Soziales ACTA - Eine Bedrohung fürs Internet?

vielleicht hätte Schmitz sein Unternehmen gleich legal aufziehen sollen. Wäre auch für die USer, die seinen Dienst legal genutzt haben und jetzt ihre Daten verloren haben, besser gewesen...

Nur kurz dazu etwas: das Unternehmen an sich war und ist legal, bis das Gegenteil bewiesen wird. Dass Kim bzw. das Unternehmen Uploadern besonders hoch frequentierter Dateien einen Bonus zugeschoben hat, ist noch nicht bewiesen. Auch ist noch unklar, wie das FBI an die Firmen-internen E-Mails, die in der Anklageschrift zu finden sind, gekommen ist. Auf legalem Wege?

User, die ihre Daten durch den Bust verloren haben, sind, meiner Meinung nach, selbst Schuld. Wer seine Daten im Internet ablegt und kein lokales Backup, sei es auf einer CD, auf einer externen Platte oder einem USB-Stick hat, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.

In meinen Augen, und das war in letzter Zeit des öfteren zu lesen, hat Kim gezeigt, dass Menschen dazu bereit sind Geld auszugeben, um die Lieblings-Serie, aktuelle Filme, Musik und andere Medien zu konsumieren, sofern das Preis-Leistungsverhältnis stimmt! Vielleicht sollte sich die Content-Mafia endlich dazu durchringen, ähnliche Dienste zu planen und umzusetzen - und zwar gebündelt und nicht jeder für sich.

Ich persönlich bin gerne bereit, einer Plattform, auf der ich alles konsumieren kann, monatlich einen entsprechenden Betrag zukommen zu lassen - eine gewisse Vielfältigkeit vorausgesetzt. Gut, eine weitere Voraussetzung meinerseits wäre der Ausschluss bzw. die Auflösung der GEMA und GEZ, aber das ist … Phantasie, noch.

Aus kurz wurde mittel-kurz, sorry. 8)

Zum eigentlichen Thema: ACTA ad acta! Auch am 25. werde ich wieder protestieren gehen.
 
In meinen Augen, und das war in letzter Zeit des öfteren zu lesen, hat Kim gezeigt, dass Menschen dazu bereit sind Geld auszugeben, um die Lieblings-Serie, aktuelle Filme, Musik und andere Medien zu konsumieren, sofern das Preis-Leistungsverhältnis stimmt! Vielleicht sollte sich die Content-Mafia endlich dazu durchringen, ähnliche Dienste zu planen und umzusetzen - und zwar gebündelt und nicht jeder für sich.

Und was soll das bringen? Solange solche Dienste wie die von Kim Schmitz deutlich günstiger sein werden, weil sie ja an die Urheber keinen Anteil abgeben müssen, wird der "Kunde" seine Serien weiterhin bei illegalen Diensten ziehen.

Marty
 
Und was soll das bringen? Solange solche Dienste wie die von Kim Schmitz deutlich günstiger sein werden, weil sie ja an die Urheber keinen Anteil abgeben müssen, wird der "Kunde" seine Serien weiterhin bei illegalen Diensten ziehen.

Marty
Ich unterlasse es jetzt, die vielen Tausend Beispiele aus allen Bereichen des Lebens aufzuzählen, die dem widersprechen. (Nur mal eines: iTunes)

Deine Behauptung wäre wenn überhaupt nur dann realistisch, wenn es einen Homo Oeconomicus ohne Gefühle gäbe.
 
Ich unterlasse es jetzt, die vielen Tausend Beispiele aus allen Bereichen des Lebens aufzuzählen, die dem widersprechen. (Nur mal eines: iTunes).
Dummerweise sind Dienste wie iTunes oder Amazon aber legal, weil sie Lizenzen für den Verkauf von Inhalten besitzen und den Rechteinhabern ihren Anteil zahlen. Und es besteht halt ein Unterschied darin, einen aktuellen Film für 9,99 € bei iTunes zu ziehen oder ihn für 0 € bei Megaupload zu erhalten, oder?

Nur weil es möglich ist, legal Inhalte im Netz zu erwerben, bedeutet ja nicht automatisch, dass es alle auch tun.
 
