augen und dem lächelnden Mund.
Auf dem Kopf hat er ein kleines Büschel mit Federn, die aussehen wie Haare.
Hinten hält ein blaugefärbter Schwanz, an dessen Spitze sich ein paar Federn befinden, die Balance während des Fliegens.
Der ansonsten kahle und durch ein grelles violett hervorgehobener Körper hat eine enorme Kraft, welche man der Ernährung des Wesens, nämlich Meerwasser und gelegentlich die von Valase gebraute Gemüsesuppe, die ihm besser als das Meerwasser zu schmecken scheint, gar nicht zutrauen würde.
Er, so wollen wir ihn bezeichnen, ist treu seinem Freund Valase ergeben, der ihn wiederum herzhaft Drachi nennt.
So will ich euch die Geschichte der Beiden und somit von dem Meteoriten erzählen, der die Beiden zueinander gebracht hat.

Es ist Morgen. Ein wunderschöner noch dazu. Die Vögel pfeifen von dem fernen Wald und die Sonnenstrahlen klettern über den Boden.
Durch ein offenes Fenster bläst ein leichtes Lüftchen, eine Meeresbrise, hinein.
Das Kaminfeuer, unterdessen erloschen, gibt noch durch die letzten paar Glutnester wärme ab.
Valase öffnet langsam seine Augen.
Der Sessel ist vielleicht bequem, aber ob er der ideale Ort zum schlafen ist, kann man bezweifeln.
Mit mehreren Augenlidschlägen versucht er sich ein klares Bild von der Umgebung zu schaffen.
Sein Blick bleibt verschlafen auf dem noch schlafenden Drachi ruhen.
Es dauert einen Moment, bis sein Gehirn die Eindrücke zu verarbeiten beginnt, um eine Reaktion hervor zu rufen.
Würde das ganze im Fernsehen ablaufen, so dürfte jetzt der richtige Zeitpunkt für Werbung sein. Da das ganze aber kein Film ist, die Geschichte erst begonnen hat, keine Werbung vorhanden ist und es möglicherweise ja gar keine Fernseher gibt, kann ich die Geschichte ja weiter erzählen.
Seine panische Reaktion, die fast den Sessel umwirft, lässt ihn, nach langer Denkzeit, aufspringen.
Valase fällt durch eine ausgleichende Bewegung beinahe auf den Sessel zurück, was bestimmt einen riesengrossen Lärm machen würde, kann sich aber in letzter Sekunde noch, durch eine verrenkende Haltung, festhalten.
Langsam und leise stösst er sich mit allen möglichen Körperenden ab, um wieder auf die Beine zu kommen.
Als er nun endlich aufrecht steht ist Drachi noch immer am schlafen.
Vorsichtig und leise bewegt Valase sich von seinem Sessel weg und hat nun die Möglichkeit, das Haus durch die Aussentüre zu verlassen, um sich ins Meer zu stürzen, oder seinen Kopf ins mit kaltem Wasser gefüllten Waschbecken des Badezimmers zu halten.
Er entscheidet sich für letzteres. Nach mehrmaligem tauchen kommt seine Erinnerung an den letzten Tag zurück.
An alle Ereignisse, auch wenn sie noch so unsinnig erschienen.
Ein scheppern aus dem Wohnzimmer lenkt seine Schritte dorthin, wo er herkam. Drachi ist aufgewacht, oder versucht es zumindest.
Ihm geht es offenbar gleich wie Valase, denn er torkelt mit schwach geöffneten Augen über den Zimmerboden und stösst hie und da Objekte an.
Auch Drachi braucht einige Sekunden, bis ihm klar wird, dass er Valase anstarrt, der nun voller Faszination wiederum ihn mit Blicken untersucht.
Ähnlich wie Valase ist auch seine Reaktion auf sein bekanntes und dennoch fremd vorkommendes Gegenüber.
Er verliert beinahe das Gleichgewicht, als er mit seinen Flügeln eine sich selbst schützende Haltung einnimmt.
Diese gibt er aber alsbald auf, denn ihm wird ein bisschen schneller als Valase klar, er nichts zu befürchten hat.
Die Beiden gehen nun aufeinander zu und mustern sich gegenseitig ausgiebig. Drachi ohne Wunden zu sehen erleichtert Valase und ist ein wundervoller Anblick.
Drachi wiederum, der seinem Lebensretter nun die volle Aufmerksamkeit schenken kann, schaut Valase tief in die blau-grauen Augen und es scheint, als versuche er, Valases Denkweise zu erraten.

Das knurren eines der beiden anwesenden Mägen, welchem sich der andere alsbald mit einstimmt, reisst die beiden aus ihrer gegenseitigen Erforschung.
Drachi schaut auf Valase herunter, welcher seinen Blick nun auf den leeren Topf richtet, der seit dem letzten Abend auf dem Boden steht.
"Nagut, ich mach uns Gemüsesuppe, wenn Du die so gerne magst." murmelt Valase, sich im unklaren, ob Drachi ihn versteht.
Das freudige Schleckgeräusch, das von Drachi kommt, wischt seine Zweifel weg.
Er geht in die Küche, stellt den Topf zur Seite und nimmt einen sauberen, um ihn mit Gemüse und Wasser zu füllen.
Er platziert ihn, unter gespannter Beobachtung von Drachi, auf dem Herd und lässt das ganze köcheln.
Währenddessen er den anderen Topf gründlich ab wäscht, um ihn dann gereinigt wieder zu versorgen, lässt sich die Aufregung von Drachi kaum übersehen.
Da weder Valase noch Drachi die Mahlzeit so richtig abwarten können, bereitet Valase eine kleine Vorspeise zu.
Er macht sich einen kleinen Salat und versucht Drachi Fisch unterzujubeln.
Das Drachi weder Fisch noch Fleisch mag, zeigt er wohl ganz deutlich.
Er nimmt sich stattdessen ein paar von Valases Salatblättern, doch auch das gehört nicht wirklich zu seinen Vorlieben.
Die Suppe, von der Valase in weiser Voraussicht die dreifache Menge gemacht hatte, ist fertig und Valase schafft es gerade noch, zwei Kellen voll für sich zu retten, bevor Drachi den Topf in wenigen Zügen leert.
Valase ist zuerst über diesen gesegneten Appetit in erstaunen versetzt, lacht dann aber darüber, während er seinen Teil der Mahlzeit einnimmt.
Satt und zufrieden legt sich Drachi erst mal auf den Boden und schaut entspannt zu, wie Valase den Abwasch macht.
Als der mit abwaschen fertig ist geht er erstmal ins Badezimmer und auf das WC.
Er wäscht sich die Hände und als er zurückkommt meint er mit einem Lächeln zu Drachi "Komm, gehen wir mal den Schaden begutachten!".
Er geht an Drachi vorbei, welcher aufsteht und ihm ins Wohnzimmer folgt.
Valase öffnet stumm die Türe nach draussen und verlässt das Haus.
Erst ein Knurren macht Valase auf Drachi aufmerksam, der in der schmalen Türe stecken geblieben ist. Er dreht um und öffnet den zweiten Flügel der Türe.

