Berlin (dts) - Die türkische Gemeinde in Deutschland übt Kritik an dem Vorhaben der bayerischen Landesregierung, ein Verbot der Vollverschleierung für besonders sensible Bereiche des öffentlichen Lebens im Landesrecht zu verankern. "Durch das Burka-Verbot stärkt Bayern das Ausgrenzungsgefühl der ...

Kommentare

(18) mceyran · 23. Februar 2017
@16 Und das ist beim Koran halt anders. Funde legen sehr nahe, dass die heutige Form des Koran (als Buch vollendet zu Zeiten des dritten Kalifen Uthman) sich nicht verändert hat. Zwar gab es die besagte Spaltung in Glaubensschulen ähnlich der christlichen Konfessionen, aber keine hat einen anderen Koran als Grundlage.
(17) mceyran · 23. Februar 2017
@16 Ich denke, wenn Du Dich 2-3 Jahre mit althochdeutschen Texten beschäftigst, wirst Du die Sprache ziemlich gut verstehen :). Zur Bibel: Latein ist ja eigentlich nicht die Sprache der Bibel. Da wurde sehr früh nach Latein und Griechisch übersetzt, und die Konfessionen basieren ihre Lehren hauptsächlich auf diesen Übersetzungen. Es gibt ja auch keine bis heute überlieferte "Original-Bibel" in dem Sinne.
(16) lutwin52 · 23. Februar 2017
Tja, und da fehlt mir das Verständnis. Bin ja auch kein gläubiger Mensch. Auch bei der Bibel oder ähnlich alten Schriften geht es mir so. Das Leben verändert sich im Laufe der Jahrhunderte. Und damit auch die Sprache. Althochdeutsch versteht heute kein Mensch mehr. Und wenn man schaut, was die Kirchenväter mit der toten lateinischen Sprache alles anstellen um heutige Sachverhalte auszudrücken ist das schon recht abenteuerlich, um nicht zu sagen aberwitzig.
(15) mceyran · 23. Februar 2017
@11 Nichtsdestotrotz macht der Koran allein nicht den Islam aus. Überlieferungen des Propheten (Hadithe) sind eine weitere Quelle, s. <link> Gerade für die mehrdeutigen Stellen sind sie eine große Stütze. Aber insgesamt ist der Islam zu einer Zeit gekommen, in der zum Christentum die Evangelien sozusagen hinzugefügt wurden. Sie entstanden ja 200-400 nach Christus, und 650 kam der Islam als Vollendung, die nicht verändert werden darf.
(14) mceyran · 23. Februar 2017
@11 Genau. Übersetzen darf man ihn nicht. Damit grenzt sich der Islam auch vom heute gelebten Christentum ab. Deshalb habe ich auch sofort mit den Koran-Quellen erwähnt, dass Du das am besten in allen Dir bekannten Sprachen lesen solltest. Das sind ungefähre Bedeutungen. Man muss als Moslem nicht unbedingt die Sprache lernen, aber das Verständnis kommt, wenn man den Koran zu lesen beherrscht und sich langsam an die Bedeutungen herantastet.
(13) mceyran · 22. Februar 2017
@10 Auch die Muslime haben ja durch die Streitereien so eine Spaltung erlebt. Die überwiegende Mehrheit von ca. 90% ist sunnitisch geblieben. Die Spaltung ist auch eher politisch motiviert und stellt auch ein gewisses Beispiel dafür dar, wie Religion für Macht missbraucht werden kann. Neue Religionsschulen wurden erfunden, um sich abzugrenzen. Ansonsten würde ich niemanden für einen seriösen Religionsgelehrten halten, der hitzig diskutieren muss, um seine Thesen zu bestätigen.
(12) mceyran · 22. Februar 2017
@9 Du hast weitgehend Recht. Man nennt das Koran-Arabisch gerne "klassisches Arabisch" oder Altarabisch. Zumal die Sprache sehr alt ist, haben sich halt sehr viele Dialekte entwickelt, die sich mehr und mehr davon entfernt haben und die untereinander teilweise nicht mal verstanden werden. Das Hocharabisch, das wieder nahe am klassischen Arabisch ist, wird in der Schule gelehrt und schaffft wieder einen gemeinsamen Standard. Dennoch wird auch kein Araber ohne Mühen den Koran direkt verstehen.
(11) lutwin52 · 22. Februar 2017
Mehr noch: Der Koran darf nicht übersetzt werden. Hm, für mich heißt das, dass ich nicht nur Arabisch lernen muss. Denn das reicht bei weitem nicht aus um den Koran zu verstehen. Ohne das jetzt abwertig zu meinen. Die Verse im Koran erinnern mich an die Verse des Nostradamus. Noch einmal: Das ist nicht abwertend gemeint. Es soll nur zum Ausdruck bringen wie schwer es ist den Koran zu verstehen.
(10) lutwin52 · 22. Februar 2017
Interessant wird es immer, wenn in Diskussionsrunden über den Koran diskutiert wird. Wenn es Gegenparteien gibt. Parteien die von sich behaupten den Koran studiert zu haben. Da kann es zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Und dann merkst du als Nichtmoslem, dass es durchaus unterschiedliche Meinungen gibt. Meine Meinung: Das Arabisch im Koran kann nicht das Arabisch sein, die man heute spricht. Also muss es zwangsläufig Unterschiede beim Lesen geben.