Ich unterlasse es jetzt, die vielen Tausend Beispiele aus allen Bereichen des Lebens aufzuzählen, die dem widersprechen. (Nur mal eines: iTunes)
Bei Tausend Beispiele könnte es doch bei der Nennung mehr als eins sein.

Zu iTunes: Für mich schlichtweg ein anderer Vertriebsweg. Sprich der Großteil der Nutzer sind ehemals CD-/DVD-Käufer, weniger (ehemalige) Nutzer von illegalen Tauschbörsen. Für mich auch logisch, denn das entscheidende für diese Leute ist der Preis.
 
Ich bin Kunde in mehreren offline- und einer online-Videothek, sowie der örtlichen Bibliothek. Hätte ich die Möglichkeit, meine Lieblingsserien relativ zeitnah für einen Preis der in diesen Richtungen liegt zu bekommen, würde ich den gerne zahlen.

Und nein, ich besorge mir die Serien derzeit nicht illegal/halblegal. Ich kaufe sie in der Regel zwei oder drei Jahre nach Erscheinen im Sonderangebot.

Ich denke daher schon, dass eine legale Variante in der Lage wäre, den Herstellern Gewinne einzuspielen. Es gäbe trotzdem sicher noch illegale Tauschbörsen, aber man stellt ja auch DVD´s ins Geschäft, obwohl immer mal welche gestohlen werden.
 
Ich frage mich bloß, warum jetzt beim Thema Acta über eine Tauschbörse diskutiert wird, die jetzt schon illegal ist.

gruss kelle!
 
Weil es bei ACTA um die Sicherung des bestehenden Zustandes geht, anstatt die Energie dafür aufzuwenden, für beide Seiten annehmbare Alternativen zu entwickeln.
 
Alternativen wozu?
Auch mit Acta ist es weiterhin möglich, sein geistiges Eigentum anderem im Netz zu Verfügung zu stellen, zu Preisen, die man als Eigentümer frei festlegen darf.

Ob das der Endanwender dann als angemessen empfindet, ist Geschmackssache.

gruss kelle!
 
Wenn man die Technik verkauft, um Medienerzeugnisse problemlos zu vervielfältigen und veröffentlichen zu können und gleichzeitig noch der Meinung ist, die Nutzer würden nicht merken, dass der Preis einer neuen CD oder DVD deutlich günstiger sein könnte, ohne dass die Urheber (und die Vermarkter) hungern müssen, dann ist man blind und ignorant.

Sich dagegen mit Gesetzen zur Wehr setzen zu wollen, ist dumm. Und es widerspricht auch jedem ach so freiheitlichen Gedanken von der Kraft der Märkte, die alles zum Guten wenden werden.

ACTA ist eine Demonstration von Macht, die dort eigentlich nicht liegen sollte. Und deswegen ist es auch ein gesellschaftliches Problem.

Dagegen sind die Drohkulissen, die teilweise von ACTA-Gegnern aufgebaut werden (für Deutschland) eher zu vernachlässigen (das ist jedenfalls meine derzeitige Meinung).
 
Wenn man die Technik verkauft, um Medienerzeugnisse problemlos zu vervielfältigen und veröffentlichen zu können und gleichzeitig noch der Meinung ist, die Nutzer würden nicht merken, dass der Preis einer neuen CD oder DVD deutlich günstiger sein könnte, ohne dass die Urheber (und die Vermarkter) hungern müssen, dann ist man blind und ignorant.

Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig.
Ist zwar schon ein paar Tage her, aber ich war mal mit ner Band unterwegs, und da wurde auch mal ne CD produziert.
Eine Woche Studio, 5 Lieder, 500 CDs in Eigenvermarktung machte dann 10 DM pro CD.
Da war noch nichtmal das Spritgeld für den Weg ins Studio dabei, geschweige denn "Gehalt" für die Musiker.

Von daher halte ich ein deutlich günstiger" für ziemlich aussichtslos.

Sich dagegen mit Gesetzen zur Wehr setzen zu wollen, ist dumm. Und es widerspricht auch jedem ach so freiheitlichen Gedanken von der Kraft der Märkte, die alles zum Guten wenden werden.