Die Beiden laufen den Strand entlang, bis sie die Stelle erreichen, wo Valase zum ersten Mal auf Drachi getroffen ist.
Die Flut hat das Blut weggeschwemmt und den Krater wieder beinahe zugeschüttet.
Nur die Schleifspuren vom Tisch sind noch deutlich zu erkennen.
Sie drehen um und gehen in den Wald.
Dieser weist deutlich mehr Hinweise auf geschehenes auf.
Die Bäume liegen kreuz und quer, umgeknickt oder gleich ganz entwurzelt in der Gegend herum.
Drachi, der gemütlich neben dem sich recht schnell vorwärts bewegenden Valase hertrottet, nutzt die gemütliche Zeit um Valase genauer zu betrachten.
Dieser ist etwa 1 Meter und 80 cm hoch, wiegt geschätzte 65 Kilo, hat trotz der recht starken Sonne eine helle Hautfarbe, ist ein bisschen dünn geraten, aber dennoch muskulös.
Nicht übermässig durchtrainiert, aber doch ansehnlich. Seine Haarfarbe ist dunkelblond, fast schwarz.
Sie laufen nun doch schon einige Zeit durch den Wald und Valase kommt nur mühsam voran, während Drachi einfach alles niederwalzt, was ihm zu sehr im Weg liegt.
Während Valase einige Bruchstellen untersucht und sich neu orientiert, legt sich Drachi neben ihn und betrachtet ihn weiter.
Sein Gesicht wirkt freundlich und vertrauenserweckend.
Die Mundwinkel scheinen von Natur aus nach oben zu gehen. Die Nase eher klein. Buschige Augenbrauen gehören ebenfalls zum Gesicht. Die Ohren sind mittelgross und liegen nahe am Kopf.
Braune Augen funkeln ihn an, denn Valase hat inne gehalten und betrachtet nun auch Drachi. Ja, er hat wirklich braune Augen. Valase neigt seinen Kopf leicht zur Seite und merkt, dass Drachi ihn unverändert anstarrt.
Dann wendet er sich wieder den Bäumen zu.
Als er fertig ist, setzt er sich vor Drachi und macht eine kleine Pause.
Drachi starrt ihn ungläubig an. Eben waren seine Augen noch braun.
Jetzt sind sie blau. Und beim ersten anschauen waren sie blau-grau.
Valase schaut gegen den Himmel und steht dann auf. "Weiter geht's!" ruft er Drachi zu, der auch sofort aufspringt.
Nun geht er vor Valase her und wendet kaum den Kopf von ihm ab.
Er starrt immernoch auf die Augen. Die Beiden kommen wieder in die nähe von Wasser.
Eine kleine Quelle. Valase setzt sich und trinkt ein paar Schlücke, Drachi tut es ihm gleich, auch wenn er ihn dabei weiter beobachtet.
Da! Seine Augen werden grau! Nun gelangt Drachi zu dem Schluss, dass sich Valases Augen der Umgebung anpassen.
Dennoch scheint ihre Hauptfarbe blau zu sein.
Drachi schüttelt sich. Süsswasser ist nicht sein Ding.
Valase lacht und stösst sich vom Felsen ab. Es geht weiter.