(9) lutwin52 · 22. Februar 2017
Ist schon klar. Mohammed ist der Prophet. Der Koran hat seine Berechtigung. Aber was ist mit dem Arabisch? Das sind mittelalterliche Verse. Keine Sprache überlebt 100te von Jahren. Die Aufzeichnungen sind auch im Deutschen oft unverständlich. Die Lebenssituationen haben sich verändert. Grad gab es den Film über Luther. Der hat die Bibel und das Leben arg revolutioniert. Das sind "nur" 500 Jahre her. Ist der Koran noch zeitgemäß? Welcher Araber versteht wirklich was drin steht?
(8) mceyran · 22. Februar 2017
@7 <link> hier kannst Du alle Dir bekannten Sprachen aktivieren und vergleichen. Es ist schon eine Vorschrift. Was Du mit mehrdeutig meinst, ist das hier: <link> Der Koran wurde Mohammed über Jahre offenbart. Viele Dinge sind kontextabhängig und kamen aus einer konkreten Situation heraus, in der sich Mohammed befand, einige erzählen über die Vergangenheit und einige über Rechte und Pflichten.
(7) lutwin52 · 22. Februar 2017
"Die Bedeckung der Haare und Schultern ist schon im Koran erwähnt." Aber schreibt der Koran das auch vor? Und sind Männer davon auch betroffen? Kein Beduine läuft halbnackt durch die brütende Hitze. Die Bekleidung hat eher praktische Gründe. Wobei ich schwarz nicht verstehen kann. Zieht die Wärme an. Weiß absorbiert sie. --- Der Koran ist ein widersprüchliches Werk. Man kann oftmals auf dieselbe Frage unterschiedliche Antworten finden. Gibts auch in der Bibel.
(6) mceyran · 22. Februar 2017
@1 Normalerweise wird eine Frau bei einer Personendurchsuchung auch in D von einer Frau durchsucht, und auch für Burka-Trägerinnen ist es von der Religion her völlig akzeptabel, sich vor einer Beamtin sogar komplett zu entkleiden. Jede Frau muss ja auch irgendwann mal zur Frauenärztin. Deshalb sollte man bei so einem Verbot aufpassen, dass man sie nicht so sehr ausweitet, dass man zu sehr in die Persönlichkeitsrechte eingreift. Wenn ich da wieder Schule und Studium höre, wird mir mulmig.
(5) mceyran · 22. Februar 2017
@3 Kann man in der Türkei z.B., da gibts auch keine Sittenpolizei. @1 Ich finde solche Aussagen immer bedenklich. Kasseler und Sauerkraut gehört auch zur deutschen Kultur. Müssen Muslime das "mittragen", ergo Schweinefleisch essen? Sich selbst im Recht zu sehen, jemandem Vorschriften machen zu dürfen, damit derjenige dann würdig ist, mit einem zu interagieren, hat dann auch wenig mit Respekt zu tun. Ich verstehe aber den Bedarf, das Gesicht in bestimmten Situationen sehen zu müssen.
(4) mceyran · 22. Februar 2017
Mich wundert es ja, dass die türkische Gemeinde das überhaupt kritisiert, aber ok :). @2 Ja, die Meinung mit "oben und unten" teile ich vollkommen :D. Was das Kopftuch betrifft: Die Bedeckung der Haare und Schultern ist schon im Koran erwähnt, aber die *Form* der Bedeckung ist Tradition, z.B. Burka in Afghanistan, Niqab teilweise auf der arabischen Halbinsel, Varianten des Hijab in den meisten anderen muslimisch geprägten Ländern. Nichtsdestotrotz ist das Nichttragen kein "Kapitalverbrechen".
(3) vienna-project · 22. Februar 2017
Ich akzeptiere ein Verschleierungsverbot in dem Moment, wenn sich Frauen in muslimisch geprägten Ländern genauso in Mini, Hotpants etc. auf der Straße bewegen dürfen. Dort kommt dann aber sofort die Sittenpolizei... Bis dahin stelle ich weder Frauen mit Kopftuch in meinem Unternehmen ein, noch akzeptiere so etwas in meinem Freundeskreis.
(2) lutwin52 · 22. Februar 2017
Das ist ja gerade der Witz. Zu Hause macht eine Vollverschleierung überhaupt keinen Sinn. Sobald frau auch nur die Wohnungstür öffnen muss wird das Koptuch umgebunden. Das Argument der türkischen Gemeinde ist gar nicht so daneben, Aber Moslems sollten vielleicht mal ein bisschen ihre Landsleute in Deutschland beobachten. Was aus meiner Sicht überhaupt nicht passt ist oben Kopftuch und unten Jeans mit 5 cm nackter Haut und "Lackschuhen". Kopftuch hat mit Islam nichts zu tun. Das ist Tradition.
(1) herkules1001 · 22. Februar 2017
Ich finde das Verschleierungsverbot richtig. Zum Einen ist es in unserem Kulturverständnis gegeben, daß ich meinem Gegenüber ins unverhüllte Gesicht schauen kann, zum Anderen kann ich erwarten, daß ausländische Mitbürger unser Verständnis unsere Definition des Miteinanders respektieren und mittragen. Was die Frauen zuhause machen, ist jedoch jeder selbst überlassen.
 
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