Merz will als CDU-Chef kein Ministeramt

Die Richtlinienkompetenz gehört wohl zu den drastischsten Mitteln eines Kanzlers. Ähnlich wie die Vertrauensfrage ist sie ein Ausdruck von Durchsetzungsschwäche und nicht selten der Anfang vom Ende. Gegen einen Minister der eigenen Partei ist sie unnötig - solange man Parteivorsitzender ist oder dieser mitspielt, kann man ihm notfalls mit Entlassung drohen. Bei einem Minister eines Koalitionspartners riskiert man damit u.U. die Koalition als Ganzes.

@3: Jeder starke Staatsführer ist auf willige Zuarbeiter angewiesen. Putin hat solche, die das freiwillig tun, weil sie was davon haben. Bei Erdo sehe ich da mehr Angst als Hoffnung auf Vorteile bei seinen Zuarbeitern. Und Trump fühlt sich wie Don Almighty, der duldet ja gar keine Götter neben sich. Wer es wagt, ihm zu widersprechen, egal wieviel Unsinn er redet, wird gnadenlos gefeuert und dann verbal vernichtet. Das senkt die Qualität der Zuarbeiter mit der Zeit rapide.

@2: Bislang hat noch jeder Bundeskanzler seinen Ministern viel freie Hand gelassen und nur seltenst von seiner grundgesetzlich verbrieften Richtlinienkompetenz Gebrauch gemacht. Bei Merkel war das im Falle Seehofer besonders auffällig. Seehofer hätte ruck zuck gefeuert gehört. Von Scheuer & Dobrindt noch nicht zu reden. Wer vorsätzlich und andauernd Eigentore schießt, wird vom Trainer halt vom Platz genommen - zu recht.

Vom Team losgelöste Nummer eins sehen wir in USA, Russland, Türkei ... Das halte ich nicht für das Erfolgskonzept für Deutschland.

Klar will er nicht im Team arbeiten, er will ja Kanzler werden und glaubt, dass er das teamfrei kann...

Was ich gesagt habe: Er will sich nicht in ein Team einfügen, er will die Nr. 1 sein oder spielt die beleidigte Leberwurst.