Die Beiden kommen zu einer Lichtung, um die herum die Bäume hauptsächlich noch intakt sind.
Offenbar hat hier in der Nähe das Ganze begonnen.
Drachi wurde etwa hier getroffen, recht hoch oben und ist dann durch die Bäume bis zum Strand geflogen, wo er bekanntlich im Sand aufgeschlagen ist.
Also müsste der Meteorit hier in der Umgebung sein.
Die Einschlagsstelle ist nicht schwer zu finden, denn der Krater ist recht gross.
Ebenso der Meteorit, dieser hätte genau in einer offenen Hand platz.
Er ist sehr dunkelfarben, nur schimmert er an manchen Stellen durch Drachis Blut, welches wohl beim streifen von Drachis Körper auf den Meteoriten gelangt ist, rubinrot.
Ein ungutes Gefühl liegt in der Luft, etwas bedrückendes.
Sowohl Drachi als auch Valase merken das, die Neugierde von Valase ist aber stärker.
Er bewegt sich auf das Himmelsgestein zu.
Eine Art Wellen geht von dem Krater aus. Sie bewegen sich durch die Luft ebenso wie am Boden.
Dies wäre der passende Zeitpunkt um sich langsam umzudrehen und wegbewegen.
Das signalisiert Drachi eigentlich unübersehbar, indem er wie wild herumhüpft.
Entweder versteht Valase das gehopse falsch, oder er ignoriert Drachi und streckt seine Hand nach dem Meteoriten aus.
Er ist kurz davor, etwas zu tun, was ihm in Zukunft noch sehr viel Aufregung bereiten wird. Das Beste, was er tun kann. Nur weiss er das zu dem Zeitpunkt nicht und sieht es in den nächsten Momenten schon als Fehler an, als er den Stein in seiner Hand hochhebt.
Seine unterdessen grünen Augen blicken entsetzt auf den Vorgang, der sich gerade ereignet.
Der Meteoritenstein sieht aus, als würde er wie ein Eiswürfel in der Hand zerschmelzen.
Desweiteren rinnt die Flüssigkeit nicht von seiner Hand, sondern versickert sofort in seiner Haut.
Ein äusserst schmerzhafter Vorgang, den man ihm auch ansieht, während er versucht, mit der anderen Hand den Stein zu entfernen.
Es gelingt ihm, und er wirft den nun nur noch halb so grossen Stein in den Krater zurück.
Er hält seine Hand fest und schaut bedrückt, wie soeben noch die restlichen Splitter in seine Hand verschwinden.
Es war nicht der Stein, der so heiss war, dass er sich durch die Hand schmolz, nein, es war genau umgekehrt.
Seine Hand vibriert. Eine Person zu unserer Zeit würde nun versuchen eine Taste zu drücken, um den Anruf des Natels entgegen zu nehmen, aber das ist bei einer Hand nunmal nicht möglich. Zudem ist es ihm vielleicht gar unbekannt, dass es sowas wie Handys gibt.
Seine Hand ist wieder beinahe normal.
Sie schmerzt noch ein wenig, aber die Haut ist nicht beschädigt.
Zudem scheint es so, als sei Drachis Blut ebenfalls mit dem Meteoritenteil verschwunden.
Er merkt, wie eine Art Gift ihn durchströmt.
Sein Kopf bleibt verschont, aber es geht durch den ganzen Körper.
Er fragt sich, ob es sich dabei um das gleiche Gift wie das von dem Baum handeln würde.
Zudem ist er dazumal nicht gestorben, kann es sein, dass sein Gegengift, von dem er keine Ahnung hat, dass er welches mit sich trägt, ihn auch wieder diesesmal beschützt.
Er geht auf den weggeworfenen Splitter zu und hebt ihn erneut in der Hand hoch. Nichts passiert.
Er dreht sich um und schaut auf Drachi, der offenbar kurz vor einem Herzinfarkt stand und sich gerade wieder erholt.
Valase richtet den Blick nun wieder auf seine Hand.
Er wendet den Meteoritensplitter ein hin und her, aber er sieht nicht sonderlich speziell aus.
Fast wie ein gewöhnlicher Stein.
Er geht auf Drachi zu, welcher ihm dannach bis zum Haus zurück folgt.

Es ist unterdessen Abend und beide haben Hunger.
Valase legt den Meteoritensplitter auf einen Tisch in einem Raum des Hauses.
Zurück im Wohnzimmer merkt er, dass Drachi verschwunden ist.
Er geht zur Türe hinaus und sieht Drachi am Strand wie er sichtlich das Meer leersaufen will. Offensichtlich hat Drachi es nicht bis zum Abendessen ausgehalten und trinkt sich nun satt.
Valase ist erst verwirrt, doch als er näher geht, sieht er, dass es Drachi schmeckt. "Tut mir leid, aber ich kann nicht jeden Tag Gemüsesuppe machen." versucht Valase sich zu erklären.
Von Drachi, der sich nicht vom Wasser abgewandt hat, kommt nur ein Laut, der wie "Schon okay." klingt.
"Was möchtest Du sonst essen?" fragt der noch immer verwirrte Valase.
Drachi unterbricht seinen Versuch, das Meer zu leeren und blickt Valase schnell an, nickt mit dem Kopf richtung Meer und steckt seine Schnauze zurück ins Meerwasser.
So langsam schaltet es Valase, denn er wendet sich lachend und mit "Ach so." von Drachi ab und geht zurück ins Haus.
Er bereitet sich einen Fisch zu, während Drachi hineingeschlichen kommt.
Lezterer hat das austrinken aufgegeben und legt sich nun satt vor den Kamin. Valase entfacht ein mittleres Feuer, welches den Raum erhellt.
Verträumt starrt Drachi in das Kaminfeuer, während Valase sich grinsend dem Fisch zuwendet.
Nun ist auch er satt und macht schnell den Abwasch.
Er wandert ins Wohnzimmer und will sich gerade hinsetzen, als er jäh in seiner Ruhe unterbrochen wird.
Ein schrecklicher Schmerz lässt seine linke Hand zu seinem Herzen schnellen. Der Schmerz ist unglaublich stark.
Es ist, als würde sich der Körper an diesem Punkt zusammenziehen.
Ein Druck auf seiner Brust, welcher ihn kaum atmen lässt. Die Finger seiner linken Hand krümmen sich. Valase sinkt in sich zusammen und landet unsanft auf den Knieen.
Drachi, welcher das ganze Geschehen von Anfang an mitbekommen hat, ist aufgesprungen und mit wenigen Schritten bei Valase, welcher beinahe keine Notiz von ihm nimmt.
Valase atmet schwach und hektisch. Unter seiner Hand merkt er keinen Herzschlag mehr. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen.
Und die Erzählung findet hier ihr En... Ah, nicht? Na gut, dann berichte ich eben weiter.
Sein linker Arm wird lahm und fällt von seiner Brust zu Boden.
Er kann den Arm nicht mehr bewegen.
Seine Pupillen weiten sich und füllen nun beinahe die gesammte Iris aus.
Er fällt auf die linke Seite und stützt sich gerade so mit dem Ellbogen auf.
Zu all dem beginnt wieder der pochende Schmerz in seiner rechten Hand, der Hand, in der er den Meteoriten hochhob.
Aus Panik, Schwäche und Reflex schlägt er nun mit letzter Kraft sich die rechte Hand auf die schmerzende Stelle der Brust, welche direkt auf dem Herzen liegt.
Die Berührung löst irgendetwas aus, was sein Herz wieder in Gang bringt, die Schmerzen aus seiner Hand vertreibt und ihn nun durch die schnelle Entspannung zu Boden gehen lässt.
Er atmet noch ein wenig verstört und schnell, findet aber dennoch die Kraft, sich vom Boden aufzustämmen und "Alles in Ordnung. Alles in Ordnung." zu Drachi, dessen Atmung vor Schrecken ebenfalls versagt hatte und vermutlich noch weitere solche Situationen in der Nähe von Valase erleben wird, zu murmeln.
Während sich Drachi beruhigt schafft es Valase wieder auf seine eigenen Beine.
Ein bisschen wankend aber dennoch nur auf seinen beiden Beinen schafft Valase es zum Sessel.
Er bleibt eine Zeit lang nur sitzen, während sich Drachi wieder mit dem Feuer beschäftigt und ihm ab und zu einen besorgten Blick zuwirft.
Es ist schon spät und dennoch entscheidet Valase sich zu einem Bad.
Er bewegt sich ins Badezimmer und taucht ins Wasser ein. Während er badet betrachtet er die Hand, in der er den Meteoriten hielt.
Dieser passt das Wasser offenbar gar nicht, denn sie beginnt wieder ein wenig zu Schmerzen.
Er steigt aus der Wanne und trocknet sich ab.
Er betrachtet sein Gesicht im Spiegel und sieht, dass sich seine Augen im moment nicht zwischen grün und blau entscheiden können und desshalb immer langsam hin und her wechseln, wobei sich zwischendurch ein angenehmens türkis bildet.
Im Pijama bewegt er sich nun ins Wohnzimmer zurück.

