Die Eulikschen Geschichten

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22 April 2006
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Ich habe seit einigen Tagen einige Texte aus dem Buch "So schön war Suleyken" gelesen, und war von dem Schreibstil fasziniert, so dass ich anfing, mir Gedanken über eine eigene Geschichte zu machen. Und fing halt an zu schreiben. Zur Zeit ist sie zwar noch recht kurz, wäre aber froh über Feedbacks.

Die Eulikschen Geschichten

Onkel Ivan war ein gut gebauter und doch breiter Mann, der bereits in seinen vierzig Jahren lag. Ivan lebte in einem der Wohngemächer in Euliken, dessen Nachbarschaft Dorf sich nicht anders als Dorothea nannte. Auf der anderen Seite des Flusses Glovja, auf dessen rechten Seite sich die Dörfer Euliken und Dorothea befanden, lag eine Festung, die – wie kann man anders erwarten – ein Nachbarort der Eulikschen’ Stadt war. Was man beachten sollte: Die Festung, von der gerade gesprochen wurde, heisst nicht anders als Ivorka, und ist nicht eine übliche Festung, dessen Typus man „Ort“ nennt. Nein, es war eine Stadt, eine Handelsstadt wenn man ehrlich sein darf.

Eines Morgens sass Onkel Ivan in seinem aus Holz geflochtenem Sessel und schaute in die Weite von Euliken. Die Aussicht auf der Glovja war gottesschande durch seinen Nebel gestört worden. Onkel Ivan störte dies ganz und gar nicht. Er sass nämlich nicht in Euliken auf seinem aus Holz geflochtenem Stuhl um die Aussicht zu geniessen, die er übrigens jeden Morgen sieht, sondern um seine Nichten zu empfangen.
Der Bruder des Onkels Ivan hiess wegen vielen Gründen Nemo. Die einen sagen, der Grossvater des Onkels Ivan sei einer der wenigen in Euliken gewesen, der Latein sprechen konnte, die anderen behaupten, der Vater des vorhin angedeuteten Onkels hätte bei einer kirchlichen Messe beschämend beim „Amen“-Befehl niesen müssen, so hätte er „Omen“ gesagt, was nichts anderes vorwärts gelesen als „Nemo“ heisst.
Nemo zeugte drei Söhne, die er nach seinem Namen benannte. Den jüngsten nannte er Neptun, den etwas ausgewachsenen Sohn liess er Mond nennen und den ältesten, der übrigens bereits eine Lehre als Schmied hatte, hatte Vater Nemo mit dem Namen Omen beglückt.