Wir müssen doch eine Einigung finden - oder
Warum es manchmal besser ist, eine Verhandlung nicht sofort abzuschließen

(pressebox) Stuttgart, 22.05.2015 - Seit bald einem Jahr zieht sich der Streit zwischen der Bahn und der GDL hin - und es geht dennoch irgendwie weiter. Zugegeben, für den Einzelnen eben manchmal auch nicht, und dann bleibt halt jemand auf der Strecke, oder besser gesagt im Bahnhof.

Doch irgendwie bewegt sich dann halt doch was im großen Ganzen. Und wenn es nur ist, dass sich die Politik einmischt und eine Warnung ausspricht - oder wie jetzt - zur Schlichtung aufruft.

Was bedeutet das nun für Sie und Ihre Verhandlungen? Lesen Sie hier 5 Punkte was Sie aus dem langen Tarifstreit für Ihre Verhandlungen lernen können:

Sie müssen sich nicht einigen. Zumindest nicht sofort und nicht um jeden Preis.

Finger weg von faulen Kompromissen. Meist macht Ihnen jemand einen "fairen" Vorschlag und präsentiert Ihnen eine "Win-Win-Lösung", die Sie des "lieben Friedens willen" am besten schnell akzeptieren sollen.

Zeit ist Geld. Auch in Verhandlungen. Wer mehr Zeit hat, hat am Ende das besser Verhandlungsergebnis. Also sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Zeit für und in der Verhandlung haben. Und prüfen Sie, für wen die Zeit läuft - und gegen wen.

Abschluss ist Abschluss. Sie können jeden Abschluss nochmal "aufmachen", anzweifeln oder nachverhandeln. Zumindest sollten Sie damit rechnen, dass die Gegenpartei es macht.

Der Andere ist Schuld. Nur zugeben was eh bewiesen werden kann. Den Rest hat die Gegenpartei zu verantworten. Seien Sie zumindest darauf gefasst, dass die Gegenpartei versuchen wird, Ihnen den schwarzen Peter zuzuschieben.

In diesem Sinne: Erfolgreiche Verhandlungen!

und jederzeit wirkungsvolle Abwehr gegen die "Wir müssen uns doch einigen"-Taktik und weiterer äußerst effektiver und mancher schmutziger Taktiken.