Drachi hebt sofort den Kopf, als Valase ins Zimmer kommt.
Beide schauen sich fragend an, als ob sie von dem jeweilig anderen wissen wollten, wie es nun weitergehen soll.
Valases Augen, die sich nun endlich für die Farbe blau entscheiden konnten, teilen Drachi seine Gedanken mit und er geht ins Schlafzimmer, gefolgt von Drachi.
Valase legt sich aufs Bett und Drachi auf den Boden, der ihn nun abwartend anschaut.
Valase hat zwar erst Deutungsschwierigkeiten, aber ein deutliches Grinsen, welches nun über seinen Mund huscht lässt ihn "Komm, kannst im Bett schlafen." mitteilen.
Drachi springt nun ohne zu zögern von dem zum schlafen doch etwas unbequemen Boden auf und sein Hüpfer endet neben Valase auf dem grossen Bett, welches durch ein Knirschen kundtut, dass es nicht für diese Gewichtsklasse gedacht ist.
Drachi legt seinen Kopf von der linken Seite auf Valases Brust und hört zufrieden dem leisen Herzschlag zu.
Valase wiederum legt seinen linken Arm, welcher beinahe unter Drachi zerquetscht wurde, nun über Drachis Hals und legt die Hand auf dessen Herz.
Drachis Herzschlag hat etwa die Geschwindigkeit von dem Sekundenzeiger einer Uhr in unserer Zeit und macht desshalb all Sekunde einen Schlag. Langsame, langgezogene und doch kraftvolle Schläge pochen unter der Hand von Valase.
Der langsame Rhytmus wirkt beruhigend auf Valase, während das Umgekehrte bei Drachi offenbar den gleichen Effekt hat. So schlafen sie beide ein.
 
Die Vergiftung

Okok, ich weiss, was ich geschrieben habe...
... dennoch habe ich nach einer "Abklärung" beschlossen, weitere Teile zu posten.

Wie immer stehen diese natürlich auch als Zip und im Gesammtpaket zur Verfügung, inklusive diesem hier.

Zur besseren Lesbarkeit hier habe ich beschlossen, mir den Tipp von Columbus zu Herzen zu nehmen und diesen Text abzuändern. Ich hoffe, es verbessert die Lesbarkeit markant.

Um ein "Original" zu haben, habe ich beschlossen, die geposteten Texte nur unter extremen Umständen zu bearbeiten. Die Zip-Pakete sind aber immer aktuell (alle gefundenen/gemeldeten Fehler behoben und so weiter).

Dann bleibt mir nur noch, euch viel Spass zu wünschen :D !

Über sachliche und objektive (ohne Beleidigungen verfasste) Meinungen und Kommentare freue ich mich auch diesesmal ;) .


Die Vergiftung

Einmal, ich bin mir nicht mehr sicher, ob in der Vergangenheit oder der Zukunft, vielleicht auch gerade jetzt, gibt es zwei Personen in einem Land, dessen Namen ich vergessen habe.
Wobei es keine zwei Personen sind, vielmehr eine Person und ein Lebewesen, dessen Zuordnung man sich nicht sicher sein kann. Ich denke, jeder sollte sich da seine eigene Meinung darüber bilden.
Ein Geschöpf, dessen aussehen einem Vogel sehr nahe kommt, jedoch durch die beachtliche Grösse seines Körpers und seiner Flügel kaum als einen solchen zu bezeichnen ist. Ebenso ist sein Gesicht schön ausgeprägt. Flacher, aufrechter Kopf, beinahe Menschlich. Anstatt eines Schnabels ziert ein breit lächelnder Mund die untere Gesichtshälfte. Eine Nase sucht man vergebens, findet sich jedoch ein einem Grill gleichendes, vernetztes System, das offensichtlich der Funktion des Atmen's ohne weiteres nachkommen kann. Diese Art Nase füllt die an sonst leerstehende Stelle zwischen zurückgesetzten, freundlich dreinblickenden Augen und dem lächelnden Mund.
Auf dem Kopf hat er ein kleines Büschel mit Federn, die aussehen wie Haare.
Hinten hält ein blaugefärbter Schwanz, an dessen Spitze sich ein paar Federn befinden, die Balance während des Fliegens.
Der ansonsten kahle und durch ein grelles violett hervorgehobener Körper hat eine enorme Kraft, welche man der Ernährung des Wesens, nämlich Meerwasser und gelegentlich die von Valase gebraute Gemüsesuppe, die ihm besser als das Meerwasser zu schmecken scheint, gar nicht zutrauen würde.
Er, so wollen wir ihn bezeichnen, ist treu seinem Freund Valase ergeben, der ihn wiederum herzhaft Drachi nennt.
Valase hat vor kurzem einen Meteoritensplitter gefunden und aufgehoben, welcher sogleich eine Art Gift in seinen Körper fliessen liess.
Der Meteorit hatte vor dem Aufprall auf der Erde Drachi getroffen, jedoch ist Drachi unterdessen wieder fit und scheint keine bleibenden Schäden davongetragen zu haben.
Anders Valase, in dessen rechte Hand der Meteorit teilweise schmolz.
So will ich euch die Geschichte der Beiden und somit auch von dem Gift erzählen, welches immernoch den Körper von Valase durchströmt und einige merkwürdige Reaktionen hervorruft.