Sofern man beim "Kunstmarkt" überhaupt von einem Markt in dem Sinn sprechen kann.
Entweder ich will ne Kreator CD haben oder nicht.
Da ist es mir schnuppe, dass eine CD von irgendwem 5 € günstiger ist.

ACTA ist eine Demonstration von Macht, die dort eigentlich nicht liegen sollte. Und deswegen ist es auch ein gesellschaftliches Problem.

Wo sollte sie denn sonst liegen?
Bei ACTA geht es doch erstmal um den Schutz geistigen Eigentums.
Das hat weder was mit Vermarktungsformen noch mit der Preisbildung zu tun.

Dagegen sind die Drohkulissen, die teilweise von ACTA-Gegnern aufgebaut werden (für Deutschland) eher zu vernachlässigen (das ist jedenfalls meine derzeitige Meinung).

dito

gruss kelle!
 
[...]Von daher halte ich ein "deutlich günstiger" für ziemlich aussichtslos.

Welche CD kostet denn (inflationsbereinigt) 10,00 €, wenn sie herauskommt? Ich habe da eher Preise von 15,00 - 20,00 € und mehr im Kopf, wobei ich da auch nicht wirklich up to date bin, da ich fast ausschließlich gebrauchte Medien kaufe, sofern ich sie nicht nur miete.

Wo sollte sie denn sonst liegen?
Bei ACTA geht es doch erstmal um den Schutz geistigen Eigentums.
Das hat weder was mit Vermarktungsformen noch mit der Preisbildung zu tun.

Meines Wissens ist das geistige Eigentum bereits fast überall geschützt. Fraglich ist, ob dieser Schutz gesellschaftlich noch akzeptiert wird (Denn letztendlich müßte in einer Demokratie ja die Gesellschaft entscheiden, was schutzwürdig ist und was nicht).

Somit spielen bessere Vermarktungsintrumente und günstigere Preise schon eine Rolle, weil sie die Akzeptanz des Schutzes positiv beeinflussen können.

Der Versuch, gesellschaftliche Veränderungen oder Auffassungen mit Verboten und Strafen zu verhindern ist in der Geschichte desöfteren gescheitert.
 
Welche CD kostet denn (inflationsbereinigt) 10,00 €, wenn sie herauskommt? Ich habe da eher Preise von 15,00 - 20,00 € und mehr im Kopf, wobei ich da auch nicht wirklich up to date bin, da ich fast ausschließlich gebrauchte Medien kaufe, sofern ich sie nicht nur miete.

Ich bin zu lange aus der Szene raus um aktuelle Preise abschätzen zu können.
Aber wenn ich die 5 € von damals ansetze, für ne Amateurproduktion ohne Vertrieb, Management und Aufwandsentschädigung für die Msuiker sind 17 € nicht sooo viel.

Gut, ich sehe da hauptsächlich Bands, die weniger als 100.000 Alben pro Jahr verkaufen, nicht die, die bei ähnlichen Produktionskosten 1.000.000 Alben verkaufen.

Meines Wissens ist das geistige Eigentum bereits fast überall geschützt.

Dem ist so.
Nur hast Du als Rechteinhaber die verschiedensten Probleme, in anderen Ländern Deine Rechte durchzusetzen.

Fraglich ist, ob dieser Schutz gesellschaftlich noch akzeptiert wird (Denn letztendlich müßte in einer Demokratie ja die Gesellschaft entscheiden, was schutzwürdig ist und was nicht).

Somit spielen bessere Vermarktungsintrumente und günstigere Preise schon eine Rolle, weil sie die Akzeptanz des Schutzes positiv beeinflussen können.

Wie diverse Prozesse im OpenSource Umfeld zeigen, wird das Urheberrecht nicht dann mal akzeptiert, wenn man etwas kostenfrei bekommen kann.

Wenn man andererseits sieht, wie ein Aufschrei der Empörung durchs Volk geht, wenn ein neuer chinesischer Bus zufällig so aussieht, wie ein MAN Bus aus Salzgitter, dann zeugt das zumindest für eine sehr seltsame Auffassung von Urheberrecht.

Der Versuch, gesellschaftliche Veränderungen oder Auffassungen mit Verboten und Strafen zu verhindern ist in der Geschichte desöfteren gescheitert.

