(Bier)Kelle
BackRoad Fahrer
- 28 April 2006
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... aber im Grunde sieht jeder Sachbearbeiter nur das, was er auch unbedingt sehen muss.
Ist konzeptionell bei ELENA nicht anders.
Jeder Sachbearbeiter sieht die Daten, die er zur Bearbeitung benötigt.
Durch das Erfordernis, dass ich als Antragsteller die einzelnen Informationen für die jeweiligen Stellen angeben und belegen muss, habe ich eine direkte Kontrolle über das, was ich bei der jeweiligen Stelle angebe.
Da Du in Zukunft jede Datenübergabe an die zu bearbeitende Behörde freigeben musst, sehe ich da keinen Unterschied.
Jemand der im Augenblick vorsätzlich rechtswidrig so viel über mich wissen will wie hier gespeichert werdensoll, muss (gesetzt den Fall ich bin nicht arbeitslos) mindestens drei Datenbanken hacken. Für die Information über Verfehlungen an meiner Arbeitsstelle wird das im Augenblick wahrscheinlich noch nicht mal überall gehen.
In Zukunft reichen dafür die Daten aus ELENA.
Du vergisst zwei schon bestehende zentrale Speicherorte dieser Daten:
- Dein zu Hause
- Dein Arbeitgeber
Beim Arbeitgeber müssen Personalunterlagen in einem abschließbaren Metallschrank aufbewahrt werden.
Für Deinen Haushalt gibt es keine Vorschriften, wie Du Deine Daten sicherst.
Wenn also der erste Angriffsweg "Social Engeneering" nicht den gewünschten Erfolg bringt, obwohl der immer noch am erfolgreichsten ist, wo würdest Du weitermachen?
Ein lapidarer Wohnungseinbruch oder ein Angriff auf eine Bundesbehörde?
Was den Bürokratieaufwand angeht bin ich mir gar nicht so sicher, dass der wirklich geringer wird. Die Sachbearbeiter werden nun ein weiteres Programm zu händeln haben. Dieses kann ausfallen. Oder die Daten von Arbeitgebern nicht oder nur unvollständig gemeldet worden sein.
Verzögerungen bei der Datenzustellung bzw. unvollständige Daten sind kein explizites Problem eines elektronischen Systems, das kommt in den besten Häusern vor.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Daten auch trotzdem noch von Hand in die bestehenden Programme der Arbeitsverwaltung umgetragen werden müssen.
Reine Hypothese.
Normalerweise erscheint dann in der normalen Oberfläche ein Button "Datenübernahme aus ..." und dann sind die Felder ausgefüllt.
Dieses "Es könnte..." "Und wer weiß..." erinnert mich immer an die Geschichte der Eisenbahn.
Da gab es 18irgendwas Leute, die vor Bahnfahrten warnten, da diese exorbitant hohen Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h zu Geisteskrankheiten bzw. zum Tod führen könnten.
Ich will ja hier nichts schön reden, nur fehlen mir bisher einfach mal Fakten, die das System untragbar machen.
gruss kelle!