Valase schlägt die Augen auf. Es ist bereits recht hell.
Er richtet sich langsam und unter leichten Schmerzen im Bett auf.
Irgendwas hat ihm die Rippen zerquetscht, vermutlich der riesige Muskelkoloss, der sich in der Nacht etwa gleich häufig hin und her gewendet hat wie Valase.
Er biegt sich so gut es geht gerade, steht auf und dreht sich um, um dannach das leere Bett verwundert anzusehen. Noch hat er irgendwie immernoch Zweifel, dass alles erlebte Wirklichkeit ist.
Es ist auch irgendwie unfassbar. In einem Tag trifft und rettet er Drachi, findet er sich bei irgend so einem bärtigen Typen gegenüber wieder, beisst in eine merkwürdige, angeblich vergiftete Frucht, ist zurück in seinem Haus und am nächsten Tag findet er diesen Meteoritensplitter, der... Er starrt auf seine Hand. Sie zittert ganz leicht.
Er schiebt sich langsam zur Türe hinaus und versucht den Anschluss an seine Gedanken wiederzufinden, als ihm dieser halbe Stein auf dem Tisch auffällt.
In diesem Moment lenkt er seine nur mühsam in Bewegung kommende Gedanken auf den Aufenthaltsort von Drachi.
Das Haus verlassen konnte er schwer, es sei denn, er durchschlug ein paar Wände oder plättete die Haustüre. Auch wenn Valase einen guten Schlaf hat, sein Gehör hätte auf solche Geräusche bestimmt reagiert.
Er schleppt sich ins Wohnzimmer, wo er auch gleich über den vor dem Kamin liegenden Drachi stolpert.
Drachi kann dem fallenden Valase ausweichen, allerdings wird wiederum dessen Abwärtsgang und Aufschlag deshalb nicht so weich wie er es sich erhofft hatte.
Mühsam rappelt sich Valase wieder auf. Drachi schaut ihn ein wenig mitleidig schmunzelnd an.
Valase überspringt wiedermal das Morgenessen und kocht gleich zu Mittag. Beide schlemmen mal wieder äusserst abwechslungsreich Gemüsesuppe.
Gleich nach dem Abwasch macht Valase sich auf, eine Schlafplatz für Drachi zu konstruieren, während dieser verschwindet. Sein verschwinden bleibt nicht unbemerkt, jedoch kümmert es Valase kaum, denn dieses Muskelpaket wird wohl auf sich selbst aufpassen können.
Er bastelt zwei Hängematten, gross und klein.
Ich denke, die Zuordnung dürfte euch klar sein.
Er befestigt die seine an zwei kleinen Bäumchen und bindet die andere in der Nähe, zwischen etwas stärkeren Bäumen, fest. Die Tage sind warm und in der Nacht kühlt es nur minimal ab, also ist gegen das draussen schlafen nichts einzuwenden.
Der Vorgang hat nun doch einige Zeit in Anspruch genommen, und von Drachi ist noch immer nichts zu sehen. Valase geht zuerst auf's WC, wäscht seine Hände und macht sich dann auf die Suche nach Drachi.

Valase läuft zum Strand und ruft nach ihm.
Er schaut in fast alle möglichen und unmöglichen Richtungen, lässt jedoch den Himmel ausser acht.
Ein Fehler, denn Drachi stürzt sich auf Valase und nimmt dessen Standort ein, während die gewaltige Wucht des Aufpralls Valase wegschleudert und mit lautem platschen im Meer aufschlagen lässt. Bis zur Schulter im Wasser steht nun der triefend nasse Valase und blickt verdutzt und sinnierend in die Gegend, bis er endlich wieder zu sich kommt und kapiert, was soeben passiert ist. Während Drachi ihn hämisch angrinst, beginnt er Lauthals zu lachen.
Jedoch verstummt er schnell wieder, als seine Hand wieder mit einem brennenden Schmerz auf sich aufmerksam macht.
Er spürt nun das Pochen seines Herzens in der Hand, welches sich verlangsamt. Im Sekundentakt schlägt nun sein Herz, und die Hand macht es nach... Oder ist es umgekehrt? Passt sich das Herz der Hand an?
Zudem kommt es ihm irgendwie bekannt vor. Der Sekundentakt, das hat er gestern Abend gespürt. Drachis Herz schlägt in diesem Masse.
Ein Stoss reisst ihn aus den Gedanken und lässt sein Blick von der Hand auf Drachi schweifen, der nun besorgt neben ihm im Wasser steht.
Sie bewegen sich beide aus dem Wasser heraus und da man sich bei der Hitze das Abtrocknen sparen kann, wenden sie sich wichtigeren Dingen zu.
Das heisst, Valase beschäftigt sich wieder mit seiner Hand und seinem Herzen, welche sich beide wieder normalisiert haben, und Drachi starrt ihn dabei mitleidig an.
Man sieht es Valase an, dass ihm die ganze Sache reicht. Die ganze Zeit diese Probleme, die Schmerzen und neue Entdeckungen... Allerdings, und das heitert ihn doch sehr stark auf, fand so auch Drachi zu ihm. Und das ist alles von diesen Dingen Wert. Vor allem, da sie vermutlich schnell wieder vergehen.
Ich greif da mal ein bisschen vor um euch zu sagen, dass die Symptome nachlassen, doch das eigentliche an dem Ganzen... Na, ich will nicht zu weit vorgreifen, alles zu seiner Zeit.
Zuerst einmal entspannt sich Drachi beim lächelnden Gesichtsausdruck von Valase und darf sich dann auch noch über einen Topf voll Gemüsesuppe freuen, die ihm Valase zubereitet während er über den Stein nachdenkt.
Ein aufregender Tag, wie die letzten auch schon waren, doch dieser ist noch nicht vorbei.