Welche Veränderungen oder Auffassungen werden denn verboten?
Jeder kann weiterhin entscheiden, unter welchen lizenzrechtlichen und finanziellen Bedingungen er seine geistigen Ergüsse veröffentlicht.

Auch kann jeder, der eine neue Geschäftsidee hat, was den Vertrieb von urheberrechtlich geschützten Werken angehet, diese auch umsetzen, halt unter der Bedingung, dass er das Urheberrecht achtet.

Auch habe ich den Eindruck, dass häufig versucht wird, das Urheberrecht in der "Unterhaltungsindustrie" zu bagatellisieren.
Nur geht es dabei so ganz nebenbei auch um die wesentlichen Grundlagen unseres wirtschaftlichen Erfolges, nämlich den Bereich Forschung und Entwicklung aller kleinen und großen deutschen Firmen.

gruss kelle!
 
Diese "gesellschaftliche Veränderung", von der Du sprichst, ist aber eine Sackgasse. Sie hat nämlich als Grundlage die Theorie, dass im Internet nach Möglichkeit alles kostenlos sein soll, auch, wenn das für Dich persönlich nicht gelten mag.

Das Argument, ein Musikstück zu kopieren, kostet doch nichts, ist doch nur eine Datei, wieso soll ich dafür mehr als 1 Cent bezahlen, ist doch weitverbreitet. Urheberrechte werden doch nur noch als Hemmnis gesehen. Alles, was man sehen und hören kann, soll man gefälligst auch kostenlos nutzen dürfen, das ist doch heute die öffentliche Meinung.

Wenn ein Künstler dann Geld haben will, dann wird noch von reichen Schmarotzern gesprochen, die schon alles haben, im Geld schwimmen und für ihre schlechte Musik auch noch mehr haben wollen.

ACTA ist für mich auch keine Lösung, mir würde eine allgemeine Akzeptanz der geltenden Regeln und die grundsätzliche Einstellung, dass das, was jemand anderes geschaffen hat, nicht einfach so zu vereinnahmen ist, schon reichen.

Marty
 
Okay, nochmal. Es geht mir nicht um Abschaffung des Urheberrechts. Auch ich bin der Meinung, dass gute Leistung gerecht bezahlt werden sollte.

Die Durchsetzung solcher Rechte ohne notwendige vorangegangene gesellschaftliche Diskussion im Wege dieses ACTA-Abkommens halte ich aber für falsch. Damit wird doch die ohnehin schlechte Akzeptanz (Insofern gebe ich Dir Recht, Marty) nur weiter abgesenkt.

Wenn man wirklich nur an die Urheber denken würde, müsste man auf eine Konsenslösung setzen und nicht auf eine Machtdemonstration.

Ansätze dafür sind ja auch vorhanden. Nicht jeder Urheberrechtsinhaber sperrt Inhalte auf youtube, es entstehen Angebote wie tape.tv...

Wenn nun noch eine "etwas" günstigere Möglichkeit bestünde, an bestimmten Medieninhalten auch "Eigentum" zu erwerben, wären die allermeisten doch auch zufrieden.

Zwar gäbe es auch dann noch User, die sich nicht belehren lassen, aber es gab auch immer schon Ladendiebe (und es wird sie wohl auch immer geben).
 
Wenn nun noch eine "etwas" günstigere Möglichkeit bestünde, an bestimmten Medieninhalten auch "Eigentum" zu erwerben, wären die allermeisten doch auch zufrieden.

Das ist genau der Kern des Problems. Du gehst davon aus, dass die derzeitigen Rechtsbrecher, die die Sachen aus illegalen Quellen beziehen, die Dinge legal kaufen würden, wenn sie nur günstiger wären.

Und das bezweifle ich. Heute schon kann man in den Elektronikläden Filme auf DVD für 5 Euro kaufen, Musik auf CD für wenige Euro. Einzelne Lieder bekomme ich im Internet unter 0,50 Euro. Ohne DRM.

Einen Film online leihen für 24 Stunden kostet auch nur 2 Euro.

Wo ist denn diese Preisgrenze, wo die Masse der Downloader zu den legalen Angeboten wechselt?

Solange es die Möglichkeit gibt, das Zeug ohne grosses Risiko für 0,00 Euro zu bekommen, werden viele nicht mal 0,01 Euro akzeptieren.

Aber, um das auch mal von der anderen Seite zu sehen: Die meisten Downloader laden sich das ganze Zeug doch nicht, weil sie es wirklich ansehen/hören wollen. Für die meisten ist das doch reiner Sammeltrieb. Ich kenne Leute, die haben zig Terabyte von mehr als 1000 Filmen zu Hause. Kann mir doch niemand erzählen, dass man die mal alle anschaut.

Marty
 
Ich habe ja auch nie behauptet, dass es keine Angebote in der Branche gibt. Ich suche mir ja auch meine Nischen. Viele wollen aber eben die aktuellsten Sachen haben, so blöd wie das auch immer sein mag.

Und die sind eben (meines Erachtens) zu teuer, bzw. die Bezugsmöglichkeiten sind eingeschränkter als sie es sein müßten.

Wo die Preisgrenze liegt, weiß ich auch nicht. Ich weiß aber, dass es Marktforschungsinstitute gibt, die so etwas herausfnden könnten. ;)

Dein Argument am Ende des Posts ist sicher nicht wegzudiskutieren, aber wie gesagt, wenn es gelänge, die Quote der "Medienpiraterie" auf die des Ladendiebstahls zu senken, wäre doch schon viel erreicht, oder etwa nicht?
 
Und die sind eben (meines Erachtens) zu teuer, bzw. die Bezugsmöglichkeiten sind eingeschränkter als sie es sein müßten.

Ein Radiomitschnitt reicht offensichtlich nicht.

Da bin ich jetzt bei dem Bild von Kassette und Bleistift.
"Unsere Kinder werden den Zusammenhang nie verstehen."

Nach meinen Infos kann man auch eine CD aus der Bibliothek für private Zwecke kopieren.

Es gibt Möglichkeiten, legal und ohne Kohle an Medien zu kommen.

gruss kelle!
 
Ein Radiomitschnitt hat uns sicher noch gereicht. Das war aber auch zu einer Zeit, in der Kassetten dem technischen Standard entsprachen.

Ich bin mir nicht sicher, ob man Medien aus der Bibliothek einfach so kopieren darf, bzw. ob man es nach ACTA auch noch darf. Ich bin aber sicher, dass man legal grundsätzlich an genügend Medien herankommt.

Auch das habe ich nun schon mehrmals gesagt.

Darum geht es aber bei meiner Abneigung gegen ACTA überhaupt nicht. Die Medienverwertungsindustrie und nur mittelbar die Urheber, versuchen hier mit Macht etwas durchzusetzen, was an gesellschaftlicher Akzeptanz verliert. Das hat unter anderem etwas mit dem Preis zu tun. An neueste Medien kommt man eben nicht in "befriedigender" Art und Weise (entweder wegen dem Preis oder wegen der mangelnden Verfügbarkeit, da die Industrie erst mit Kino, dann mit Fernsehen und dann nochmal mit DVD verdienen möchte).

Regeln, die an Akzeptanz verlieren, werden zunehmend nicht beachtet. Das ist bei einem Tempolimit, dessen Ursache nicht ersichtlich ist, ganz genauso. Da wird dann eben schneller gefahren und allenfalls noch darauf geachtet, dass man nicht in die Gefahr eines Fahrverbotes gelangt.

In unserem Beispiel geht man eben anonymisiert ins Netz und lädt sich die gewünschten Inhalte von illegalen Tauschbörsen herunter (wobei für die weniger Schlauen oder Faulen auch da oft nur die Möglichkeit des Zahlens blieb, wenn ich das richtig gelesen habe).

Deshalb denke ich, dass eine Debatte über die Ausgestaltung des Urheberrechtes durchaus gesellschaftlich nötig wäre. Diese wird aber mit Hauruck-Verfahren à la ACTA schlicht niedergeschlagen, oder ruft eben "Gegengewalt" in Form von Protesten hervor.

Man blicke nach Stuttgart21. Der Verlauf hat meines Erachtens deutlich gezeigt, dass man mit größtmöglicher Transparenz und entsprechender Medienbegleitung eine weitgehende Befriedung von solchen Spannungsfeldern erreichen kann.