Während Valase etwas abwesend mit dem Löffel in seiner Suppe rumrudert und Drachi mit Wonne seine eigene grosse Portion verschlingt, liegt das Haus still da.
Umso leichter fällt Valase deshalb ein feines Summen auf. Das hin und her wenden des Kopfes ändert weder die Herkunft, noch die Tonhöhe. Es muss also ein Geräusch sein, welches sich in seinem Kopf befindet.
Habt ihr schon mal sowas gehabt? Einen Ton, den ihr nicht losgeworden seid? Tinnitus vielleicht, oder ein maschinelles Geräusch... Aber einen Summton im Kopf habe ich selbst noch nie erlebt.
Noch etwas ist merkwürdig an der Sache. Wenn er will, kann er den Klang ausschalten, aber wenn er sich nicht mehr konzentriert, ist das Summen wieder da.
Noch weiss er nicht, was gerade eben in seinem Kopf vor geht... Und ich bin mir nicht sicher, ob er das überhaupt wissen will.
Sein Gehirn baut soeben ein paar Nervenverbindungen um. Zu den Auswirkungen lässt sich momentan nicht viel sagen. Ausser dem langsam nervenden Vibrationsgeräusch.
Valase wird durch ein Schlürfgeräusch aus seinen Gedanken gerissen.
Drachi war gerade dabei, den Inhalt des Tellers von Valase während scharfer Beobachtung des selben in seinem Magen verschwinden zu lassen.
Als Valase nun eine Bewegung macht, hält Drachi kurz inne, um dann kurz darauf nur mit noch schnellerem Tempo das Behältnis zu leeren.
Valase, der es in seiner Konzentration offenbar gerademal geschafft hatte, zwei Löffel der Suppe zu sich zu nehmen, schaut verdutzt in seinen jetzt leeren Teller und lacht nun laut heraus.
Der Stein, von Gedanken über Gedanken, von Ablenkung über Ablenkung in Vergessenheit geraten, liegt da auf dem Tisch, noch stets ein Geheimnis hütend. Doch dafür ist auch morgen noch Zeit, zuerst sollte mal geschlafen werden.
Valase erledigt kurz den Abwasch, nimmt eine kleine Mahlzeit zu sich, macht das allabendliche Badezimmerprogramm, wobei er sich dann im Bad über den ausbleibenden Schmerz in der Hand wundert.
Bettfertig bewegt er sich aus dem Haus und legt sich in seine frisch gebaute Hängematte. Drachi macht es ihm mit ein wenig mehr Mühe nach, aber der schwerste Part dürften hierbei die Bäume haben, welche sich durch das Zuggewicht stark neigen. Hoch genug befestigt schleift die Konstruktion dennoch nicht am Boden entlang. Der Mond und die Sterne glühen vom Himmel und bieten einen zauberhaften Anblick. Die vielen Punkte verschwimmen langsam vor den beiden Augenpaaren und lassen Valase und Drachi einen sanften und ruhigen Schlaf finden.
 
Die Wandlung

Guten Abend und Morgen!

Ach Du meine Güte, ist da aber viel Zeit seit dem letzten Teil vergangen 8O ...

Na, dann mal eben einen neuen Teil gepostet.

Auch diesesmal muss man nicht auf mein Blabla vorab verzichten (kann es natürlich jedoch gerne tun).
Mir scheint, ich definiere "Kurzgeschichte" neu... Gut nein, so schlimm ist's auch wieder nicht, aber man sollte vielleicht doch etwas mehr Zeit als beim letzten Teil mit einrechnen.

Wie immer ist die Geschichte auch im ersten Beitrag als Zip-Datei vorhanden.
Und wie würden mich sachliche Kritik und Kommentare sowohl als Beitrag als auch per Nachricht freuen.
So, und nun überlasse ich euch der Geschichte ;) .

Die Wandlung

Einmal, ich bin mir nicht mehr sicher, ob in der Vergangenheit oder der Zukunft, vielleicht auch gerade jetzt, gibt es zwei Personen in einem Land, dessen Namen ich vergessen oder gar nie gewusst habe.
Wobei es keine zwei Personen sind, vielmehr eine Person und ein Lebewesen, dessen Zuordnung man sich nicht sicher sein kann.
Ich denke, jeder sollte sich da seine eigene Meinung darüber bilden.
Ein Geschöpf, dessen aussehen einem Vogel sehr nahe kommt, jedoch durch die beachtliche Grösse seines Körpers und seiner Flügel kaum als einen solchen zu bezeichnen ist.
Ebenso ist sein Gesicht schön ausgeprägt. Flacher, aufrechter Kopf, beinahe Menschlich.
Anstatt eines Schnabels ziert ein breit lächelnder Mund die untere Gesichtshälfte.
Eine Nase sucht man vergebens, findet sich jedoch ein einem Grill gleichendes, vernetztes System, das offensichtlich der Funktion des Atmen's ohne weiteres nachkommen kann.
Diese Art Nase füllt die an sonst leerstehende Stelle zwischen zurückgesetzten, freundlich dreinblickenden Augen und dem lächelnden Mund.
Auf dem Kopf hat er ein kleines Büschel mit Federn, die aussehen wie Haare.
Hinten hält ein blaugefärbter Schwanz, an dessen Spitze sich ein paar Federn befinden, die Balance während des Fliegens.
Der ansonsten kahle und durch ein grelles violett hervorgehobener Körper hat eine enorme Kraft, welche man der Ernährung des Wesens, nämlich Meerwasser und gelegentlich die von Valase gebraute Gemüsesuppe, die ihm besser als das Meerwasser zu schmecken scheint, gar nicht zutrauen würde.
Er, so wollen wir ihn bezeichnen, ist treu seinem Freund Valase ergeben, der ihn wiederum herzhaft Drachi nennt.
Valase hat vor kurzem einen Meteoritensplitter gefunden und aufgehoben, welcher sogleich eine Art Gift in seinen Körper fliessen liess.
Der Meteorit hatte vor dem Aufprall auf der Erde Drachi getroffen, jedoch ist Drachi unterdessen wieder fit und scheint keine bleibenden Schäden davongetragen zu haben.
Anders Valase, in dessen rechte Hand der Meteorit teilweise schmolz und nicht zu verachtende Reaktionen hervorruft.
So will ich euch die Geschichte der Beiden und ebenso von Valases erste Begegnung mit einer der nicht vorhersehbarer Nebenwirkungen des Meteoritengifts erzählen.

Dieser Morgen, der Morgen eines der schicksalsträchtigsten Tage von Valase, beginnt ganz entspannt und leicht.
Leichter trifft es nicht schlecht, denn heute spürt er kein so grosses Gewicht auf den Rippen wie am Vortag.
Er wirft sich aus der Hängematte und bemerkt als erstes die beiden armen Palmen, die nun das gesamte Gewicht von Drachi tragen müssen.
Sie sehen ziemlich mitgenommen aus.
Wenn ihr euch schon immer mal gefragt habt, wie es zu solch halb umgefallenen Palmen kommt... Hier liegt die Erklärung.
Natürlich gibt es auch Zweifler, die der Meinung sind, gewisse Palmenarten würden aufgrund des Eigengewichtes umkippen, aber irgendwie finde ich die Erklärung mit der Hängematte besser.
Zurück aus diesem Lehrabschnitt zum Frühstück der beiden.
Valase hat sich heute mal dazu entschlossen Brot zu backen.
Während er sich die seine Mahlzeit einverleibt, ertränkt Drachi seinen Hunger mit Meerwasser.
Valases Gedanken fragen sich, wie Drachi sich bloss nur von Salzwasser ernähren kann.
Nein, Fische gehören nicht auf seinen Speiseplan.
Wenn ihm mal einer in den Mund schwimmt, spuckt er ihn gekonnt wieder aus.
Valases Gedanken wandern weiter über das Wasser zu seiner manchmal schmerzenden Hand und von der Hand zu dem Meteoritensplitter im Nebenzimmer.
Er wacht erst wieder aus den Gedanken auf, als Drachi neben ihm steht und ein Stück des Brotes abbeisst.
Laute Kau- und Knupsergeräusche begleiten das Murren, dass Drachi von sich gibt.
Die Grimasse, die er dazu schneidet, zeigt, dass Brot offenbar nicht zu Drachis bevorzugten Speisen gehört.
Er wendet sich wieder dem Meerwasser zu.

Nach dem ausgiebigem Frühstück nimmt sich Valase die Analysierung des Meteoriten, oder zumindest dessen was davon noch übrig ist, vor.
Drachi hingegen zieht sich für ein Mittagsschläfchen am Strand zurück.
Valase wirft nochmals schnell einen Blick auf das dösende Ungetüm im Sand und widmet sich nun dem Meteoritenteilchen.
Es sieht aus, als hätte sich Drachis Blut, wie schon vor ein paar Tagen erkannt, ins innere des Himmelsgesteins zurückgezogen.
Was in der Theorie wohl nur sehr schwer zu erklären ist, findet hier seine Anwendung.
Zugegeben, seltsamer als ein in die Hand schmelzender, angekokelter klumpen Stein ist allen Anschein nach dieses Phänomen nicht.
Immerhin könnte das Blut bei der Abkühlung des Meteoriten ins innere geronnen sein.
Valase dreht und wendet den Hüter zahlreicher Geheimnisse in seiner Hand.
Es scheint gerade so, als wenn es schwingen würde. Ein Magnetfeld?
Bei genauerer Betrachtung zeichnet sich Bewegung im innern ab.
Das Blut schwappt auf und ab, gerade so, als würde dieser Gegenstand atmen oder ein Herz haben.

Ein stöhnender Aufschrei lässt ihn zusammenzucken und sich von seinen Studien ablenken.
Den Splitter noch in der geballten Faust rennt er zu der evaluierten Herkunft des Schreies nach draussen und sieht, wie bösartige Gestalten auf Drachi einprügeln.
Eine der Gestalten hält eine art Peitsche in der Hand und schlägt damit auf Drachi ein.
"Aufhören!" brüllt Valase laut in ihre Richtung, doch sie lassen nicht nach. Seine Stimme, wie auch sein restlicher Körper, bebt vor Zorn, oder vielleicht auch vor Angst.
Zu Dritt sind sie ihm überlegen.
Drachi könnte sich vielleicht selbst wehren, wenn zwei von ihnen ihn nicht festhalten würden.
Valase muss etwas tun. Er schaut sich um, doch ausser dem Steinchen in der Hand hat er nichts, was er einsetzen könnte.
Trotz der Chancenlosigkeit hebt er den Stein, die Hand noch stehts zur Faust geballt, über seinen Kopf und holt aus.
Gerade als er werfen will, gleitet ihm der Stein aus der Hand.
Valases Herzschlag vermindert sich wieder drastisch.
"Nicht jetzt!" denkt er, "Bloss nicht jetzt!".
Er fällt auf seine Knie, und doch versucht er mit all seiner Kraft zu Drachi zu kommen.
Noch ein Peitschenschlag der unter dem vor sadistischer Freude strahlendem Gesicht des Angreifers auf Drachis Haut abprallt.
Und wieder holt er zum nächsten Schlag aus.
Doch noch bevor er die Peitsche erneut niedersausen lassen kann trifft ihn ein heftiger Tritt und schleudert ihn aus der Reichweite meiner Erzählung hinaus.
Die anderen Beiden stehen sprachlos und reglos da, die Augen weit aufgerissen.
Noch bevor sie reagieren könnten, bekommt die zweite Gestalt einen starken Boxhieb, welcher ihn zu Boden wirft.
Der dritte will sich gerade umdrehen, als er anscheinend durch einen Hieb von Drachis Schwanz von den Füssen gerissen wird. Wohlgemerkt, sie sind noch an ihm dran, ich meine damit, das er hinfällt.
Nachdem sich die beiden schrägen Vögel wieder aufgerappelt haben, rennen sie in die selbe Richtung davon, wohin schon der allererste von ihnen gesegelt ist.
Panisch umschreibt nicht annähernd ihre Gestik, die sie beim Fortbewegen zeigen.

Valase sieht zornig hinter ihnen her, bis er merkt, wie schwer sein Oberkörper ist und nach vorne kippt.
Irgendwie fühlt er sich ungelenk.
Er stützt sich ab, soweit es ihm im Sande möglich ist, doch es dauert nicht lange, da fällt er wieder hin.
Er wirft einen Blick auf Drachi, der aussieht, als hätte man ihn durch eine Statue ersetzt. Starr liegt er da und starrt auf Valase.
Letzterer versuch sich erneut aufzurichten und fällt auch gleich wieder hin.
Er kann sich irgendwie nicht mehr auf den Beinen halten, sein Gleichgewichtssinn ist durch irgendwas gestört.
Er wendet seinen Blick wieder nach vorne und versucht sich, immer wieder stolpernd und mit dem Gesicht im Sand landend zum Haus zu bewegen.
Plötzlich hört er eine Stimme von hinten: "Aber wie kann das... Ist...?".
Doch als er sich umdreht, verstummt die Stimme.
Hinter ihm liegt nur Drachi, weiterhin in der selben Haltung wie zuvor, noch stehts mit seinem Blick auf Valase ruhend. Seine Eigene klingt jedenfalls anders.
Diese hier klang tief, und trotz der erkennbaren Erregung irgendwie beruhigend. Also, woher kam der gestotterte Satz?
Er hatte nun aber wichtigeres zu tun als darüber nachzudenken, zum Beispiel sich im Gleichgewicht zu üben.
Er richtet seine Konzentration wieder darauf, sich zum Haus zu bewegen und dreht seinen Kopf wieder nach vorne.
Er stösst sich erneut vom Boden ab um nach ein paar kleinen Schritten wieder hinzufallen.
Er liegt etwas unbequem, denn er ist genau auf dem Stein gelandet, welcher ihm vorhin entglitten ist.
Sein aufkommender Zorn über die Begebenheiten lässt sein Puls wieder schneller rasen.
"Jetzt muss es mir einfach gelingen!" denkt er sich und nimmt alle Kraft zusammen, um sich so heftig es geht abzustossen.
Das Ergebnis dieses Kraftaktes ist, dass er auf dem Rücken landet. Er versucht normal aufzustehen und es gelingt ihm sogar.
Das, was Valase seit Minuten stehts versuchte und auch jedesmal misslang, ist einfach wieder möglich?
Beim wieder angewöhnen des alten Gleichgewichts wankt er noch ein bisschen hin und her, schafft es aber wenigstens ohne hinzufallen ins Haus.

Fassungslos und erschöpft setzt sich Valase auf den nächstbesten Sitzplatz.
Den verfluchten Stein hat er mit getragen und wirft ihn auf den Tisch vor sich.
Drachi kommt angewankt, zum Glück weist er keine Verletzungen vom Angriff auf.
Die Peitsche konnte seiner Haut keine Wunden zufügen. Trotzdem sieht er merkwürdig aus, fast so, als hätte er einen Fisch verschluckt.
Die Augen weit aufgerissen starrt er Valase an.
"Bitteschön!" stöhnt Valase. Als keine weitere Reaktion von Drachi folgt, ausser, dass er stehen bleibt, fügt Valase ein "Ich weiss auch nicht, was in mich gefahren ist. Irgendwie... Einfach... Tja." an.
Drachi klappt den vom staunen offenen Mund zu und schaut nun eher verwirrt drein.
Die Beiden schweigen sich eine recht lange Zeit einfach nur an.
Der erste, der Bewegung zeigt, ist Valase, als er sich in Richtung Toilette aufmacht.
Bei seiner Rückkehr ist Drachi nicht mehr im Raum.
Er tritt hinaus und sieht in richtung Himmel als auch in alle Richtungen am Boden. Von Drachi keine Spur.
Vielleicht ist das auch besser so, schliesslich brauchen beide ein bisschen Ruhe.

Es beginnt einzudunkeln, als Valase sich Abendbrot macht und anschliessend nach draussen setzt.
Er vermisst langsam seinen violetten Freund.
Als wären seine Gedanken das nötige Stichwort taucht Drachi aus dem Dunkeln des Himmels auf.
Er landet in einem Abstand von einigen Metern zu Valase.
"Hallo Drachi!" antwortet Valase hörbar erleichtert und aufgestellt. Drachi sieht ihn mit offenbar gemischten Gefühlen an jedoch sieht man ihm auch Freude deutlich an.
Das Schlauste, das sieht Valase ein, wäre wohl, von hier weg zu ziehen.
Und doch hält ihn hier noch so einiges.
Am meisten wohl sein neuer, jedoch bester Freund.
Valase begibt sich, verfolgt von Drachi, an den Strand, und beide sehen zu, wie die Sonne langsam im Meer versinkt. Bildlich gesprochen natürlich.
Die roten Sonnenstrahlen bringen das Wasser mit Farben zum Glühen, ein Meer aus Rubinen schaukelt vor ihnen auf und ab.
Selbst wenn jeder dieser strahlenden Funken ein echter Rubin wäre, könnte man damit diesen Anblick niemals bezahlen.
Mir vermag es nicht annährend mit Worten gelingen, den vollen Umfang dieses Ereignisses zu beschreiben.
Nach diesem einen der wunderbarsten Schauspiele der Natur legen sich beide in ihre Hängematten und spüren den bitteren Nachgeschmack der schrecklichen Geschehnisse des Tages nur noch leicht, als der Schlaf sie sanft umschliesst.